125. Infanterie-Division (Wehrmacht)

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125. Infanterie-Division


Verbandsabzeichen
Aktiv Oktober 1940 bis April 1944
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Typ Infanteriedivision
Gliederung Siehe Gliederung
Aufstellungsort Truppenübungsplatz Münsingen
Spitzname „Wiesel-Division“
Zweiter Weltkrieg Deutsch-Sowjetischer Krieg
Kommandeure
Liste der Kommandeure

Die 125. Infanterie-Division (125. ID) war ein Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Sie ist inoffiziell auch als „Wiesel“-Division bekannt.

Divisionsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Division wurde im Oktober 1940 als Teil der 11. Aufstellungswelle auf dem Truppenübungsplatz Münsingen im Wehrkreis V aufgestellt. Dazu wurden Abgaben von je einem Drittel der 5., 260. und 25. Infanterie-Division (mot.) verwendet. Nach dem Abschluss der Aufstellung wurde sie im April 1941 bei der Besetzung Jugoslawiens im Rahmen des Balkanfeldzugs eingesetzt, wobei sie der von Norden angreifenden 2. Armee angehörte.

Bei Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion wurde die Division zunächst als Reserve der 17. Armee der Heeresgruppe Süd nachgeführt. Anfang Juli wurde sie dem IV. Armeekorps unterstellt und unmittelbar an die Frontlinie bei Ternopol transportiert. In den ersten beiden Monaten des Kampfgeschehens in der Ukraine, wobei sie an den Kesselschlachten von Uman und Kiew teilnahm, verzeichnete die Division 300 Gefallene und 1.800 Verwundete. Im Dezember 1941 wurde sie der 1. Panzerarmee unterstellt und bis zum Juni des folgenden Jahres an der Mius-Front eingesetzt.

Bei Beginn der deutschen Sommeroffensive 1942 (Fall Blau) gehörte die Division zur Gruppe von Wietersheim. Im Juli 1942 war sie an den erbitterten Häuserkämpfen zur Einnahme von Rostow am Don sowie der Don-Brücken bei Bataisk beteiligt und nahm anschließend mit dem V. Armeekorps der 17. Armee am Vorstoß in den Kaukasus teil. Dabei war sie unter anderem an der Einnahme von Noworossijsk beteiligt. Nach dem Rückzug aus dem Kaukasus Anfang 1943 folgten bis September die Kämpfe um den Kuban-Brückenkopf, bevor die Division während der Schlacht am Dnepr erneut der 1. Panzerarmee zugeteilt wurde. Ende 1943 erfolgte die Umgliederung zu einer „Division neuer Art 44“.

Ab Januar 1944 beim XVII. Armeekorps der 6. Armee eingesetzt, wurde die Division wenig später im Zuge der Nikopol-Kriwoi Roger Operation der Roten Armee im Kessel von Nikopol weitgehend vernichtet. Aus den ausgebrochenen Resten wurde die regimentsstarke „Divisionsgruppe 125“ gebildet, die der 302. Infanterie-Division unterstellt wurde. Diese wurde im August 1944 im Zuge der Operation Jassy-Kischinew bei der Heeresgruppe Südukraine vernichtet.

Unterstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingliederung und Unterstellung der 125. ID während des Zweiten Weltkriegs.[1]
Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
November 1940 bis Januar 1941 XVIII 2. Armee C Truppenübungsplatz Münsingen
Februar/März 1941 LV
April 1941 LII Südost Jugoslawien
Mai 1941 11. Armee
Juni 1941 Höheres Kommando XXXIV 2. Armee Süd Steiermark, Österreich
Juli 1941 IV 17. Armee Winniza, Ukraine
August 1941 XXXXIX Uman, Ukraine
September/Oktober 1941 XI Kiew, Poltawa
November 1941 zur Verfügung Charkow
Dezember 1941 1. Panzerarmee Mius
Januar 1942 III
Februar 1942 bis Mai 1942 XIV
Juni 1942
Juli 1942 LVII Rostow
August 1942 bis Oktober 1942 V 17. Armee A Noworossijsk
November 1942 LVII Kaukasus
Dezember 1942 bis Januar 1943 Kommandostab z. b. V. von Förster
Februar 1943 bis Mai 1943 XXXXIV Noworossijsk
Juni 1943 XXXXIX Kuban, Taman
Juli 1943 bis September 1943 XXXXIV
Oktober 1943 bis Dezember 1943 XVII 1. Panzerarmee Süd Saporoschje, Kriwoi Rog
Januar/Februar 1944 6. Armee Nikopol

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veränderungen in der Gliederung der 125. ID[2]
1940 1943
Infanterie-Regiment 419
Infanterie-Regiment 420
Infanterie-Regiment 421
(jeweils I.–III. Bataillon)
Grenadier-Regiment 419
Grenadier-Regiment 420
Grenadier-Regiment 421
(jeweils I.–II. Bataillon)
Artillerie-Regiment 125
Aufklärungs-Abteilung 125 Divisions-Füsilier-Bataillon 125
Panzerjäger-Abteilung 125
Pionier-Bataillon 125
Divisions-Nachrichtenabteilung 125
Divisions-Nachschubführer 125
Feldersatz-Bataillon 125

Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommandeure der 125. ID
Dienstzeit Dienstgrad Name
5. Oktober 1940 bis 24. Dezember 1942 Generalleutnant Wilhelm Schneckenburger
24. Dezember 1942 bis 31. März 1944 Generalleutnant Helmut Friebe
Stabsoffiziere (Ia) der 125. ID
Dienstzeit Dienstgrad Name
16. Oktober 1940 bis 15. September 1942 Major Friedrich Niemeyer
15. September 1942 bis 20. Oktober 1943 Oberstleutnant Ernst Golling
20. Oktober 1943 bis 5. März 1944 Major Hermann Adam

Bekannte Divisionsangehörige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Göbel (1900–1945), war zeitweise Kommandeur des III. Bataillon des Infanterie-Regiments 420 und später Kommandeur vom Infanterie-Regiments 420.
  • Kurt Oppenländer (1892–1947), war zeitweise Kommandeur des Infanterie-Regiment 420.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 125. Infanterie-Division (Bestand) - Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 28. Februar 2020.
  2. Vgl. Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 6: Die Landstreitkräfte 71–130. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979, ISBN 3-7648-1172-2.; S. 307 f.

3 https://wwii.germandocsinrussia.org/ru/nodes/14