ASG Vorwärts Leipzig

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Vorwärts Leipzig
Vereinswappen Vorwärts Leipzig
Basisdaten
Name Vorwärts Leipzig
Sitz Leipzig, Sachsen
Gründung 1950
Farben gelb-rot
Erste Fußballmannschaft
Spielstätte Vorwärts Stadion
Plätze 20.000
Heim
Auswärts
Diagramm zu Ligahöhe, Platzierungen und Delegierungen von Vorwärts Leipzig zwischen 1951 und 1991

Vorwärts Leipzig ist ein Verein der zu Zeiten der DDR als Armeesportgemeinschaft organisiert war und vor allem durch seine Fußballsektion bekannt wurde. Diese trug ihre Heimspiele im Vorwärts-Stadion an der Grenze von Leipzig Möckern zu Leipzig-Gohlis aus. Heute nennt er sich SV Vorwärts Leipzig e.V. und betreibt in erster Linie Schwimmsport und Orientierungslauf.[1]

Die nachfolgend beschriebene Entwicklungsgeschichte von Vorwärts Leipzig ist eng verbunden mit der Entstehungsgeschichte der Nationalen Volksarmee der DDR, in der die Hauptverwaltung Ausbildung (HVA) des Ministeriums des Inneren und die Kasernierte Volkspolizei eine entscheidende Rolle spielten. Da Vorwärts unter all seinen Namen hauptsächlich durch seine Fußballmannschaften bekannt wurden, beschränkt sich der Artikel im Wesentlichen auch auf das Fußballgeschehen.

Gründung, Umbenennungen und Delegierungen 1950 bis 1962[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SV, Volkspolizei, HVA, KVP und Berlin 1950 bis 1953[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die HVA rief 1950 die Sportvereinigung Vorwärts Leipzig ins Leben. Bis 1952 erlebte die Sportvereinigung mehrfache Umbenennungen (siehe Abschnitt Entwicklung im Überblick). Der erste Schritt zu einer spielstarken Fußballmannschaft wurde 1951 vollzogen, nachdem die SV Vorwärts Leipzig im Juni 1951 bei der HVA-Meisterschaft den Titel erkämpft hatte. Leipzig wurde zum HVA-Fußballstützpunkt erklärt, und unter dem Trainer Heinz Krügel wurden die besten HVA-Spieler aus der DDR in Leipzig zusammengezogen. Mit ihnen wurde anstelle der bisherigen SV Vorwärts die SV Volkspolizei (VP) Vorwärts Leipzig gegründet und im August 1951 ohne sportliche Qualifikation in die höchste DDR-Fußballklasse (Oberliga) eingestuft. Bereits während der Saison 1951/52 erfolgte eine Umbenennungen in SV Vorwärts der Hauptverwaltung Ausbildung (HVA) Leipzig. Nachdem die Mannschaft nur den 15. Platz erreichte, wurden im Laufe der nächsten Saison acht Spieler vom sportlich stärker eingeschätzten Lokalrivalen BSG Chemie Leipzig abgeworben, was jedoch den Unmut der Leipziger Fußballanhänger nach sich zog.

