352. Infanterie-Division (Wehrmacht)

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352. Infanterie-Division


Truppenkennzeichen
Aktiv Ende Februar 1944 bis März 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Typ Infanterie-Division
Schlachten Omaha Beach

Ardennenoffensive

Die 352. Infanterie-Division (352. ID) war ein Großverband der Wehrmacht. Sie kam 1944 in Frankreich zur Abwehr der alliierten Landung (Operation Neptune) und während der Ardennenoffensive zum Einsatz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 352. Infanterie-Division wurde ab Ende Februar 1944 in Le Desert/Frankreich aus überlebendem Personal der an der Ostfront zerschlagenen 321. Infanterie-Division aufgestellt. Sie war eine von acht Infanterie-Divisionen der 21. Aufstellungswelle. Am 1. Juni 1944 umfasste sie 12.734 Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere.

Operation Overlord[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der alliierten Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 verteidigte die 352. Division (Generalleutnant Dietrich Kraiss) im Verband des LXXXIV. Armeekorps die Küste an den Landungsabschnitten Omaha Beach und Gold Beach gegen amerikanische und britische Truppen. Der Kommandeur des Artillerie-Regimentes 352, Major Werner Pluskat soll an diesem Morgen als erster deutscher Offizier die alliierten Landeschiffe entdeckt haben. Sein Regiment verfeuerte alle verfügbare Munition. Während der Landung der 1. US-Division fügte das Grenadier-Regiment 916 der Division den anlandenden US-Truppen bei Vierville und Colleville schwere Verluste zu. Eine gewisse Bekanntheit erlangte Heinrich Severloh, der als Maschinengewehrschütze im Widerstandsnest 62 eingesetzt war, das über Stunden von den Landungstruppen nicht ausgeschaltet werden konnte. Das Grenadier-Regiment 915 musste den Briten Arromanches-les-Bains noch am ersten Tag überlassen, der bei Longues-sur-Mer gelandeten britischen 50. Division gelang es am 7. Juni auch Bayeux zu erobern.

Vernichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Kämpfe in Frankreich im Juni und Juli verlor die Division nach Schätzungen des Militärhistorikers Niklas Zetterling rund 9.000 Mann durch Tod, Verwundung und Gefangenschaft.

Auflösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende Juli 1944 wurde die Division aufgelöst.

Verwendung der Reste der Division[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die überlebenden Truppenteile gingen in der 352. Volksgrenadier-Division auf.

352. Volksgrenadier-Division[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 352. Volksgrenadier-Division wurde am 21. September 1944 bei Flensburg neuaufgestellt.

Vernichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im März 1945 wurde die Division abermals zerschlagen, nur einige Reste konnten sich über den Rhein bei Worms nach Darmstadt retten.

Verwendung der Reste der Division[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier erging am 14. April 1945 der Befehl zur erneuten Aufstellung der 352. Volksgrenadier-Division aus Resten verschiedener Truppen. Der Aufbau der neuen Division wurde jedoch nicht mehr abgeschlossen.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grenadier-Regiment 914
  • Grenadier-Regiment 915
  • Grenadier-Regiment 916
  • Artillerie-Regiment 352
  • Divisions-Füsilier-Bataillon 352
  • Pionier-Bataillon 352
  • Panzer-Jäger-Abteilung 352
  • Feld-Ersatz-Abteilung 352
  • Divisions-Nachrichtenabteilung 352
  • Divisions-Nachschubführer 352

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Niklas Zetterling (2000) (på eng). Normandy 1944: German military organization, combat power and organizational effectiveness. Winnipeg, Man.: J. J. Fedorowicz. Libris 6788071. ISBN 0-921991-56-8.
  • Burkhart Müller-Hillebrand Das Heer 1933–1945. Entwicklung des organisatorischen Aufbaues. Band 3. Der Zweifrontenkrieg. Das Heer vom Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion bis zum Kriegsende. Mittler, Frankfurt am Main 1969.