Abowjan

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Abowjan
Աբովյան
Staat: Armenien Armenien
Provinz: Kotajk
Gegründet: 1963 (als Stadt aus dem bestehenden Dorf Elar)
Koordinaten: 40° 16′ N, 44° 37′ OKoordinaten: 40° 16′ N, 44° 37′ O
Höhe: 1360 m
 
Einwohner: 42.589 (2011)
Zeitzone: UTC+4
 
Gemeindeart: Stadt
Bürgermeister: Eduard Babajan[1] (BHK)
Webpräsenz:
abovyan-kotayk.am (armenisch)
Abowjan (Armenien)
Abowjan (Armenien)
Abowjan

Abowjan (armenisch Աբովյան, in wissenschaftlicher Transliteration Abovyan; russisch Абовян), früher Elar (Элар), ist die sechstgrößte Stadt Armeniens.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abowjan gehört zur Provinz Kotajk, liegt aber nur rund 10 km nordöstlich von Jerewan auf einer Höhe von 1360 m über dem Meeresspiegel und ist faktisch ein Vorort der armenischen Hauptstadt. Die Stadt hat 42.589 Einwohner (2011).[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Elar lag im Süden des heutigen Stadtgebietes. Ausgrabungen in Elar haben ergeben, dass die Stelle schon im 4. Jahrtausend vor Christi Geburt (d. h. in der frühen Bronzezeit) besiedelt war[3]. Die Festung von Elar wurde von dem urartäischen König Argišti I. erbaut. Das Dorf wurde 1961 nach dem armenischen Schriftsteller Chatschatur Abowjan (1809–1848?) benannt und ab 1963 zu einem Industriestandort ausgebaut.

Industrie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rund 15 km nordöstlich von Abowjan liegt in einem Salzstock ein für Armenien sehr wichtiges Gaslager. Der Bau begann 1962, ist aber bis heute nicht vollständig abgeschlossen. Bisher fasst die Anlage 90 Mio. m³, möglich sind aber bis zu 20 Mio. m³. Der Druck beträgt normalerweise 125 bar. Als Ende Januar 2006 die Gasversorgung aus Russland (dem damals einzigen Lieferanten Armeniens) wegen einer Explosion der Pipeline für eine Woche unterbrochen war, konnten negative Folgen für die Menschen und die Wirtschaft durch die Reserven aus dem unterirdischen Reservoir abgewendet werden (siehe auch Iran-Armenien-Erdgaspipeline).

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abowjan liegt an der Bahnstrecke Jerewan–Sotk, die aber wegen der Auseinandersetzungen in Folge Unabhängigkeit Armeniens lange geschlossen war und heute nur noch sporadisch Betrieb aufweist.[4]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marat Alexanjan (1949–2020), armenischer Minister, Politiker und Rechtsanwalt
  • Vanes Martirosyan (* 1986), US-amerikanisch-armenischer Boxer
  • Masis Voskanyan (* 1990), armenischer Fußballer

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Abowjan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://armenpress.am/eng/news/1071051.html (Abruf 23. Januar 2022)
  2. Kotajk: Ergebnisse der Volkszählung 2011 bei der armenischen Statistikbehörde (PDF; armenisch)
  3. Boris A. Kuftin: The Urartian Columbarium at the Foot of Ararat and the Eneolithic Stage of the Kura-Araks Basin. Vestnik Gosudarstvennogo Muzeja Gruzii 13B [1943], S. 92–123.
  4. Vgl.: Neil Robinson: World Rail Atlas. Bd. 8: The Middle East and Caucasus. 2006. ISBN 954-12-0128-8, S. 6, Anm. 1.