Saisondaten 1951–1991
Liga Level Saison Platz (von) Punkte Tore Zuschauer
OL 1 1951/52 15 (19) 30:42 57:60 11.056[2]
OL 1 1952/53 14 (17) 30:34 49:56 11.938[3]
BK 4 1953/54 12 40:60 11:33
1.KK 5 1954/55 1 109:21 38:6
L 2 1954/55 9 53:54 24:28
BK 5 1955 7 32:25 11:13
BK 5 1956 3 51:31 30:16
BK 5 1957 3 77:36 33:19
BK 5 1958 1 82:22 45:07
BL 4 1959 1 76:22 42:10
II. L 3 1960 1 58:36 32:20
II. L 3 1961/62 1 77:24 61:17
L 2 1962/63 5 43:30 30:22 823
L 2 1963/64 11 37:36 27:33 810
L 2 1964/65 3 62:50 37:23 777
L 2 1965/66 5 46:39 33:27 1.460
L 2 1966/67 4 38:25 33:27 1.240
L 2 1967/68 5 51:39 34:26 1.327
L 2 1968/69 9 30:31 28:32
L 2 1969/70 16 21:52 15:45 1.850
BL 3 1970/71 1 76:19 55:5
L 2 1971/72 3 35:21 25:15 2.365
L 2 1972/73 1 47:24 31:13
Auf 2 1972/73 5 (5) 8:14 4:12 3.200[4]
L 2 1973/74 5 28:21 25:19
1.KK 5 1974/75 11 38:47 18:34[5]
1.KK 5 1975/76 12 33:50 18:34
1.KK 5 1976/77 11 46:64 23:29
1.KK 5 1977/78 3 62:37 36:16
1.KK 5 1978/79 15 30:89 9:47
2.KK 6 1979/80 8 36:37 25:27
2.KK 6 1980/81 3 62:25 44:8
1.KK 6 1981/82 3 56:46 29:23
1.KK 6 1982/83 5 58:43 32:20
1.KK 6 1983/84 2 75:21 44:8
1.KK 6 1984/85 2 64:31 42:14
1.KK 6 1985/86 ? ??:?? ??:??
1.KK 6 1986/87 ? ??:?? ??:??
1.KK 6 1987/88 1 99:26 47:5
SK 5 1988/89 1 73:33 40:12
BK 4 1989/90 9 30:35 22:30
BK 4 1990/91 15 31:72 16:44
OL=Oberliga, L=Liga, II. L=II. Liga, BL=Bezirksliga, BK=Bezirksklasse, SK=Stadtklasse,

1.KK=1.Kreisklasse, 2.KK=2.Kreisklasse, Auf=Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga

Trotz der Verstärkungen trat bei mittlerweile als SV Vorwärts der Kasernierten Volkspolizei (KVP) Leipzig antretenden Mannschaft keine Leistungsverbesserung ein. Daraufhin beschloss die Leitung der Kasernierten Volkspolizei noch während der Saison, die gesamte Leipziger Oberliga-Mannschaft nach Ost-Berlin zu verlegen, wo sich in der höchsten Spielklasse eine auf Dauer konkurrenzfähige Fußballmannschaft etablieren sollte. Bereits die letzten Heimspiele der Saison 1952/53 wurden als SV Vorwärts der KVP Berlin im Berliner Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ausgetragen, doch am Saisonende musste die Mannschaft als Viertletzter in die DDR-Liga absteigen.

Kader der SV Vorwärts Leipzig in der Spielzeit 1951/52
Name (Alter) Position vorher nachher Spiele bis 3/1953
Walter Vogelsang (27) Tor Einheit Ost Leipzig 24
Walter Grosser (?) Tor Chemie Karl-Marx-Stadt 16
Helmut Hartmann (27) Tor 4
Wilhelm Brodthagen (27) Abwehr Einheit Bergen ZSK Vorwärts Berlin
Gerhard Ebert (26) Abwehr Stahl Riesa ZSK Berlin
Werner Keller (28) Abwehr Empor Wurzen Empor Wurzen 62
Erich Rössner (22) Abwehr 11
Horst Bartholomäus (23) Mittelfeld VP Potsdam Rotation Babelsberg 43
Gerhard Reichelt (20) Mittelfeld ZSK Vorwärts Berlin
Franz Richter (22) Mittelfeld Rotation Dresden ZSK Vorwärts Berlin
Horst Beyer (27) Sturm Motor West Karl-Marx-St. 51
Helmut Budick (27) Sturm Chemie Leipzig 6
Helmut Lorenz (28) Sturm Einheit Ost Leipzig ZSK Vorwärts Berlin
Siegfried Meier (26) Sturm Motor Zwickau Motor Zwickau 11
Kurt Roil (21) Sturm Aktivist Brieske-Ost 19
Helmut Teidke (?) Sturm Einheit Ost Leipzig 12
Roland Weigel (?) Sturm Industrie Leipzig ZSK Vorwärts Berlin
Werner Wolf (26) Sturm SG Dresden-Zschachwitz ZSK Vorwärts Berlin

