Altfriedland

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Altfriedland
Gemeinde Neuhardenberg
Koordinaten: 52° 38′ N, 14° 13′ OKoordinaten: 52° 37′ 30″ N, 14° 12′ 32″ O
Höhe: 8 m
Einwohner: 212 (2006)
Eingemeindung: 1. Mai 1998
Postleitzahl: 15320
Vorwahl: 033476
Altfriedland (Brandenburg)
Altfriedland (Brandenburg)

Lage von Altfriedland in Brandenburg

Altfriedland ist ein Ort im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg und gehört seit dem 1. Mai 1998 zur Gemeinde Neuhardenberg.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt am Rande des Oderbruchs auf einer schmalen Landzunge zwischen dem Klostersee und Kietzer See an der nordöstlichen Grenze des Naturparkes Märkische Schweiz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altfriedland wird 1271 erstmals urkundlich als Vredelant erwähnt als Zisterzienser ein Nonnenkloster einrichteten. Ihm gehörten bis zu zehn umliegende Dörfer. Das Kloster wurde 1546 durch die Säkularisation aufgelöst. Aus dem Klosterbesitz wurde das Amt Friedland gebildet. Als typisches Straßendorf nimmt der wirtschaftliche Aufschwung schon im Mittelalter großen Anteil an der Entwicklung des Ortes. Später um einen Rittersitz erweitert erhielt Altfriedland das Stadtrecht, das ihm aber 1565 wieder aberkannt wurde. Als Dank für seinen Anteil am Sieg in der Schlacht von Torgau wurde Hans Sigismund von Lestwitz 1763 mit dem Amt Friedland belehnt und 1769 beschenkt. Der Ort erhielt 1845 den Namen Altfriedland, weil im benachbarten Oderbruch 1802 die Kolonie Neufriedland gegründet wurde. Unter Henriette Charlotte von Itzenplitz wurden Anfang des 19. Jahrhunderts die Friedländischen Güter durch den Einfluss von Albrecht Daniel Thaer (1752–1828) zu Musterwirtschaften entwickelt. Nach dem zu jener Zeit erstmals publizierten Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer gehörten dem Grafen Heinrich Friedrich von Itzenplitz Alt-Friedland mit Horst 1981 ha und in Pritzhagen nochmal 668 ha Land.[2] Dann ging der Besitz an die Familie von Oppen über, denn Marie von Itzenplitz heiratete den General Karl von Oppen und brachte somit das Gut mit in die Familie. Das Rittergut Altfriedland mit Metzdorf hatte Anfang der 1920er Jahre eine Gesamtgröße von 1711 Hektar.[3] Letzter Grundbesitzer vor der Bodenreform 1945 am Ort war Karl August von Oppen-Altfriedland (* 1901; † 1974), verheiratet mit Sophie von Maltzan Freiin von Wartenberg und Penzlin.

An den historischen Kietz Altfriedland erinnert das alljährliche Altfriedländer Fischerfest mit dem traditionellen Fischerumzug am ersten Augustwochenende.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Altfriedland gehören die Ortsteile Gottesgabe, Karlsdorf und Neufriedland.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1875 1890 1910 1925 1933 1946 1993 1997 2006
Einwohnerzahl[4] 1190 1048 712 782 761 804 419 401 212[5]

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Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klosterkirche des Zisterzienserinnen-Kloster in Altfriedland

In der Liste der Baudenkmale in Neuhardenberg finden sich die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Baudenkmale des Ortes Altfriedland. Dazu gehören:

Alljährlich in den Sommermonaten organisiert der Kulturförderverein Kloster Altfriedland das Klosterfestival, bei dem in der Klosterkirche und im Refektorium Konzerte und weitere kulturelle Veranstaltungen stattfinden.

Weitere Sehenswürdigkeiten:

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ruth Wendland (1913–1977), Pastorin, Gerechte unter den Völkern

Mit Altfriedland verbunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich von Oppen (1869–1925), Verwaltungsbeamter, Rittergutsbesitzer und Parlamentarier, lebte und starb in Altfriedland

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reinhard Schmook: Altfriedland/Kunersdorf. in: Schlösser und Gärten der Mark, Heft 124, Freundeskreis der Schlösser und Gärten der Mark, Hrsg. Sibylle Badstübner-Gröger, Deutsche Gesellschaft, Berlin 2011. ISBN 978-3-941675-15-5.
  • Brandenburg. Band 2: Der Osten. Strausberger Wald- & Seengebiet, Märkische Schweiz, Oderbruch. Pro Line Concept, KiRo-Verlag, Schwedt 1994. ISBN 3-929220-11-3.
  • Helmut Assing: Historischer Führer – Stätten und Denkmale der Geschichte in den Bezirken Potsdam, Frankfurt (Oder). Urania-Verlag Leipzig/Jena /Berlin 1987. ISBN 3-332-00089-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Altfriedland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1998
  2. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. Hrsg.: Königliche Behörden. 1. Auflage. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 250–253, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de).
  3. Oskar Köhler, Kurt Schleising: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adressbücher. In: Niekammer. Mit Unterstützung der Provinzialbehörden und des Brandenburgischen Landbundes (Hrsg.): Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe über 30 ha. Band 7: Provinz Brandenburg, Nr. 3. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1923, S. 30 (martin-opitz-bibliothek.de).
  4. Altfriedland. Genealogisches Orts-Verzeichnis, Verein für Computergenealogie (CompGen) e. V. Köln
  5. Diese Angabe spart sehr wahrscheinlich, im Gegensatz zu den Zahlen zuvor, die Einwohnerzahlen der Ortsteile Gottesgabe, Karlsdorf und Neufriedland aus.
  6. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Oktober 2022., Hrsg. Rainer Lippert, Hammelburg/Untererthal.