Als die Tiere den Wald verließen (Fernsehserie)

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Fernsehserie
Titel Als die Tiere den Wald verließen
Originaltitel The Animals of Farthing Wood
Länge 25 Minuten
Episoden 39 in 3 Staffeln
Musik Detlev Kühne
Erstausstrahlung 1993 – 1995
Deutschsprachige
Erstausstrahlung
3. Jan. 1993 auf ARD
Synchronisation

Als die Tiere den Wald verließen (in der ersten Staffel Als die Tiere den Wald verliessen[1]) ist eine europäische Zeichentrickserie, die auf der Buchreihe The Animals of Farthing Wood von Colin Dann basiert. Sie handelt von der Zerstörung natürlichen Lebensraums durch den Menschen und der daraus folgenden Flucht der Tiere.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Thalerwald wird von den Menschen und ihren Maschinen zerstört. Die in diesem Wald lebenden Tiere machen sich daraufhin auf eine lange Reise, um eine neue, passende Heimat zu finden. Sie schwören einen Eid, der besagt, dass sich die Tiere während der Reise helfen werden und keiner den anderen fressen wird. Der Eid stammt vom Vater des Dachses und nennt sich „Eid zum gegenseitigen Schutz“: Rechte Pfote heben, „Ich (der Name des Tieres) schwöre hiermit feierlich, keinen von uns aufzufressen, während wir unterwegs sind zu diesem Ort der Kröte, er ist der Führer der Reise“. Der Fuchs wird Anführer der Reise. Der Eid bleibt bis zum Ende bestehen (mit Ausnahme einer kurzen Anfangszeit im Weißhirschpark) und zieht sich bis zum Ende der 3. und letzten Staffel als roter Faden durch die Serie. Die Tiere (unter anderem Rotfuchs, Kröte, Wiesel, Dachs, Maulwurf, Kreuzotter, Kaninchen, Feldmäuse, Wühlmäuse, Spitzmäuse, Eichhörnchen, Eule und Turmfalke) finden am Ende der ersten Staffel zum Weißhirschpark, der in den weiteren Staffeln ihre Heimat ist. Jedoch schaffen nicht alle Tiere den langen und gefährlichen Weg dorthin, manchen wird er zum Verhängnis, u. a. den Igeln, welchen es nicht gelingt, eine Autobahn zu überqueren, oder den Fasanen, die den Aufenthalt auf einem Bauernhof nicht überleben. Ob die Eidechsen ein Feuer überlebt haben, bleibt fraglich.

Die zweite Staffel handelt eher vom familiären Leben der Tiere, so werden hier die ersten Fuchskinder (Träumerin, Anmut, Freundlich und Keck) geboren und einige Streitigkeiten zwischen den bereits im Park lebenden Tieren und den neu hinzugekommenen entstehen. Schließlich wird der Park geteilt, sodass auf der einen Seite die Thalerwald-Tiere leben, geschützt durch den Eid. Dieser wird nur durch den Turmfalken gebrochen, der eine Feldmaus tötet. Höhepunkt ist der Konflikt zwischen den Blaufüchsen und den Rotfüchsen, hierbei geraten „Fuchs“ und „Narbengesicht“ mehrmals heftig aneinander. Am Ende der Staffel wird Narbengesicht jedoch von der Kreuzotter umgebracht und zwischen den Blaufüchsen und den Rotfüchsen herrscht durch ein Bündnis zweier Füchse (der Rotfüchsin Anmut und des Blaufuchses Streuner (Sohn von Narbengesicht)) Frieden. Als Besonderheit ist hier zu sehen, dass ein Perspektivwechsel stattfindet. Der Sohn Keck, der im Streit mit seinem Vater den Park verlässt, beschließt, nie wieder zum Park zurückzukehren. Aus seiner Perspektive wird immer wieder geschildert, so rettet er eine Dächsin vor einem Tellereisen, wird dabei aber selbst am Auge verletzt. Angeschlagen trifft er eine Dohle, einen Bernhardiner (Rollo) und später seine Gefährtin Windspiel, die Nachwuchs von ihm erwartet. Diesen Nachwuchs will Windspiel im Park aufziehen. Vor dem Park jedoch stirbt Keck, der noch einmal von Vater- und Mutterfuchs besucht wird.