SV Vorwärts KVP / SC Vorwärts Leipzig 1953 bis 1956[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reservemannschaft der SV Vorwärts verblieb in Leipzig und trat in der Saison 1953/54 als SV Vorwärts KVP Leipzig in der fünftklassigen Bezirksklasse Leipzig an und beendete die Saison abgeschlagen als Absteiger. Im Rahmen der 1955 DDR-weit durchgeführten Sportclub-Bildung wurde die SV Vorwärts in den SC Vorwärts Leipzig umgebildet. Dessen Fußballmannschaft übernahm im Februar 1955 den Platz der aufgelösten Fußballsektion des SC DHfK Leipzig in der laufenden zweitklassigen DDR-Liga Saison 1954/55. Mit Platz neun konnten sich die Leipziger jedoch nicht für die neue eingleisige I. DDR-Liga qualifizieren. Im August 1955 wurde der SC Vorwärts Leipzig nach Cottbus umgesiedelt und bestand dort zunächst als SC Vorwärts der Luftstreitkräfte Cottbus. Parallel dazu spielte auch noch die „Reservemannschaft“, welche in der Vorsaison aus der Bezirksklasse abgestiegen war. Dieses Team wurde in der 1. Kreisklasse souverän Meister und stieg umgehend wieder in die Bezirksklasse auf.[5]

Nachfolgend sind einige der 16 ehemaligen Leipziger Spieler aufgeführt, welche im August 1955 vom ZSK Vorwärts Berlin wieder zurück nach Leipzig wechselten, um dort ein halbes Jahr für den SC Vorwärts zu spielen, ehe die Leipziger Mannschaft nach Cottbus versetzt wurde:

* gingen nicht nach Cottbus

ASK Vorwärts Leipzig 1956 bis 1962[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zusammenhang mit der 1956 erfolgten Gründung der Nationalen Volksarmee entstand im gleichen Jahr der Armeesportklub (ASK) Vorwärts Leipzig. Dessen Fußballsektion übernahm den Platz des SC Vorwärts in der Bezirksklasse Leipzig. 1958 wurde der ASK Staffelsieger und stieg in den folgenden drei Jahren bis in die zweithöchste Spielklasse, die I. DDR-Liga, auf. 1959 erreichte der ASK im DDR-Fußballpokal-Wettbewerb das Viertelfinale, unterlag dort aber dem Oberligisten Turbine Erfurt mit 0:3. Im Aufstiegsjahr 1962 wurde die Fußballsektion des ASK ausgegliedert und als Armeesportgemeinschaft (ASG) Vorwärts Leipzig weitergeführt.

ASG / ASV Vorwärts Leipzig 1962–1974[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ASG Vorwärts erreichte in ihrer ersten DDR-Liga-Saison 1962/63 als Neuling einen beachtlichen fünften Platz unter den 14 Teams der Südstaffel der zweigeteilten Liga. Bis 1969 behauptete sich die Mannschaft, die seit März 1967 als ASV Vorwärts Leipzig antrat, sicher in der zweithöchsten Spielklasse, erlebte aber in der Saison 1969/70 einen herben Tiefschlag, als sie abgeschlagen Tabellenletzter wurde und wieder in die Bezirksliga absteigen musste. Ein Jahr später erkämpfte sich die ASG bereits die Bezirksmeisterschaft und kehrte umgehend in die nun fünfgleisige DDR-Liga zurück. 1972 Dritter, beendete die ASG 1973 die Saison als Staffelsieger 1972/73, verpasste aber als Fünfter der Aufstiegsrunde den Aufstieg in die Oberliga. Garanten für diesen Aufschwung waren unter anderen die beiden Oberliga-erfahrenen Manfred Lienemann und Otto Skrowny, die bei Vorwärts Leipzig ihren Wehrdienst ableisteten. Nachdem die Leipziger die Saison 1973/74 auf Rang fünf abgeschlossen hatten, wurde die Ligaelf nach Dessaus delegiert, um dort als ASG Vorwärts Dessau weiter am Wettbewerb teilzunehmen. Im DDR-Fußballpokal war die ASG/ASV Vorwärts Leipzig in den zwölf Jahren ihres Bestehens mit Ausnahme von 1971/72 an allen Wettbewerben beteiligt. 1962/63, 1966/67 und 1972/73 erreichte die Mannschaft jeweils das Achtelfinale, sonst schied sie entweder in der ersten oder zweiten Runde aus.

ASG Vorwärts Leipzig 1974–1992[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der in Leipzig verbliebene Part benennt sich zurück in ASG Vorwärts. Das 1973/74 in der 1. Kreisklasse antretende „Zwote“ Team wird zur neuen „Ersten“ und spielt nur noch auf lokalem Niveau.[5] 1979/80 und 1987/88 wird das Stadtpokalfinale erreicht[6] und jeweils verloren. 1988/89 wird das Team Leipziger Kreismeister und steigt noch einmal in die Bezirksklasse auf. In der Zeit der Friedliche Revolution und dem Übergang zur deutschen Wiedervereinigung fusionierte Vorwärts mit der BSG Starkstrom Leipzig. In der Saison 1990/91 ist letztmals ein „Erstes“ Vorwärts Team in Saison Abschlusstabellen erfasst.[7] In der Saison 1991/92 letztmals ein „Zweites“ Vorwärts Team in der Stadtklasse als „SG Starkstrom/Vorwärts Leipzig II“ in Saison Abschlusstabellen erfasst.[5] Der weitere Werdegang ist leider unbekannt.

SV Vorwärts Leipzig 1990er–heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Teil des alten Vereins organisierte sich im neuen gesamtdeutschen Sportsystem fortan unter dem Namen SV Vorwärts Leipzig e.V. Vorrangig engagiert in den Bereichen Schwimmsport und Orientierungslauf, dabei alle Altersklassen bedient.[1] Die Gruppe „Secret Grounds 'n Stories“ organisierte am 30. Juli 2022 eine Lesung zur Thematik am Ort an dem das Vorwärts-Stadion stand.

Entwicklung im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1950 Gründung der SV Vorwärts Leipzig
August 1951 Umbenennung in SV Volkspolizei Vorwärts Leipzig
April 1952 Umbenennung in SV Vorwärts der HVA Leipzig
November 1952 Umbenennung in SV Vorwärts KVP Leipzig
April 1953 Delegierung nach Berlin und Umbenennung in SV Vorwärts der KVP Berlin
Februar 1955 Gründung des SC Vorwärts Leipzig
Dezember 1955 Delegierung nach Cottbus und Umbenennung in SC Vorwärts der Luftstreitkräfte Cottbus
1956 Gründung des ASK Vorwärts Leipzig
Juli 1962 Umbenennung in ASG Vorwärts Leipzig
März 1967 Umbenennung in ASV Vorwärts Leipzig
September 1974 Delegierung des Ligakollektivs nach Dessau und Umbenennung in ASG Vorwärts Dessau
September 1974 Der in Leipzig verbliebene Part benennt sich zurück in ASG Vorwärts, spielt noch auf lokalem Niveau (1988/89 Kreismeister)
1990 Fusion mit der BSG Starkstrom Leipzig zu Vorwärts Starkstrom
Seit 1991 SV Vorwärts Leipzig e.V. vorrangig Schwimmsport und Orientierungslauf.[1]

