Škoda Fabia III

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Škoda
Škoda Fabia Style
Škoda Fabia Style
Škoda Fabia Style
Škoda Fabia III (Typ NJ)
Produktionszeitraum: 09/2014–11/2022[1]
Klasse: Kleinwagen
Karosserieversionen: Kombilimousine, Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,0–1,4 Liter
(44–92 kW)
Dieselmotoren:
1,4 Liter
(66–77 kW)
Länge: 3992–4262 mm
Breite: 1732 mm
Höhe: 1467–1488 mm
Radstand: 2470 mm
Leergewicht: 1055–1210 kg
Vorgängermodell Škoda Fabia II
Nachfolgemodell Škoda Fabia IV
Sterne im Euro NCAP-Crashtest (2014)[2]

Der Škoda Fabia III kam im November 2014 als Nachfolger des Škoda Fabia II, zunächst nur mit Schrägheck, auf den Markt. Die Kombivariante des Kleinwagens folgte im Januar 2015. Produziert wurde der Wagen im Škoda-Werk Mladá Boleslav, aber auch in Russland und China für die dortigen Märkte. Die Premiere fand im Oktober 2014 auf dem Pariser Autosalon statt.[3]

Das Nachfolgemodell Fabia IV auf Basis der MQB-A0 Plattform wurde im Mai 2021 vorgestellt. Die Markteinführung folgte im September 2021.[4] Der Kombi erhielt keinen Nachfolger.[5]

Modellgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fabia III basiert nicht, wie oft in den Medien vermutet, auf dem Modularen Querbaukasten (MQB), sondern ist ein Mix mehrerer Plattformen, in dem auch der MQB zu finden ist. Ein geringer Anteil stammt von der Plattform PQ25, größtenteils basiert die gemischte Plattform auf der PQ26.

Mit 3,99 Meter in der Länge, 1,73 Meter in der Breite und 1,45 Meter in der Höhe ist der Fabia einen Zentimeter kürzer und vier Zentimeter niedriger, aber neun Zentimeter breiter als sein Vorgänger. Die Innenraumbreite blieb nahezu unverändert. Der Kofferraum wuchs von 315 auf 330 Liter, mit Reserverad allerdings nur von 300 auf 305 Liter. Bei umgeklappter Rücksitzlehne ist das Volumen mit 1150 Litern (1125 mit Reserverad) geringer als beim vorherigen Fabia, der 1180 Liter (1165 mit Reserverad) aufnehmen konnte. Zudem lässt sich die Rücksitzfläche nicht mehr nach vorn umklappen, sodass bei flachgelegter Rücksitzlehne eine höhere Stufe entsteht als im Vorgängermodell und kleinere Gepäckstücke nach vorn in den Fahrgastraum hindurchrutschen können.

Die Combi-Version ist in ihren technischen Daten der Limousine sehr ähnlich: sie hat einen 15 mm größeren Radstand (2470 mm) und war ab Juli 2020 mit dem 44 kW starken Einliter-Motor erhältlich. Die Gesamtlänge des neuen Modells beträgt laut Herstellerangaben 4257 mm. Der neue Combi legte in den Innenmaßen gegenüber seinem Vorgänger zu. Das Kofferraumvolumen stieg auf 530 l (vormals 505 l), wobei wiederum bei umgeklappter Rücksitzlehne ein Raumverlust von früher 1485 auf 1395 Liter eintritt. Anders als bei der Limousine kann die Rücksitzbank nach vorn geklappt werden. Bei umgeklappter Lehne entsteht dann eine nahezu ebene Ladefläche. Bei beiden Modellen macht ein Reserverad den Kofferraum 25 Liter kleiner.

Bis Februar 2018 wurden ca. 500.000 Fabia III verkauft.[6] In Deutschland war der Fabia im ersten Halbjahr 2018 mit 24.543 Neuzulassungen der drittmeistverkaufte Kleinwagen.[7]

Modellpflege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juni 2017 wurden neue Motoren eingeführt: Der TSI-Dreizylindermotor mit einem Liter Hubraum und 70 kW (95 PS) oder 81 kW (110 PS) löste die bisherigen 1,2-TSI-Motoren ab.[8]

