Alsdorf

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Wappen Deutschlandkarte
Alsdorf
Deutschlandkarte, Position der Stadt Alsdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 53′ N, 6° 10′ OKoordinaten: 50° 53′ N, 6° 10′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Städteregion Aachen
Höhe: 163 m ü. NHN
Fläche: 31,68 km2
Einwohner: 48.328 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 1526 Einwohner je km2
Postleitzahl: 52477
Vorwahl: 02404
Kfz-Kennzeichen: AC, MON
Gemeindeschlüssel: 05 3 34 004
Stadtgliederung: 17 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hubertusstraße 17
52477 Alsdorf
Website: www.alsdorf.de
Bürgermeister: Alfred Sonders (SPD)
Lage der Stadt Alsdorf in der Städteregion Aachen
KarteBelgienNiederlandeKreis DürenKreis EuskirchenKreis HeinsbergAachenAlsdorfBaesweilerEschweilerHerzogenrathMonschauRoetgenSimmerathStolberg (Rheinland)Würselen
Karte

Alsdorf ([ˈalsdɔɐ̯f], Aussprache/?) ist eine mittlere regionsangehörige Stadt und ein Mittelzentrum in der nordrhein-westfälischen Städteregion Aachen. Bis Ende des 20. Jahrhunderts war Alsdorf eine ausgesprochene Bergbaustadt, konnte seine Struktur aber inzwischen auf Dienstleistungsunternehmen ändern und verfügt über eine große Stadthalle, ein Kinozentrum, ein Erlebnismuseum und einen Tierpark.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alsdorf liegt in der Nähe des Dreiländerecks Deutschland/Belgien/Niederlande im äußersten Westen der Bundesrepublik Deutschland. Alsdorf gehört zum Nordkreis Aachen, welcher Teil der Städteregion Aachen ist. Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn und im Norden beginnend Baesweiler, Aldenhoven (Kreis Düren), Eschweiler, Würselen und Herzogenrath.

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alsdorf besteht aus folgenden 17 Ortsteilen:[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals wurde eine Person in Alsdorf im Jahre 1051 in einer Urkunde unter dem Namen Epponi von „Aldendorf“ erwähnt. Danach wurde er im Kloster Rolduc zu Kerkrade 1104 beschrieben als Eppo van Schleidebach und von Scleydo (Schleiden). Die erste geschichtliche Erwähnung fand der Ortsname Alsdorf im Jahre 1191 in einer kirchlichen Urkunde unter dem Namen „alstorp“. Alsdorf war Teil des Roderland mit einem hohen Maß an Autonomie bis 1778.

Am 22. Juli 2002 war in der Nähe von Alsdorf das Epizentrum eines Erdbebens der Stärke 4,8 auf der Richterskala. Die Auswirkungen des Bebens, welches sich in 17,2 km Tiefe ereignet hat, war bis Münster spürbar.[3][4]

Verwaltungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1789 gehörte Alsdorf zum Herzogtum Limburg der Österreichischen Niederlande. Die heutigen östlichen Stadtteile Hoengen, Schaufenberg und Warden gehörten zum Oberamt Jülich und Ofden zum Jülicher Amt Wilhelmstein. Diese Teilung setzte sich in der Franzosenzeit fort: 1813 gehörte die Mairie Alsdorf zum Kanton Rolduc im Département Meuse-Inférieure (Untere Maas), während die drei Mairien Hoengen, Bardenberg (mit Duffesheide und Reifeld) und Broich (mit Ofden und Hof Kellersberg) zum Kanton Eschweiler und die Mairie Setterich (mit Bettendorf und Schaufenberg) zum Kanton Linnich – beide Département de la Roer (Rur) gehörten.

Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress (1815) wurde das Gebiet größtenteils dem Königreich Preußen zugesprochen, das es seiner Rheinprovinz zuordnete. Im Jahr 1816 wurden im Zuge der preußischen Reformen Kreise und Regierungsbezirke gebildet, und das heutige Alsdorfer Gebiet lag zum ersten Mal vollständig in einer Verwaltungseinheit: dem Regierungsbezirk Aachen. Aber die heutigen Stadtteile waren auf verschiedene Bürgermeistereien und Kreise verteilt. Bettendorf und Schaufenberg gehörten zur Bürgermeisterei Setterich, dann zu Siersdorf, dann wieder zu Setterich im Kreis Jülich. Die übrigen gehörten zu verschiedenen Gemeinden im damaligen Landkreis Aachen: Alsdorf, Bardenberg, Broichweiden und Hoengen. Von 1927 bis in die 1950er Jahre gehört Alsdorf zum Arbeitsamtbezirk Eschweiler. 1950 erhält Alsdorf die Stadtrechte.[5]

Bergbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Alsdorf befand sich die Grube Anna I und Anna II des Eschweiler Bergwerks-Vereins. Am 21. Oktober 1930 ereignete sich auf der Grube Anna II das schwere Grubenunglück von Alsdorf mit 271 Toten. Das Alsdorfer Bergmannskreuz in der Eifel erinnert an die Opfer. Die Kohleförderung wurde Ende 1983 eingestellt.

Im Jahr 1911 ging in Alsdorf eine Steinkohlenteerdestillation der Gesellschaft für Teerverwertung in Betrieb, die arbeitstäglich ca. 300 t Steinkohlenteer verarbeitete, was einer monatlichen Menge von ca. 6.000 t und einer Jahresmenge von ca. 72.000 t entsprach. Das Unternehmen fusionierte am 1. Januar 1964 mit den Rütgerswerken zur größten Teerdestillation der Welt.[6]

Vor dem Hintergrund des Contergan-Skandals fanden nach der Prozesseröffnung in Aachen die Verhandlungen von 1968 bis 1970 im Casino „Anna“ des EBV in Alsdorf-Mitte statt.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Januar 1972 wurden auf Grund von § 4 des Aachen-Gesetzes Alsdorf, Bettendorf und Hoengen zur neuen Stadt Alsdorf zusammengeschlossen sowie weitere kleinere Gebietsänderungen vorgenommen.[7] Hoengen schlug im Vorfeld den alternativen Namen „Broichtal“ für die neue Stadt vor. Ferner kam Hoengen vom Bereich des Amtsgerichtes Eschweiler an das Amtsgericht Aachen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommunalwahl 2020
Wahlbeteiligung: 48,3 % (2014: 48,3 %)
 %
50
40
30
20
10
0
48,8 %
26,9 %
11,6 %
3,5 %
n. k. %
n. k. %
n. k. %
n. k. %
n. k. %
9,3 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
−3,2 %p
+2,6 %p
+4,4 %p
+1,6 %p
−1,8 %p
−2,9 %p
−3,8 %p
−0,7 %p
−3,9 %p
+7,8 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
i Alsdorfer Bürgerunion

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

     
Insgesamt 38 Sitze
Partei Sitze
2020[8] 2014[9] 2009[10]
SPD 19 20 16
CDU 10 9 11
GRÜNE 4 3 3
FDP 1 1 2
AfD 4 1
ABU 1
FWA 1 2
REP 1 2
LINKE 1 2

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist Alfred Sonders (SPD). Er wurde 2009 mit 68,35 Prozent[11] der abgegebenen Stimmen gewählt und 2014 mit 72,42 Prozent[12] sowie 2020 mit 64,33 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.[13]

Die früheren Bürgermeister seit dem Jahr 1945 waren: Heinrich Küffen, Nikolaus Jenniches, Anton Schleibach, Peter Küpper, Josef Thelen, Helmut Janus, Friedel Frings, Helmut Brandt, Wolfgang Schwake (der erste hauptamtliche Bürgermeister Alsdorfs), Helmut Klein

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Alsdorf pflegt Städtepartnerschaften mit:[14]

Im Stadtbild werden diese Partnerschaften durch die drei Plätze (Brunsummer Platz, Henningsdorfer Platz und Saint-Brieuc-Platz) repräsentiert.