Besondere Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Paarung Ergebnis Wettbewerb Zuschauer & Stadion Besonderheit
29. August 1951 SV Deutsche VP Dresden SV VP Vorwärts Leipzig 6:1 DDR-Oberliga 1951/52, 1. Spieltag 12.000 Heinz-Steyer-Stadion Erstes Oberligaspiel. Vorwärts startet ohne sportliche Qualifikation in der höchsten Spielklasse[8]
1. September 1951 SV VP Vorwärts Leipzig BSG Motor Weimar 2:2 DDR-Oberliga 1951/52, 2. Spieltag 6.000 Vorwärts-Stadion Erstes Oberligaheimspiel
9. September 1951 SV VP Vorwärts Leipzig BSG Chemie Leipzig 0:3 DDR-Oberliga 1951/52, 12. Spieltag 18.000 Vorwärts-Stadion Erstes Derby mit einem anderen Leipziger Club
30. Dezember 1951 SV VP Vorwärts Leipzig BSG Turbine Halle 2:1 DDR-Oberliga 1951/52, 19. Spieltag 35.000 Vorwärts-Stadion Zuschauerrekord im Vorwärts-Stadion
16. März 1952 BSG Chemie Leipzig SV VP Vorwärts Leipzig 2:1 DDR-Oberliga 1951/52, 30. Spieltag 45.000 Bruno-Plache-Stadion „Muss aufgrund der riesigen Nachfrage ins größere Bruno-Plache-Stadion verlegt werden“[9]
11. April 1952 SV VP Vorwärts Leipzig FSV Frankfurt a. M. 2:4 Innerdeutsches Freundschaftsspiel 25.000[10] Bruno-Plache-Stadion
7. Mai 1952 SV Vorwärts der HVA Leipzig Alemannia 1890 Berlin 3:0 Innerdeutsches Freundschaftsspiel 50.000[10] Bruno-Plache-Stadion 50.000 zahlende Gäste sind der Zuschauerrekord für ein Vorwärts Spiel
30. Mai 1952 SV Vorwärts der HVA Leipzig SK Admira Wien 2:2 Freundschaftsspiel 50.000[10] Bruno-Plache-Stadion 50.000 zahlende Gäste sind der Zuschauerrekord für ein Vorwärts Spiel
14. Dezember 1952 SV Vorwärts der KVP Leipzig BSG Chemie Leipzig 0:1 DDR-Oberliga 1952/53, 16. Spieltag 20.000 Vorwärts-Stadion[11] „Die ehemaligen Chemie-Spieler hatten nun nicht mehr Zehntausende hinter, sondern gegen sich.“[12][13]
1. Januar 1953 SV Vorwärts der KVP Leipzig Dinamo Bukarest 2:5 Internationales Freundschaftsspiel 46.000 Bruno-Plache-Stadion „Gegen die Dynamo-Auswahl aus Rumänien wurden bereits die meisten von Chemie Leipzig übergetretenen Kräfte ausprobiert“[14][15]
1. Februar 1953 BSG Chemie Leipzig SV Vorwärts der KVP Leipzig 2:1 DDR-Oberliga 1952/53, 33. Spieltag 30.000 Bruno-Plache-Stadion Insgesamt sieben Chemie-Spieler werden bis zum 23.12.1952 zum Übertritt zu Vorwärts „bearbeitet und weichgeklopft“[16][17]
11. April 1955 SC Vorwärts Leipzig Bremer SV 4:1 innerdeutsches Freundschaftsspiel 8.500 Max-Reimann-Stadion, Cottbus Mit diesem Spiel stellten sich die künftigen Cottbuser erstmals in ihrer neuen Heimat vor. Der Gast war ein Vertreter der damals höchsten Spielklasse in der BRD, der Oberliga.[18]
19. April 1956 BSG Chemie Leipzig West SC Vorwärts Leipzig 3:1 Bezirksklasse, Staffel 1 1956, 4. Spieltag Georg-Schwarz-Sportpark Beide Vereine hatten ihr Erstliga-Spielrecht verloren und trafen insgesamt dreimal in der fünften Liga aufeinander.
26. August 1959 ASK Vorwärts Leipzig Turbine Erfurt 0:3 FDGB-Pokal 1959, Viertelfinale 5.000 Vorwärts-Stadion Sensationell als Viertliga-Aufsteiger ins Pokal-Viertelfinale vorgedrungen
16. Juni 1963 ASK Vorwärts Leipzig SC Leipzig 1:3 Freundschaftsspiel 12.000 Zentralstadion Turnfest Bewerbung: „Vorwärts zum IV. Deutschen Turn- und Sportfest vom 1.-4. August 1963“.[19]
19. Dezember 1965 ASG Vorwärts Leipzig ASK Vorwärts Berlin 1:2 n. V. FDGB-Pokal 1965/66 2. Runde 2.500 Stadion des Friedens Wiedersehen mit dem einstigen „Ersten“ Team, welches 12 Jahre zuvor von Leipzig nach Berlin delegiert und inzwischen zum DDR-Rekordmeister empor gestiegen war[20]
15. Oktober 1966 ASG Vorwärts Leipzig BSG Wismut Aue 4:1 FDGB-Pokal 1966/67 2. Runde 3.500 Stadion des Friedens Kleine Pokalsensation[21]
26. Dezember 1967 ASG Vorwärts Leipzig SG Dynamo Dresden 0:1 n. V. FDGB-Pokal 1967/68 2. Runde 1.500 Stadion des Friedens Vorwärts verliert nur knapp gegen den Erstligisten nach der Verlängerung[22]
31. August 1969 ASV Vorwärts Leipzig 1. FC Lokomotive Leipzig 0:4 DDR-Liga 1969/70 12.000 Vorwärts-Stadion Lok steigt direkt wieder in die DDR-Oberliga auf, Vorwärts steigt in die Bezirksliga ab
19. September 1971 BSG Chemie Leipzig ASV Vorwärts Leipzig 0:1 DDR-Liga 1971/72, 4. Spieltag 12.000 Georg-Schwarz-Sportpark Ein Teil der 12 000 Zuschauer randalierte nach dem Ortsderby [...] Schließlich ging die Transportpolizei rustikal gegen Fans vor.[23]
5. März 1972 ASV Vorwärts Leipzig BSG Chemie Leipzig 1:2 DDR-Liga 1971/72, 15. Spieltag 14.000 Stadion des Friedens[24] Chemie gelingt der sofortige Wiederaufstieg in die DDR-Oberliga, Vorwärts wird dritter
11. November 1972 ASV Vorwärts Leipzig BSG Sachsenring Zwickau 1:0 FDGB-Pokal 1972/73 2. Runde 2.000 Stadion des Friedens Wieder präsentiert sich Vorwärts als Pokalschreck[25]
2. Dezember 1972 ASV Vorwärts Leipzig BFC Dynamo 1:2 FDGB-Pokal 1972/73 Achtelfinale 2.000 Stadion des Friedens Das Hinspiel wurde im Berliner Sportforum mit 1:5 verloren[26]
6. Mai 1973 BSG Energie Cottbus ASV Vorwärts Leipzig 1:0 Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga 1972/73, 1. Spieltag 8.000 Stadion der Freundschaft „Nur eine einzige Großchance gab es im Verlaufe der 90 Minuten für Vorwärts zu registrieren! Weiße riskierte ein Solo [...] die Kugel klatschte an die Latte.“[27][28]
13. Mai 1973 ASV Vorwärts Leipzig BSG Stahl Riesa 1:2 Aufstiegsrunde zur DDR-Oberliga 1972/73, 2. Spieltag 7.500 Stadion des Friedens „Stahl Riesa [...] zog auch tatsächlich rund 8.000 Besucher an, darunter eine stimmgewaltige Kulisse aus Riesa.“[29][28]
1980 BSG Motor Gohlis Nord ASG Vorwärts Leipzig 2:1 Endspiel Stadtpokal Leipzig 1979/80[6] Unbekannt
1988 BSG LVB Leipzig ASG Vorwärts Leipzig 1:0 Endspiel Stadtpokal Leipzig 1987/88[6] Unbekannt