Auf dem 88. Genfer Auto-Salon im März 2018 präsentierte Škoda eine vom Designer Jiří Hadaščok überarbeitete Version des Fabia. Diese wird bislang nicht mehr mit Dieselmotoren ausgeliefert,[9] da die „PQ“-Plattform des Fabia keinen Platz für einen SCR-Katalysator vorsieht.[10] Erstmals sind LED-Scheinwerfer, ein Fernlichtassistent und eine rückwärtige Verkehrsbeobachtung erhältlich. Jeder Fabia hat nun in der Mitte der Instrumententafel ein 6,5-Zoll-Display.[7]

Zum Modelljahr 2019 wurde die Serienausstattung aufgewertet: innen USB-Anschluss und SD-Speicherkartenslot, außen LED-Tagfahrlicht sowie elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel.[11]

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Strömungswiderstandskoeffizient (cw) des Schrägheckmodells beträgt 0,32, der des Combi bis 0,30.[12][13] Ihr Design erfordert, dass die Presswerkzeuge zur Herstellung nach 25.000 Vorgängen nachgeschliffen werden müssen.[3]

Das Fahrwerk hat vorn MacPherson-Federbeine mit Dreiecksquerlenkern und Torsionsstabilisator, hinten eine Verbundlenkerachse. Gelenkt wird mit einer elektromechanisch unterstützten Zahnstangenlenkung,[13] welche auch im VW Golf verwendet wird.[3] Die Vorderräder werden mit innenbelüfteten Scheibenbremsen, die Hinterräder mit Trommelbremsen und ab 66 kW (90 PS) mit Scheibenbremsen verzögert.[13][14] Die Fahrdynamikregelung (ESP) wurde überarbeitet, und auch neue Assistenten wie Müdigkeitserkennung, Parkassistent, Abstandsregeltempomat und automatische Notbremse sind erhältlich.[3]

Radio- und Navigationssysteme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Fabia III stehen mehrere Systeme zur Auswahl:

  • Blues: Ohne Touchscreen; In der Grundausstattung „Active“ standardmäßig
  • Swing: Mit 5″-Touchscreen
  • Bolero: Mit 6,5″-Touchscreen

Mit der Modellpflege im Juni 2017 wurden die Ausstattungsstufen verbessert:[15]

  • Swing: Mit 6,5″-Touchscreen; In der Grundausstattung „Active“ enthalten
  • Amundsen: Mit 6,5″-Touchscreen, Verkehrsdaten und Stauwarnung

Motoren und Getriebe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Motoren erfüllen die EU-6-Abgasnorm und haben eine Start-Stopp-Automatik und Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation).[16][13][11] Für einige stärkere Motoren ist auch ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe lieferbar.

Ottomotoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Motoren 1.0 MPI 1.0 TSI 1.2 TSI 1.4 TSI
„Edition R5“[17]
Bauzeitraum 10/2014–07/2018 03/2019–11/2020 11/2020–04/2022 10/2014–07/2018 07/2018–07/2019 06/2017–07/2018 07/2018–09/2020 09/2020–04/2022 06/2017–07/2018 07/2018–11/2020 10/2014–06/2017 04/2018–08/2018
(auf 600 Stück limitiert)
Motorkennbuchstaben CHYA/CHYE CHYB CHZB CHZC CJZC CJZD CZCA
Motorbaureihe VW EA211
Motortyp R3-Ottomotor R3-Ottomotor mit Turbolader R4-Ottomotor mit Turbolader
Anzahl Ventile 12 12 16
Ventilsteuerung DOHC, wartungsfreier Zahnriemen[18]
Gemischaufbereitung Multi-Point-Einspritzung Direkteinspritzung
Kühlung Wasserkühlung
Bohrung × Hub 74,5 × 76,4 mm 71,0 × 75,6 mm 74,5 / 80,0 mm
Hubraum 999 cm³ 1197 cm³ 1395 cm³
Verdichtungsverhältnis 10,5:1
max. Leistung 44 kW (60 PS)/
5000–6000/min
44 kW (60 PS)/
5000–5500/min
55 kW (75 PS)/
6200/min
70 kW (95 PS)/
5000–5500/min
81 kW (110 PS)/
5000–5500/min
66 kW (90 PS)/
4400–5400/min
81 kW (110 PS)/
4600–5600/min
92 kW (125 PS)/
5000–6000/min
max. Drehmoment 95 Nm bei 3000–4300/min 160 Nm bei 1500–3500/min 160 Nm bei 1800–3500/min 200 Nm bei 2000–3500/min 160 Nm bei 1400–3500/min 175 Nm bei 1400–4000/min 200 Nm bei 1400–4000/min
Antrieb Vorderradantrieb
Getriebe 5-Gang-Schaltgetriebe 6-Gang-Schaltgetriebe 5-Gang-Schaltgetriebe 6-Gang-Schaltgetriebe 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
optionales Getriebe [7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe] [7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe]
Höchstgeschwindigkeit, Schrägheck 160 km/h 157 km/h 158 km/h 172 km/h 168 km/h 183 km/h 184–185 km/h 186 km/h 196 km/h 195–196 km/h
[194 km/h]
182 km/h 197 km/h
[196 km/h]
203 km/h
Beschleunigung 0–100 km/h, Schrägheck 15,7 s 16,4–16,6 s 16,4 s 14,7 s 14,9 s 10,6 s 10,7–10,8 s 10,7 s
[11,1 s]
9,5 s 9,7–10,1 s
[9,6 s]
10,9 s 9,4 s 8,8 s
Höchstgeschwindigkeit, Combi 161 km/h 172 km/h 169 km/h 187 km/h 185–187 km/h 188 km/h 199 km/h 196–198 km/h
[195 km/h]
185 km/h 199 km/h
Beschleunigung 0–100 km/h, Combi 16,4 s 16,6 s 14,7 s 14,9 s 10,8 s 10,8 s
[11,2 s]
9,6 s 9,6–9,7 s
[9,9 s]
11,0 s 9,6 s
Verbrauch auf 100 km (kombiniert) 4,7 l S 4,7–4,9 l S 4,9 l S 4,8 l S 4,8–4,9 l S 4,3 l S 4,5–4,6 l S 4,6–4,8 l S
[4,7–5,0 l S]
4,4 l S
[4,5 l S]
4,5–4,7 l S
[4,6–4,8 l S]
4,7 l S 4,8 l S
[4,7 l S]
4,9 l S
CO2-Emissionen (kombiniert) 106 g/km 108–110 g/km 110–111 g/km 108 g/km 110–111 g/km 99 g/km 103–108 g/km 105–110 g/km
[108–115 g/km]
103 g/km
[106 g/km]
102–107 g/km
[106–110 g/km]
107 g/km 110 g/km
[109 g/km]
115 g/km
Tankinhalt 45 l[19]
Schadstoffklasse Euro 6 Euro 6d-TEMP Euro 6d Euro 6 Euro 6d-TEMP Euro 6 Euro 6d-TEMP Euro 6d Euro 6 Euro 6d-TEMP Euro 6

Dieselmotoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Motoren 1.4 TDI
Bauzeitraum 10/2014–07/2018 11/2014–07/2018
Motorkennbuchstaben CUSB CUTA
Motorbaureihe VW EA288
Motortyp R3-Dieselmotor mit Turbolader
Anzahl Ventile 12
Ventilsteuerung DOHC, Zahnriemen
Gemischaufbereitung Common-Rail-Einspritzung
Kühlung Wasserkühlung
Bohrung × Hub 79,5 × 95,5 mm
Hubraum 1422 cm³
Verdichtungsverhältnis 16,2:1
max. Leistung 66 kW (90 PS)/
3000–3250/min
77 kW (105 PS)/
3500–3750/min
max. Drehmoment 230 Nm bei 1750–2500/min 250 Nm bei 1750–2500/min
Antrieb Vorderradantrieb
Getriebe 5-Gang-Schaltgetriebe
optionales Getriebe [7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe]
Höchstgeschwindigkeit, Schrägheck 182 km/h
[181 km/h]
193 km/h
Beschleunigung 0–100 km/h, Schrägheck 11,1 s 10,1 s
Höchstgeschwindigkeit, Combi 184 km/h 196 km/h
Beschleunigung 0–100 km/h, Combi 11,3 s 10,2 s
Verbrauch auf 100 km (kombiniert) 3,4 l D
[3,6 l D]
3,5 l D
CO2-Emissionen (kombiniert) 88 g/km
[94 g/km]
90 g/km
Tankinhalt 45 l[19]
Schadstoffklasse Euro 6

Produktionszahlen Škoda Fabia III[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamtproduktion Fahrzeuge von 2014 bis 2022[20][21][22][23]

Jahr 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Summe
162.954 ca. 83.000 195.349 203.308 209.471 186.213 166.237 100.425 94.105

Fabia R5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Škoda Fabia R5 im Škoda Muzeum.