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Die Stadt Alsdorf führt ein Stadtwappen, eine Stadtflagge und ein Dienstsiegel.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Gold (Gelb) ein blauer Balken belegt mit einem goldenen (gelben) schrägliegenden Seeblatt; oben gekreuzt ein blauer Schlägel und ein blaues Bergeisen und ein steigender blauer Löwe; im Schildfuß der gleiche steigende blaue Löwe.“

Das Wappen geht auf ein Siegel des Goswin von Ailstorp aus dem Jahre 1439 zurück. Es wurde 1936 vom Düsseldorfer Heraldiker Wolfgang Pagenstecher entworfen, welcher Goswin fälschlicherweise für einen Alsdorfer hielt und am 14. August 1936 vom Oberpräsidenten in Koblenz genehmigt. Die Farben sind frei erfunden; die frühere Gemeinde glaubte, es seien die Limburgschen. Das Seerosenblatt erinnert an die ehemalige Wasserburg bei Alsdorf; das international gebräuchliche Symbol Schlägel und Eisen steht für den früheren Bergbau und der Löwe soll der Limburger sein, zu dem die Gegend bis 1866 gehörte.[15]

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beschreibung des Banners: „Geteilt in Blau und Gelb im Verhältnis 1:1.“ Die Hauptsatzung gibt keine Beschreibung des Banners. Tatsächlich werden Banner ohne Wappen gezeigt.

Beschreibung der Flagge: „Die Flagge zeigt die Farben Blau und Gelb im Verhältnis 1 : 1 quergestreift, in der Mitte der Wappenschild der Stadt.“ Die Hauptsatzung gibt folgende völlig unzureichende Flaggenbeschreibung:„Die Stadtfarben sind blau-gold geteilt.“ Die Flagge wird auch ohne Wappen gezeigt.[16][17]

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Im Dezember 2011 rief die Stadt Alsdorf einen Ideenwettbewerb ins Leben um ein Logo für Alsdorf zu finden.[18] Ein Jahr später wurde das neue Stadtlogo präsentiert. Von den 178 eingereichten Vorschlägen konnte der Dortmunder Grafik-Designer Olaf Warburg die Jury überzeugen. Das Logo zeigt den Schriftzug Alsdorf. Voller Energie. Die Form des A ist dabei an das Fördergerüst im Annapark angelegt dessen Rad allerdings vom Turm gelöst links oben im Logo erscheint. Gleichzeitig stellt das Rad eine Sonne mit 17 Strahlen, für die 17 Stadtteile Alsdorfs, dar.[19]

Umweltpolitik und Nachhaltigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2022 trat die Stadt Alsdorf der Kampagne Fairtrade-Towns des gemeinnützigen Vereins Fairtrade Deutschland e. V. bei. 2024 wurde der Titel um zwei weitere Jahre verlängert.[20]

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karneval[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karnevalsbrunnen

Der Karneval spielt eine große Rolle im aktiven Vereinsleben der Stadt. Eine Besonderheit in Alsdorf ist, dass es zwei übergeordnete Organisationseinheiten für die Ortsteile gibt. Zum einen das Festkomitee Alsdorfer Karneval und zum anderen den Karnevalsausschuß Hoengen e. V. Diese Konstellation, basierend auf dem Aachen-Gesetz (1971), hat zur Folge, dass es in Alsdorf am Rosenmontag zwei Umzüge in den jeweiligen Ortsteilen gibt. Die Wichtigkeit des Karnevals wird in der Innenstadt auch durch den Karnevalsbrunnen des Bildhauers Bonifatius Stirnberg an der Stadthalle Alsdorf gezeigt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch

Innenstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burg Alsdorf
Heggeströver

Blumenrath[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gut Blumenrath
  • Hubertuskreuz
  • Siedlung Blumenrath (Werkssiedlung)

Duffesheide[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kellersberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mariadorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • ehemaliger Bahnhof Mariagrube
  • Kirche St. Mariae Empfängnis
  • Kreuzschule Querstraße
  • Glück-Auf-Park mit Bergmannsdenkmal
  • Ehrenmal
  • Krähendenkmal Marienstraße
  • Seilscheibe Eschweilerstraße
  • Bärbelchen am Dreieck
  • Altes Rathaus

Schaufenberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Holzbank aus dem Stamm der alten Rosskastanie (früheres Naturdenkmal).
  • Holzbank des Kettensägenkünstler Oliver Schulz (Stamm der 120 Jahre alten Rosskastanie, die bis 2019 an gleicher Stelle stand)

Ofden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 90ern gab es in Alsdorf 15 Fußballvereine mit 16 Sportplätzen auf 14 Sportanlagen, was quasi einen Fußballverein pro Stadtteil entsprach. Über die Jahre wurden einige Vereine aufgelöst oder fusionierten was zu der aktuellen Anzahl von 10 Vereinen auf acht Sportplätzen an sieben Standorten führte.

Sportstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Alsdorf befinden sich acht Sportplätze an sieben Standorten. Vier dieser Sportplätze verfügen zudem über eine Laufbahn und weitere Leichtathletikanlagen. An vier Außenanlagen gibt es insgesamt 17 Tennisplätze, welche durch die ansässigen Tennisvereine genutzt werden. Außerdem gibt es im Sport Forum Alsdorf sieben Hallen-Tennisplätze, zwei Badmintonplätze und zwei Padel-Tennisplätze.
Das Luisenbad Alsdorf, Hallenbad mit Sauna, aus dem Jahr 1959 bzw. 1961 wurde von 1996 bis 1998 saniert[21] und soll noch bis 2024 betrieben werden. Im Sommer 2024 soll es durch einen Neubau auf dem Annagelände ersetzt werden.[22]
Des Weiteren gibt es 17 Sporthallen für den Schul-, Vereins- und Freizeitsport in Alsdorf.[23]

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Alsdorf gibt es ca. 50 Sportvereine in den verschiedensten Sportarten. Unter anderem Badminton, Billard, Bogenschießen, Boule, Boxen, Fußball, Handball, Judo, Ka-Si-Do, Kegeln, Laufen, Walking, Nordic-Walking, Leichtathletik, Motorsport, Reiten, Schwimmen, Segeln, Squash, Taekwondo, Tanzen, Tennis, Tischtennis, Turnen, Volleyball. Der organisatorische Zusammenschluss aller sporttreibenden Vereine der Stadt Alsdorf und die Wahrnehmung gemeinsamer Interessen wird vom gemeinnützigen Verein Stadtsportverband Alsdorf 1948 e. V. übernommen. Dieser bietet zudem allen Bürgern die Möglichkeit das Deutsche Sportabzeichen (DSA) abzulegen.[24]
Überregional bekannte Vereine sind im Fußball Alemannia Mariadorf und der frühere Verein Viktoria Alsdorf. Im Billard konnte sich der BC Alsdorf einen Namen machen und im Tischtennis war die TTG Hoengen lange Zeit erfolgreich.[25]

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den größten Sportveranstaltungen in Alsdorf gehört der Internationale Broichbachtal-Lauf, welcher seit 1987 jährlich an Ostermontag stattfindet. Organisiert wird diese Veranstaltung vom Lauftreff Alsdorf-Ost, welcher 1980 als Freizeitabteilung innerhalb der Siedlergemeinschaft Alsdorf-Ost gegründet wurde.[26] Diese Laufveranstaltung hat jährlich um die 300 Teilnehmer und ist Teil der Rur-Eifel-Volkslauf Cup Laufserie.