Anmerkung: Weitere spannende Duelle mit Beteiligung von Vorwärts sind beim Leipziger Stadtderby aufgelistet.

Stadion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 29. September 1935 weihte der dreimalige Deutsche Feldhandball- und einmalige Rugbymeister MTSA Leipzig sein Vereinsstadion ein. Es entstand auf dem Gelände zwischen der Herr- (jetzt Olbricht-) und der Landsberger Straße im Grenzbereich der Leipziger Stadtteile Möckern und Gohlis. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 wurden die Mannschaften der Militär-Turn-und Sportabteilung aus den Ligen zurückgezogen. Spätestens ab dem Jahr 1951 lässt sich die Nutzung des Geländes durch einen ersten Vorwärts Leipzig Verein belegen. Die höchste bekannte Zuschauerzahl wurde mit 35.000 Gästen am 30. Dezember 1951 beim DDR-Oberliga Match zwischen der SV VP Vorwärts Leipzig und der BSG Turbine Halle erreicht. Die Spielstätte wird auf den Programmheften mal als „Sport-Stadion der SV Vorwärts“ (1952), „Vorwärts-Stadion“ (1955), „Stadion der Nationalen Volksarmee“ (1957) oder in Kurzform „Stadion der NVA“ (ab 1966) bezeichnet. Zu manchen Partien wich Vorwärts auch ins Stadion des Friedens aus, welches sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindet. Für Spiele mit sehr hohen Zuschauerzahlen, wie gegen Bukarest, Wien, Berlin oder den FSV Frankfurt a. M. wurde auch vor bis zu 50.000 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion gespielt. Mindestens ein Heimspiel wurde im „Südost-Stadion“ des heutigen SSV Stötteritz ausgetragen. Die Fläche, auf dem sich das Vorwärts-Stadion befand, wurde mittlerweile durch Mietshäuser bebaut. Heute sind nur noch ruinenhafte, wild bewachsene Überreste der früheren Nord- und Südkurve erkennbar.

Andere Sportarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Basketball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Namen ASK Vorwärts Leipzig wurde die Herren Abteilung in den Jahren 1965 – 1969 fünfmal hintereinander DDR-Meister sowie 1966 und 1967 auch Pokalsieger.[30] Auch im Europapokal konnten Erfolge verbucht werden. In der Saison 1966/67 wurde die „Top 8“ Runde im Europapokal der Landesmeister erreicht. In dieser scheiterte Vorwärts u. a. knapp an Real Madrid und schied als drittplatzierter der „A Gruppe“ aus. Auch im damals noch recht populären Europapokal der Pokalsieger erreichte Vorwärts 1967/68 nach siegen über Lewski Sofia und Wisła Krakau das Halbfinale in dem nach einem 57:58 und 76:98 gegen den 11 maligen Meister und späteren Europacupsieger des Jahres 1969 Slavia Prag Endstation war.[31]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c SV Vorwärts Leipzig e. V. Ehrenamt. In: Landessportbund Sachsen. Abgerufen am 10. Juni 2022.
  2. Oberliga 1951/1952 → Zuschauer → Heimspiele. Abgerufen am 24. März 2022.
  3. Oberliga 1952/1953 → Zuschauer → Heimspiele. Abgerufen am 24. März 2022.
  4. Aufstiegsrunde Oberliga 1972/1973 → Zuschauer → Heimspiele. Abgerufen am 24. März 2022.
  5. a b c d Kreisarchiv Leipzig-Stadt Tabellenarchiv. (PDF) Abgerufen am 24. März 2022.
  6. a b c Pokalendspiele Kreisverband Leipzig. Abgerufen am 24. März 2022.
  7. tabellenarchiv Bezirksklasse - Männer Staffel 2. Abgerufen am 29. März 2022.
  8. Vgl. Leske: Vorwärts, Armee-Fußball im DDR Sozialismus, S. 28–29.
  9. Vgl. Fuge: Leutzscher Legende, S. 34.
  10. a b c Vgl. Wolter: Schlachten Tore Emotionen, S. 307.
  11. Vgl. Zimmermann: Fußball-Woche Nr. 51, S. 7.
  12. Vgl. Leske: Vorwärts, Armee-Fußball im DDR Sozialismus, S. 33.
  13. Vgl. Fuge: Leutzscher Legende, S. 45.
  14. Vgl. Leske: Vorwärts, Armee-Fußball im DDR Sozialismus, S. 34.
  15. Vgl. Berliner Zeitung, 10. Januar 1953.
  16. Vgl. Leske: Vorwärts, Armee-Fußball im DDR Sozialismus, S. 32–33.
  17. Vgl. Fuge: Ein Jahrhundert leipziger Fußball - Die Jahre 1945 bis 1989, S. 30–31.
  18. René Stiller: Saisonchronik 1955 → Testspiel: Bremer SV (H). In: René Stiller. Abgerufen am 23. März 2022.
  19. Unbekannt: Fußball-Freundschaftsspiel: ASK Vorwärts Leipzig - SC Leipzig im Zentral-Stadion am 16. Juni 1963. In: omnia. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  20. Unbekannt: FDGB-Pokal 1965/1966 → 2. Runde → ASG Vorwärts Leipzig - ASK Vorwärts Berlin 1:2. Abgerufen am 24. März 2022.
  21. Unbekannt: FDGB-Pokal 1966/1967 → 2. Runde → ASG Vorwärts Leipzig - BSG Wismut Aue 4:1. Abgerufen am 24. März 2022.
  22. Unbekannt: FDGB-Pokal 1967/1968 → 2. Runde → ASG Vorwärts Leipzig - Dynamo Dresden 0:1. Abgerufen am 2. August 2022.
  23. Frank Müller: Leipziger Torschützenkönig Otto Skrowny: Ein Dutzend reicht für den Thron. In: Frank Müller. Abgerufen am 30. März 2022.
  24. Ronny Goerg: BSG Chemie Leipzig DDR-Liga, Staffel C - Spieljahr 1971/72. In: Ronny Goerg. Abgerufen am 17. Februar 2022.
  25. Unbekannt: FDGB-Pokal 1972/1973 → 2. Runde → ASG Vorwärts Leipzig - BSG Sachsenring Zwickau 1:0. Abgerufen am 24. März 2022.
  26. Unbekannt: FDGB-Pokal 1972/1973 → Achtelfinale → ASG Vorwärts Leipzig - BFC Dynamo 1:2. Abgerufen am 24. März 2022.
  27. Vgl. Leissling: Die neue Fußballwoche.
  28. a b Aufstiegsrunde Oberliga 1972/1973 → 2. Spieltag. Abgerufen am 23. März 2022.
  29. Vgl. Schaefer: Die neue Fußballwoche.
  30. [1] in https://www.tt-basketball-halle.de
  31. Results in todor66.com