716. Infanterie-Division (Wehrmacht)

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716. Infanterie-Division
XX

Truppenkennzeichen der 716. Infanterie-Division
Truppenkennzeichen
Aktiv Mai 1941 bis Mai 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Infanteriedivision
Typ Sicherungs-Division
Gliederung Infanterie-Regiment 726
Infanterie-Regiment 736
Zweiter Weltkrieg D-Day
Leitung
Liste der Kommandeure

Die 716. Infanterie-Division war eine deutsche Infanterie-Division des Heeres im Zweiten Weltkrieg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Division wurde im Mai 1941 im Zuge der 15. Aufstellungswelle unter dem Kommandeur Otto Matterstock aus Truppenteilen des Wehrkreises VI aufgestellt und bestand hauptsächlich aus Freiwilligen, u. a. italienische Freiwillige, auch als „Aufopferungsdivision“ bezeichnet.

Atlantikwall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Division wurde nach Rouen und später im gleichen Jahr nach Caen geschickt.

Die Division, ab Oktober 1942 ohne rollendes Material als bodenständige Division umdeklariert[1] und fand ihren Einsatz in Frankreich (u. a. der 15. Armee unterstellt für die Küstenverteidigung bei Caen).

Operation Overlord[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem die Division 1942 mit einer Mannstärke von 6.000 Mann[1] in die Normandie verlegt worden war. Kam es bei der alliierten Landung am D-Day zu verlustreichen Kämpfen.[1]

Es folgten Ergänzungen/Auffrischungen durch Truppenteilen u. a. der geschlagenen Osttruppen (knapp 1.000 Mann) und Volksdeutsche. Die Division bestand 1944 aus 40 % Volksdeutschen, was die Kommunikation der deutschen Offiziere mit den Truppenteilen zusätzlich noch erschwerte.[1]

Im Jahr 1944 war sie in Kämpfe gegen westalliierte Truppen (britische Truppen am Sword Beach und an der Orne und kanadische Truppen am Juno Beach[2][3]) verwickelt. Die Division verlor über 3.000 Mann, andere Quellen berichten über 11.000 Ausfälle, und die verbleibenden 1.500 Mann wurden von der Frontlinie zurückgezogen.

Auffrischung 1944[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Auffrischung auf über 7.000 Mann erfolgte.

Vernichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der nun folgenden Verteidigung von Lyon und dem Elsass wurde die Division Anfang 1945 fast vollständig aufgerieben.

716. Volksgrenadier-Division[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es folgte im April 1945 im Zuge der 33. Aufstellungswelle die Wiederaufstellung als 716. Volksgrenadier-Division.

Kapitulation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mai 1945 geriet die Division bei Kempten in Bayern in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1941[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Infanterie-Regiment 726, von der 166. Ersatz-Division
  • Infanterie-Regiment 736, von der 156. Ersatz-Division
  • Artillerie-Abteilung 656
  • Panzerjäger-Kompanie 716
  • Pionier-Kompanie 716
  • Nachrichten-Kompanie 716

1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grenadier-Regiment 706
  • Grenadier-Regiment 726 mit nur noch zwei Bataillonen
  • Grenadier-Regiment 736 mit nur noch zwei Bataillonen
  • Divisions-Füsilier-Kompanie 1716
  • Artillerie-Regiment 716 mit nun vier Bataillonen
  • Pionier-Bataillon 716
  • Divisionseinheiten 716

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oberst/Generalmajor/Generalleutnant Otto Matterstock: Aufstellung bis April 1943, zum Generalmajor befördert im September 1941 und zum Generalleutnant im November 1942
  • Generalmajor/Generalleutnant Wilhelm Richter: April 1943 bis Mai 1944, zum Generalleutnant befördert im April 1944
  • Oberst Ludwig Krug: Mai 1944
  • Generalleutnant Wilhelm Richter: Juni 1944 bis August 1944
  • Oberst Otto Schiel: August 1944 bis September 1944
  • Generalleutnant Wilhelm Richter: September 1944
  • Oberst/Generalmajor Ernst von Bauer: September 1944 bis Anfang Oktober 1944
  • unbekannt
  • Oberst Wolf Ewert: Dezember 1944 bis Ende Januar 1945
  • unbekannt
  • Oberst Friedrich Trompeter: Ende März 1945
  • Oberst Karl Hafner (ehem. Kommandeur des Grenadier-Regiment 736): April 1945 bis zur Auflösung

Bekannte Divisionsangehörige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heym, Stefan (2016). Reden an den Feind – Die Geschichte der 716. Infanterie-Division; S. Fischer Verlag.
  • Ford, Ken (2011). D-Day 1944 (3): Sword Beach & the British Airborne Landings; Bloomsbury Publishing.
  • Mitcham, Samuel W., Jr. (2007). German Order of Battle. Volume Two: 291st – 999th Infantry Divisions, Named Infantry Divisions, and Special Divisions in WWII. PA; United States of America: Stackpole Books. S. 197+198 ISBN 978-0-8117-3437-0.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Steven Zaloga: The Devil's Garden: Rommel's Desperate Defense of Omaha Beach on D-Day. Stackpole Books, 2013, ISBN 978-0-8117-5277-0 (google.de [abgerufen am 11. Oktober 2018]).
  2. Peter Lieb: Unternehmen Overlord: Die Invasion in der Normandie und die Befreiung Westeuropas. C.H.Beck, 2014, ISBN 978-3-406-66072-6, S. 79 (google.de [abgerufen am 11. Oktober 2018]).
  3. Guido Knopp: Die Befreiung: Kriegsende im Westen. Edel:Books, 2013, ISBN 978-3-95530-268-9 (google.de [abgerufen am 11. Oktober 2018]).