Seit 2015 findet jährlich im Frühjahr der Dachser Duathlon in Alsdorf statt. Dieser wird vom Marathon-Club Eschweiler veranstaltet.
Im Jahr 2016 wurde im Rahmen dessen auch die deutsche Meisterschaft auf der Kurzdistanz ausgetragen.[27] Nachdem 2017 abermals die deutsche Meisterschaft auf der Kurzdistanz stattgefunden hatte, wurde 2018 die deutsche Meisterschaft auf der Mitteldistanz durchgeführt. Zudem ist der Wettbewerb seit 2018 Teil der Powerman World Series. Der für den 19. April 2020 geplante Dachser Duathlon, der neben den deutschen Meisterschaften auch erstmals die Europameisterschaften auf der Mitteldistanz beinhalten sollte, wurde am 14. März 2020 wegen der COVID-19-Pandemie abgesagt.[28]
Am 12. Oktober 2020 wurde bekannt gegeben, dass am 15. August 2021 sowohl die Deutschen Meisterschaften als auch die Europameisterschaften auf der Mitteldistanz in Alsdorf stattfinden sollen.[29] Auch diese Austragung wurde am 10. Juni 2021 abgesagt und auf den 10. April 2022 verlegt.[30] Am 30. April 2023 fand zuletzt der Powerman Germany in Alsdorf statt, welches zugleich die letztmalige Austragung werden sollte.[31] Motiviert durch die Triathlon-Held*innen-Auszeichnung im April 2023[32] und zahlreiche ermutigende Nachrichten wurden dann doch wieder Gespräche mit potenziellen Sponsoren gesucht. So das am 24. August bekant gegeben wurde das die Erfolgsgeschichte des POWERMAN Alsdorf auch 2024 weiter geht.[33] Im Oktober 2023 wurde zudem bestätigt das nach 2022 auch 2024 wieder Duathlon Europameisterschaften sowie Deutsche Meisterschaften auf der Mitteldistanz in Alsdorf durchgeführt werden.[34]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lange Zeit war Steinkohlenbergbau der Kern der Alsdorfer Wirtschaft. Der EBV verhinderte lange Zeit die Ansiedlung von Industriebetrieben in Alsdorf und in der Umgebung, bis die letzte Zeche in den 1990er Jahren geschlossen wurde. Daneben entstanden Firmen, die entweder die Nähe zur RWTH Aachen nutzten, oder den günstigen Standort nahe den Grenzen zu Belgien und den Niederlanden als Vorteil sahen.

Größter Arbeitgeber am Ort war 41 Jahre lang die Cinram GmbH mit etwa 1200 Mitarbeitern im Ortsteil Schaufenberg. Im Spritzgussverfahren wurde hier täglich bis zu 2 Millionen DVDs, Blu-rays und CDs hergestellt, verpackt und an namhafte Kunden hauptsächlich in Europa ausgeliefert. Das 1975 von Warner Music gegründete Presswerk wurde im Jahre 2003 von der kanadischen Aktiengesellschaft Cinram International übernommen. Es belieferte unter anderem namhafte Plattenfirmen und Medienkonzerne wie Warner Music, 20th Century Fox und Universal Pictures. 2017 stellte Cinram Alsdorf die Produktion komplett ein.[35]

Anfang Juni 2022 wurde bekannt, dass im ersten Quartal 2023 Continental in Alsdorf Kraftstoffbehälter produzieren wird. Ein neues Werk wird durch die Continental Fuel Storage Systems GmbH errichtet.[36]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

euregiobahn an der Bahnstation in Alsdorf-Annapark

Es besteht eine direkte Anbindung an die Bundesautobahnen 44 (AS „Alsdorf“) und A 4/E 40 (AS „Eschweiler-West“).

Alsdorf gehört zum Stammgebiet „Herzogenrath/Alsdorf/Würselen“ im Aachener Verkehrsverbund und ist per Bus mit allen Nachbarorten verbunden. Haupthaltestellen sind Alsdorf-Annapark und Mariadorf Dreieck. Seit dem 25. März 2024 ist Alsdorf auch an das Nachtbusnetz der ASEAG angeschlossen.

