.ch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Top-Level-Domain .ch
Einführung 20. Mai 1987
Kategorie länderspezifisch
Registry SWITCH
Vergabe uneingeschränkt
Anzahl 2,54[1] Mio.

.ch ist die länderspezifische Top-Level-Domain (ccTLD) der Schweiz. Sie existiert seit dem 20. Mai 1987 und wird von der Organisation SWITCH verwaltet.[2] Die Abkürzung CH steht für den lateinischen Namen der Schweiz, Confoederatio Helvetica.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bernhard Plattner holte die .ch-Domain 1987 in die Schweiz. Kurz darauf übertrug er sie an die SWITCH Stiftung, die damals noch in ihren Anfängen war. Die offizielle Gründung von SWITCH war dann am 22. Oktober 1987, sie war von da an zuständig, die .ch-Domain zu verwalten. Nachdem die Rechennetze von SWITCH aufgebaut und die Universitäten ans Netz angeschlossen waren, wurde angefangen, Anträge von Firmen anzunehmen. Privatpersonen waren nicht vorgesehen. Die ersten drei registrierten Schweizer Internetadressen waren cern.ch, ethz.ch und switch.ch. Im späten 1991 wurde die Adresse .ch ins 'Root DNS' eingetragen und war so, ab sofort, von überall auf der Welt zugänglich. 2001 erhält das BAKOM die Genehmigung, .ch-Domains zu vergeben. Da SWITCH zwischenzeitlich ihm unterstellt ist, wird es die einzige Registrierungsstelle der Schweiz. 2002 wurde die Verwaltung von .ch verstaatlicht.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten drei registrierten Schweizer Internetadressen waren cern.ch, ethz.ch und switch.ch.[3] Eine .ch-Domain darf zwischen drei und 63 Zeichen lang sein (mit Ausnahme der offiziellen Seiten der Schweizer Kantone mit nur zwei Zeichen, welche die jeweiligen Kantonskürzel sind). Domains mit Umlauten und andere internationalisierte Domainnamen sind möglich. Für die Registrierung, die in der Regel 48 Stunden dauert, benötigen Privatpersonen und Unternehmen keinen Sitz in der Schweiz.[4]

Seit dem Jahr 2010 werden .ch-Domains, die mit Schadsoftware infiziert sind, konsequent abgeschaltet. Inhaber einer Domain haben bei Feststellung eines Problems nur 24 Stunden Zeit, zu reagieren und die Malware selbst zu entfernen.[5] Seit einiger Zeit behält sich die Vergabestelle ausdrücklich vor, missbräuchlich verwendete Domains zu entziehen.[6]

Seit dem 1. Januar 2015 vergibt SWITCH keine Domains mehr. Ausserdem müssen alte Domains zu anderen Anbietern transferiert werden.[7]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vergabestelle SWITCH stand lange Zeit in der Kritik, da sie sowohl als Domain-Registry als auch als Domain-Registrar auftrat. Zahlreiche Schweizer Hoster haben dieses Vorgehen kritisiert, da die hauseigene Tochtergesellschaft switchplus unweigerlich bessere Konditionen als der Wettbewerb erhalten würde.[8] Der Streit zog zahlreiche Gerichtsverfahren nach sich. Der Rechtsstreit über die Rolle von switchplus wurde im September 2012 zugunsten von SWITCH beendet.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik. Abgerufen am 25. März 2023 (aktuelle .ch-Domainzahl).
  2. Delegation Record for .CH. IANA, abgerufen am 10. September 2012 (englisch).
  3. Marco D'Alessandro: SWITCH feiert 25 Jahre .ch. 26. April 2012, abgerufen am 10. September 2012.
  4. Eigenschaften einer .ch-Domain. united-domains, abgerufen am 10. September 2012.
  5. Florian Hitzelberger: Schweizer Domain-Verwaltung ist Primus bei Malware-Bekämpfung. In: domain-recht. 14. August 2012, abgerufen am 10. September 2012.
  6. Florian Hitzelberger: SWITCH droht mit Domain-Entzug. In: domain-recht. 29. Juli 2010, abgerufen am 10. September 2012.
  7. Hans Fischer: Switch stellt Domaingeschäft ein – Was nun? In: TechnikBlog. 23. Juli 2014, abgerufen am 10. Mai 2016.
  8. Florian Hitzelberger: Neues von .ch, .se und .info. In: domain-recht. 13. Oktober 2009, abgerufen am 11. Februar 2013.
  9. Florian Hitzelberger: Switch gewinnt Gerichtsstreit um Switchplus. In: domain-recht. 4. September 2012, abgerufen am 19. August 2016.