In der dritten Staffel sind die Rudel der Blaufüchse verschwunden, dafür drohen andere Probleme für die Tiere. Ratten versuchen, unter Führung des Rattenchefs Bulli, den Weißhirschpark einzunehmen, einige Tiere werden von Menschen eingefangen und fortgebracht und der Fluss wird vergiftet, wodurch der große weiße Hirsch stirbt und Rek neuer Anführer wird. Am Ende gelingt es den Tieren jedoch, die Ratten zu vertreiben. Außerdem finden sie heraus, dass viele Tiere in einen sicheren nahen Park übergesiedelt wurden, da die Kapazität des Weißhirschparks erschöpft ist. Rek wird durch den friedvollen weißen Hirsch Lustig abgelöst. In der letzten Folge erscheint die Eule mit ihrem neuen Gefährten und berichtet über die letzten Reste des Thalerwalds. Nach der Schlacht gegen die Ratten ernennt der Fuchs Placker (Enkel des Fuchses und Sohn von Keck) zum neuen Anführer, weil er durch ihn eine direkte Bindung zum Eid hat. Der Fuchs tritt mit Rek, dessen Park nun mit dem Weißhirschpark zusammengefügt wurde, in die untergehende Sonne, dies kann als Zeichen seines nahen Todes gedeutet werden.

Entstehung und Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Serie entstand im Auftrag der EBU als Koproduktion von Rundfunkanstalten aus 16 Ländern unter Federführung des WDR (Deutschland) und der BBC (Großbritannien). Die Serie besteht aus drei Staffeln mit je 13 Folgen, die von 1992 bis 1995 von den Trickfilmstudios Telemagination (London) und La Fabrique (Montpellier) produziert wurden.

Beteiligte Rundfunkanstalten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Land Rundfunk-
anstalt(en)
dortiger Titel der Serie
Belgien BRTN
RTBF
Beestenbos is boos (niederl.)
Les Animaux du Bois de Quat'sous (franz.)
Dänemark DR Dyrene fra Lilleskoven
Deutschland ARD/WDR Als die Tiere den Wald verließen
Finnland YLE Kaukametsän pakolaiset (finn.)
De vilda djurens flykt (schwed.)
Frankreich OFRT
A2F
FR3
Les Animaux du Bois de Quat'sous
Großbritannien BBC The Animals of Farthing Wood
Irland RTÉ The Animals of Farthing Wood (engl.)
Cairde na Coile (irisch)
Italien RAI Le avventure del bosco piccolo (1. Staffel)
Volpe, Tasso e compagnia (2. und 3. Staffel)
Kroatien HRTV Pustolovine šumske družine
Niederlande NOS Beestenbos is boos
Norwegen NRK Flukta frå Dyreskogen
Österreich ORF Als die Tiere den Wald verließen
Schweden SVT De vilda djurens flykt
Schweiz SRG
TSI
SSR
De Fuchs, de Dachs und iri Fründ bzw. D Tier vom grosse Wald
Spanien TVE Los animales del bosque
Türkei TRT Gürültülü orman hayvanları

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während in der englischen Originalfassung ein Synchronsprecher mehrere Charaktere sprach, wurden in Deutschland zum größten Teil ein einzelner Synchronsprecher pro Charakter festgelegt. Ausnahmen bilden Benno Hoffmann, Walter von Hauff, Tommi Piper, Oliver Stritzel und Karin Kernke.[2]
Die deutsche Synchronisation entstand bei der Plaza Synchron. Dialoge und Dialogregie übernahm Hans-Peter Kaufmann.

