Aldi Suisse

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ALDI SUISSE AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft[1]
Gründung 2004/2005
Sitz Jonschwil, Schweiz Schweiz
Leitung Jérôme Meyer
(Geschäftsführer)

Horst Leitner
(VR-Präsident)

Umsatz 2,5–3 Mia. CHF (laut Schätzung des Marktforschungsinstituts GfK für das Jahr 2021)[2]
Branche Detailhandel
Website www.aldi-suisse.ch
Logo von Aldi Suisse beim Bahnhof Biel

Die Aldi Suisse AG (Eigenschreibweise ALDI SUISSE AG) ist ein Schweizer Detailhandelsunternehmen mit Hauptsitz in Jonschwil/Schwarzenbach und gehört zur Unternehmensgruppe Aldi Süd/Hofer S/E.[3] Aldi Suisse gehört zu den 100 grössten Unternehmen in der Schweiz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten vier Filialen wurden am 27. Oktober 2005 in Weinfelden, Amriswil, Altenrhein SG und Gebenstorf eröffnet.[4][5] Im Gegensatz zu den anderen länderspezifischen Ablegern setzt Aldi Suisse auf Verkaufsflächen von 1000 m² mit einem Sortiment von ca. 1300 Artikeln.[6]

2007 wurde die 50. Filiale eröffnet.[7]

Im Jahr 2007 stieg Aldi Suisse unter dem Namen Aldi Suisse Tours und in Zusammenarbeit mit Eurotours International in die Reise-Direktvertriebs-Branche ein.[8] Im Herbst 2007 wurde mit Salut! mobile eine Prepaid-Mobilfunkmarke auf dem Markt gebracht.[9] Später wurde diese umbenannt in Aldi Suisse Mobile, Vertragspartner und Anbieter ist dabei Sunrise. 2008 wurde ein Verteilzentrum in Domdidier im Kanton Freiburg eröffnet.[10]

2009 wurde die 100. Filiale eröffnet.[7]

Im Jahr 2009 wurde in Schwarzenbach mit dem Bau des neuen Hauptsitzes mit angeschlossenem Verteilzentrum begonnen. 2012 wurde dann der Hauptsitz bezogen, welcher bisher in Embrach im Kanton Zürich angesiedelt war.[11][12][10] Das Verteilzentrum ist mit Diesel-Notstromaggregaten und einer hauseigenen Tankstelle ausgestattet. Die Lagerkapazität für Diesel beträgt insgesamt 240'000 Liter.[13] 2012 betrug der Umsatz schätzungsweise 1,65 Milliarden Franken.[14]

Aldi Suisse bot als erstes Unternehmen der gesamten Gruppe das bargeldlose Bezahlen an. Im Mai 2014 wurden in allen Filialen von Aldi Suisse NFC-fähige Kassenterminals eingeführt.[15][16] Des Weiteren wurden alle Filialen mit Sammelstellen für Getränkekartons, Plastikflaschen, PET-Flaschen, Batterien, Leuchtmittel, CDs, DVDs, elektrische und elektronische Geräte ausgestattet, was zum damaligen Zeitpunkt ein Novum in der Schweiz war.[17] 2016 wurde ein Verteilzentrum in Perlen im Kanton Luzern eröffnet.[18]

Aldi Suisse war im Jahr 2015 nach Migros, Coop, Denner und Manor der fünftgrösste Detailhändler der Schweiz und beschäftigte rund 3000 Mitarbeiter. Im gleichen Jahr erwirtschaftete Aldi Suisse 1,42 Milliarden Euro (umgerechnet 1,52 Milliarden Franken) Nettoumsatz. Das macht im Durchschnitt 8,4 Millionen Franken pro Filiale.[19]

Im März 2019 wurde die 200. Filiale eröffnet.[20]

Im Februar 2020 wurde auf dem Dach des Verteilzentrums Perlen die in der Schweiz bis anhin grösste auf einem einzelnen Dach installierte Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Investorin des Projektes ist die Beteiligungsgesellschaft Aventron AG.[21] Per Oktober 2020 wurde der Geschäftsführer Timo Schuster durch Jérôme Meyer ersetzt.[22]

Im Jahr 2020 konnte Aldi Suisse den Umsatz mit Bio-Lebensmitteln um 55 Prozent steigern.[23] Im Jahr 2022 lancierte Aldi Suisse das Bio-Label Retour aux sources, welches teilweise über die Anforderungen von Bio Suisse und Demeter Schweiz hinausgeht.[24][25] Zum Beispiel wird das Bio-Gemüse bei Aldi Suisse nicht mehr mit Schlachtabfällen gedüngt, wie das Unternehmen im Jahr 2023 kommunizierte.[26] Im Jahr 2022 lancierte Aldi Suisse die Produktlinie Saveurs Suisses mit dem Gütesiegel regio.garantie des Vereins Schweizer Regionalprodukte zur Kennzeichnung von regionalen Produkten.[27] Darüber hinaus wurde per Anfang 2023 Flugobst/-gemüse komplett aus dem Sortiment genommen.[28][29]

Im Jahr 2021 begann ein Test mit einer Selfscanning-App[30], und mit Aldi Now wurde der Weg ins Online-Supermarkt-Geschäft beschritten. In Zusammenarbeit mit Annanow wurde vorerst in der Region Zürich ausgeliefert,[31] weitere Städte folgten.[32] Im gleichen Jahr wurde in der Shopping Arena St. Gallen, einem Anbau des Kybunparks in St. Gallen, die bisher grösste Aldi-Filiale in der Schweiz eröffnet. Die Ladenfläche beträgt rund 1400 m² und hat ein Angebot von rund 1800 Artikeln.[33] 2023 wurde in Stans die erste Filiale im Kanton Nidwalden eröffnet.[34]

Aldi Suisse zahlt einen deutlich höheren Mindestlohn als etwa Migros und Coop.[35][36]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der WWF Schweiz hat die Nachhaltigkeitswerte von elf Milchproduktionsstandards verglichen. „aldi Fairmilk“ erfüllte dabei nur 33 % oder weniger der inhaltlichen Kriterien.[39] Aldi Suisse hat diese Milch 2017 ins Sortiment aufgenommen.[40]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ALDI SUISSE AG. Handelsregister Kanton St. Gallen, abgerufen am 27. Februar 2022.
  2. Marc Bürgi: Deutsche Discounter gewinnen laufend Marktanteile: Wie Lidl Schweiz und Aldi Suisse die Schweiz mit Filialen umpflügen. In: handelszeitung.ch. 19. Mai 2023, abgerufen am 19. Mai 2023.
  3. Aldi Suisse: Wechsel in der HOFER-Führung und im Verwaltungsrat von ALDI SUISSE; aufgerufen am 12. Juli 2019.
  4. bbu: Aldi eröffnet Ende Monat die ersten vier Schweizer Filialen. In: Neue Zürcher Zeitung, 14. Oktober 2005, aufgerufen am 21. April 2018.
  5. Reto Fehr (watson.ch): Wo stand die erste Manor-Filiale der Schweiz? Und wo McDonald's? Die grosse Übersicht. In: Aargauerzeitung.ch, 23. September 2019, aufgerufen am 7. Dezember 2019.
  6. Aldi-suisse.ch: Was wir Ihnen in der Schweiz alles bieten; abgerufen am 11. August 2019.
  7. a b Aldi eröffnet 200. Filiale. In: schweizerbauer.ch. 6. März 2019, abgerufen am 12. Februar 2023.
  8. Aldi Suisse Tours auf der FESP0. In: verkehrsbuero.com. 30. Januar 2012, abgerufen am 4. April 2022.
  9. comparis.ch
  10. a b Über uns. In: aldi-suisse.ch. Abgerufen am 12. Februar 2023.
  11. Aldi Suisse AG, Hauptsitz & Verteilzentrum. In: referenz-objekte.ch. Abgerufen am 28. Februar 2022.
  12. Hans Suter: Aldi will sich lokal verankern. In: tagblatt.ch. 20. Juni 2015, abgerufen am 28. Februar 2022.
  13. Daniela Huijser: Aldi: Verteilzentrum in Schwarzenbach beliefert 68 Filialen. In: tagblatt.ch. 20. Juni 2019, abgerufen am 28. Februar 2022.
  14. Mike Bauert: Aldi, Volg und Landi sind die Gewinner. In: Schweizer Bauer. 4. Juli 2013, aufgerufen am 27. Februar 2022.
  15. Moritz Kaufmann: Bei Aldi kann man seit 1 Jahr mit dem Handy bezahlen und keiner weiss es. In: Blick, 10. Juni 2015
  16. Aldi Suisse akzeptiert jetzt Apple Pay. (Memento vom 12. Dezember 2016 im Internet Archive) In: Aldi Suisse. aufgerufen am 20. September 2017.
  17. Isabel Strassheim: Kommt die Milchkarton-Rückgabe – samt Gebühr?. In: 20 Minuten. 25. Oktober 2017.
  18. Bis zu 300 Stellen: Hightech-Verteilzentrum eröffnet in Perlen. In: 20min.ch. 22. September 2016, abgerufen am 23. April 2023.
  19. Sven Zaugg: Coop & Migros abgehängt. Aldi-Angestellte kriegen (noch) mehr Lohn. (Memento vom 2. Dezember 2017 im Internet Archive) In: Blick am Abend, 1. Dezember 2017.
  20. Stefan Borkert: Aldi will die Schweizer Stadtzentren erobern. In: tagblatt.ch. 6. März 2019, abgerufen am 23. April 2023.
  21. Neue Solaranlage in Perlen produziert Strom für über 2000 Haushalte (Memento vom 2. März 2020 im Internet Archive) In: baublatt.ch, 11. Februar 2020, abgerufen am 12. Februar 2020.
  22. Neuer Geschäftsführer bei Aldi Suisse AG: Jérôme Meyer übernimmt von Timo Schuster. In: luzernerzeitung.ch. 4. September 2020, abgerufen am 23. April 2023.
  23. Bio-Nachfrage bei Aldi Suisse stark gewachsen. In: swissinfo.ch. 15. April 2021, abgerufen am 27. Februar 2022.
  24. Bianca Lüthy: Strenger als Coop und Migros: Von Aldi kommt jetzt das günstigere Bio-Label. In: tagesanzeiger.ch. 13. Mai 2022, abgerufen am 14. Mai 2022.
  25. Demeter passt die Richtlinien an: Kälber bleiben 120 Tage auf Betrieb. In: bauernzeitung.ch. 7. Juli 2022, abgerufen am 10. Juli 2022.
  26. Kein Dünger aus Schlachtabfällen. In: bauernzeitung.ch. 12. Oktober 2023, abgerufen am 14. Oktober 2023.
  27. Belinda Balmer: Aldi Suisse ist neuer Partner des Vereins Schweizer Regionalprodukte. In: bauernzeitung.ch. 25. August 2022, abgerufen am 3. Oktober 2022.
  28. Aldi kickt «Flugobst» und «Fluggemüse» raus. In: schweizerbauer.ch. 12. Januar 2023, abgerufen am 15. Januar 2023.
  29. Aus Umweltgründen: Discounter fliegen kein Obst ein, Migros und Coop schon. In: blick.ch. 13. Januar 2023, abgerufen am 15. Januar 2023.
  30. Ulrich Rotzinger: Aldi Suisse: Discounter testet Selfscanning Scan & Go in 17 Filialen. In: blick.ch. 11. August 2021, abgerufen am 14. August 2021.
  31. Aldi Suisse startet mit einem Lebensmittel-Lieferdienst. In: Handelszeitung. 8. Dezember 2021, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  32. Aldi Suisse expandiert mit Heimlieferdienst weiter. In: telebasel.ch. 21. Dezember 2022, abgerufen am 25. Dezember 2022.
  33. So sieht es in der grössten Aldi-Filiale der Schweiz aus. In: fm1today.ch. 25. März 2021, abgerufen am 12. Februar 2023.
  34. Aldi eröffnet in Stans seine erste Nidwaldner Filiale. In: nidwaldnerzeitung.ch. 11. Februar 2023, abgerufen am 7. Februar 2023.
  35. Aldi Suisse erhöht den Mindestlohn um 2,8 Prozent. In: luzernerzeitung.ch. 2. Dezember 2021, abgerufen am 27. Februar 2022.
  36. Mindestlöhne: Welcher Händler bezahlt sein Personal am besten? In: 20min.ch. 1. Juli 2019, abgerufen am 31. Oktober 2020.
  37. Yves Demuth: Ist die Plastikhülle bei Gurken wirklich nötig? In: beobachter.ch. 25. April 2019, abgerufen am 23. Juni 2019.
  38. Janosch Fischer: Das grosse Wegwerfen bei Aldi. In: infosperber.ch. 26. Juni 2020, abgerufen am 12. Februar 2023.
  39. Eva Wyss, Corina Gyssler: Schweizer Milchproduktionsstandards: Umwelt- und Ressourcenschutz bleiben auf der Strecke. In: WWF Schweiz. 20. August 2019, abgerufen am 29. Dezember 2019.
  40. Aldi Fairmilk: Neu 1 Franken für Milchbauer. In: schweizerbauer.ch. 21. September 2021, abgerufen am 21. September 2021.