Airbus Defence and Space

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Airbus Defence and Space

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Rechtsform Geschäftsbereich der Airbus Group
Gründung Januar 2014[1]
Sitz Taufkirchen (bei München),
Deutschland Deutschland
Leitung Michael Schoellhorn (CEO)[2]
Mitarbeiterzahl 33.477 (2022)
(30. Juni 2022)[3]
Umsatz 10,19 Mrd. Euro (2021)[4]
Branche Luft- und Raumfahrttechnik
Rüstungsindustrie
Website www.airbus.com
Stand: 2. September 2022

Airbus Defence and Space ist eine Division (Geschäftsbereich) der Airbus Group, spezialisiert auf militärische Luftfahrt, militärische und zivile Raumfahrtsysteme sowie Sensoren und Kommunikationstechnologie für Verteidigung und Sicherheit. Airbus Defence and Space bezeichnet eine Managementstruktur und entspricht keiner juristischen Person. Sie geht aus den bisherigen EADS-Divisionen Cassidian, Airbus Military und Astrium hervor.[5] Die rechtliche Gliederung erfolgt derzeit in vier Gesellschaften, mit dem entsprechenden Zusatz (GmbH, SAS, SA, Ltd.) für die Länder Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien auf. Die neue Struktur der Division ist Teil umfangreicher Restrukturierungsmaßnahmen auf Konzernebene der Airbus Group.

Im Zuge weiterer Umstrukturierungen wurde 2014 beschlossen, sich von Non-core-Geschäftsfeldern zu trennen.[6] Dies beinhaltet den Bereich der Verteidigungselektronik (Avionik, Radar und Systeme für die elektronische Kampfführung), der in der Airbus DS Electronics and Border Security GmbH zusammengefasst wurde, sowie die vormalige Airbus DS Optronics GmbH (ehemals Zeiss Optronics). Am 18. März 2016 wurde für diese Gesellschaften der Kaufvertrag mit dem Finanzinvestor KKR abgeschlossen.[7] Seitdem agiert das neugegründete Unternehmen unter dem Markennamen Hensoldt.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürogebäude im spanischen Madrid

Airbus Defence and Space teilt sich in drei Sparten auf:[8]

  • Military Aircraft, geführt von Fernando Alonso[9], verantwortlich für fighter aircraft, airlifters, aerial refueling tankers und airborne warfare systems.
    • Globaler Angriff
    • Mobilität
    • Überwachung und Gefecht
    • Raketen und unbemannte luftgestützte Systeme
  • Space Systems, geführt von Nicolas Chamussy[10], verantwortlich für Space exploration, Space Launch Systems, missile defence, satellites, andere networking services sowie Orion Multi-Purpose Crew Vehicle (Orion MPCV) und Space-Station-Programme.
    • Informationslösungen
    • Strategische Raketenabwehrsysteme
    • Netzwerk und taktische Systeme
    • Weltraum- und Geheimdienstsysteme
    • Weltraumerkundung
  • Communications, Intelligence and Security, geführt von Evert Dudok[11], verantwortlich für „providing intelligence to various governmental agencies“.
    • Sicherstellung von Kommunikationslösungen für Militär, öffentliche Hand, institutionelle Akteure und Nutzer
    • Airbus Cyber Security[12] – Zusammenführung von gesicherten Ende-zu-Ende-Sicherheitslösungen, Nutzbarmachung von Multiple-Bandbreite-Optionen in Verbindung mit „überzeugender Infrastruktur-Erfahrung“
    • Airbus DS Communications – ein nordamerikanisches Unternehmen der öffentlichen Sicherheit, das „9-1-1-Gesprächsabwicklung“ sicherstellt, Emergency Notification Systems[13], NG9-1-1 Call Routing Solutions[14], und Land Mobile Radio[15]

Der ehemalige Bereich Elektronik wurde umstrukturiert und ausgegliedert. Teile hiervon (Space Electronics) wurden dem Bereich Space Systems zugeordnet. Der ausgegliederte Bereich wird von Thomas Müller geführt.

Militärflugzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bereich Military Aircraft Systems entstand aus der Zusammenführung der ehemaligen EADS-Division Cassidian und Airbus Military.

Die Produktpalette besteht aus:

Raumfahrttechnik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bereich Space Systems entstand aus den Astrium-Divisionen Space Transportation und Satellites.

