Albert Pahimi Padacké

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Albert Pahimi Padacké, 2018

Albert Pahimi Padacké (arabisch ألبر بهيمي بدكي, DMG Albir Bahīmī Badakī, * 15. November 1966) ist ein tschadischer Politiker und war vom 13. Februar 2016 bis 5. Mai 2018 Premierminister der Republik Tschad. Der nach dem Tod von Idriss Déby am 20. April 2021 installierte, von Débys Sohn Mahamat Idriss Déby Itno geführte militärische Übergangsrat ernannte Albert Pahimi Padacké am 26. April 2021 zum Interims-Ministerpräsidenten der Übergangsregierung.[1][2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diverse Ämter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1990er Jahren war Padacké Finanzminister,[3] später arbeitete er als Handelsminister, bis er und zwei andere Minister von Präsident Idriss Déby im November 1997 wegen Fehlens am Arbeitsplatz entlassen wurde (Déby besuchte unangekündigt Regierungsgebäude und fand Padacké nicht an seinem Arbeitsplatz vor).[4]

Im Februar 2001 wurde Padacké zum Staatssekretär für Finanzen ernannt,[5] bevor er am 8. April 2001 mit der Aufgabe des Ministers für Minen, Energie und Öl betraut wurde.[6] Bereits im August 2001 wurde er von dieser Aufgabe wieder entbunden und diesmal zum Minister ohne Geschäftsbereich eingestellt.[7] Diesen Posten hatte er bis zum Juni 2002 inne.[8]

Padacké wurde im April 2002 als Kandidat für die Partei Rassemblement national pour la démocratie au Tchad (kurz RNDP-Le Réveil) in die Nationalversammlung gewählt.[9] Vom Juni 2002 bis zum August 2005 war er Mitglied der Zentralafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft,[8] anschließend wurde er am 7. August 2005 zum Landwirtschaftsminister designiert.[7][8]

Bei der Präsidentschaftswahl im Mai 2006, an der viele Parteien gar nicht erst teilnahmen, weil sie der Meinung waren, die Wahl sei ohnehin manipuliert, war er Kandidat für die RNDP-Le Réveil[10][11] und erreichte mit 7,82 % den dritten Platz.[11][12][13] Am 29. Mai, kurz nach den Wahlen, gratulierte er dem Sieger Idriss Déby.[14]

Später war er erneut Landwirtschaftsminister und ab dem 7. März 2007 Justizminister.[7][15] Am 23. April 2008 wurde zum Minister für Post, Informationstechnologien und Kommunikation berufen.[16][17]

Als Premierminister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schließlich, am 13. Februar 2016, wurde Pahimi Padacké von Präsident Idriss Déby zum Premierminister ernannt.[18] Damit ersetzte er seinen Vorgänger Kalzeubé Pahimi Deubet.

Anfang Januar des Jahres 2017 erklärte Padacké die Grenze zum Nachbarstaat Libyen zum militärischen Sperrgebiet. Mit dieser Maßnahme sollen weitere IS-Kämpfer davon abgehalten werden, in den Tschad zu fliehen, nachdem zuvor bereits einige Terroristen die Grenze passieren konnten.[19]

Die Wahl von Moussa Faki zum Vorsitzenden der AU-Kommission am 30. Januar 2017 wurde von Padacké begrüßt. In einem Schreiben gratulierte er Faki zu seiner Wahl und wünschte ihm viel Erfolg bei seiner Aufgabe. Er bedankte sich zudem auch bei allen, die Faki unterstützt haben.[20]

Am 30. April 2018 wurde in einer von der Opposition boykottierten Abstimmung im Parlament die Verfassung dahingehend geändert, dass ein reines Präsidialsystem ohne Regierungschef eingeführt und die Regelung über die Amtszeit des Präsidenten geändert wurde. Drei Tage danach, unmittelbar vor Inkrafttreten der Änderung, trat die gesamte Regierung zurück, blieb aber geschäftsführend bis zur Ernennung von Nachfolgern im Amt.[21]

Am 13. März 2024 wurde Albert Pahimi Padacké von seiner Partei, der Nationalen Rallye für Demokratie im Tschad (RNDT-Le Réveil), als Kandidat für die Präsidentschaftswahl vom 6. Mai 2024 nominiert.[22]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Albert Pahimi Padacké zum Interims-Ministerpräsidenten ernannt@1@2Vorlage:Toter Link/www.deutschlandfunk.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im September 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Deutschlandfunk, 27. April 2021
  2. Chad’s new military rulers name prime minister, opposition cries foul. Reuters, 27. April 2021
  3. http://droit.francophonie.org/df-web/publication.do?publicationId=2766 (Link nicht abrufbar)
  4. "Chad: President Deby dismisses ministers for "repeated absenteeism"", Radio France Internationale, November 13, 1997.
  5. List of ministers in the government formed on 25 February 2001 (Memento vom 5. April 2007 im Internet Archive), Afrique Express.
  6. List of ministers in the government formed on 8 April 2001 (Memento vom 5. April 2007 im Internet Archive), Afrique Express.
  7. a b c List of governments of Chad (Memento vom 1. Juli 2007 im Internet Archive), izf.net.
  8. a b c Antoine Lukaso, "Faire du Tchad un grand chantier" (Memento vom 28. Februar 2008 im Internet Archive), Diplomat Investissement, March–April 2006, page 24.
  9. List of members of the National Assembly (Memento vom 4. Mai 2008 im Internet Archive) (following 2002 election), ialtchad.com
  10. "Chad: Opposition denounces poll as ‘masquerade’, refuses to field candidate", IRIN, March 27, 2006.
  11. a b Elections in Chad, African Elections Database.
  12. "Chad: Deby win confirmed, but revised down to 64.67 pct", IRIN, May 29, 2006.
  13. Valery Gottingar, "Scrutin présidentiel du 03 mai 2006: le Conseil Constitutionnel proclame le Président Idriss Deby Itno réélu au premier tour avec un score de 64,67%.", Chadian government website, May 29, 2006
  14. Valery Gottingar, "Les candidats malheureux Delwa Kassiré et Pahimi Padaké félicitent le Président Idriss Deby Itno.", Chadian government web site
  15. http://www.presidencedutchad.org/institutions/Gouvernement du 04 Mars 2007.htm (Link nicht abrufbar)
  16. Tchad: liste des Membres du Gouvernement du 23 Avril 2008. In: alwihdainfo.com. Abgerufen am 1. Juli 2019 (französisch).
  17. http://apanews.net/apa.php?page=show_article&id_article=61725 (Link nicht abrufbar)
  18. "Chad appoints new prime minister two months before election", Reuters, 13 February 2016.
  19. Tschad schliesst Grenze zu Libyen auf der Website der Neuen Zürcher Zeitung, 6. Januar 2017. Abgerufen am 31. Januar 2017
  20. Le Premier ministre tchadien salue la nomination de Faki Mahamat à la tête de la commission de l’UA (Memento vom 11. Oktober 2017 im Internet Archive) bei journaldutchad.com (französisch)
  21. Idriss Déby: Regierung im Tschad tritt nach Verfassungsänderung zurück. In: Zeit Online. 4. Mai 2018, abgerufen am 4. Mai 2018.
  22. RFI: Afrique | Tchad: l’ancien Premier ministre Albert Pahimi Padacké se porte candidat à la présidentielle. In: RFI. 14. März 2024, abgerufen am 14. März 2024.