Aemilier

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Die Aemilier (lateinisch gens Aemilia, davon abgeleitet der Römische Name Aemilius, weibliche Form Aemilia) waren eine der wichtigsten patrizischen Familien (gentes maiores) im römischen Reich. Sie stellte Politiker, Senatoren und Konsuln und brachte Dichter hervor. Marcus Aemilius Aemilianus war im Jahr 253 römischer Kaiser.

Die Zweige der Familie waren Barbula, Buca, Lepidus, Mamercus, Papus, Paullus, Regillus und Scaurus. Von diesen Zweigen waren die Aemilii Lepidi die namhaftesten Römer, besonders gegen Ende der Römischen Republik.

Nach den Aemiliern sind die Via Aemilia in der heutigen Provinz Emilia-Romagna und die Basilica Aemilia in Rom benannt.

Namensherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Aemilier waren eine sehr alte Familie. Sie leitete ihre Abstammung von Mamercus her, einem legendären Sohn des Pythagoras, der aufgrund seiner Redekunst auch Aemylos oder Aimilios genannt wurde. Das griechische Adjektiv aimylos oder aimylios bedeutet „einnehmend“, „gewinnend“, „schlau“.

Eine andere, von Plutarch angegebene Version besagt, Mamercus sei ein Sohn des Königs Numa Pompilius gewesen, der wiederum ein Bewunderer des Pythagoras war und seinen Sohn daher nach dessen Sohn benannt habe. Vermutlich ist die Ähnlichkeit zwischen Aemilius und dem griechischen Wort Aimilios jedoch lediglich zufällig.

Nach einer weiteren Überlieferung war Aimylos, Sohn des Königs Ascanius, der Stammvater der Aemilier. Alle diese genealogischen Anknüpfungen sind jedoch ohne historische Grundlage.

Bedeutende Aemilii[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mamercus Aemilius war ein Politiker der Römischen Republik aus der Gens Aemilia. Er bekleidete in den 30er Jahren des 5. Jahrhunderts v. Chr. verschiedene hohe Ämter.

Livius charakterisiert Mamercus Aemilius als „ein[en] Mann von höchster Würde“ (vir summae dignitatis)[1], der im Jahr 438 v. Chr. zum Militärtribun mit konsularischer Gewalt gewählt wurde. Im folgenden Jahr amtierte Aemilius als Diktator (dictator rei gerundae causa) und befehligte Zweiten Krieg Roms gegen Veji gegen die Einwohner von Veii und Fidenae. Nach dem Sieg hielt er einen Triumphzug ab.

Ein zweites Mal wurde Aemilius 434 v. Chr. als Diktator eingesetzt, um gesetzliche Bestimmungen für die zehn Jahre zuvor eingeführte Censur festzulegen. Er setzte die maximale Amtsdauer von fünf Jahren auf 18 Monate herab und wurde dafür von den späteren Censoren unter die Aerarier versetzt (das heißt, er musste höhere Steuern zahlen). Für das Jahr 426 v. Chr. überliefert Livius eine dritte Diktatur des Mamercus Aemilius, während der er die Stadt Fidenae erneut besiegt und einen weiteren Triumphzug geführt haben soll.[2] Diese Nachricht wird von der Forschung als fiktiv angesehen.

Sein vollständiger Name lautet nach der Überlieferung bei Livius Mamercus Aemilius M. f. Spätere Überlieferungen schreiben ihm das Cognomen Mamercinus oder Macerinus zu, das jedoch nicht bezeugt ist. Diodor gibt seinen Vornamen abweichend als Manius an.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Liv. IV 16, 8
  2. Liv. V 31–34.

Sonstige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]