Aimee Mann

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Aimee Mann bei einem Konzert 2008

Aimee Mann (* 8. September 1960 in Richmond, Virginia) ist eine US-amerikanische Singer-Songwriterin, Bassistin und Gitarristin.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aimee Mann besuchte ab 1978 das Berklee College of Music in Boston, brach ihr Studium aber nach der Zwischenprüfung ab, um mit ihrer ersten Punk-Rock-Band The Young Snakes Musik zu machen.[1] Die Band veröffentlichte 1982 die EP Bark Along With The Young Snakes.[2]

1983 war sie Mitgründerin der New-Wave-Band ’Til Tuesday. Deren erstes Album Voices Carry erreichte Platz 19 der amerikanischen Billboard-Charts, die gleichnamige Single war ein US-Top-10-Hit.[1][3] Die Band erhielt 1985 den MTV Video Music Award in der Kategorie „Best New Artist“.[4][5] Neben ihren Aktivitäten mit der Band trat Aimee Mann 1987 auch mit Rush als Background-Sängerin für den Song Time Stand Still auf und ist in dem zugehörigen Musikvideo zu sehen. Von ihrer Band ’Til Tuesday erschienen noch zwei weitere Alben, bevor sie sich 1990 auflöste.[1]

1993 erschien Aimee Manns erstes Solo-Album Whatever, das kommerziell nicht allzu erfolgreich war, aber begeisterte Kritiken erhielt und den Weg für das nächste Werk I’m with Stupid (1995) bereitete.[1][6] Erneut waren die Kritiken besser als die Verkaufszahlen.[6]

1998 hatte Aimee Mann im Film The Big Lebowski einen Kurzauftritt als deutsche Nihilistin.[1]

Größerer Erfolg als mit ihren ersten Alben war Aimee Mann beschert, als sie 1999 acht Titel zum Soundtrack des Films Magnolia beisteuerte, darunter den Oscar-nominierten Song Save Me[7], der später ebenfalls auf der europäischen erweiterten CD Bachelor No. 2 or, the Last Remains of the Dodo erschien. Der Autor und Regisseur Paul Thomas Anderson gab an, mit Magnolia eine Adaption der Songs von Aimee Mann gedreht zu haben.[7]

Im selben Jahr löste Aimee Mann wegen der einschränkenden künstlerischen Einflussnahme durch ihre Plattenfirma die Zusammenarbeit mit dieser auf und gründete ihr eigenes Label SuperEgo Records.[1][6] Sie kaufte die Rechte an ihrem dritten, bisher unveröffentlichten Album zurück und veröffentlichte es 1999 auf ihrem Label unter dem Namen Bachelor No. 2 or, the Last Remains of the Dodo.[1][3][6] Mann begann, ihre Werke im Direktvertrieb über ihre Website zu vermarkten, und ging damit neue Wege.[1][6]

2002 erschien das Album Lost in Space, welches 2004 als „Special Edition“ wiederveröffentlicht wurde und nun eine zweite CD mit sechs Live-Aufnahmen, zwei B-Seiten sowie zwei bislang unveröffentlichten Songs enthielt. 2003 erhielt Lost in Space den Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik.[8]

Mit Live at St. Ann’s Warehouse erschien im November 2004 auf DVD und CD ein Mitschnitt von Konzerten, die Aimee Mann im Juli 2004 in Brooklyn gegeben hatte.

Im Mai 2005 veröffentlichte sie das Konzeptalbum The Forgotten Arm. Die Songs erzählen die Geschichte eines Paares, beginnend mit dem ersten Treffen bis zum gemeinsamen Road Trip. Mann erhielt für dieses Album einen Grammy in der Kategorie Best Recording Package.[9]

Im Oktober 2006 erschien ihr Weihnachtsalbum One More Drifter in the Snow. Es enthält vor allem Coverversionen bekannter Titel, aber auch zwei eigene Lieder. Das siebte Studioalbum mit dem Titel @#%&*! Smilers erschien am 6. Juni 2008. 2011 hatte Aimee Mann einen Gastauftritt in der Comedy-Serie Portlandia; sie spielt sich selbst in der Rolle eines gescheiterten Rockstars, der nun als Putzfrau eines Portlander Paares arbeitet (Episode 3 Aimee, Staffel 1).[1][10]

Am 18. September 2012 erschien das achte Studioalbum Charmer.

Das neunte Album Mental Illness kam 2017 auf den Markt, hierfür erhielt Mann einen Grammy in der Kategorie Bestes Folk Album.[11]

Mann veröffentlichte 2021 ihr zehntes Studioalbum mit dem Titel Queens Of The Summer Hotel.[12] Die Lieder schrieb sie ursprünglich als Auftragsarbeit für eine Musicalfassung des Buches Girl, Interrupted der Autorin Susanna Kaysen; die Bühnenproduktion wurde dann aber nicht realisiert.[12][13]

Im Jahr 2013 startete Aimee Mann eine Zusammenarbeit mit Ted Leo unter dem Namen The Both, das gleichnamige Debütalbum wurde im April 2014 veröffentlicht.[14]

Aimee Mann ist Gründungsmitglied von United Musicians, einem Zusammenschluss von Musikern, die sich dafür einsetzen, dass jeder Künstler im Besitz der Urheberrechte an seinen Werken bleiben soll.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1997 ist sie mit dem Musiker Michael Penn verheiratet.[15]

Diskographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben
Whatever
  UK 39 18.09.1993 (1 Wo.)
  US 127 29.05.1993 (4 Wo.)
I’m With Stupid
  UK 51 11.11.1995 (2 Wo.)
  US 82 17.02.1996 (4 Wo.)
Magnolia OST
  DE 42 24.04.2000 (7 Wo.)
Bachelor No. 2
  DE 44 05.03.2001 (7 Wo.)
  US 134 20.05.2000 (4 Wo.)
Lost In Space
  DE 30 16.09.2002 (4 Wo.)
  UK 72 14.09.2002 (2 Wo.)
  US 35 14.09.2002 (8 Wo.)
The Forgotten Arm
  DE 60 16.05.2005 (3 Wo.)
  UK 84 14.05.2005 (1 Wo.)
  US 60 21.05.2005 (3 Wo.)
Charmer
  DE 89 05.10.2012 (1 Wo.)
  UK 74 29.09.2012 (1 Wo.)
  US 33 06.10.2012 (3 Wo.)
Mental Illness
  DE 69 07.04.2017 (1 Wo.)
  CH 70 09.04.2017 (1 Wo.)
  UK 53 07.04.2017 (1 Wo.)
  US 54 22.04.2017 (1 Wo.)
Singles[16]
Time Stand Still (mit Rush)
  UK 42 31.10.1987 (3 Wo.)
I Should’ve Known
  UK 45 28.08.1993 (5 Wo.)
Stupid Thing
  UK 47 20.11.1993 (2 Wo.)
Just What You Are
  US 93 21.01.1995 (6 Wo.)
Save Me
  UK 88 13.05.2000 (1 Wo.)

Mit The Young Snakes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • The Young Snakes Featuring Aimee Mann (1981, erschienen 2004)
  • Bark Along With The Young Snakes (1982)

Mit ’Til Tuesday[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Voices Carry (1985)
  • Welcome Home (1986)
  • Everything’s Different Now (1988)

Solo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Whatever (1993)
  • I’m with Stupid (1995)
  • Magnolia (Album) (Original-Soundtrack zum Film Magnolia) (1999)
  • Bachelor No. 2 or, the Last Remains of the Dodo (1999)
  • Lost in Space (Album) (2002)
  • Lost in Space Special Edition (2004)
  • Live at St. Ann’s Warehouse (Livealbum/DVD) (2004)
  • The Forgotten Arm (2005)
  • One More Drifter in the Snow (2006)
  • @#%&*! Smilers (2008)
  • Charmer (2012)
  • Mental Illness (2017; Grammy: Bestes Folkalbum)
  • Queens of the Summer Hotel (2021)

Mit The Both[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • The Both (2014)

Liste von Coverversionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch Aimee Mann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch andere Künstler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Marcel Anders: Singer/Songwriterin Aimee Mann – Sanftes mit Biss. In: deutschlandfunk.de. 25. Juni 2017, abgerufen am 16. Januar 2022.
  2. Joe Viglione: Bark Along With the Young Snakes - Young Snakes | Songs, Reviews, Credits | AllMusic. In: allmusic.com. Abgerufen am 16. Januar 2022 (englisch).
  3. a b Laura Snapes: Aimee Mann: ‘Any woman my age is traumatised by growing up in the 60s and 70s’. In: theguardian.com. 4. November 2021, abgerufen am 19. Januar 2022 (englisch).
  4. Highlights MTV VMAs 1986. In: mtv.com. Abgerufen am 16. Januar 2022 (englisch).
  5. Aimee Mann | Berklee. In: college.berklee.edu. Abgerufen am 16. Januar 2022 (englisch).
  6. a b c d e Aimee Mann – laut.de-Biographie. In: laut.de. Abgerufen am 16. Januar 2022.
  7. a b Christoph Dallach: Aimee Mann-Album "Charmer". In: Der Spiegel. 21. September 2012, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 19. Januar 2022]).
  8. Preis der deutschen Schallplattenkritik, Jahrespreise 2003. In: schallplattenkritik.de. Abgerufen am 18. Januar 2022.
  9. GRAMMY.com. Abgerufen am 16. Januar 2022 (englisch).
  10. Christine N. Ziemba: Portlandia Review (Ep. 1.03 - Aimee). In: pastemagazine.com. 5. Februar 2011, abgerufen am 16. Januar 2022 (englisch).
  11. Aimee Mann: Sensible Songs zwischen Joni und John. In: fr.de. 6. November 2021, abgerufen am 16. Januar 2022.
  12. a b Peter Füssl: Aimee Mann: Queens of The Summer Hotel — Zeitschrift fur Kultur und Gesellschaft. In: kulturzeitschrift.at. 5. Dezember 2021, abgerufen am 16. Januar 2022.
  13. Roderich Fabian: Aimee Mann findet die schönstem Worte und Melodien für psychische Krankheiten. In: br.de. 8. November 2021, abgerufen am 16. Januar 2022.
  14. John D. Luerssen: Aimee Mann and Ted Leo Join Forces as the Both. In: Rolling Stone. 24. Januar 2014, abgerufen am 16. Januar 2022 (amerikanisches Englisch).
  15. Klaus Walter: Kalifornische Melancholie – Aimee Mann zum Fünfzigsten. In: br.de. 9. Juli 2010, abgerufen am 16. Januar 2022.
  16. Chartquellen: DE1 DE2 CH UK US

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aimee Mann – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien