Alemannia Aachen

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Alemannia Aachen
Logo
Verein
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Name Aachener Turn- und Sportverein Alemannia 1900 e. V.
Sitz Aachen, Nordrhein-Westfalen
Gründung 16. Dezember 1900
Farben Schwarz-Gelb
Mitglieder 5800 (Stand: 20. März 2024)[1]
Präsident Andreas Görtges
Fußballunternehmen
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Name TSV Alemannia Aachen GmbH
Gesellschafter 100 %: e. V.
Geschäftsführer Sascha Eller
Website alemannia-aachen.de
Erste Mannschaft
Cheftrainer Heiner Backhaus
Spielstätte Tivoli
Plätze 32.960
Liga Regionalliga West
2022/23 8. Platz
Heim
Auswärts

Der Aachener Turn- und Sportverein Alemannia 1900 e. V., bekannt als Alemannia Aachen, ist mit 5.800 Mitgliedern (Stand: 20. März 2024)[1] der zweitgrößte Sportverein hinter der Sektion Aachen des Deutschen Alpenvereins mit 7.605 Mitgliedern (Stand: 31. Dezember 2023)[2] der Stadt Aachen. Die erste Fußballmannschaft stieg 2013 in die Regionalliga West ab. Von 1967 bis 1970 sowie in der Saison 2006/07 spielte sie in der Bundesliga. Neben der Fußballabteilung, die seit dem 1. Januar 2006 in die hundertprozentige Vereinstochter TSV Alemannia Aachen GmbH ausgegliedert ist, betreibt der Verein die Abteilungen Leichtathletik, Tischtennis, Handball und Futsal sowie E-Sport.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ansässige englische Kaufleute und Industrielle brachten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts neben dem traditionellen Reitsport den Fußballsport in das westliche Rheinland. Der Verein wurde am 16. Dezember 1900 unter dem Namen Fußballklub Aachen von 18 Schülern des Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums, der Oberrealschule und des Realgymnasiums, die auf dem Marienthaler Kasernenhof zusammen trainierten, gegründet. Da der Name 1. FC Aachen gerade durch einen kurz zuvor gegründeten und bald wieder aufgelösten Verein belegt worden war, nannte man sich Alemannia Aachen. Der Name „Alemannia“ (von Alemannen) sollte das Deutschtum im äußersten Westen betonen. Nach der Fusion mit dem Aachener TV 1847 am 17. September 1919 hieß der Verein Aachener TSV Alemannia 1847. Am 26. Januar 1924 trennten sich beide Klubs wieder, und der Verein erhielt seinen heutigen Namen Aachener Turn- und Sportverein Alemannia 1900 e. V.

Der ATSV Alemannia hatte in seiner Geschichte weitere Abteilungen, die heute nicht mehr existieren, nämlich Turnen, Faustball, Wandern, Schwimmen (1920–1939), Hockey (1920–1939), Basketball (1952–1965), Badminton (1956–2009) und Volleyball bis 2013. Die zuletzt aufgelöste Badmintonabteilung wurde zum 1. Juli 2009 in den eigenständigen „Badminton Verein Aachen 2009“ überführt.[3] Die nach Titeln erfolgreichste Abteilung der Alemannia waren die Basketballer, die sich 1963 und 1964 die deutsche Meisterschaft sichern konnten und damit bis heute zu den zehn erfolgreichsten Basketball-Mannschaften zählen. Die Volleyball-Frauen spielten von 2008 bis 2013 in der Bundesliga. Anschließend wechselten alle Volleyball-Mannschaften von der Alemannia zum PTSV Aachen.[4]

Der Verein hatte im März 2012 rund 8.700 Mitglieder.[5] Am 14. August 2006 beschloss die Mitgliederversammlung rückwirkend zum 1. Januar die Ausgliederung aller Mannschaften von der U13 aufwärts bis zur Lizenzspielerabteilung in die neu gegründete Alemannia Aachen GmbH.[6] Im Juni 2010 verkündete Sportdirektor Erik Meijer auf der Mitgliederversammlung die Änderung des Vereinslogos; das traditionelle Wappen – erstmals 1925 verwendet – kehrte zur Saison 2010/11 auf die Trikots zurück. Im November 2012 kündigte die GmbH die Beantragung eines Insolvenzplanverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit an, das am 1. Juni 2013 eröffnet[7] und am 21. Januar 2014 beendet wurde.[8] Kurz darauf wurde mit Alexander Mronz ein neuer Geschäftsführer eingestellt.

Sowohl auf Vereins- als auch auf Fanebene sowie aus geographischen Gründen bestehen intensive und freundschaftliche Kontakte zum niederländischen Profiklub Roda JC Kerkrade. Beide Vereine haben die gleichen Vereinsfarben.

Sportliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereinswappen von 1919–1924

In der Vorkriegszeit pendelten die Aachener stets zwischen der zweitklassigen Bezirksklasse und der erstklassigen Gauliga. 1930 wurde Reinhold Münzenberg der erste Alemanne, der das Trikot der deutschen Fußballnationalmannschaft trug. Den ersten Erfolg feierte die Alemannia 1938, als der Verein als Aufsteiger die Meisterschaft der Gauliga Mittelrhein gewinnen konnte und so das einzige Mal an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft teilnahm. Dort wurden die Aachener in einer Gruppe mit Hannover 96, dem 1. FC Nürnberg und dem FC Hanau 93 Tabellendritter und schieden aus. Einen Teil dieser Spiele bestritt der Fußballverein im Aachener Waldstadion, da dieser Platz mit zu jener Zeit fast 15.000 Stehplätzen mehr Zuschauer fassen konnte als der damalige alte Tivoli. Nach diversen Protesten des SV Beuel 06 wurde schließlich den Aachenern die Gaumeisterschaft nachträglich aberkannt und der SV Beuel zum Meister erklärt.

2017/2018 wurde im Internationalen Zeitungsmuseum in Aachen die Ausstellung Alemannia 1933 bis 1945 – Fußball zwischen Sport und Politik gezeigt.[9]

Mannschaftsfoto von Alemannia Aachen 1910

Nachkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Krieg gelang Alemannia Aachen 1947 die Qualifikation für die neu gegründete Oberliga West. Die Aachener gehörten der Oberliga bis 1963 an und zählen damit zusammen mit Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 zu den drei durchgängig in der Oberliga West spielenden Vereinen. Allerdings gelang Aachen in dieser Zeit nie die Qualifikation für die Endrunde der deutschen Meisterschaft. Jedoch erreichte die Alemannia 1953 zum ersten Mal das DFB-Pokalfinale, in dem sie am 1. Mai 1953 im Düsseldorfer Rheinstadion Rot-Weiss Essen mit 1:2 (0:2) unterlagen.

Bei der Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 wurde der Alemannia die Aufnahme verwehrt, obwohl der amtierende Präsident Gerd Heusch einen 12-Punkte-Katalog zur Aufnahme Alemannias in die neue Liga vorlegte, in dem er unter anderem auf die geordneten wirtschaftlichen Verhältnisse, den geplanten Stadionausbau für 42.000 Zuschauer, die ununterbrochene Zugehörigkeit zur Oberliga West und die Tatsache, der größte Rasensportverein Nordrhein-Westfalens zu sein, hinwies. Der Aufnahmeantrag für Alemannia wurde dennoch nicht genehmigt, wogegen der Verein beim DFB protestierte und sogar ein ordentliches Gericht anrief, da wichtige Funktionäre zugesagt hatten, eine Aufstockung auf 18 Vereine zu beantragen und der Alemannia so noch die Teilnahme zu ermöglichen; in der entscheidenden Sitzung stimmten diese jedoch gegen die Aufstockung. Alle Proteste blieben jedoch ohne Erfolg und so spielte die Alemannia fortan in der zweitklassigen Regionalliga West. 1964 wurden die Aachener Meister der Regionalliga und im Jahr darauf hinter Borussia Mönchengladbach immerhin Vizemeister; sie nahmen jeweils an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga teil, konnten sich jedoch beide Male nicht durchsetzen. 1964 mussten sie Hannover 96 den Vortritt lassen, 1965 gewann der FC Bayern München die Aufstiegsgruppe, sodass die Alemannia weiterhin zweitklassig blieb. Dafür gelang Aachen 1965 zum zweiten Mal der Einzug ins Finale des DFB-Pokals. Nach einem 4:3 nach Verlängerung im Halbfinale gegen den FC Schalke 04 stand die Alemannia im Endspiel gegen Borussia Dortmund. In Hannover unterlag sie den Westfalen mit 0:2.

Aufstieg in die Bundesliga und Vizemeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1967 wurden die Aachener erneut Tabellenerster der Regionalliga. Im dritten Anlauf gelang dem Verein endlich der ersehnte Aufstieg in die Bundesliga. In einer Gruppe mit Kickers Offenbach, dem 1. FC Saarbrücken, Göttingen 05 und Tennis Borussia Berlin gewannen die Aachener sechs ihrer acht Spiele und schafften so den Einzug ins Oberhaus. Maßgeblich am Aufstieg beteiligt war Hans-Jürgen Ferdinand, der in der Aufstiegsrunde acht Treffer erzielte. In der ersten Bundesligasaison 1967/68 erreichten die Aachener einen achtbaren elften Tabellenplatz. In der folgenden Saison spielten sie fulminant auf und wurden am Ende Vizemeister, acht Punkte hinter dem FC Bayern München. Die Ernüchterung folgte jedoch bereits in der folgenden Saison; mit 83 Gegentoren und nur einem einzigen Auswärtspunkt stieg die Alemannia als Tabellenletzter ab.

Im Jahr danach wurde der angestrebte Wiederaufstieg klar verfehlt, die Mannschaft erreichte aber in der Sommerpause 1970 das Halbfinale des DFB-Pokals. Im Regionalligajahr 1971/72 verbesserte man sich zwar auf Rang vier, doch weit abgeschlagen hinter den Aufstiegsrundenplätzen, sodass Trainer Gunther Baumann bereits im März entlassen wurde. Zur folgenden Saison wurden neben Trainer Barthel Thomas zehn neue Spieler geholt, darunter auch Joaquín Montañés, der mit 542 Ligaeinsätzen Aachens Rekordspieler werden sollte. Aber auch mit dieser runderneuerten Mannschaft kam die Alemannia in den beiden folgenden letzten Regionalligaspielzeiten nicht über Plätze im oberen Mittelfeld hinaus.


2. Bundesliga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Alemannia schaffte 1973/74 die Qualifikation zur neu gegründeten 2. Bundesliga, doch die finanziellen Probleme des Klubs nahmen zu, auch die Vereinsführung wurde immer wieder umbesetzt. Reinhold Münzenberg wurde zum Präsidenten gewählt, mehrere Bundesliga-Klubs wie der FC Schalke 04 gastierten im Tivoli-Stadion, um der Alemannia Einnahmen zu bescheren. In den nächsten Jahren spielte der Verein in der 2. Bundesliga, die oft angepeilte Rückkehr in die Bundesliga gelang Aachen jedoch nicht. 1977/78 konnte sich der Klub sogar erst im letzten Spiel der Saison den Klassenerhalt sichern.

In der Spielzeit 1980/81 qualifizierte sich die Alemannia für die eingleisige 2. Bundesliga, die ein Jahr später ihren Spielbetrieb aufnahm. Ab 1981 arbeiteten in drei Jahren sieben Trainer bei Alemannia Aachen, doch keiner konnte das Team in die Bundesliga führen. 1984 trat Präsident Egon Münzenberg, Neffe von Reinhold Münzenberg, zurück und der neue Vereinsvorstand um Bubi Hirtz konnte mit Mühe eine Insolvenz des Klubs vermeiden. 1985/86 und in der darauffolgenden Spielzeit verpasste man den Aufstieg in die Bundesliga nur knapp. In der Saison 1988/89 traten allerdings erneut schwerwiegende finanzielle Probleme auf, sodass mehrere Leistungsträger verkauft werden mussten. Bei der Jahreshauptversammlung 1989 verstarb zudem Geschäftsführer Bert Schütt nach einem Herzanfall; er war heftig kritisiert worden. Die Versammlung musste abgebrochen werden, der Aufstieg wurde auch in dieser Saison nicht erreicht.[10]

Abstieg und Wiederaufstieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereinswappen von 1997–2003

1990 stieg der mittlerweile hoch verschuldete Verein in die Oberliga Nordrhein ab und spielte somit erstmals in seiner Vereinsgeschichte drittklassig. Mit großem Engagement führte Heinz-Gregor Johnen von 1992 bis 1996 die Alemannia, haftete als Präsident in beachtlichem Umfang für den Verein und rettete diesen so durch schwierige Zeiten. Den Wiederaufstieg verpassten die Aachener mehrmals nur knapp und so spielten sie ab 1994 in der wiedergegründeten Regionalliga. Dort kam Aachen zunächst nicht über Mittelfeldränge hinaus, bis 1999 endlich die lang ersehnte Rückkehr in die 2. Bundesliga gelang. Dieser Wiederaufstieg war jedoch auch eng mit einem tragischen Schicksalsschlag verbunden. Wenige Tage vor dem entscheidenden Aufstiegsspiel gegen die SpVgg Erkenschwick brach Erfolgstrainer Werner Fuchs während eines Waldlaufs mit seiner Mannschaft zusammen und verstarb im Alter von nur 50 Jahren an einem Herzinfarkt.

Rückkehr in die Bundesliga, DFB-Pokal und UEFA-Pokal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1999 bis 2006 spielte die Alemannia in der 2. Bundesliga. Zwischen 2003 und 2005 belegte sie dreimal in Folge den 6. Tabellenplatz und war 2004 der Rückkehr in die Bundesliga so nahe wie seit dem ersten Bundesligaaufstieg 1967 nicht mehr. Erstmals stand die Alemannia vor dem letzten Spieltag auf einem Aufstiegsplatz, sie verlor jedoch beim Karlsruher SC. Einen großen Erfolg feierten die Alemannen dennoch in der Saison 2003/04, als sie zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte das Finale des DFB-Pokals erreichten. Unvergessen ist das Spiel vom 4. Februar 2004 auf dem Tivoli, als die Alemannia den FC Bayern München in einem packenden Spiel mit 2:1 besiegte. Nachdem die Aachener unter anderem die Erstligisten 1860 München, Bayern München und Borussia Mönchengladbach hatten ausschalten können, unterlagen sie im Endspiel Werder Bremen mit 2:3. Da die Bremer als Deutscher Meister für die Champions League qualifiziert waren, war Alemannia Aachen erstmals für den UEFA-Pokal qualifiziert.

Vereinswappen von 2003–2010

Den Aachenern, die in der ersten Runde den isländischen Vertreter FH Hafnarfjörður ausgeschaltet hatten, gelang durch Siege unter anderem gegen OSC Lille und AEK Athen in der neu geschaffenen Gruppenphase sogar die Qualifikation für die Runde der letzten 32. Nach einem 0:0 im Hinspiel gegen den niederländischen Vertreter AZ Alkmaar verlor Aachen das Rückspiel nach der Führung noch mit 1:2 und schied aus.

Durch den Finaleinzug im DFB-Pokal und die Einnahmen aus dem Europacup konnten sich die Aachener jedoch wirtschaftlich sanieren. In der Saison 2005/06 gelang nach 36 Jahren schließlich der Wiederaufstieg in die Bundesliga.

Von der Bundes- in die Regionalliga (2007–2013)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alemannia beendete die Saison 2006/07 mit 34 Punkten auf dem 17. Tabellenplatz und stieg wieder in die 2. Bundesliga ab. Ab 2007 hielt sie sich zunächst zwei Jahre in der oberen Tabellenhälfte, wurde Siebter und Vierter. Doch 2009/10 erreichte sie nur Platz 13. Grund dafür waren unter anderem erneut finanzielle Schwierigkeiten; die Stadt Aachen rettete den Verein mit einer Bürgschaft vor dem drohenden Lizenzentzug. Die finanziellen Probleme waren vor allem durch nicht kalkulierte Kosten beim Bau des Neuen Tivoli entstanden, der am 12. August 2009 eröffnet wurde. Trotz der Bürgschaft der Stadt mussten einige Leistungsträger des Teams verkauft werden.

Vereinswappen seit 2010

Nach einem 10. Platz in der Saison 2010/11 fand sich die Alemannia 2011/12 im Abstiegskampf wieder und in der Vereinsführung gab es einige personelle Veränderungen. Im März 2012 wurde Meino Heyen zum Präsidenten des TSV gewählt. Er folgte damit Alfred Nachtsheim.[11] Am 25. April 2012 gab der Aufsichtsratsvorsitzende Meino Heyen aufgrund der sportlich negativen Situation die Auflösung des Vertrags mit dem seit 1. Januar 2010 bei der Alemannia tätigen Manager Erik Meijer bekannt.[12] Am Saisonende belegte die Alemannia – auch zwei Trainerwechsel hatten keine sportliche Wende bewirkt – den vorletzten Platz und stieg in die 3. Liga ab. In dieser wurde man Letzter und stieg noch einmal ab in die Regionalliga West.

Regionalliga (seit 2013)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein weiterer Abstieg wurde mit Platz 13 in der Saison 2013/14 verhindert. Für die Saison 2014/15 setzte sich der neu organisierte Verein eine Platzierung unter den ersten Zehn als Ziel. Diese Erwartung wurde schon zur Winterpause übertroffen, denn die Mannschaft spielte um die Herbstmeisterschaft und verpasste diese nur knapp. Nach der Winterpause fand sich Alemannia Aachen an der Tabellenspitze wieder. Ein Dopingfall bei Rot-Weiss Essen sorgte für einen Punktabzug. Mit einem 1:0-Sieg auf dem ausverkauften Tivoli am 7. Februar 2015 gegen Rot-Weiss Essen festigte die Alemannia Platz 1. Das Spiel wurde außerdem im WDR Fernsehen live übertragen. Mit 30.313 Zuschauern wurde dabei der Zuschauerrekord für alle Regionalligen gebrochen. Dieser hatte zuvor bei 30.104 Zuschauern gelegen, aufgestellt am 29. Mai 2013 bei der Partie RB Leipzig gegen Sportfreunde Lotte.[13][14] Am Saisonende belegte die Alemannia jedoch nur den zweiten Platz und blieb damit in der Regionalliga.

Zum 20. Juni 2015 wurde Christian Benbennek neuer Trainer am Tivoli. Die Spielzeit 2015/16 begann mit 16 Punkten aus den ersten sechs Spielen, dem besten Saisonstart seit 58 Jahren. Bis zum Ende der Hinrunde wurden jedoch nur elf weitere Zähler geholt. Im Oktober schied man mit 0:2 in der ersten Runde des FVM-Pokals gegen den Drittligisten SC Fortuna Köln aus. Am 28. November 2015 verlor das Team auswärts gegen Viktoria Köln mit 0:6. Dies war die höchste Pflichtspielniederlage seit über zehn Jahren. Die Mannschaft schrieb einen Brief an den Vorstand und forderte personelle Konsequenzen rund um das Trainerteam. Daraufhin musste am 5. Dezember 2015 Christian Benbennek gehen, Torwarttrainer Markus Pröll quittierte ebenfalls seinen Dienst. Bis Ende Dezember übernahmen Aïmen Demai und Sven Schaffrath den vakanten Trainerposten, ehe Fuat Kılıç als neuer Trainer übernahm. Dieser Brief blieb nicht ohne Konsequenzen für die Mannschaft. Am 15. Dezember wurden Frederic Löhe, Peter Hackenberg und Bastian Müller freigestellt. Sie spielten ab diesem Zeitpunkt keine Rolle mehr im Kader. Im April 2016 trennte sich die Alemannia auch von Sportdirektor Alexander Klitzpera. Dieser hatte den Posten seit Februar 2015 inne. Sportlich beendete die Alemannia die Spielzeit 2015/16 auf dem siebten Platz der Regionalliga.

Die Saison 2016/17 beendete die Alemannia wie in der Vorsaison auf dem siebten Platz. In der Saison 2017/18 sowie in der Saison 2018/19 belegte die Alemannia zu Saisonende jeweils den sechsten Tabellenplatz. Mit dem Gewinn des Mittelrheinpokal 2018/19, nahm die Alemannia in der Spielzeit 2019/20 erstmals seit der Spielzeit 2012/2013 wieder am DFB-Pokal teil. Hier traf man in der 1. Hauptrunde am 10. August 2019 auf den Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen, die Partie ging 1:4 verloren. In der Liga erreichte man am Ende der Spielzeit 2019/2020 zum dritten in Folge den 6. Platz, zudem wurde wieder das Finale im Mittelrheinpokal erreicht, jedoch ging dies gegen den 1. FC Düren verloren.

Der neu errichtete Tivoli. Seit 2010 Heimspielstätte von Alemannia Aachen

Zur Saison 2020/2021 übernahm Stefan Vollmershausen das Amt des Trainers, nachdem Fuat Kılıç nach Vertragsablauf im Sommer 2020 grundsätzlich nicht mehr als Trainer in der Regionalliga arbeiten mochte. Damit endete die bisher längste Amtszeit eines Trainers bei der Alemannia (Dez. 2015 – Jun. 2020). Nachdem die Ergebnisse ausgeblieben waren, trennte sich der Verein von Vollmershausen im Februar 2021, zudem verließ auch Sportdirektor Thomas Hengen den Verein, es übernahm der bisherige Co-Trainer Kristoffer Andersen. Am Ende Spielzeit belegte der Verein Rang 14 in der Regionalliga West. Man erreichte aber erneut das Finale im Mittelrheinpokal, welcher jedoch durch die COVID-19-Pandemielage in einem verkürzten Modus ausgespielt wurde. Im Finale unterlag man schließlich dem Drittligisten FC Viktoria Köln mit 0:2.

Im Februar 2021 wurde Martin Bader Geschäftsführer bei Alemannia Aachen.[15] Daraufhin gab der Verein bekannt, dass der ehemalige Bundesliga-Profi und Nationalspieler Patrick Helmes zur Saison 2021/22 das Traineramt übernehmen wird.[16] Helmes wurde im Oktober 2021 nach nicht einmal vier Monaten als Trainer wegen ausbleibender Ergebnisse entlassen. Unter Helmes konnte Alemannia Aachen nur zwei der ersten 13 Ligaspiele gewinnen und war auf dem 15. Tabellenplatz. Es übernahm erneut Fuat Kılıç das Amt des Alemannia-Trainers.[17] Im Dezember 2021 wurde auch Geschäftsführer Martin Bader entlassen.[18] Alemannia Aachen verbrachte die Winterpause in der Regionalliga mit nur 14 Punkten aus 20 Spielen auf dem 18. Tabellenplatz, konnte die Saison jedoch als Zwölfter abschließen.

Insolvenzverfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstes Insolvenzverfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch infolge der beiden Abstiege und der damit verbundenen geringeren Einnahmen verschlechterte sich die Finanzlage der Alemannia Aachen GmbH dramatisch. Da die Alemannia die Schulden vom Tivoli-Neubau nicht mehr ausreichend tilgen konnte, geriet auch die Stadt Aachen als einer der Hauptgläubiger weiter unter Druck, da deren eigene finanzielle Lage bereits ein Haushaltssicherungskonzept erforderte.[19] Am 31. Oktober 2012 wurde Geschäftsführer Frithjof Kraemer mit sofortiger Wirkung abberufen und es konnte mit einem neuen Sanierungskonzept die – nach dem Frühjahr 2012 – erneut drohende Insolvenz der Gesellschaft vorerst abgewendet werden.[20][21] Am 16. November 2012 beantragte die Alemannia Aachen GmbH ein Insolvenzplanverfahren. Sie sollte die Saison in der Dritten Liga zu Ende spielen und in der folgenden Saison neu in der Regionalliga West antreten, sollte die Eröffnung des Insolvenzverfahrens nicht vor dem 30. Juni 2013 eintreten oder bis dahin doch noch endgültig abgewendet werden.[22][23] Noch im November erstattete die Stadt Aachen Strafanzeige gegen den ehemaligen Geschäftsführer Frithjof Kraemer und die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf.[24] Am 31. Januar 2013 wurden dem Verein vom DFB wegen bestehender Liquiditätslücken weitere Spielerzugänge verboten.[25] Am Ende der Saison 2012/13 stieg die Alemannia als Tabellenletzter in die Regionalliga West ab.

Am 21. Januar 2014 wurde das Insolvenzverfahren beendet. Von insgesamt 10.500 Gläubigern hatten 1.800 tatsächlich Forderungen in Höhe von 69 Millionen Euro angemeldet. Je nach Gruppe bekamen sie zwischen einem und 25 Prozent ihrer Forderung ausbezahlt.[8]

Zweite Insolvenz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. März 2017 wurde ein erneuter Insolvenzantrag beim Amtsgericht Aachen gestellt. Der Aufsichtsrat der Alemannia Aachen GmbH trat mit der Bekanntgabe der Insolvenz zurück.[26] Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Christoph Niering berufen.[27] Das Präsidium der Alemannia um Martin Fröhlich überführte den Spielbetrieb in die neu gegründete TSV Alemannia Aachen GmbH, die seitdem in der Regionalliga West spielt.[28]

Erfolge seit 1947[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1947 Gründungsmitglied der Oberliga West und ununterbrochene Ligazugehörigkeit
  • Bundesliga-Aufstieg
    • 1967 als Meister der Regionalliga West und Erster der Aufstiegsrunde
    • 2006 als Vizemeister der 2. Bundesliga
  • deutscher Vizemeister 1969
  • von Dezember 2009 bis September 2017 Tabellenführer der Ewigen Tabelle der 2. Bundesliga nach Punkten
  • Mannschaft mit den drittmeisten Zweitligaspielen (1020)

Pokal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Europapokal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platzierungen in der Bundesliga seit 1963[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Platz Tore Punkte Zuschauerschnitt bester Torschütze
1967/68 11. 52:66 34:34 21.800 Hans-Jürgen Ferdinand, 14 Tore
1968/69 02. 57:51 38:30 18.200 Heinz-Gerd Klostermann, 12 Tore
1969/70 18. 31:83 17:51 12.600 Jupp Kapellmann, 6 Tore
2006/07 17. 46:70 34 20.310 Jan Schlaudraff, 8 Tore

Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bekannte ehemalige Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutschland Benjamin Auer
  • Tunesien Sami AllaguiA
  • Kroatien Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Vladimir BearaA
  • Deutschland Kevin BehrensD
  • Deutschland Willi Bergstein
  • Deutschland Jörg Beyel
  • Deutschland Stefan BlankU
  • Deutschland Andreas Brandts
  • Deutschland Christian Breuer
  • Deutschland Dennis Brinkmann
  • Deutschland Florian BrunsU
  • Deutschland Leo Bunk
  • Deutschland Norbert Buschlinger
  • Deutschland Dirk Caspers
  • Belgien Roger ClaessenA
  • Deutschland Hubert Clute-Simon
  • Deutschland Karl Del’HayeD (Europameister 1980)
  • Deutschland Günter Delzepich
  • Deutschland Jupp DerwallD (DFB-Trainer 1978-1984)
  • Deutschland Wolfgang Dramsch
  • Deutschland Sascha Dum
  • Deutschland Marius Ebbers
  • Belgien Antoine Fagot
  • Deutschland Hans-Jürgen Ferdinand
  • Deutschland Cristian Fiél
  • Deutschland Torsten FringsD
  • Deutschland Alfred Glenski
  • Deutschland Theo Gries
  • Bosnien und Herzegowina Ivica GrlićA
  • Deutschland Herbert Gronen
  • Deutschland Rolf Grünther
  • Deutschland Kai HavertzD
  • Deutschland Erwin Hermandung
  • NiederlandeNiederlande Quido Lanzaat
1 
Einsätze in der deutschen Nationalmannschaft als Spieler von Alemannia Aachen
2 
Einsätze in der deutschen Nationalmannschaft Team 2006 als Spieler von Alemannia Aachen
3 
Einsätze in der deutschen Nationalmannschaft U-18 und U-19 als Spieler von Alemannia Aachen
4 
Einsätze in der deutschen Jugend-Fußballnationalmannschaft und U-23 Nationalmannschaft als Spieler von Alemannia Aachen
5 
Einsätze in der rumänischen Nationalmannschaft als Spieler von Alemannia Aachen
6 
Einsätze in der sambischen Nationalmannschaft als Spieler von Alemannia Aachen
D 
Einsätze in der deutschen Nationalmannschaft, jedoch nicht als Spieler von Alemannia Aachen
U 
Einsätze in der deutschen Nationalmannschaft U-21, jedoch nicht als Spieler von Alemannia Aachen
A 
Einsätze in ausländischen Nationalmannschaften, jedoch nicht als Spieler von Alemannia Aachen

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Trainer der ersten Mannschaft seit 1945:[29]

Aktueller Kader 2023/24[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stand: 1. Februar 2024[32]
Nr. Nat. Spieler Geb.-Dat. bei Alemannia seit letzter Verein
Tor
01 Deutschland Marcel Johnen 11. Oktober 2002 2022 1. FC Saarbrücken
12 Deutschland Jan Strauch 16. Februar 2003 2017 Borussia Mönchengladbach [Jugend]
33 Deutschland Leroy Zeller 21. November 2000 2024 UCSB Gauchos
Abwehr
03 Deutschland Lars Oeßwein 13. März 1998 2021 1. FC Kaiserslautern II
04 Deutschland Franko Uzelac 5. November 1994 2021 SC Fortuna Köln
05 Bosnien und Herzegowina Saša Strujić 8. Dezember 1991 2023 TSV Steinbach Haiger
13 Deutschland Jan-Luca Rumpf 8. Juli 1999 2023 SC Fortuna Köln
15 Deutschland Mika Hanraths (C)ein weißes C in blauem Kreis 4. Juni 1999 2023 1. FC Bocholt
19 Deutschland Florian Heister 2. März 1997 2024 FC Viktoria Köln
20 Deutschland Aldin Dervišević 14. Juni 2002 2019 FC Viktoria Köln [Jugend]
22 Deutschland Robin Afamefuna 2. März 1997 2023 FC Rot-Weiß Koblenz
30 Deutschland Nils Winter 13. Dezember 1993 2023 Rot-Weiß Oberhausen
Deutschland Julius Schell 10. Januar 2000 2024 FC Schalke 04 II
Mittelfeld
06 Deutschland Frederic Baum 1. August 2000 2018 FC Viktoria Köln [Jugend]
16 Deutschland Ulrich Bapoh 29. Juni 1999 2023 VfL Osnabrück
17 Deutschland Julian Schwermann 8. Juli 1999 2022 SC Verl
18 Deutschland Anas Bakhat 2. April 2000 2024 1. FC Düren
23 Deutschland Bastian Müller 31. Juli 1991 2023 Wuppertaler SV
28 Schweiz Kilian Pagliuca 2. September 1996 2023 Chemnitzer FC
29 Kosovo Vleron Statovci 17. Juli 2003 2012 Jugendsport Wenau
39 Deutschland Leo Mirgartz 28. August 2005 2023 SV 1914 Eilendorf [Jugend]
Angriff
07 Deutschland Sascha Marquet 7. November 1989 2023 SC Fortuna Köln
08 Deutschland Lukas Scepanik 11. April 1994 2023 1. FC Kaan-Marienborn
09 Deutschland Beyhan Ametov 7. November 1998 2023 SV Meppen
10 Kroatien Marc Brašnić 21. Oktober 1996 2023 1. FC Düren
11 Deutschland Vincent Schaub 20. Februar 1999 2023 SV Rödinghausen
21 Deutschland Anton Heinz 7. Januar 1998 2023 Rot-Weiß Oberhausen
24 Deutschland Thilo Töpken 27. Februar 1999 2024 SV Rödinghausen
26 Deutschland Dustin Willms 30. Juni 1999 2023 SC Fortuna Köln

Transfers der Saison 2023/24[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nat. Name abgebender Verein Transfer-
periode
Deutschland Robin Afamefuna FC Rot-Weiß Koblenz Sommer
2023
Deutschland Beyhan Ametov SV Meppen
Kroatien Marc Brašnić 1. FC Düren
Deutschland Mika Hanraths 1. FC Bocholt
Deutschland Anton Heinz Rot-Weiß Oberhausen
Deutschland Aaron Herzog Hallescher FC
Deutschland Sascha Marquet SC Fortuna Köln
Deutschland Bastian Müller Wuppertaler SV
NiederlandeNiederlande Cas Peters FSV Frankfurt
Deutschland Jan-Luca Rumpf SC Fortuna Köln
Deutschland Lukas Scepanik 1. FC Kaan-Marienborn
Deutschland Vincent Schaub SV Rödinghausen
Bosnien und Herzegowina Saša Strujić TSV Steinbach Haiger
Deutschland Dustin Willms SC Fortuna Köln
Deutschland Nils Winter Rot-Weiß Oberhausen
Schweiz Kilian Pagliuca vereinslos nach
Saisonbeginn
Deutschland Anas Bakhat 1. FC Düren Januar
2024
Deutschland Florian Heister FC Viktoria Köln
Deutschland Julius Schell vereinslos
Deutschland Thilo Töpken SV Rödinghausen
Deutschland Leroy Zeller UCSB Gauchos
Nat. Name aufnehmender Verein Transfer-
periode
Deutschland Exaucé Andzouana Rot Weiss Ahlen Sommer
2023
Deutschland Dino Bajric SV Rödinghausen
Deutschland Yannik Bangsow Eintracht Braunschweig (Leihende)
Deutschland Marcel Damaschek 1. FC Düren
Deutschland Felix Heim SGV Freiberg
Deutschland Alexander Heinze vereinslos
Deutschland Jannis Held 1. FC Lokomotive Leipzig
Deutschland Benjamin Hemcke FC Viktoria Köln (Leihende)
FrankreichFrankreich Dimitry Imbongo vereinslos
Deutschland Tim Korzuschek Wuppertaler SV
Deutschland Jannik Mause FC Ingolstadt 04
Deutschland Marco Müller TSV Steinbach Haiger
Deutschland David Sauerland Preußen Münster II
NiederlandeNiederlande Pepijn Schlösser KFC Uerdingen 05
Deutschland Sebastian Schmitt SG Barockstadt Fulda-Lehnerz
Deutschland Dario de Vita vereinslos
Deutschland Lukas Wilton 1. FC Lokomotive Leipzig
Deutschland Aaron Herzog VfB Lübeck Januar
2024
Deutschland Radomir Novaković Eintracht Trier
NiederlandeNiederlande Cas Peters FSV Frankfurt (Leihe)
Albanien Elsamed Ramaj VfB Oldenburg

Aktueller Trainer- und Betreuerstab[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nat. Name Funktion
Deutschland Heiner Backhaus Trainer
Deutschland Ilyas Trenz Co-Trainer
NiederlandeNiederlande Hans Spillmann Torwart-Trainer
Deutschland Thomas Klimmeck Athletik-Trainer

Spielstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Radrennbahn im Zoologischen Garten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Spielstätte von 1901 bis 1904 war im Innenraum der Radrennbahn Zoologische Garten Aachen im heutigen Westpark.

Waldspielplatz im Aachener Stadtwald[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1904 bis 1907 spielte man auf dem Waldspielplatz im Aachener Stadtwald. Auf diesem Gelände befindet sich seit 1927 das Aachener Waldstadion.

Sportplatz Siegel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1907 nutzte man den Sportplatz Siegel, wo heute noch der Burtscheider Turnverein beheimatet ist.[33]

Sportplatz Tivoli[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab März 1908 vermietete die Stadt Aachen der Alemannia das Gelände des alten Landgutes Tivoli am früheren Sandkaulsteinweg 205, der heutigen Krefelder Straße (B57), und baute den Sportplatz Tivoli unter großem Aufwand in Eigenarbeit aus. Dieses Gelände wurde später durch den Postsportverein 1925 Aachen bis zum Bau des neuen Tivoli im Februar 2008 genutzt.

Tivoli[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eintrittskarte des Tivoli aus der Pokal-Saison 1997/98

Neben dem Sportplatz Tivoli wurde 1925 ein weiteres Gelände zur Verfügung gestellt und mit dem Bau des Stadions begonnen. Dessen feierliche Einweihung wurde am 3. Juni 1928 abgehalten. Die damalige Kapazität betrug 11 000 Zuschauer. Diese Zuschauerzahl wurde zum ersten Mal 1938 bei einem Rheinbezirkspiel gegen Beuel erreicht. In den Jahren von 1931 bis 1938 spielte die Alemannia aus Kapazitätsgründen auch öfter im Aachener Waldstadion, da dieser Platz mit zu jener Zeit fast 15.000 Stehplätzen mehr Zuschauer fassen konnte als der damalige Tivoli.[34]

1953 wurde aufgrund der während der Nachkriegszeit stetig wachsenden Ansprüche in der Oberliga West, zu der die Alemannia von Beginn an gehörte, ein Ausbau notwendig. Die Realisierung geschah in Form einer neuen Stehplatztribüne, dem Würselener Wall. In dieser Zeit wurden auch der Spielertunnel und die Fahrzeugeinfahrt fertiggestellt. 1957 erhielt die Sitzplatz-Tribüne eine Überdachung. Sie bestand aus einem Wellasbest-Betondach und hatte – zu der Zeit einmalig in Deutschland – eine Seitenverglasung aus Sekuritglas. Noch im gleichen Jahr wurde die damals lichtstärkste Flutlichtanlage Deutschlands fertig (240.000-Watt-Anlage mit 170 Lux). Zur Einweihung am 28. August 1957 begrüßten 32.000 Zuschauer die Mannschaft von Espanyol Barcelona. 1968 wurde das Stadion an die Stadt Aachen verkauft, da der Verein das Geld benötigte, um die Bundesligazugehörigkeit zu sichern. Der Tivoli wurde in den folgenden Jahren weiter modernisiert. So wurden im Februar 1980 die Überdachung der Stehplatzgeraden fertig.

Im April 1999 wurde ein eigens für den JuniorClub abgegrenzter Stehplatzblock eingerichtet. Dort hatten nur die Mitglieder des JuniorClubs zu besonders günstigen Preisen Zutritt. Im Sommer des gleichen Jahres bekam der Tivoli im Zuge des Aufstiegs in die 2. Liga eine komplett neue Rasendecke. Zusätzlich wurde eine Rasenheizung in Betrieb genommen, deren Steuerung mit einem Mikroprozessorsystem realisiert wurde. Damit wurde seitdem auch die gesamte Fernwärme, die Heizung des Gebäudes, die Warmwasserbereitung sowie die Lüftung der Duschen reguliert. Außerdem wurde die Beleuchtungsstärke der Flutlichtanlage fernsehgerecht erhöht. Im Januar 2000 erhielt die Sitzplatztribüne eine neue Bestückung mit Sitzschalen, die alten Holzbänke hatten ausgedient.

Wegen der nicht erreichten Sitzplatz-Kapazität, die in europäischen Wettbewerben zwingend von der UEFA vorgeschrieben ist, musste für die drei Heimspiele im UEFA-Pokal 2004/05 das Kölner Rheinenergiestadion angemietet werden. Die Alemannia hätte lieber im grenznahen Parkstad Limburg Stadion des befreundeten niederländischen Klubs Roda JC Kerkrade gespielt. Dies wurde jedoch nicht genehmigt.[35]

Neuer Tivoli[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da das langjährige Stadion der Alemannia nicht mehr modernen bau- und sicherheitsrechtlichen Vorschriften entsprach und angesichts des Aufstiegs in die 1. Bundesliga nach der Saison 2005/06 eine größere Zuschauer-Kapazität in Angriff genommen werden sollte, entschied sich der Verein zu einem kompletten Neubau. Das Projekt war und ist vor allem unter langjährigen Fans der Alemannia sowie den Bürgern der Stadt Aachen umstritten. Da ein Aus- oder Umbau des „alten“ Tivolis aus rechtlichen Gründen nicht in Betracht kam, fanden sich die Fangemeinschaften schließlich, auch dank der unmittelbaren Nähe des neuen Baugrundes an traditionsreicher Stätte, mit dem Neubau ab. Ihre konstruktive Kritik hatten die Interessenvertreter der Fans aber nicht aufgegeben, sondern verstanden sich nun als zum Entscheidungsprozess über das neue Stadion zugehörig. Im Rahmen dieser Aufgabe übergab die Alemannia Fan-IG ein Positionspapier mit Fanwünschen an die mit dem Stadionbau betraute Alemannia Aachen GmbH.[36]

Am 11. Mai 2006 wurden die Pläne für den Bau eines neuen Stadions veröffentlicht; im Rahmen der öffentlichen Auftragsvergabe wurden schließlich am 8. Februar 2007 die Wettbewerbsunterlagen an die interessierten Unternehmen übersendet. Das Projekt umfasste neben dem Stadion auch einen Verwaltungsbau und ein geplantes Parkhaus. Über diese funktionalen Bedingungen hinaus erteilte die Alemannia aber keine Rahmenvorgaben für die Planung der Bewerber, insbesondere die architektonische Konzeption des Stadions (offen oder geschlossen, ein- oder zweirangig) wurde bewusst offen gelassen.

Die Finanzierung der überschlägig 50 Millionen Euro Baukosten trug einerseits die Alemannia mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und andererseits die Stadt Aachen. Außerdem wurde eine verzinste Stadion-Anleihe für den Erwerb durch Fans ausgegeben. Der Vertrag zum Neubau des Stadions wurde am 17. September 2007 zusammen mit dem Bauunternehmer der Hellmich-Gruppe unterzeichnet. Nach zwei Jahren Bauzeit wurde das Stadion am 12. August mit einem Freundschaftsspiel (2:2) gegen den belgischen Zweitligisten Lierse SK eröffnet. Das erste Pflichtspiel der Spielzeit 2009/10 fand am 17. August 2009 gegen den FC St. Pauli statt. Die Partie endete mit 0:5 und stellt damit Aachens höchste Heimniederlage der Zweitliga-Geschichte dar. Das erste Pflichtspieltor erzielte dabei kurioserweise der ehemalige Aachener Marius Ebbers. Zudem wurde die Partie durch einen Unglücksfall auf der Gästetribüne überschattet.

Infolge der rapiden sportlichen Talfahrt konnten die Kosten des Stadions immer weniger durch den laufenden Spielbetrieb gedeckt werden. Um wenigstens die Kosten des laufenden Betriebs einzusparen, wurde während des Insolvenzverfahrens deshalb sogar erwogen, für die Saison 2013/14 ins Karl-Knipprath-Stadion des SC Jülich umzuziehen.[37] Schließlich konnten sich Verein und Stadt jedoch über eine weitere Nutzung des Tivoli verständigen.

Am 28. Januar 2015 verkaufte die Alemannia das Stadion für den symbolischen Preis von einem Euro an die Stadt Aachen.

Am 22. Juni 2018 wurde das neue Stadionbier, das Kaiserstädter vorgestellt. Da sich die Alemannia mit der Bitburger Braugruppe über eine Vertragsverlängerung nicht einigen konnte, hat man sich mit der Privatbrauerei Bolten zusammen getan um ein eigenes Bier zu vertreiben. Das Kaiserstädter bekommt man nicht nur auf dem Tivoli, sondern auch in der Stadiongaststätte Klömpchensklub, Online sowie in verschiedenen Gaststätten und Geschäften in der Städteregion Aachen.[38]

Zweite Mannschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alemannia Aachen II
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Basisdaten
Sitz Aachen
Erste Fußballmannschaft
Spielstätte Kunstrasenplatz „Alkmaar“
Plätze ca. 500
Liga Kreisliga C Aachen
2022/2023 1. Platz  
Heim
Auswärts
Saison Liga Spielklasse Platz
(von)
Tore Punkte
2000/01 Mittelrheinliga V 02. (15) 86:29 56
2001/02 Oberliga Nordrhein IV 08. (18) 57:68 48
2002/03 Oberliga Nordrhein IV 16. (18) 43:68 29
2003/04 Mittelrheinliga V 01. (16) 77:30 68
2004/05 Oberliga Nordrhein IV 07. (18) 46:43 45
2005/06 Oberliga Nordrhein IV 07. (18) 55:47 47
2006/07 Oberliga Nordrhein IV 02. (18) 56:39 61
2007/08 Oberliga Nordrhein IV 09. (18) 45:46 48
2008/09 NRW-Liga V 03. (19) 68:42 68
2009/10 NRW-Liga V 06. (19) 54:48 52
2010/11 NRW-Liga V 04. (18) 58:37 52
2011/12 NRW-Liga V 06. (18) 62:46 58
2012/13 Mittelrheinliga V 09. (16) 48:37 43
2013/14 Mittelrheinliga V 04. (16) 59:39 50
2014/15 Mittelrheinliga V 07. (16) 49:53 46
2015/16 Mittelrheinliga V 14. (16) 36:50 28
2016/17 Landesliga Mittelrhein VI 15. (16) 51:83 23
2022/23 Kreisliga D Staffel 1 XI 1. (15) 94:24 66
2023/24 Kreisliga C X

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1953, damals noch in der untersten Liga, der 3. Kreisklasse Aachen spielend, gelang es der Mannschaft, in den nächsten sieben Jahren fünfmal aufzusteigen, bis man im Sommer 1960 den Sprung in die höchstmögliche Liga, die drittklassige Verbandsliga Mittelrhein schaffte.

Dort hielt man sich aber nur ein Jahr und man stieg wieder in die Landesliga ab. Nach drei Jahren, 1964, kehrte man allerdings wieder in die Verbandsliga zurück, in der man sich weitere drei Jahre bis 1967 hielt. Von 1967 bis 1978 spielte man in der Landesliga, bis im Sommer 1978 die Rückkehr in die nur noch viertklassige Verbandsliga gelang. Nach einem Jahr stieg man wieder ab, aber es gelang wiederum der direkte Wiederaufstieg. Von 1980 bis 1989 spielte man ununterbrochen in der Verbandsliga, bis man im Sommer 1989 überraschend in die drittklassige Oberliga Nordrhein aufstieg.

Die Oberliga, in der man auf Traditionsvereine wie den Wuppertaler SV, Schwarz-Weiß Essen oder Union Solingen traf, erwies sich allerdings als eine Nummer zu groß. Mit einer Tordifferenz von 60:86 Toren stieg man als Drittletzter sofort wieder in die Verbandsliga ab.

Die kommenden zehn Jahre bis zur Jahrtausendwende verliefen ähnlich wie bei der ersten Mannschaft ziemlich mager. Zwei Jahre nach dem Oberligaabstieg stieg man 1992 in die Landesliga ab, aus der man nach zwei Jahren 1994 zurück in die dann nur noch fünftklassige Verbandsliga aufstieg, allerdings stieg man direkt wieder in die Landesliga ab. 1996 gelang für zwei Saisons die Rückkehr in die Verbandsliga, als man 1998 wieder den Gang in die Landesliga antreten musste. Dann folgte gleichzeitig mit der Profimannschaft ein großer Aufschwung.

Im Sommer 2000 stieg man wieder in die Verbandsliga auf, aus der überraschend der Durchmarsch in die Oberliga gelang. Anders als im ersten Gastspiel 1989 konnte man nun auch in der Oberliga mithalten, man wurde als Aufsteiger auf Anhieb Achterl, ohne in Abstiegsgefahr geraten zu sein. Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg stieg die Mannschaft im Sommer 2003 wieder in die Verbandsliga ab. Dort schaffte man aber den direkten Wiederaufstieg. Seitdem hat sich die U-23 in der Oberliga etabliert.

Den größten Erfolg erreichte man in der Saison 2006/07, als man hinter Rot-Weiß Oberhausen auf dem 2. Platz landete und den Aufstieg in die drittklassige Regionalliga Nord nur knapp verpasste. Die darauffolgende Saison lief allerdings durchwachsen und man verpasste die Qualifikation für die viertklassige Regionalliga West nach einer schlechten Hinrunde mit Rang 9 deutlich. Somit qualifizierte man sich für die NRW-Liga, der man bis zur letzten Saison 2011/12 angehörte. Zur Ligenreform im Sommer 2012 belegte die Mannschaft den Relegationsplatz zur Regionalliga, dort durfte sie aufgrund des Zweitligaabstieges der Profimannschaft aber nicht teilnehmen, und trat ab Sommer 2012 in der Oberliga Mittelrhein, die die NRW-Liga ersetzte, an. Vor der Saison 2014/15 änderte man das bisherige U-23 Konzept der Mannschaft zu einer U-21 Altersgrenze, um den Übergang zwischen Junioren- und Seniorenbereich kleiner zu gestalten. In der Saison 2015/16 belegte man nur den 14. Tabellenplatz und muss daher nach 16 Jahren wieder in die Landesliga absteigen. Auch in der Saison 2016/17 setzte sich der Niedergang fort; man belegte zum Ende der Spielzeit den 15. Platz, somit den vorletzten Platz in der Liga.

Nach Ablauf der Saison 2016/17 wurde die 2. Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet.[39]

Weitere große Erfolge waren der Gewinn des Mittelrheinpokals 2002 und 2006, wodurch man sich für den DFB-Pokal qualifizierte. In beiden Fällen schied man allerdings bereits jeweils in der 1. Runde gegen den TSV 1860 München (0:7) und den VfB Stuttgart (0:4) aus. Beide Spiele wurden auf dem Tivoli ausgetragen.

Zur Spielzeit 2022/2023 wird die Reservemannschaft, 5 Jahre nach ihrem Rückzug den Spielbetrieb wieder aufnehmen. Das Team wird in der Kreisliga D starten.[40] In der ersten Saison erlangte man den Sieg der Meisterschaft und damit den direkten Aufstieg aus der Kreisliga D in die Kreisliga C.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spielorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kunstrasenplatz „Alkmaar“
  • Aschenplatz am Tivoli (bis 1970): Bis zum Frühjahr 1970 spielten die Amateure auf einem Aschenplatz, der auf dem Vorplatz des alten Tivoli gelegen hatte. Die Zuschauer konnten auf den Aufgängen zur damals noch unüberdachten Gegentribüne (Aachner und Münchener Tribüne) des Tivoli die Spiele verfolgen, auch die Profis bereiteten sich dort auf die anstehenden Heimspiele vor.
  • Reinhold-Münzenberg-Kampfbahn (1970 bis 2008): Da der Aschenplatz aufgrund von Modernisierungen der Infrastruktur rund um den Tivoli (Stadion-Vorplatz, weitere Trainingsanlagen) weichen musste, zog die Reservemannschaft auf den neuen Nebenplatz unweit des Tivoli, der nach dem bekannten Alemannia-Spieler Reinhold Münzenberg benannt wurde, um. Auch dort wurde bis Ende der 90er auf Asche gespielt, bis dieser gegen einen modernen Kunstrasen ausgetauscht wurde. Die Kapazität betrug etwa 2.000 Zuschauer. Je nach Platzbelegung wich die Reserveelf gelegentlich auf einen anderen Nebenplatz (Sparkassenstadion) direkt hinter dem Würselner Wall des Tivoli aus. Die Münzenberg-Kampfbahn war bis Ende der Saison 2007/08 Spielstätte der zweiten Mannschaft, bis sie wegen des Neubaus des neuen Tivoli abgerissen werden musste.
  • alter Tivoli (2008 bis 2011): Nach dem Abriss der Münzenberg-Kampfbahn war die ehemalige Spielstätte der ersten Mannschaft Spielort für die Reserve. Die Kapazität betrug 21.300 Zuschauer, allerdings waren zu den Heimspielen nur noch Haupt- und Gegentribüne geöffnet. Nach der Saison 2010/11 wurde das Stadion abgerissen.
  • neuer Tivoli (2011/12): Der Bau des neuen Amateurstadions, das nach dem ehemaligen Alemannia-Trainer Werner Fuchs benannt werden soll, ist derzeit auf Eis gelegt. Aus diesem Grund trug die Mannschaft ihre Spiele im neuen Tivoli aus.
  • Kunstrasenplatz „Alkmaar“ (seit 2012): Nach der verpassten Qualifikation für die neue Regionalliga spielt die Mannschaft nun auf dem Kunstrasenplatz „Alkmaar“, der sich auf dem Parkhausdach neben dem Tivoli befindet, dieser Platz wurde im Juli 2011 eingeweiht. Die Kapazität beträgt etwa 500 Zuschauer auf einer ebenerdigen Längsseite, es ist kein Ausbau vorhanden.

Frauenfußball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum 1. Juli 2009 trat die Abteilung Frauen- und Mädchenfußball des FC Teutonia Weiden aus Broichweiden dem TSV Alemannia Aachen bei. In der Spielzeit 2009/10 wurden zwei Frauen- und drei Mädchenmannschaften im Spielbetrieb gehalten. Die seit der Spielzeit 2010/11 von Manuel Ortiz-Gonzalez trainierte erste Frauenmannschaft spielt in der drittklassigen Regionalliga West. Die Fußballerinnen der Alemannia gewannen 2010 den FVM-Pokal und qualifizierten sich damit für den DFB-Pokal 2010/11.[41] Die Saison 2011/12 wurde mit dem 3. Platz abgeschlossen.[42] In der Saison 2013/14 wurde die Mannschaft Regionalligameister und qualifizierte sich erstmals für die 2. Bundesliga. Spielort war das Leo-Vermeeren-Stadion am Hasselholzer Weg. Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga nutzt die Alemannia das Stadion West, die Heimstätte des Vereins Westwacht Aachen.

Weitere Abteilungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Badminton[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Badmintonabteilung wurde zum 1. Juli 2009 aufgelöst, die erste Seniorenmannschaft spielte zu diesem Zeitpunkt in der Verbandsliga. Nahezu sämtliche Mitglieder und Mannschaften wurden in den neu gegründeten „Badminton Verein Aachen 2009“ überführt.

Tischtennis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis Ende der 1960er Jahre war auch die Tischtennis-Abteilung von Alemannia Aachen sehr erfolgreich. Die erste Herren-Mannschaft spielte bis 1968 in der Oberliga West, die bis zur Gründung der Tischtennis-Bundesliga die höchste Spielklasse darstellte. Die Damen spielten 1960/61, 1967/68 und dann noch einmal 1973/74 in der Oberliga. Aktuell gibt es zwar keine Damenmannschaft mehr im Verein, ist aber wieder im Aufbau. Die beste der drei Herrenmannschaften spielt in der 1. Kreisklasse und die Schüler spielen in der Kreis- und Bezirksliga.

Volleyball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Volleyballer gründeten ihre Abteilung 1960 und waren eine der erfolgreichsten Abteilungen des Vereins. 1961 wurde die deutsche Meisterschaft der Männer errungen. Im Jahr 2013 wechselte die komplette Volleyballabteilung zum PTSV Aachen.

Die erste Frauenmannschaft spielte von 2008 bis 2013 in der deutschen Bundesliga, in der sie nach ihrem Wechsel zum PTSV als Ladies in Black Aachen weiterhin vertreten sind. Die zweite Frauenmannschaft spielte nach ihrem Abstieg aus der Regionalliga in der Saison 2008/09 in der Oberliga und stieg zur Saison 2009/10 wieder in die damals dritthöchste Spielklasse auf und hielt seitdem die Klasse. Die dritte und vierte Mannschaft spielten 2009/10 gemeinsam in der Verbandsliga, wobei die dritte Mannschaft in die Oberliga aufstieg und sich dort in der Folgesaison behauptete und die vierte Mannschaft in die Landesliga abstieg, jedoch bereits 2011 wieder in die Verbandsliga aufstieg.

Die Männer waren mit der ersten Mannschaft seit der Spielzeit 2009/10 in der Regionalliga vertreten und qualifizierten sich 2012 für die neu geschaffene 3. Liga West. Dagegen war die zweite Männermannschaft als Gemeinschaftsprojekt SG Aachen-Düren in der Regionalliga vertreten.

Die Ü37-Seniorinnen der Alemannia wurden 2009 Westdeutscher Meister und Deutscher Vizemeister, 2010 Westdeutscher Vizemeister und Deutscher Meister[43] und 2011 wieder Westdeutscher Meister und Deutscher Vizemeister.[44]

Handball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Handballabteilung des TSV bestand zunächst von 1923 bis 1998 und besteht wieder neu seit dem 3. November 2009.[45] Bis zum Ende der 1970er Jahre gehörten die Aachener zu den besten Handballmannschaften in Nordrhein-Westfalen. 1940 nahm der Verein als Gaumeister Mittelrheins an der Deutschen Feldhandball-Meisterschaft teil und schied nach einer 7:10-Niederlage gegen den SV Waldhof Mannheim in der Zwischenrunde aus. 1967 und 1968 nahm die Alemannia jeweils als Mittelrheinmeister an der Westdeutschen Meisterschaft teil, die damals gleichzeitig als Aufstiegsrunde zur Bundesliga diente. Der zweitklassigen (und zweigeteilten) Regionalliga West gehörte der Verein dann von 1969 bis 1981 durchgehend an. In dieser Zeit nahmen die Aachener vier Mal an den Finalspielen der Regionalliga West teil, davon zwei Mal als Staffelmeister der Südstaffel. Mit sechs Teilnahmen – bei denen allerdings der Aufstieg jedes Mal deutlich verfehlt wurde – ist Alemannia Aachen der Verein, der am häufigsten an Aufstiegsrunden zur Handball-Bundesliga teilgenommen hat ohne jemals in der Eliteliga gespielt zu haben. Nach dem Absinken der Regionalliga zur dritthöchsten Spielklasse durch die Einführung der 2. Handball-Bundesliga mit der Saison 1981/82 stieg die Alemannia direkt in der ersten Saison ohne einen einzigen Pluspunkt auf dem Konto und mit einem Torverhältnis von 309:585 Treffern aus 22 Spielen ab. 1982/83 folgte mit 4-40 Punkten sofort der weitere Abstieg aus der Oberliga Mittelrhein, in die der Club hisher nicht mehr zurückzukehren vermochte. Die Damenmannschaft spielte von 1985 bis 1994 in der drittklassigen Regionalliga. Derzeit gibt es drei Herrenmannschaften, eine Damenmannschaft im Aufbau sowie eine F-Jugend bzw. Mini-Gruppe (Jahrgänge 2006–2010).[45]

Basketball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1952 bis 1965 unterhielt der Verein auch eine Basketballabteilung. Die Männermannschaft wurde 1963 und 1964 Deutscher Meister und gewann außerdem 1960 den nationalen Pokal.[46]

Leichtathletik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Leichtathletikabteilung des Vereins hat mehrfach Spitzensportler hervorgebracht. Rita Jahn war 1968 und 1969 Deutsche Meisterin über 200 Meter, mit der deutschen Sprintstaffel stand sie im Endlauf bei den Olympischen Spielen 1968 und gewann Silber bei den Europameisterschaften 1969. Im Jahr 1997 gewann Jens Dautzenberg den 400-Meter-Lauf bei den deutschen Meisterschaften und erreichte bei den Europameisterschaften 1998 mit der deutschen 4-mal-400-Meter-Staffel das Finale. Bekanntester Alterklassensportler ist der Sportgeher Peter Schumm, der zahlreiche Deutsche, Europameister- und Weltmeistertitel gewonnen hat.

Weitere herausragende Leichtathletinnen und Leichtathleten der Alemannia Aachen waren oder sind die Läufer Heinz Schellenberg, Karl Hamacher und der Geher Malte Strunk, sowie die Läuferin Martina Krott und die später im DLC Aachen erfolgreiche Triathletin Kristina Ziemons, die als Läuferin bei der Alemannia ihre ersten Erfolge gefeiert hatte.[47][48]

Seit 2015 starten die Leichtathleten der Alemannia zusammen mit dem TV Roetgen und der Aachener TG als Startgemeinschaft auxilia Aachen.[49]

Futsal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 13. März 2014 wurde die Gründung einer Futsalabteilung beschlossen. Zur Saison 2014/15 nahm die Abteilung den Spielbetrieb in der Mittelrheinliga auf. Im Jahre 2016 stieg die Mannschaft als Mittelrheinmeister in die erstklassige Futsalliga West auf. Ebenfalls 2016 nimmt die Frauenmannschaft erstmals an der Futsalliga West der Frauen teil.

E-Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2018 hat die Alemannia eine E-Sport-Abteilung.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Joseph Küsters, Walter Römer et al.: Olé Alemannia – Fussballgeschichten vom Aachener Tivoli. Alano Verlag, Aachen, ISBN 3-924007-32-2.
  • Franz Creutz (Hrsg.): Spiele, die man nie vergißt! Alemannia in den 60er Jahren. Meyer & Meyer, Aachen 1996, ISBN 3-89124-373-1.
  • Franz Creutz (Hrsg.): Der TivOli Rückblick – Alemannia Aachen 1949–1999. Meyer & Meyer, Aachen 1999, ISBN 3-89124-605-6.
  • Franz Creutz (Hrsg.): Die Rückkehr der Men in Black – Alemannias Weg in den UEFA-Cup. Meyer & Meyer, Aachen 2004, ISBN 3-89899-080-X.
  • Franz Creutz (Hrsg.): Europa wir kommen – Alemannia im UEFA-CUP 2004/05. Meyer & Meyer, Aachen 2005, ISBN 3-89899-156-3.
  • Franz Creutz (Hrsg.): Operation Bundesliga – Das Tagebuch des Alemannia-Aufstiegs. Meyer & Meyer, Aachen 2006, ISBN 3-89899-260-8.
  • Erik Meijer, Thorsten Pracht: 3 geile Jahre. Meyer & Meyer Aachen, 2006, ISBN 3-89899-259-4.
  • Franz Creutz (Hrsg.): Spielt am Samstag unser Fußballclub – Das Alemannia-Fanbuch. Meyer & Meyer, Aachen 2007, ISBN 978-3-89899-322-7.
  • Ralf Schröder, Kolja Linden, Thorsten Pracht: Der Tivoli. 100 Jahre legendäre Heimat für Alemannia Aachen. Die Werkstatt, Göttingen 2008, ISBN 978-3-89533-599-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alemannia Aachen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Andreas Görtges ist jetzt gewählter Präsident. 20. März 2024, abgerufen am 21. März 2024.
  2. Sektionsdetails in der Übersicht des Deutschen Alpenvereins, Stand 31. Dezember 2023
  3. Alemannia-Aachen.de: ehemalige Abteilungen
  4. Roman Sobierajski: Wechsel von Alemannias Volleyballern ist perfekt. Aachener Zeitung, 19. April 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Mai 2013; abgerufen am 24. Juni 2023.
  5. Meino Heyen neuer Alemannia-Präsident (Memento vom 3. April 2012 im Internet Archive)
  6. Alemannia-Aachen.de: Alemannia Aachen GmbH (Memento vom 25. Juni 2013 im Internet Archive)
  7. Aachener-Zeitung.de: Alemannia Aachen: Insolvenzverfahren eröffnet
  8. a b Alemannia-Aachen.de: Die Alemannia Aachen GmbH ist entschuldet und saniert (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive)
  9. Als die Schwarzgelben braun wurden in FAZ vom 4. November 2017, Seite 12
  10. Alemannia-Aachen.de: Dauerbrenner 2. Liga (Memento vom 1. Juni 2013 im Internet Archive)
  11. Alemannia-Aachen.de: Meino Heyen neuer Alemannia-Präsident - Alemannia Aachen GmbH (Hrsg.) (Memento vom 3. April 2012 im Internet Archive)
  12. Kicker.de: Neuanfang in Aachen – ohne Meijer
  13. Focus.de: Regionalliga: Regionalliga-Hit Aachen-RWE von Todesfall überschattet – Rekord-Zuschauerzahl
  14. Spiegel.de: Relegations-Hinspiel zur dritten Liga: Leipzig siegt vor Rekord-Kulisse
  15. Martin Bader wird neuer Geschäftsführer und Sportlicher Leiter von Alemannia Aachen. Abgerufen am 7. Februar 2022.
  16. Patrick Helmes wird ab Juli 2021 neuer Cheftrainer bei Alemannia Aachen. Abgerufen am 7. Februar 2022.
  17. Fuat Kilic kehrt zurück zur Alemannia. Abgerufen am 7. Februar 2022.
  18. "Wichtiger Grund": Alemannia Aachen beendet Zusammenarbeit mit Bader. Abgerufen am 7. Februar 2022 (deutsch).
  19. Aachener-Zeitung.de: Stephan Mohne, Oliver Schmetz und Christoph Pauli: Alemannia: Volles Haus, leere Kassen, große Finanznot, Artikel vom 24. Oktober 2012 (Memento vom 25. Oktober 2012 im Internet Archive)
  20. Alemannia-Aachen.de: Alemannia trennt sich von Frithjof Kraemer. Der Geschäftsführer ist mit sofortiger Wirkung abberufen.
  21. (pa/red): Alemannia trennt sich von Frithjof Kraemer. In: Aachener Zeitung. 31. Oktober 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. November 2012; abgerufen am 6. November 2012.
  22. Alemannia Aachen GmbH: Alemannia Aachen plant Neuanfang in Liga 4 (Memento vom 19. November 2012 im Internet Archive), 16. November 2012.
  23. Christoph Pauli: Alemannia Aachen muss Insolvenz anmelden. In: Aachener Zeitung. 16. November 2012, abgerufen am 20. Februar 2013.
  24. pa/red: Stadt Aachen erstattet Strafanzeige gegen Frithjof Kraemer. In: Aachener Zeitung. 23. November 2012, abgerufen am 24. November 2012.
  25. DFB verbietet Aachen die Einkaufstour auf reviersport.de vom 31. Januar 2013.
  26. Allemannia Aachen stellt Insolvenzantrag (Memento vom 22. März 2017 im Internet Archive), aufgerufen am 24. Juni 2023
  27. Niering: Der Alemannia eine Zukunft geben, aufgerufen am 25. März 2017
  28. Bilanz fällt positiv aus. Abgerufen am 17. September 2021.
  29. Ahnentafel. Abgerufen am 29. August 2009.
  30. Peter Schubert wird Trainer von Alemannia Aachen. Abgerufen am 3. Juni 2013.
  31. Trainer Benbennek muss gehen
  32. Mannschaft & Trainer | Profis | Alemannia Aachen. Abgerufen am 26. Januar 2024.
  33. Sportplatz Siegelallee (Memento vom 31. März 2016 im Internet Archive)
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  35. Alemannia-Aachen.de: UEFA Cup Spiele doch in Kerkrade? (Memento vom 25. Februar 2016 im Internet Archive)
  36. Tivoli-Tigers: Positionspapier 23. Januar 2005 und 26. Januar 2007 (Memento vom 12. Januar 2012 im Internet Archive)
  37. Reviersport.de: Umzug nach Jülich
  38. Alemannia geht unter die Bierbrauer
  39. Alemannia zukünftig ohne NLZ und 2. Mannschaft
  40. Alemannia Aachen II ist zurück, 16. Mai 2022 -alemannia-aachen.de
  41. Alemannia Aachen: Frauen gewinnen den FVM-Pokal, 15. Mai 2010.
  42. 1. Mannschaft Frauen. Abgerufen am 15. Juli 2012.
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  45. a b Handball bei Alemannia auf dem Vormarsch. Alemannia Aachen GmbH, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Januar 2013; abgerufen am 6. Februar 2013 (o. J.).
  46. Alemannia-Aachen.de: Vereinshomepage
  47. 40 Jahre im Rückblick (Memento vom 31. Juli 2016 im Internet Archive), Chronik der Alemannia Aachen Leichtathletikabteilung
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  49. Startgemeinschaft auxilia Aachen (Memento vom 8. Januar 2017 im Internet Archive)

Koordinaten: 50° 47′ 35″ N, 6° 5′ 50″ O