Linie Betreiber Verlauf
11 ASEAG Walheim Hasbach – Walheim – Nütheim – Schleckheim – Oberforstbach / Oberforstbach Gewerbegebiet – Lichtenbusch – Waldfriedhof – Burtscheid – Marienhospital – Aachen Hbf – Misereor – Elisenbrunnen – Aachen Bushof – Ludwig Forum – Talbot – Haaren – Würselen Kaninsberg – Weiden – Vorweiden – Linden-Neusen – (Broich –) Broicher Siedlung – Blumenrath – Montanstraße – Mariadorf – Hoengen
28 ASEAG Alsdorf-Annapark – Schaufenberg – Siedlung Ost – Mariadorf – Hoengen – Warden – Kambach – Kinzweiler – Hehlrath – Röhe – Eschweiler Bushof – Rathaus – Herz-Jesu-Kirche – Weisweiler – Hücheln (– Langerwehe Bf – Langerwehe Schulzentrum)
29 ASEAG (Alsdorf KuBiZ –) Alsdorf-Annapark – Schaufenberg – Siedlung Ost – Blumenrath / Hoengen – Mariadorf
51 ASEAG Waldfriedhof – Burtscheid – Aachen Hbf – Elisenbrunnen – Aachen Bushof – STAWAG – Carolus Thermen – Alter Tivoli – Scherberg – Würselen – Schleibacher Hof – Alsdorf-Annapark – Neuweiler – Oidtweiler – (Carl-Alexander-Park → Baesweiler Reyplatz / Setterich)
69 ASEAG Alsdorf-Annapark – (Busch –) Zopp – Noppenberg – Nordstern – Bierstraß – Herzogenrath Bf
89 ASEAG Alsdorf-Annapark – Zopp – Noppenberg – Nordstern – Merkstein – Herzogenrath Bf (– Herzogenrath Schulzentrum)
90 ASEAG Alsdorf-Annapark – Schaufenberg – Bettendorf – Siersdorf – Dürboslar – Aldenhoven
X51 ASEAG Expressbus:
Elisenbrunnen – Aachen Bushof – STAWAG – Alter Tivoli – Scherberg – Würselen – Alsdorf-Annapark – Neuweiler – Oidtweiler – (Carl-Alexander-Park → Baesweiler Reyplatz) / (← Setterich)
220 Rurtalbus Aachen Bushof – Ludwig Forum – Talbot – Mariadorf – Hoengen – (Bettendorf – Siersdorf –) Schleiden – Aldenhoven – Neubourheim – Jülich Walramplatz – Neues Rathaus – Bahnhof/ZOB – (Krankenhaus – Solar Campus –) (Forschungszentrum Bf RTB ←) Forschungszentrum Jülich
433 west Palenberg Bf – Palenberg – Übach – Boscheln – Alsdorf-Annapark
AL1 ASEAG Alsdorf-Annapark – Kellersberg – Ofden – Euchen – Broich – Neusen
AL2 ASEAG Alsdorf-Annapark – Busch Bf
AL3 ASEAG (Alsdorf KuBiz –) Alsdorf-Annapark – Ofden – Kellersberg – Siedlung Ost – Alsdorf-Annapark
AL4 ASEAG Mariadorf – Blumenrath – Hoengen – Mariadorf
AL5 ASEAG Duffesheide – (Reifeld →) Ofden – (Kellersberg –) Alsdorf-Annapark
AL6 ASEAG Mariadorf – Begau – Warden – Mariadorf
N9 ASEAG Nachtexpress: nur in den Nächten vor Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen
Elisenbrunnen – Aachen Bushof – (Liebigstr. → Haaren → / ← Alter Tivoli ← Scherberg ← Würselen ← AlsdorfWeiden – Vorweiden – Linden-Neusen  - Broicher Siedlung  - Alsdorf-Mariadorf   - Siedlung Ost  - Alsdorf Annapark

Seit dem 11. Dezember 2005 ist Alsdorf wieder über die Eisenbahn zu erreichen: Über die Euregiobahn-Haltepunkte Alsdorf-Annapark und Alsdorf-Busch, sowie seit Dezember 2011 auch Alsdorf-Poststraße, Alsdorf-Mariadorf und Alsdorf-Kellersberg, ist Alsdorf über die Bahnstrecke Stolberg–Herzogenrath mit Merkstein, Herzogenrath und Aachen verbunden. Die nächsten DB-Bahnhöfe sind Eschweiler Hbf an der Bahnstrecke Köln–Aachen und Herzogenrath an der Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach.

Linie Verlauf Takt
RB 20 Euregiobahn:
Stolberg (Rheinl) Hbf – Eschweiler-St. Jöris – Alsdorf-Poststraße – Alsdorf-Mariadorf – Alsdorf-Kellersberg – Alsdorf-Annapark – Alsdorf-Busch – Herzogenrath August-Schmidt-Platz – Herzogenrath-Alt-Merkstein – Herzogenrath – Kohlscheid – Aachen West – Aachen Schanz – Aachen Hbf – Aachen-Rothe Erde – Eilendorf – Stolberg (Rheinl) Hbf hier Flügelung; Zugteil 1:Eschweiler-West – Eschweiler Talbahnhof/Raiffeisenplatz – Eschweiler-Nothberg – Eschweiler-Weisweiler – Langerwehe – DürenZugteil 2:Stolberg (Rheinl) Hbf (Gleis 27) – Stolberg-Schneidmühle – Stolberg Mühlener Bahnhof – Stolberg-Rathaus – Stolberg-Altstadt
(aufgrund von Hochwasserschäden fahren die Züge nur bis Stolberg Rathaus. Schienenersatzverkehr findet weiterhin zwischen Stolberg Hbf und Eschweiler Talbahnhof statt)
Stand: 30. April 2023
60 min (Stolberg Hbf–St. Jöris–AL-Annapark)
30 min
60 min (Langerwehe–Düren)

Neben der engen Einbindung in das regionale Radwegenetz in NRW führt die Wasserburgen-Route durch die Stadt. Sie verbindet über 524 km mehr als 130 Burgen am Rand der Eifel und in der Kölner Bucht.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Alsdorf gibt es 19 Kindergärten bzw. Kindertageseinrichtungen / Familienzentren, bei über der Hälfte ist die Kirche der Träger.[37]

Das Schulangebot in Alsdorf umfasst in der Primarstufe sechs Gemeinschaftsgrundschulen und zwei katholische Grundschulen.[38] An sieben dieser Schulen wird ein Betreuungsangebot der offenen Ganztagsgrundschule angeboten.[39]

Als Weiterführende Schulen sind in Alsdorf ein Gymnasium, zwei Realschulen, eine Gesamtschule und eine Förderschule vorhanden.[40]

Weitere Bildungseinrichtungen in Alsdorf sind ein Berufskolleg, eine Volkshochschule, der Verein für allgemeine und berufliche Weiterbildung e. V. (VABW) und weitere private Anbieter. Die Volkshochschule, VHS Nordkreis Aachen, wird in Kooperation mit den Städten Baesweiler, Herzogenrath und Würselen betrieben.[41]

Medizinische Versorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alsdorf verfügt über eine Psychiatrische Tagesklinik. Die nächsten Krankenhäuser sind das Rhein-Maas Klinikum in Würselen und das St.-Antonius-Hospital Eschweiler.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Ferner (* 23. Dezember 1928 in Malbergweich; † 3. Oktober 1982 in Alsdorf) (SPD-Landtagsabgeordneter)
  • Yves Le Foll (* 7. Februar 1912; † 1. September 1998) Bürgermeister der Partnerstadt Saint-Brieuc
  • Ludwig Schaffrath (* 13. Juli 1924 in Alsdorf; † 6. Februar 2011 in Würselen) (Bildhauer, Maler und Hochschullehrer)
  • Helmut Eckert (* 6. Juli 1915; † 21. September 2002)
  • Hans Vorpeil (* 26. Februar 1937 in Alsdorf; † 7. April 2019) (SPD-Landtagsabgeordneter)
  • Rudolf Bast (* 16. September 1936; † 28. Juli 2023)[42], (Schulleiter des Alsdorfer Gymnasiums (1990–2001)[43], Ehrenvorsitzender Alsdorfer Geschichtsverein)

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Alsdorf verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gustav Dannich (* 11. August 1881 in Nieder Hermsdorf; † 1. Mai 1923 in Berlin) Gewerkschaftsfunktionär und Mitglied des Rheinischen Provinziallandtages für die SPD
  • Kurt Koblitz (* 27. September 1916 in Waldenberg; † 13. Oktober 1979 in Alsdorf) (SPD-Bundestagsabgeordneter)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Albert Kraemer, neu bearb. von Friedrich Schmitz: Alsdorf. Geschichte einer Stadt. Alsdorf 1971.
  • Urkundenbuch von Niederrhein Lacomblet Band I nr.186
  • Annales Rodensis Klooster Rode zu Kerkrade. Jahr 1104

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alsdorf – Sammlung von Bildern und Videos
Wikivoyage: Alsdorf – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  2. https://www.unserac.de/themen/unsere-region/alsdorf.html
  3. Erdbeben erschüttert das Rheinland. WELT, abgerufen am 6. Januar 2023: „Mit Stärke 4,8 auf der Richter-Skala waren es die schwersten Erdstöße seit zehn Jahren.“
  4. " Moderates Erdbeben der Stärke 4.8 - Germany, am Montag, 22. Jul 2002 um 05:45 GMT. Abgerufen am 8. Januar 2023.
  5. Geschichte der Stadt. Stadt Alsdorf, abgerufen am 19. Dezember 2015: „Alsdorf wurde 1950 zur Stadt erhoben …“
  6. Alsdorf – Geschichte einer Stadt Gemeinde Alsdorf, abgerufen am 24. Februar 2024.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 305.
  8. Ratswahl - Kommunalwahlen / Integrationsratswahl 2020 in der Stadt Alsdorf - Gesamtergebnis. Abgerufen am 20. Oktober 2020.
  9. Ratswahl - Europawahl / Kommunalwahlen / Integrationsratswahl 2014 in der Stadt Alsdorf - Gesamtergebnis. Abgerufen am 20. Oktober 2020.
  10. Kommunalwahlen 2009 in der Stadt Alsdorf - Übersicht. Abgerufen am 20. Oktober 2020.
  11. Kommunalwahlen 2009 in der Stadt Alsdorf - Übersicht. Abgerufen am 20. Oktober 2020.
  12. Bürgermeisterwahl - Europawahl / Kommunalwahlen / Integrationsratswahl 2014 in der Stadt Alsdorf - Gesamtergebnis. Abgerufen am 20. Oktober 2020.
  13. Wahl der Bürgermeisterin/des Bürgermeisters - Kommunalwahlen / Integrationsratswahl 2020 in der Stadt Alsdorf - Gesamtergebnis. Abgerufen am 20. Oktober 2020.
  14. Partnerstädte. Website der Stadt Alsdorf, abgerufen am 27. Juli 2023.
  15. Das Wappen von Alsdorf. (PDF; 107 kB) Abgerufen am 10. Februar 2014.
  16. Flagge der Stadt Alsdorf. Abgerufen am 10. Februar 2014.
  17. Hauptsatzung der Stadt Alsdorf, § 2. (PDF; 122 kB) Abgerufen am 28. November 2015.
  18. Neues Logo für die Stadt Alsdorf wird gesucht
  19. Neues Stadtlogo: „Voller Energie“ für ein besseres Image
  20. Alsdorf ist weiterhin „Fairtrade-Stadt“
  21. Luisenbad Alsdorf (Memento vom 28. Juni 2022 im Internet Archive)
  22. Das neue Hallenbad der Stadt Alsdorf
  23. Sportstättenenwicklungsplan der Stadt Alsdorf 2015-2020
  24. Stadtsportverband Alsdorf 1948 e. V. – Der SSV
  25. Vereinsverzeichnis der Stadt Alsdorf
  26. LT Alsdorf-Ost
  27. Ausschreibung 7. DACHSER Duathlon
  28. Absage Duathlon Europameisterschaft in Alsdorf
  29. A Second Chance to Deliver a European Championship Duathlon for Everyone!
  30. ABSAGE POWERMAN ALSDORF 2021
  31. Ein letztes Mal im April, ein letztes Mal POWERMAN Alsdorf
  32. Powerman Alsdorf - Hier lebte der Duathlon!
  33. POWERMAN Alsdorf 2024
  34. POWERMAN ALSDORF mit beachtlichem Wachstum
  35. Aachener Nachrichten: Alsdorf: Letzte Schicht bei Cinram nach 41 Jahren. Abgerufen am 19. Januar 2019.
  36. Umzug von Aachen nach Alsdorf : Startschuss für Bau des neuen Continental-Werks. Abgerufen am 11. Juni 2022.
  37. Kindertageseinrichtungen / Familienzentren. Abgerufen im November 2022.
  38. Grundschulen. Abgerufen im November 2022.
  39. Außerunterrichtliche Ganztags- und Betreuungsangebote im Primarbereich. Abgerufen im November 2022.
  40. Weiterführende Schulen. Abgerufen im November 2022.
  41. Sonstige Bildungseinrichtungen. Abgerufen im November 2022.
  42. Rudolf Bast ist im Alter von 86 Jahren gestorben
  43. Die Stadt Alsdorf hat einen ihrer großen Söhne verloren