American Music Awards

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Logo der American Ausic Awards

Die American Music Awards (AMA) gehören zu den bedeutendsten US-amerikanischen Musikpreisen. Sie werden jährlich im November verliehen; die Veranstaltung wird von ABC übertragen.

Konzept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die American Music Awards wurden 1973 von Moderator Dick Clark als Konkurrenz zum Grammy ins Leben gerufen. Hintergrund war, dass die Übertragungsrechte der Grammy Awards von ABC an das Columbia Broadcasting System (CBS) gingen und ABC die prestigeträchtige Veranstaltung nicht mehr ausstrahlen durfte. Seitdem ist Dick Clark Productions (DCP) die Produktionsgesellschaft der AMAs.[1][2]

Von 1973 bis 2005 wurden die Gewinner und die Nominierungen von Mitgliedern der Musikindustrie vergeben, wobei ein wichtiges Kriterium die Verkäufe und das Airplay waren und hinter den künstlerischen Kriterien zurücktraten. Dies änderte sich 2006. Zwar wurden die Nominierungen weiterhin von den Verkäufen bestimmt, zu denen dann auch Videoaufrufe und Aktivität in den sozialen Medien dazukamen, die Gewinner wurden jedoch über Online-Votings auf der Website der AMAs ermittelt.[3][4][1]

Von 1973 bis 2002 wurden die AMAs immer Mitte bis Ende Januar verliehen. Um nicht in Konkurrenz zu den anderen Awards, wie dem Golden Globe Award und dem Oscar zu treten, wurde ab 2003 der November genutzt, meist der Sonntag vor Thanksgiving. 2003 gab es daher zwei Verleihungen.

Als Werbegag wurden von 2012 bis 2014 die Gewinner nicht in einem Umschlag bekannt gegeben, sondern via eines Samsung-Galaxy-Gerätes. Dort erschien ein Wallpaper mit dem Namen des Gewinners, nachdem eine Metallhülle entfernt wurde. Samsung trat in diesen Jahren als Sponsor auf.[5] 2018 bis 2020 war YouTube Music ein Sponsor der Award-Show.[6]

2023 wurden die Billboard Music Awards, die auch von DCP produziert wurden, vom Mai in den November verlegt. So entstanden Spekulationen, das einer der Awards ausgesetzt werden sollte und die Übertragungsrechte auch veräußert werden sollen. Dies ist noch nicht geklärt.[7]

Seit 2014 gibt es außerdem die Latin American Music Awards für das lateinamerikanische Publikum. Die Awards werden von Telemundo übertragen.[8]

Moderation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Moderatoren waren Helen Reddy, Roger Miller und Smokey Robinson. Helen Reddy war gleichzeitig auch die erste Frau, die den Award in der Kategorie Pop/Rock Female gewann. Die ersten Ausgaben der Preisverleihung hatten mehrere Moderatoren, die sich meist um das Segment kümmerten, dem sie angehörten. So moderierte Glen Campbell beispielsweise von 1976 bis 1979 die Country-Kategorie, während 1976 Aretha Franklin die Soul- und R&B-Kategorie moderierte und Olivia Newton-John die Pop-/Rock-Kategorien. Später setzten sich Einzel- und Paarmoderatoren durch, die ab den 1990ern die Veranstaltung leiteten. 1991 war Keenen Ivory Wayans der erste Hollywood.-Schauspieler, der als Moderator tätig war.

Von 2006 bis 2008 moderierte Jimmy Kimmel die Show, der damit die längste zusammenhängende Reihe als Einzelmoderator hatte. Am häufigsten Moderator war Glen Campbell mit fünf Mal, davon vier Mal in aufeinanderfolgenden Jahren, jedoch nie als Einzelmoderator. Von 2009 bis 2012 gab es keinen Moderator. Stattdessen wurden die einzelnen Kategorien von Präsentatoren vorgestellt.

Verleihungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Datum Moderatoren Veranstaltungsort
1974 19. Februar 1974 Roger Miller, Helen Reddy, Smokey Robinson Earl Carroll Theatre
1975 18. Februar 1975 Roy Clark, Helen Reddy, Sly Stone Santa Monica Civic Auditorium
1976 31. Januar 1976 Glen Campbell, Aretha Franklin, Olivia Newton-John
1977 31. Januar 1977 Glen Campbell, Helen Reddy, Lou Rawls
1978 16. Januar 1978 Glen Campbell, Natalie Cole, David Soul
1979 12. Januar 1979 Glen Campbell, Helen Reddy, Donna Summer
1980 18. Januar 1980 Elton John, Toni Tennille, Natalie Cole ABC Studios
1981 30. Januar 1981 Mac Davis, Crystal Gayle, Teddy Pendergrass
1982 25. Januar 1982 Glen Campbell, Sheena Easton, Donna Summer Shrine Auditorium
1983 17. Januar 1983 Mac Davis, Aretha Franklin, Melissa Manchester
1984 16. Januar 1984 Lionel Richie
1985 28. Januar 1985
1986 27. Januar 1986 Diana Ross
1987 26. Januar 1987
1988 25. Januar 1988 Barry Gibb, Maurice Gibb, Mick Fleetwood, Robin Gibb und Whitney Houston
1989 30. Januar 1989 Anita Baker, Debbie Gibson, Kenny Rogers und Rod Stewart
1990 22. Januar 1990 Alice Cooper, Anita Baker, Gloria Estefan, Naomi Judd und Wynonna Judd
1991 28. Januar 1991 Keenen Ivory Wayans
1992 27. Januar 1992 MC Hammer, Reba McEntire
1993 25. Januar 1993 Bobby Brown, Gloria Estefan und Wynonna Judd
1994 7. Februar 1994 Meat Loaf, Reba McEntire und Will Smith
1995 30. Januar 1995 Queen Latifah, Tom Jones, Lorrie Morgan
1996 29. Januar 1996 Sinbad
1997 27. Januar 1997
1998 26. Januar 1998 Drew Carey
1999 11. Januar 1999 Brandy & Melissa Joan Hart
2000 17. Januar 2000 Norm Macdonald
2001 8. Januar 2001 Britney Spears und LL Cool J
2002 9. Januar 2002 Jenny McCarthy und Sean Combs
2003 (Jan) 13. Januar 2003 Jack Osbourne, Kelly Osbourne, Ozzy Osbourne und Sharon Osbourne
2003 (Nov) 16. November 2003 Jimmy Kimmel
2004 14. November 2004
2005 22. November 2005 Cedric the Entertainer
2006 21. November 2006 Jimmy Kimmel
2007 18. November 2007 Microsoft Theater
2008 23. November 2008
2009 22. November 2009 ohne festen Moderator
2010 21. November 2010
2011 20. November 2011
2012 18. November 2012
2013 24. November 2013 Pitbull
2014 23. November 2014
2015 22. November 2015 Jennifer Lopez
2016 20. November 2016 Gigi Hadid und Jay Pharoah
2017 19. November 2017 Tracee Ellis Ross
2018 9. Oktober 2018
2019 24. November 2019 Ciara
2020 22. November 2020 Taraji P. Henson
2021 21. November 2021 Cardi B
2022 20. November 2022 Wayne Brady

Kategorien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprüngliches Kategoriesystem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ursprünglichen Kategorien umfassten eine Genreunteilung in die Musikstile Pop/Rock, Soul/R&B und Country. Diese waren jeweils noch einmal unterteilt in Künstler, Künstlerin und Gruppe sowie Single und Album. Im Laufe der Jahre wurden neue Kategorien geschaffen und wieder eingestellt, wobei die ursprüngliche Aufteilung nach Genre weiter differenziert wurde. So wurde 1995 Pop und Rock getrennt, 1989 kam Hip-Hop als eigenständiges Genre hinzu und 1998 Latin.

Derzeitige Kategorien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Kategorien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Single of the Year (2013–2015)
  • Fan’s Choice Award (2003)
  • Favorite Social Artist (2018–2020)
  • Favorite Trending Song (2021)
  • Favorite Pop/Rock Video (1984–1988)
  • Favorite Pop/Rock Male Video Artist (1985–1987)
  • Favorite Pop/Rock Female Video Artist (1985–1987)
  • Favorite Pop/Rock Band/Duo/Group Video Artist (1985–1987)
  • Favorite Pop/Rock New Artist (1989–Jan 2003)
  • Favorite Soul/R&B Band/Duo/Group (1974–Nov 2003, 2005–2006, 2009)
  • Favorite Soul/R&B Video (1984–1988)
  • Favorite Soul/R&B Male Video Artist (1985–1987)
  • Favorite Soul/R&B Female Video Artist (1985–1987)
  • Favorite Soul/R&B Band/Duo/Group Video Artist (1985–1987)
  • Favorite Soul/R&B New Artist (1989–Jan 2003)
  • Favorite Country Video (1984–1988)
  • Favorite Country Male Video Artist (1985–1987)
  • Favorite Country Female Video Artist (1985–1987)
  • Favorite Country Band/Duo/Group Video Artist (1985–1987)
  • Favorite Country New Artist (1989–Jan 2003)
  • Favorite Rap/Hip-Hop Band/Duo/Group (2003–2008)
  • Favorite Rap/Hip-Hop New Artist (1990–1994)
  • Favorite Disco Male Artist (1979)
  • Favorite Disco Female Artist (1979)
  • Favorite Disco Band/Duo/Group (1979)
  • Favorite Disco Album (1979)
  • Favorite Disco Song (1979)
  • Favorite Heavy Metal/Hard Rock Artist (1989–1997)
  • Favorite Heavy Metal/Hard Rock Album (1989–1992)
  • Favorite Heavy Metal/Hard Rock New Artist (1990–1993)
  • Favorite Dance Artist (1990–1992)
  • Favorite Dance Song (1990–1992)
  • Favorite Dance New Artist (1990–1992)
  • Favorite Adult Contemporary Artist (1992–2020)
  • Favorite Adult Contemporary Album (1992–1994)
  • Favorite Adult Contemporary New Artist (1992–1994)