Charakter Deutscher Synchronsprecher Englischer Synchronsprecher
Fuchs Stephan Schwartz Rupert Farley
Füchsin Ursula Wolff Stacy Jefferson
Dachs Franz-Josef Steffens Ron Moody
Maulwurf Ulli Philipp Jeremy Barrett
Eule Tilly Lauenstein Sally Grace
Wiesel Marion Martienzen Sally Grace
Pfeifer, der Fischreiher Donald Arthur Jeremy Barrett
Kröte Manfred Lehmann Ron Moody
Kreuzotter Karin Kernke Stacy Jefferson
Turmfalke Andrea Wildner
Herr Hase Horst Sachtleben Rupert Farley
Herr Wühlmaus Walter von Hauff Ron Moody
Herr Feldmaus Walter von Hauff Ron Moody
Herr Spitzmaus Walter von Hauff Jeremy Barrett
Herr Igel Martin Semmelrogge Ron Moody
Herr Kaninchen Michael Habeck Jeremy Barrett
Kaninchenbaby Sabine Bohlmann
Herr Fasan Thomas Reiner Rupert Farley
Frau Fasan Andrea Wildner
Herr Eichhörnchen Walter von Hauff
Frau Eichhörnchen Monika John Pamela Keevilkral
Herr Wassermolch Oliver Stritzel
Frau Wassermolch Karin Kernke
Baby Wassermolch Sabine Bohlmann
Narbengesicht, der Blaufuchs Benno Hoffmann Jon Glover
Lady Blue, seine Gefährtin Elisabeth Endriss
Streuner, der Blaufuchs Oliver Stritzel Jon Glover
Grenzer, der Blaufuchs Oliver Stritzel
Bulli, der Rattenchef Otto Sander Ron Moody
Bratz, die Ratte Tommi Piper
Weißhirsch Christian Wolff (Folge 13)
Roland Hemmo (Folge 14–27)
Ron Moody
Keck, der Rotfuchs Udo Wachtveitl Rupert Farley
Anmut, die Rotfüchsin Anja Jaenicke
Katrin Fröhlich (Staffel 3)
Stacy Jefferson
Freundlich, der Rotfuchs Axel Malzacher Rupert Farley
Träumerin, die Rotfüchsin Simone Weyrich
Simone Brahmann (Folge 19)
Placker, der Rotfuchs Pierre Peters Arnolds Rupert Farley
Flinki, das Fischreiherweibchen Kathrin Ackermann Pamela Keevilkral
Windspiel, die Rotfüchsin Karin Kernke Pamela Keevilkral
Wusel, das Wieselmännchen Pierre Franckh
Kai Taschner
Schlängler, das Kreuzottermännchen Franz Rudnick
Flitzi, die Häsin Madeleine Stolze Pamela Kevilkral
Moosi, der Maulwurf Ulli Philipp Jeremy Barrett
Rek, der Weißhirsch Jan Gebauer Rupert Farley
Lustig, der Weißhirsch Peter Fricke
Spicker, die Ratte Martin Semmelrogge Ron Moody
Caro, das Wiesel Alexander Brem
Cora, das Wiesel Sabine Bohlmann Pamela Keevilkral
Kater des Aufsehers Arne Elsholtz Jon Glover
Rollo, der Bernhardiner Michael Gahr Ron Moody
General Donk, der Esel Wichart von Roëll
Wildschweineber Stephan Orlac
Krähe Tommi Piper Jeremy Barrett
Schatten, die Dächsin Angelika Bender
Höfele, der Dachs Helmut Ruge
Bruno, die Bulldogge Benno Hoffmann
Große Stadtratte Helmut Krauss
Chefwildkatze Ingeborg Lapsien
Fledermaus Kathrin Ackermann
Tom, der Kater Arne Elsholtz
Alte Krähe Tommi Piper
Krähen aus dem Krähenwäldchen Tommi Piper
Neuntöter Benno Hoffmann
Ferkelchen Andrea L’Arronge
Drossel Simone Brahmann (Folge 8)
Frau Kröte Manuela Renard (Staffel 2)
Grünspecht Julia Haacke (Folge 36–38)
Katze Christina Hoeltel (Folge 32)
Rabe Gudo Hoegel (Folge 36)
Rotkehlchen Alexandra Ludwig (Folge 36)
LKW-Fahrer Thomas Albus (Folge 2)
Bauer Gernot Duda (Folge 4 & 5)

Episoden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsche Erstausstrahlung: 3. Januar 1993 Das Erste[3]

Staffel 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. (Ges) Nr. (St) Deutscher Titel Englischer Titel
1
1
Als die Tiere den Wald verließen The Wood in Danger
2
2
Die Flucht beginnt The Journey begins
3
3
Durch Feuer und Wasser Through fire and water
4
4
Gefangen False Haven
5
5
In der Schlinge Snare for the unwary
6
6
Der Fuchs ist weg Who shall wear the crown
7
7
Neue Freunde, alte Feinde New friends, old enemies
8
8
Eine gefährliche Jagd Friends in need
9
9
Dein Retter in der Not Whistler's Quarry
10
10
Die Autobahn Between two evils
11
11
Die tödliche Stille A deathly calm
12
12
Die ungebetenen Hochzeitsgäste Pandemonium
13
13
Endlich im Weißhirschpark So near and yet so far

