Ahriman-Verlag

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ahriman-Verlag GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1982
Sitz Freiburg im Breisgau
Leitung Edeltraud Rudow und Ingrid Christel Frieda Karfich
Branche Verlagswesen
Website www.ahriman.com

Der Ahriman-Verlag GmbH ist ein 1982 gegründeter Verlag mit Sitz in Freiburg im Breisgau. Die Geschäftsführung besteht aus Edeltraud Rudow und Ingrid Christel Frieda Karfich.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verlag wurde am 31. Oktober 1982 in Freiburg im Breisgau gegründet, ursprünglich zur Veröffentlichung von Schriften aus dem Umfeld der Marxistisch-Reichistischen Initiative.

Verhältnis zur Neuen Rechten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ahriman inserierte bereits in den 1990er Jahren in der rechtskonservativen Jungen Freiheit. Außerdem rief der Verlag zur Wahl der Republikaner unter Franz Schönhuber auf.[2]

Vor der Preisverleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 1995 an Annemarie Schimmel kam es zur medialen Auseinandersetzung zwischen dem Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und dem Ahriman-Verlag. Gerhard Kurtze warf dem Verlag eine Nähe zum umstrittenen Bund gegen Anpassung vor,[3] dessen Zeitschrift Ketzerbriefe – Flaschenpost für unangepasste Gedanken im Verlag erscheint.[4]

2014 war der Verlag auch Gast bei der Messe Zwischentag um den neurechten Publizisten Felix Menzel.[5] Auf der Frankfurter Buchmesse 2017 veröffentlichte Ahriman als einziger nicht-betroffener Verlag eine Unterstützungserklärung zu Gunsten der mit massiven Protesten konfrontierten neurechten Verlage wie Antaios oder Manuscriptum.[6]

Buchmessen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ahriman-Verlag stellt regelmäßig bei den führenden Messen im deutschsprachigen Raum aus u. a. Buch Wien[7] , Frankfurter Buchmesse, Leipziger Buchmesse, Karlsruher Bücherschau und Stuttgarter Buchwochen. Bei der Buchmesse Wien lag die letzte Teilnahme im Jahr 2019, es gab Streitigkeiten, für die Buchmesse Wien 2020 wurde der Verlag nicht mehr zugelassen.[8] Auch im Teilnehmerverzeichnis 2022 dieser Messe schien er nicht auf.[9]

Name und Signet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Name stammt von dem avestischen Begriff Angra Mainyu, der in der zoroastrischen Theologie die Zerstörung bzw. das Zerstörerische repräsentiert.

Seit Januar 1983 führt der Verlag sein Signet, gestaltet nach einem Verlagsentwurf.

Programm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Allgemein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er versteht sich als Verlag, dessen Schwerpunkte „bei klassischer Psychoanalyse und orthodoxem Marxismus[10] liegen. In der Dokumentation deutschsprachiger Verlage (2001) ist zudem von „kompromisslose[r] Religionskritik“ und „konsequente[m] Antifaschismus“ die Rede.[11] Ahriman verlegt Buchreihen (u. a. „Reihe unerwünschter Bücher zum Faschismus“ und „Reihe unerwünschter Bücher zur Kirchengeschichte“), Zeitschriften und Loseblattwerke.

Autoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Autoren gehören u. a.

Zeitschriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bund gegen Anpassung, hervorgegangen aus dem Antiklerikalen Arbeitskreis der Bunten Liste Freiburg, gibt im Ahriman-Verlag die Ketzerbriefe heraus. Sie soll eine Dokumentation der Verfolgung von Atheisten und Kirchenkritikern darstellen. Die Ausgabe Nr. 157/158 wurde von 2010 bis 2011 durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) indiziert. Ein Gerichtsurteil zwang die Behörde das Medium wieder von der Liste jugendgefährdender Medien zu entfernen.[12][13]

Des Weiteren wird die Zeitschrift System ubw. Zeitschrift für klassische Psychoanalyse[14] verlegt, die sich als „einzige Zeitschrift in der unverfälschten Tradition Sigmund Freuds“ bezeichnet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dagmar Olzog, Johannes Hacker (Hrsg.): Dokumentation deutschsprachiger Verlage. 14. Ausgabe, verlag moderne industrie, Landsberg am Lech 2001, ISBN 3-478-38764-7, S. 11–12.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Firmenprofil vom AHRIMAN-Verlag GmbH bei Dun & Bradstreet (20. März 2014).
  2. Wolfgang Purtscheller: Aufbruch der Völkischen. Das braune Netzwerk. Picus-Verlag, ISBN 3-85452-239-8, S. 144.
  3. Krach zwischen Ahriman-Verlag und Börsenverein. In: Saarbrücker Zeitung, 7. Oktober 1995.
  4. Vgl. Lucius Teidelbaum: Im Zeichen des Teufels: Der „Bund gegen Anpassung“, haGalil. Jüdisches Leben online, 13. November 2016.
  5. Tomas Sager: Neue Rechte draußen vor der Tür. Blick nach Rechts, 24. Juli 2014.
  6. apabiz e.V. Neue und Alte Rechte
  7. Barbara Mader: Buchmesse mit Weisheit, Austrofred und Datteln (Memento des Originals vom 5. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kurier.at. In: Kurier, 21. November 2013.
  8. Zensur und Vandalismus auf der Wiener Buchmesse ! (Abgerufen am 9. Dezember 2022).
  9. Teilnehmerverzeichnis Buch Wien 2022 (abgerufen am 9. Dezember 2022).
  10. Archivierte Kopie (Memento vom 26. September 2017 im Internet Archive)
  11. Dagmar Olzog, Johannes Hacker (Hrsg.): Dokumentation deutschsprachiger Verlage. 14. Ausgabe, verlag moderne industrie, Landsberg am Lech 2001, ISBN 3-478-38764-7, S. 11–12.
  12. Bekanntmachung Nr. 10/2010 über jugendgefährdende Trägermedien.
  13. Bekanntmachung Nr. 8/2011 über jugendgefährdende Trägermedien.
  14. ZDB-ID 381070-7, Nachweis in der Zeitschriftendatenbank