Alexander Osang

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Alexander Osang, März 2007

Alexander Osang (* 30. April 1962 in Ost-Berlin) ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alexander Osang wuchs im Ost-Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg auf und absolvierte eine Berufsausbildung mit Abitur zum Instandhaltungsmechaniker. Das anschließend aufgenommene Studium der Umwelttechnik brach er ab. Es folgte ein Volontariat bei der (Ost-)Berliner Zeitung und ein Studium in der Sektion Journalistik an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Während des Studiums kandidierte Osang für die Mitgliedschaft in der SED.[1] Nach dem Abschluss war er als Wirtschaftsredakteur bei der Berliner Zeitung tätig.

Nach der Wende 1989 arbeitete Osang wieder für die Berliner Zeitung, ab 1990 als Berliner Lokalchef. In den folgenden Jahren wurde er zu einem Berichterstatter über die ostdeutschen Zustände nach der Wiedervereinigung. Im Jahre 1999 schied er aus der Redaktion der Berliner Zeitung aus und ging als Reporter für den Spiegel nach New York.[2] Im Jahr 2000 veröffentlichte er seinen ersten Roman Die Nachrichten, der später unter der Regie von Matti Geschonneck verfilmt wurde (Die Nachrichten, 2005).

Alexander Osang wohnte seit November 2006 wieder in Berlin im Bötzowviertel. Er ist mit der Journalistin Anja Reich verheiratet und Vater von drei Kindern. Von März 2018 bis 2020 lebte er mit seiner Frau, die als Israel-Korrespondentin der Berliner Zeitung arbeitete,[3] in Tel Aviv. Er schreibt unter anderem für den Spiegel und das Magazin der Berliner Zeitung.[4]

Bei Osang als Dozent der Berliner Journalistenschule studierte die Schriftstellerin Judith Hermann, die sich mit Publikationen wie dem Erzählungsband Sommerhaus, später von 1998 im deutschen Literaturbetrieb etablierte.[5] Ohne eine vernichtende Kritik Osangs an einer Reportage Hermanns wäre Hermann nach eigener Auskunft nie zum Deutschlandradio gekommen: „Wenn Alexander Osang mich nicht so fertig gemacht hätte, wäre ich da nicht hingelangt.“[6]

Alexander Osang ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.[7]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alexander Osang erhielt 1993, 1999 und 2001 den Egon-Erwin-Kisch-Preis und wurde so regelmäßig für diesen nominiert, dass Journalistenkollegen schon vom „Osang-Preis“ spotteten.[8][9] 1995 wurde Osang mit dem Theodor-Wolff-Preis geehrt und 2009 als Reporter des Jahres durch das Medium Magazin.[10] 2006 wurde sein Drehbuch zu Die Nachrichten mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.

Einzeltitel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiel und Rundfunk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1999: Auf der Kippe – Originaltöne zur Wende 1989/90. Moderation: Monika Künzel, Rainer Burchardt; Studiogäste: Alexander Osang, Jürgen Leinemann.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Theo Breuer: Zwanzig Tage – Zwanzig Romane : Ein Buchspiel. In: Matrix. Zeitschrift für Literatur und Kunst, 58. Ausgabe, Pop Verlag, Ludwigsburg 2019, S. 7–167.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alexander Osang: Das Buch der Versuchungen: 20 Porträts und eine Selbstbezichtigung. Ch. Links Verlag, 1996. ISBN 3-86153-107-0, S. 20
  2. Autorenporträt beim Ch. Links Verlag
  3. Anja Reich: Kolumne Berlin – Israel: Ich werde dort leben – und habe keine Ahnung was das bedeutet. In: berliner-zeitung.de. 24. März 2018, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Mai 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.berliner-zeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Die Redaktion. In: Berliner Zeitung, 19. Mai 2010, Magazin
  5. Judith Hermann: „Der Erfolg hat mich vorsichtiger gemacht“. Radio-Interview mit Schriftstellerin Judith Hermann in der Sendung Zeitgenossen, 26. Dezember 2021, 45 Min. Moderation: Carsten Otte. Eine Produktion von SWR2
  6. https://www.rbb-online.de/rbbkultur/podcasts/orte-und-worte/episoden/orte-worte-ep02.html
  7. https://web.archive.org/web/20130126055644/http://www.pen-deutschland.de/de/pen-zentrum-deutschland/mitglieder/ PEN-Zentrum Deutschland
  8. Julia Amalia Heyer: Rezension. In: Süddeutsche Zeitung „Alexander Osang, hieß es vor ein paar Monaten hämisch, habe in diesem Jahr ausnahmsweise nicht den ‚Osang-Preis‘ erhalten“.
  9. Früher war mehr Whiskey. (Memento vom 18. Januar 2012 im Internet Archive) In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 9. Mai 2010, Nr. 18, S. 33: „Der Alexander-Osang-Preis ging dieses Jahr nicht wie immer an Henri Nannen, sondern …“
  10. Die Journalisten des Jahres 2009. In: Medium Magazin online, 21. Dezember 2009; abgerufen am 14. Januar 2010.