Staffel 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. (Ges) Nr. (St) Deutscher Titel Englischer Titel
14
1
Ein neues Zuhause A Heroes Welcome
15
2
Dachs ist verschwunden Winter
16
3
Harter Winter Survival
17
4
Neue Gefahren New enemies
18
5
Endlich Frühling A joke backfires
19
6
Liebe ist stärker als Heimweh Home is where the heart is
20
7
Die Fehde der Füchse The feud begins
21
8
Getrennte Wege Like Father, like Son
22
9
Davongekommen Narrow escapes
23
10
Ein schwerer Abschied Shadows
24
11
Rückkehr aus der Stadt A time of reckoning
25
12
Der Zweikampf Blood is thicker than water
26
13
Eine bessere Zukunft Reconciliation

Staffel 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. (Ges) Nr. (St) Deutscher Titel Englischer Titel
27
1
Ein neuer Anfang Comings and goings
28
2
Bulli-Bulli-Bulli Out and about
29
3
Gift im Wasser Water water
30
4
Vermißt The Missing fox's friend
31
5
Eine Ratte unter Freunden Tiffs and tempers
32
6
Gefährliche Flüge Adventure for the birds
33
7
Der langschwänzige Spion The long-tailed visitor
34
8
Schlangen schlagen zu Scared Silly by Snakes
35
9
Das große Grunzen A Bigger Oink
36
10
Das Maulwurfspiel The Mole Game
37
11
Stürmische Zeiten The Worst Kind of Hurricane
38
12
Heimwärts Homeward Bound
39
13
Im Geist des Thalerwaldes Bully-Bully-Bully!

Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Erstausstrahlung erfolgte am 3. Januar 1993 im Ersten Deutschen Fernsehen. Die Serie lief in über 20 Ländern und wurde auch in Deutschland bis heute mehrfach wiederholt. Die ersten Folgen wurden auf Video veröffentlicht. In Frankreich wurde eine DVD der ersten Staffel im Februar 2009 veröffentlicht. In Deutschland ist die DVD zur ersten Staffel Ende September 2009, die zur zweiten Staffel am 27. Mai 2011 und die zur dritten Staffel am 24. Februar 2012 erschienen. Des Weiteren erschien eine Remastered-Edition der ersten Staffel auf DVD. Am 25. März 2016 soll eine Remastered-Edition der zweiten Staffel erscheinen. Im September 2021 wurde die Serie wieder im Bayerischen Fernsehen gezeigt und im folgenden Jahr auch im Ersten Deutschen Fernsehen und in der ARD-Mediathek.

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur deutschen Fassung der Serie entstand das Lied Gib niemals auf, das bei der Erstausstrahlung als Videoclip vor den Folgen gezeigt wurde und in der ersten Staffel im Abspann zu hören ist.

Das Lied wurde von Giorgio Moroder produziert und von einem Duo namens Corinna & Dirk (Dirk Weidner)[4] gesungen. Es wurde 1993 auch als Maxi-CD und Vinyl-Single veröffentlicht. Von dem Videoclip gibt es zwei Fassungen, in einer kann man die beiden Interpreten sehen. Beide Fassungen enthalten Ausschnitte aus der Serie.

Die anderen Fassungen verwenden eine klassisch instrumentierte Orchestermelodie für den Beginn und den Abspann.

Heftreihen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1993 erschien im Bastei-Verlag die Comicserie Als die Tiere den Wald verließen. Die Handlung hatte nur sehr lose Bezüge zur Fernsehserie; zwar spielten auch hier die Flucht der Tiere aus dem Thalerwald und ihre Reise zum „Hirschpark“ (wie er hier hieß) sowie der anschließende Kampf gegen die Blaufüchse eine Rolle, jedoch unterschieden sich die konkreten Abenteuer während und nach der Reise in Serie und Heften zumeist erheblich. So ist die Eule in der Heftreihe männlich, der Maulwurf und der Dachs sterben nicht und die kleinen Tiere haben abgeänderte Charaktereigenschaften.

Von 1994 bis 1996 erschienen 130 Hefte von Die Tiere aus dem Talerwald, ein Magazin für Kinder rund um die Themen Natur und Umwelt. Die Geschichten der Fernsehserie wurden in den Heften nacherzählt und ihre Figuren bildeten die verbindenden Elemente für die übrigen Rubriken.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. BasicMasterReloaded: Als die Tiere den Wald verließen - Intro (Staffel 1) auf YouTube, 21. Juli 2011, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 0:44 min).
  2. Als die Tiere den Wald verließen. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 5. Februar 2021.
  3. Übersichtsseite zur Als die Tiere den Wald verließen-Fernsehserie auf zeichentrickserien.de
  4. Dirk Weidner – Bis zur Unendlichkeit... Pressemitteilung von Der Neue Musikverlag am 8. Mai 2013