Alf Lechner

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Infotafel neben einer Skulptur aus dem Jahre 1979 in Monschau

Alf Lechner (* 17. April 1925 in München; † 25. Februar 2017 in Dollnstein[1][2]) war ein deutscher Bildhauer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lechner war 1940 bis 1950 Schüler beim Landschaftsmaler Alf Bachmann in Ambach am Starnberger See. Zwischenzeitlich (1943–1945) wurde er zu Arbeitsdienst und Kriegsmarine eingezogen. Von 1950 bis 1960 war er als Maler, Graphiker, Industriedesigner, Lichttechniker und Stahlverarbeiter tätig. Seine ersten abstrakten Skulpturen schuf Lechner 1961.

Ausgangspunkt für seine Arbeiten sind geometrische Grundformen wie Kreis, Quadrat, Rechteck oder Quader, aus denen Lechner provozierend reduzierte Stahlplastiken schuf. Er formulierte seine Intention so: „Ich will durch planmäßige Zerlegung, Verbiegung und Neuordnung der Teile einer einfachen Form systematisch geordnetes Denken [...] sinnlich wahrnehmbar machen.“

1965 zog Lechner nach Degerndorf bei Wolfratshausen um. Nachdem er den Förderpreis der Stadt München erhalten hatte, nahm er ein Arbeitsstipendium des Kulturkreises im BDI wahr: Er stellte Raumskulpturen („Würfelskelett-Konstruktionen“) für die Linde AG her. Ab 1976 stabilisierte Lechner seine massiven Stahl-Flächenkonstruktionen räumlich mit Glas. 1981 versuchte er sich auch an einem Bühnenbild für die Antigone am Theater Ulm. Für die Internationale Gartenschau 1983 in München entwickelte er aus dem System des Würfels die Brunnenskulptur Wasserwand. Zu dieser Zeit zog er auch nach Geretsried bei München um.

1995 wurde Lechner Mitglied der Bayerischen Akademie der schönen Künste. 1999 gründete er die Alf-Lechner-Stiftung und ein Jahr später bekam er – finanziert aus eigenem Vermögen sowie durch den Freistaat und die Stadt – in Ingolstadt mit dem Lechner Museum ein eigenes Museum.[3] Im gleichen Jahr kaufte und sanierte er das ehemalige Hüttenwerk in Obereichstätt und verwandelte es mit seinen Werken in einen Skulpturenpark.

Als ordentliches Mitglied des Deutschen Künstlerbundes[4] (DKB) nahm Lechner zwischen 1969 und 1992 an vielen Jahresausstellungen des DKB teil. 2005 beteiligte er sich an der Skulpturenmeile Hannover.

Lechner war viele Jahre mit dem Bildhauer Fritz Koenig befreundet, den er um zwei Tage überlebte.[5]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konstellation, Edelstahl, 1995, Mainz, Große Bleiche 54, Höhe 7 m, WV 555

Einzelausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lechner, Alf. In: Oberste Baubehörde München (Hrsg.): Bildwerk Bauwerk Kunstwerk – 30 Jahre Kunst und Staatliches Bauen in Bayern. Bruckmann, München 1990, ISBN 3-7654-2308-4, S. 40–41, 108–109, 124–125, 134–135, 178–179.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alf Lechner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ingolstadt: Alf Lechner ist tot. In: donaukurier.de. 26. Februar 2017 (donaukurier.de [abgerufen am 26. Februar 2017]).
  2. Stahlbildhauer Lechner tot – Er brachte das härteste Material in Form
  3. Frederik Obermaier: Der den Stahl bezwingt. Morgen feiert der Bildhauer Alf Lechner seinen 85. Geburtstag - Seine Kunst prägt auch Oberbayern. In: Münchner Merkur. 16. April 2010, S. 18.
  4. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Lechner, Alf (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (abgerufen am 3. Oktober 2015)
  5. Hermann Schnall: 45 Tonnen Stahlkunst von Koenig-Freund Alf Lechner. Einladung: Heute, 3. Okt. um 11 Uhr feierliche Einweihung auf der Mühleninsel mit Freibier und Brezn. In: Landshuter Rundschau. 3. Oktober 2018, abgerufen am 8. September 2019.
  6. Alf Lechner. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  7. Pressemitteilung vom 8. Juli 2008 (Kopie im Internet Archive)