Im Sommer 2015 wurde der Škoda Fabia R5 als Rallyefahrzeug in der neu geschaffenen Klasse R5 homologiert. Diese befindet sich direkt unterhalb der WRC. Sein Vierzylinder-Turbomotor hat einen Hubraum von 1620 cm³, leistet 205 kW (279 PS) und liefert ein maximales Drehmoment von 420 Nm.[24] Er wird unter anderem in der Deutschen Rallye-Meisterschaft eingesetzt.

Um das Rally-Engagement von Škoda und die Erfolge bekannt zu machen, gab es 2018 das auf 600 Exemplare limitierte Sondermodell Edition R5. Es hat einen Motor mit 92 kW (125 PS) und eine sportliche, umfangreiche Ausstattung, ist aber nur in Weiß und in einer einzigen Konfiguration für 22.990 € erhältlich.[17]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Škoda Fabia III – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://de.motor1.com/news/608949/skoda-fabia-combi-auslauf-2022/amp/
  2. Ergebnis des Škoda Fabia beim Euro-NCAP-Crashtest (2014)
  3. a b c d welt.de vom 4. September 2014, Auch einen VW und Audi gibt es nicht edler, samt Bilduntertitel insbesondere des 2ten Bildes, abgerufen am 28. Oktober 2018.
  4. Roland Hildebrandt: Skoda Fabia (2021): So sieht die Neuauflage aus. In: de.motor1.com. 4. Mai 2021, abgerufen am 4. Mai 2021.
  5. Skoda Fabia Combi (2023) offiziell gestrichen. Abgerufen am 28. November 2021.
  6. de.motor1.com vom 8. Februar 2018, Das ist der neue Skoda Fabia, abgerufen am 27. Oktober 2018.
  7. a b de.motor1.com vom 14. August 2018, Test: Skoda Fabia (2018) - Besser dank Facelift?, abgerufen am 27. Oktober 2018.
  8. Skoda spendiert dem Fabia neue Motoren - Auto & Bike bei Motorsport-Total.com. In: Motorsport-Total.com. (motorsport-total.com [abgerufen am 20. Juni 2017]).
  9. Kleinwagen wird umfangreich überarbeitet. auto-motor-und-sport.de, 8. Februar 2018, abgerufen am 8. Februar 2018.
  10. motor-talk.de, Fabia Facelift (2019): Nach vier Jahren fehlt dem Fabia nicht viel, abgerufen am 27. Oktober 2018.
  11. a b meinauto.de vom 21. August 2018, Škoda Fabia 1.0 MPI 2018: der geliftete Kleine und der Euro-6d-temp-Sauger, abgerufen am 27. Oktober 2018.
  12. Mario von Berg bei autoaid.de vom 7. November 2014, Škoda Fabia III 1.2 TSI (81 kW) – technische Daten, abgerufen am 27. Oktober 2018.
  13. a b c d Katalog Fabia Cool vom 4. Dezember 2015, Technische Daten auf Seiten 9 und 10 (PDF, 3,47 MB), abgerufen am 27. Oktober 2018.
  14. heise.de vom 26. Juli 2016, Im Test: Skoda Fabia Combi 1.2 TSI, insbesondere Datenblatt; abgerufen am 27. Oktober 2018.
  15. [1]
  16. autohub.de von 11. November 2014, Erste Fahrt: Der neue Škoda Fabia, abgerufen am 27. Oktober 2018.
  17. a b heise.de vom 4. April 2018, Sondermodell: Skoda Fabia R5, abgerufen am 27. Oktober 2018.
  18. Rüdiger Szengel, Hermann Middendorf, Niels Möller, Hans Bennecke: Der modulare Ottomotorbaukasten von Volkswagen. In: Motortechnische Zeitschrift. Band 73, Nr. 06, 2012, S. 476–482.
  19. a b auto-motor-und-sport.de, Skoda Fabia (Typ NJ) Technische Daten (entsprechenden Button des jeweiligen Modells klicken), abgerufen am 27. Oktober 2018.
  20. VW: Produktionszahlen Fabia III 2014/2015. S. 61 (29), abgerufen am 23. Juli 2022.
  21. VW: Produktionszahlen Fabia III 2016/2017. S. 33 (29), abgerufen am 23. Juli 2022.
  22. VW: Produktionszahlen Fabia III 2018/2019. S. 31 (29), abgerufen am 23. Juli 2022.
  23. VW: Produktionszahlen Fabia III 2020/2021. S. 27 (25), abgerufen am 23. Juli 2022.
  24. skoda-motorsport.com (Memento vom 12. Januar 2017 im Internet Archive)