al-Dschunaina

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arabisch الجنينة
al-Dschunaina
al-Dschunaina (Sudan)
al-Dschunaina (Sudan)
al-Dschunaina
Koordinaten 13° 27′ N, 22° 26′ OKoordinaten: 13° 27′ N, 22° 26′ O
Basisdaten
Staat Sudan
Bundesstaat Gharb Darfur
Einwohner 169.259 (Berechnung 2010)
Stadtzentrum (2004)
Stadtzentrum (2004)
Stadtzentrum (2004)

Al-Dschunaina oder El Geneina (auch Ajjinena, Al Genain oder Geneina, arabisch الجنينة, DMG al-Ǧunayna) ist die Hauptstadt des sudanesischen Bundesstaates Gharb Darfur (West-Darfur).

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Al-Dschunaina liegt etwa 800 Meter hoch im Westen des Marra-Plateaus nahe der Straße, die über al-Fāschir (etwa 350 km) führt, rund 1200 km von Khartum und etwa 27 km von der Grenze zum Tschad entfernt. Eine weitere Fernstraße führt südöstlich nach Nyala.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Al-Dschunaina hat 169.259 Einwohner (Berechnung 2010).

Bevölkerungsentwicklung:

Jahr Einwohner[1]
1973 (Zensus) 35.424
1983 (Zensus) 55.996
1993 (Zensus) 92.831
2010 (Berechnung) 169.259

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 4. Januar 1910 geriet ein Trupp von 112 französischen Soldaten, der plündernde Angehörige der Masalit im Rahmen der Kolonialisierung des Wadai verfolgte, im nahen Wadi Kajja in einen Hinterhalt und wurde massakriert (auch: „Schlacht von Kirnding“). Den Männern des Sultan der Masalit Taj ad-Din fielen 180 Gewehre und 20.000 Schuss Munition in die Hände.[2]

Aufgrund des anhaltenden Konflikts in Darfur gibt es um die Stadt diverse Flüchtlingslager, die von verschiedenen, überwiegend vom WFP finanzierten Hilfsorganisationen versorgt werden.

Im Januar 2021 starben bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Angehörigen verschiedener Volksgruppen mehr als 80 Menschen. Der Kämpfe brachen nach einem Mord aus.[3]

Im Verlauf des Jahres 2023 wurden nach Angaben der Vereinten Nationen alleine in al-Dschunaina zwischen 10.000 und 15.000 Menschen von Kräften der sudanesischen paramilitärischen Rapid Support Forces und mit ihnen verbündeten arabischen Milizen getötet.[4]

Siehe auch: Krieg im Sudan (2023)

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Straßen in und um die Stadt sind zumeist nicht asphaltiert. Der Flughafen al-Dschunaina liegt nordöstlich der Stadt und verfügt über eine 1600 m lange Start- und Landebahn.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Geneina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 29. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bevoelkerungsstatistik.de
  2. Erwin Herbert: Risings and Rebellions. 1919–1939. Interwar Colonial Campaigns in Africa, Asia, and the Americas. Political Background and Campaign Narratives, Organisation, Tactics and Terrain, Dress and Weapons, Command and Control, and historical Effects. Foundry Books, Nottingham 2007, ISBN 978-1-901543-12-4, S. 169–174.
  3. DER SPIEGEL: Dafur: Mehr als 80 Tote bei Kämpfen zwischen rivalisierenden Volksgruppen. Abgerufen am 28. Januar 2021.
  4. Michelle Nichols, Maggie Michael: Ethnic killings in one Sudan city left up to 15,000 dead - UN report. Abgerufen am 24. Januar 2024.