Die Produktpalette besteht aus:

Kommunikation, Aufklärung und Sicherheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bereich Communication, Intelligence & Security wurde neu aufgestellt und ist für die Produkte zur satellitengestützten und terrestrischen Kommunikation sowie für Dienste und Lösungen in den Bereichen Aufklärung und Sicherheit verantwortlich.

Die Produktpalette besteht aus:

Elektronik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im neuen Bereich Electronics werden die Kompetenzen der bisherigen Divisionen im Bereich boden-, see- und luftgestützter Anwendungen für Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen sowie zivile Märkte gebündelt.

Die Produktpalette besteht aus:

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Früheres Logo (bis 2017)

Nachdem die Fusion zwischen EADS und dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems gescheitert war, sah EADS-Chef Tom Enders aufgrund veränderter Marktstrukturen in der europäischen Luft- und Raumfahrtindustrie Reformbedarf bei EADS.[16] Mit der Umstrukturierung des Mutterkonzerns wurden Cassidian, Airbus Military und Astrium nun zusammengelegt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und die allgemeine Marktposition zu verbessern.[5] Die Umstrukturierung wurde im 1. Halbjahr 2014 durchgeführt. Aufgrund erwarteter sinkender Ausgaben im Rüstungssektor wurde der Bereich Elektronik im Jahre 2016 veräußert und firmiert seitdem unter dem Namen Hensoldt.[17]

Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Airbus Defence and Space hat folgende europäische Standorte:

Beteiligungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tochterunternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen von Airbus Defence and Space (Military Aircraft)

Tochterunternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen von Airbus Defence and Space (Space Systems)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Airbus Defence and Space – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Airbus Group startet unter gemeinsamem Markennamen ins Jahr 2014. Airbus Group, 2. Januar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Mai 2014; abgerufen am 19. April 2014.
  2. Airbus announces changes to the Executive Committee. In: Airbus. 12. April 2021, abgerufen am 6. August 2021.
  3. Mitarbeiterzahl. (PDF) Abgerufen am 2. September 2022.
  4. Airbus reports Full-Year (FY) 2021 results
  5. a b Namensänderung soll Unternehmen beflügeln. stern.de, 31. Juli 2013, abgerufen am 20. August 2013.
  6. Airbus Defence and Space continues transformation with portfolio optimisation. In: airbusgroup. Abgerufen am 29. März 2016 (amerikanisches Englisch).
  7. Airbus Group To Sell Defence Electronics To KKR for € 1.1bn. In: airbusgroup. Abgerufen am 29. März 2016 (amerikanisches Englisch).
  8. EADS veröffentlicht solide Halbjahresergebnisse (H1) und bestätigt Prognose für 2013. In: dglr.de. Airbus Group, 31. Juli 2013, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 20. August 2013.@1@2Vorlage:Toter Link/www.dglr.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  9. Airbus Defence and Space announces management and organisational changes in Military Aircraft. Airbus Defence and Space, 29. Januar 2015, abgerufen am 17. Februar 2015.
  10. Nicolas ChamussyExecutive Vice President Space Systems – Airbus Defence and Space abgerufen am 31. Juli 2018.
  11. Evert Dudok – Executive Vice President Communications, Intelligence and Security www.airbus.com, abgerufen am 2. August 2018.
  12. Cyber Security Services & Solutions. Abgerufen am 14. Februar 2020 (amerikanisches Englisch).
  13. Emergency Notification Systems vestapublicsafety.com, abgerufen am 31. Juli 2018.
  14. NG9-1-1 Call Routing Solutions vestapublicsafety.com, abgerufen am 31. Juli 2018.
  15. Land Mobile Radio vestapublicsafety.com, abgerufen am 31. Juli 2018.
  16. Luftfahrtkonzern EADS wird in Airbus umbenannt. welt.de, 17. Juli 2013, abgerufen am 20. August 2013.
  17. JUVE: Hengeler-Mandantin KKR macht Rennen um Airbus-Sparte. 21. März 2016, abgerufen am 6. April 2023 (deutsch).
  18. Standorte in Deutschland. Airbus, 17. Juli 2018, abgerufen am 5. Januar 2019.
  19. Airbus vende su planta de Puerto Real al grupo asiático Zhenshi. infodefensa, 5. März 2024, abgerufen am 5. März 2024.
  20. Bundeswehr-Journal: Cassidian Optronics jetzt 100-prozentige Airbus-Tochter. In: bundeswehr-journal.de. 4. Oktober 2014, abgerufen am 9. Oktober 2014.