Alfons de Borbón

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Alfons (rechts) mit seinem Vater und Bruder Juan Carlos (1950)
Familienwappen des spanischen Königshauses Borbón

Alfons Christian de Borbón y de Borbón, spanisch Alfonso Cristino Teresa Angelo Francisco de Asis y Todos los Santos de Borbón y de Borbón (* 3. Oktober 1941 in Rom; † 29. März 1956 in Estoril) war ein Mitglied der spanischen Linie der Bourbonen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alfons war der jüngste Sohn des Infanten Juan de Borbón y Battenberg (1913–1993), Graf von Barcelona und Oberhaupt des spanischen Königshauses, und seiner Frau Prinzessin Maria de las Mercedes de Borbón y Orléans (1910–2000), Tochter des Prinzen Carlos Maria François de Bourbon-Sizilien und seiner Frau Prinzessin Louise Françoise d’Orléans. Seine Großeltern väterlicherseits waren König Alfons XIII. von Spanien und Prinzessin Victoria Eugénie von Battenberg.

Geboren wurde Alfons, innerhalb der Familie Alfonsito genannt, 1941 im Exil in Rom.[1] Als seine Taufpaten fungierten Prinz Alfonso d’Orleans-Bourbon (1886–1975) und seine Tante, Prinzessin Maria Christina de Borbón, Gräfin Marone (1911–1996). Er wuchs zunächst in Italien und der Schweiz auf. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ging die Familie nach Estoril in Portugal, dem bevorzugten Exil-Ort so manches vertriebenen Monarchen.

Auf eine Einladung des Diktators Francisco Franco besuchte Prinz Alfons zum ersten Mal Spanien. Zusammen mit seinem älteren Bruder, dem späteren König Juan Carlos I., lebten sie Anfang 1950 im Palast von Miramar in San Sebastián. Nachdem er sein „Bachillerato“, die Reifeprüfung, in Madrid bestanden hatte, ging er 1955 als Kadett zur Militär-Akademie in Saragossa.

Während eines Urlaubs im königlichen Exil in Estoril ereignete sich am 29. März 1956 ein folgenschweres Unglück: Der 14-jährige Prinz Alfons starb durch eine Schussverletzung. Der damals 18-jährige Juan Carlos war der einzige Zeuge.[2] Die offizielle Erklärung lautete, dass sich während der Reinigung der Waffe ein Schuss gelöst habe. Die Kugel traf Alfons in die Stirn; er starb wenige Minuten später an den Folgen der Verletzung. Prinz Alfons wurde auf dem Friedhof in Cascais bestattet. 1992 wurde sein Leichnam nach Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial überführt und ruht in Kapelle 2 des Pantheon der Infanten.

Eine gerichtliche Untersuchung, die auch von Alfons’ Onkel Jaime de Borbón, dem älteren Bruder des Vaters, gefordert wurde, fand jedoch nie statt. Es wurde auch nie geklärt, wer von den beiden Jugendlichen den Schuss ausgelöst hatte.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jiří Louda, Michael MacLagan: Lines of Succession. Heraldry of the Royal Families of Europe. Little, Brown and Company, London 1999, ISBN 0-316-84820-4.
  • Arnold McNaughton: The Book of Kings. A Royal Genealogy. 3 Bände. Garnstone Press, London 1973, ISBN 0-900391-19-7.
  • José M. Zavala: Dos infantes y un destino. Plaza & Janés, Barcelona 1998, ISBN 84-01-55006-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alfons de Borbón – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Son Born to Spanish Pretender, The New York Times
  2. Don Juan's Son Is Killed in Spanish Gun Accident, The New York Times
  3. Barbara Mikkelson: A royal mystery