6. Gebirgs-Division (Wehrmacht)
6. Gebirgs-Division | |
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Truppenkennzeichen: Das gelbe Edelweiß | |
Aktiv | 1. Juni 1940 bis 8. Mai 1945 (Kapitulation) |
Staat | Deutsches Reich |
Streitkräfte | Wehrmacht |
Teilstreitkraft | Heer |
Truppengattung | Gebirgstruppe |
Typ | Gebirgsdivision |
Gliederung | siehe Gliederung |
Garnison | Großer Heuberg, Hohenzollerische Lande |
Spitzname | Edelweiß in gelb |
Zweiter Weltkrieg | Westfeldzug |
Kommandeure | |
Liste der | Kommandeure |
Die 6. Gebirgs-Division[1] war ein Großverband der Gebirgstruppe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Division wurde am 1. Juni 1940 auf dem Truppenübungsplatz Heuberg aufgestellt. Im Westfeldzug ging sie vom Rhein bis in den Raum Saint-Dié vor, anschließend war sie Besatzungstruppe im Raum Pontarlier.
Verlegung nach Rumänien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Anfang 1941 wurde die Truppe nach Südrumänien verlegt.
Balkanfeldzug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Beim Griechenlandfeldzug marschierte die Division bis Athen. Ihre Einheiten waren auch beim Durchbruch der Metaxas-Linie beteiligt.[2] Bei der anschließenden Luftlandeschlacht um Kreta wurde sie im Raum Athen in Reserve gehalten.
Auffrischung 1941[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Sommer 1941 wurde sie im Raum Semmering aufgefrischt.
Finnland 1941[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach der Auffrischung erfolgte die Verlegung nach Finnland. Dort löste die Division im Oktober 1941 die 3. Gebirgs-Division im Liza-Brückenkopf und an der Murmansk-Front ab (siehe auch Petsamo-Kirkenes-Operation). Immerwieder kam es zu schweren Abwehr- und Stellungskämpfen und der Bekämpfung feindlicher Kommandoeinheiten hinter der Front bis zum Oktober 1944. Dann folgten Rückzugskämpfe im Rahmen der Räumung Finnlands während des Lapplandkrieges als Teil der 20. Gebirgs-Armee in den Raum Kilpisjärvi. Anfang 1945 wurde Finnland endgültig geräumt, die Truppe zog sich bis zum Lyngenfjord zurück.
Kapitulation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach der deutschen Kapitulation ging der Verband in britische Gefangenschaft.
Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Generalmajor Ferdinand Schörner – 31. Mai 1940 bis 15. Januar 1942
- Generalleutnant Christian Philipp – 17. Januar 1942 bis 20. August 1944
- Generalmajor Max-Josef Pemsel – 20. August 1944 bis 5. April 1945
- Oberst Wilhelm Rademacher – 5. April 1945 bis 26. April 1945
- Oberst Josef Remold – 26. April 1945 bis zur Kapitulation
Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Regimenteinheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gebirgsjäger-Regiment 141[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- unterstellt seit Aufstellung Mai 1940
- Verband: I.–III. Bataillon
- Einheiten: 16 Kompanien
- Ersatzgestellung: Gebirgsjäger-Ersatz-Bataillon I./139
Gebirgsjäger-Regiment 143[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- seit Aufstellung im Juni 1940 unterstellt
- Verband: I. (bis Januar 1941), II. (bis September 1941), III. Bataillon
- Einheiten: 16 Kompanien
- Ersatzgestellung:
- Gebirgsjäger-Ersatz-Bataillon II./136 (von Juni 1940 bis Ende 1940; 1943 bis Juni 1944)
- Gebirgsjäger-Ersatz-Bataillon I./136 (1941 bis 1942; ab Juni 1944)[2]
Gebirgs-Artillerie-Regiment 118[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- seit Aufstellung im Juni 1940 unterstellt
- Verband: I. (bis Januar 1941), II., II. (bis September 1941), III., IV. Abteilung
- Einheiten: 11. Batterien
- Ersatzgestellung:
- Gebirgs-Artillerie-Ersatz-Abteilung 111 (bis Oktober 1942)
- Artillerie-Ersatz-Abteilung II./112 (ab Oktober 1942)
Gebirgs-Pionier-Bataillon 91[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- seit Aufstellung im Juni 1940 unterstellt
- Einheit: I.–III. Kompanie
- Ersatzgestellung: Gebirgs-Pionier-Ersatz-Bataillon 82
Divisionseinheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aufklärungs-Abteilung 112[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- unterstellt seit Juni 1940
- Verband: I. (Reiter-, bis Oktober 1943), II. (Radfahr-), III. (schweres), IV. Schwadron
- Einheiten: 1 Kompanie
- Ersatzgestellung:
- Kavallerie-Ersatz-Abteilung 11, später Radfahr-Ersatz-Abteilung 11
- Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 2 (ab 1943)[2]
Gebirgs-Panzerjäger-Abteilung 47[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- seit Juni 1940
- Einheiten: I.–II. Kompanie
- Ersatzgestellung: Panzerjäger-Ersatz-Abteilung 48
Gebirgs-Nachrichten-Abteilung 91[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- seit Aufstellung im Juni 1940 unterstellt
- Einheiten: I.–II. Kompanie
- Ersatzgestellung: Nachrichten-Ersatz-Abteilung 18
Gebirgs-Nachschubführer 91[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- unterstellt seit Aufstellung Mai 1940
- Einheiten: mehrere Kolonnen, Staffeln und Kompanien
- Ersatzgestellung: Kraftfahr-Ersatz-Abteilung 18
Feldersatz-Bataillon 91[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- seit Aufstellung im April 1941 unterstellt
- ab September 1943 als Feldersatz-Bataillon 118
- Einheiten: I.–V. Kompanie
Bekannte Divisionsangehörige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Franz Kutschera (1904–1944), war ein österreichischer Politiker und NSDAP-Mitglied, SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei und de facto Gauleiter von Kärnten, sowie Kriegsverbrecher
- Franz Niedner (1905–1974), war Chirurg und Hochschullehrer
- Max-Josef Pemsel (1897–1985), war von 1957 bis 1961, als Generalleutnant des Heeres der Bundeswehr, Kommandierender General des II. Korps
- Franz Pöschl (1917–2011), war von 1972 bis 1978, als Generalleutnant des Heeres der Bundeswehr, Kommandierender General des III. Korps
- Karl Ruef (1916–2009), war Kommandeur des III. Bataillons in der Division, später Oberst des österreichischen Bundesheeres
- Hanns Martin Schleyer (1915–1977), war von 1973 bis 1977 deutscher Arbeitgeberpräsident und seit 1977 Vorsitzender des Bundesverbandes der Deutschen Industrie
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gebhard Bilgeri: Festschrift des Vereines Gebirgstruppen-Gedenkstätte Vorarlberg, Verein Vorarlberger Gebirgstruppengedenkstätte, 1971
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 3: Die Landstreitkräfte 6–14. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974, ISBN 3-7648-0942-6.
- Karl-Heinz Golla: Der Fall Griechenlands 1941. Verlag E.S. Mittler & Sohn, Hamburg u. a. 2007, ISBN 978-3-8132-0882-5.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Organizational History of the German Mountain and Ski Division 1939–1945 Nafziger Collection, Combined Armed Research Library.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Organizational History of the German Mountain and Ski Division 1939–1945. (PDF, 90kb) 6th Mountain Division. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 8. Dezember 2011; abgerufen am 16. September 2011 (englisch).
- ↑ a b c Craig Stockings, Eleanor Hancock: Swastika over the Acropolis: Re-interpreting the Nazi Invasion of Greece in World War II. BRILL, 2013, ISBN 978-90-04-25459-6 (google.de [abgerufen am 22. Dezember 2017]).