Śniardwy

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Śniardwy
Geographische Lage Masurische Seenplatte
Inseln 8
Ufernaher Ort Ruciane-Nida, Mikołajki und Pisz
Daten
Koordinaten 53° 46′ N, 21° 45′ OKoordinaten: 53° 46′ N, 21° 45′ O
Śniardwy (Ermland-Masuren)
Śniardwy (Ermland-Masuren)
Höhe über Meeresspiegel 117 m n.p.m.
Fläche 113,8 km²
Maximale Tiefe 23,4 m
Mittlere Tiefe 6,5 m
Vorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-FLÄCHEVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-MAX-TIEFEVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-MED-TIEFE

Der Śniardwy ([ˈɕɲardvɨ], deutsch Spirdingsee) ist ein 114 km² großer See in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er ist der größte See Polens und war bis 1945 der größte vollständig in Deutschland gelegene Binnensee. Der Spirdingsee gehört zur Masurischen Seenplatte und ist 22,1 km lang und 13,4 km breit. Der nächstgrößte masurische See, der Mauersee, ist 104 km² groß.

Mit 23,4 m maximaler Tiefe ist der Spirdingsee relativ flach.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schilfgürtel am Nordwestufer des Śniardwy
Verbindung zwischen Śniardwy Łuknajno

Der Spirdingsee hat im Westen eine enge Verbindung mit dem Nikolaiker See und dem Beldahnsee (beide stoßen an dieser Verbindungsstelle aneinander) und im Norden eine enge Verbindung mit dem Lucknainer See. Der südliche Teil des Spirdingsees heißt Sexter See. Von diesem aus besteht über den Jeglinner/Wagenauer Kanal (erbaut von 1845 bis 1849; eine Schleuse bei Wyszka) eine Verbindung zum Roschsee. Geplant (Stand 2010) ist ein im Nordosten vom Spirdingsee ausgehender Kanal über den Türkle-See, den Martinshagener See und den Hessen-See zum Löwentinsee im Norden. Im Gespräch ist auch eine Verbindung zum Augustów-Kanal im Osten.[1]

Im See befinden sich acht Inseln. Im südlichen Teil des Sees liegen außer den beiden Inseln Langenwerder und Teufelswerder (polnisch Czarci Ostrów), auch die beiden über Dämme mit dem Festland verbundenen (Halb-)Inseln Spirdingswerder (Szeroki Ostrów) und Friedrichswerder.

Teufelswerder war schon frühzeitig besiedelt, es wurden dort viele Urnen aus vorgeschichtlicher Zeit gefunden. Ab 1784 stand hier das Fort Lyck, das bald wieder abgerissen wurde. Die Steine wurden zum Bau der Feste Boyen verwendet. Vom gegenüber liegenden Dorf Eckersberg (polnisch Okartowo) aus ist eine Erhebung auf der Insel gut sichtbar. Ihre Entfernung erscheint vor Wetteränderungen größer oder kleiner. Frühere Dorfbewohner nutzten dieses Phänomen zur Wettervorhersage.[2]

Städte in der Nähe des Spirdingsees sind Ruciane-Nida (Rudczanny-Nieden), Mikołajki (Nikolaiken) und Pisz (Johannisburg).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde oder Beschreibung von Preußen. Ein Handbuch für die Volksschullehrer der Provinz Preußen, so wie für alle Freunde des Vaterlandes. Gebrüder Bornträger, Königsberg 1835, S. 55–56, Nr. 16.
  • Maria Biolik: Hydronymia Europaea, Die Namen der stehenden Gewässer im Zuflußgebiet des Pregel und im Einzugsbereich der Zuflüsse zur Ostsee zwischen Pregel und Memel. Stuttgart 1993.
  • Georg Gerullis: Die altpreußischen Ortsnamen. Berlin/Leipzig 1922.
  • Rozalia Przybytek: Hydronymia Europaea, Ortsnamen baltischer Herkunft im südlichen Teil Ostpreußens. Stuttgart 1993.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Śniardwy – Sammlung von Bildern und Audiodateien
Wikivoyage: Spirdingsee – Reiseführer

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wasserweg, Preußische Allgemeine Zeitung 201/13, 3. April 2010
  2. Wilhelm von Tettau und J. D. H. Temme: Die Volkssagen Ostpreußens, Litthausens und Westpreußens. Neue Ausgabe, Berlin 1865, S. 172–173.