Spezialkategorien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den normalen Awards werden diverse Ehrenpreise verliehen.

Award of Merit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der American Music Award of Merit (deutsch etwa: Verdienstpreis) wurde bislang an 32 Künstler vergeben:

International Artist Award of Excellence[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der International Artist Award of Excellence wurde bislang an sieben einflussreiche Künstler vergeben:[9]

Icon Award[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dick Clark Award for Excellence[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Dick Clark Award for Excellence wurde bislang erst einmal vergeben.[11]

Award of Achievement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lifetime Achievement Award[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Artist of the Decade[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2000, im gleichen Jahr als Garth Brooks den Award gewann, fand eine Wahl für alle vergangenen Jahre statt. Der informelle Award wird nicht immer in der Übersicht gezählt.[12][13]

Ergebnisse

Artist of the Century[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Michael Jackson erhielt am 9. Januar 2002 als bislang einziger Künstler den Award als Künstler des Jahrhunderts verliehen.[14]

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1996 wurde eine neue Kategorie ins Leben gerufen, die für den Favorite Artist of the Year. Der erste Preisträger war Garth Brooks, der die Auszeichnung ablehnte, weil er in diesem Jahr nichts getan habe, womit er diesen Preis verdiene. Die Kategorie wurde daraufhin wieder eingestellt.

Obwohl die Auszeichnung überwiegend an US-amerikanische Künstler geht, haben auch andere international erfolgreiche Sänger und Bands wie Elton John, Céline Dion, George Michael oder Spice Girls den Preis erhalten.

Die meisten Auszeichnungen für einen männlichen Solokünstler gingen mit 26 inklusive des Artist of the Century an Michael Jackson,[15] die meisten Auszeichnungen bei den Frauen erhielt mit 40 Stück Taylor Swift, womit sie mit deutlichem Abstand die meisten Auszeichnungen überhaupt hält.[16] Die meisten Awards für eine Gruppe hat mit 18 Stück inklusive des Award of Merit die Countryband Alabama erhalten. Die meisten AMA in einem Jahr, nämlich acht Stück, erhielten 1983 Michael Jackson für sein Album Thriller und 1993 Whitney Houston für den Soundtrack von The Bodyguard.

Preisträger mit den meisten Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Künstler Anzahl
1 Taylor Swift 40
2 Michael Jackson 26
3 Whitney Houston 22
4 Kenny Rogers 19
5 Alabama 18
Justin Bieber
6 Carrie Underwood 17
Garth Brooks
7 Beyoncé 16
8 Reba McEntire 14
9 Rihanna 13
10 BTS 12

Preisträger mit den meisten Auszeichnungen in einer Kategorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: American Music Awards – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b American Music Awards (AMAs) 2023 - Alle News und Infos zum US-amerikanischen Musikpreis. Abgerufen am 22. April 2023.
  2. Rolling Stone: American Music Awards Turn 40. In: Rolling Stone. 10. Dezember 2010, abgerufen am 22. April 2023 (amerikanisches Englisch).
  3. Taylor Swift, Michael Jackson dominate American Music Awards nominations [UPDATED] – Pop & Hiss. In: Los Angeles Times. 15. Oktober 2009, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Oktober 2009; abgerufen am 21. April 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/latimesblogs.latimes.com
  4. Eminem, Bieber outscore Lady Gaga in AMA nods. In: Reuters. 12. Oktober 2010 (reuters.com [abgerufen am 21. April 2023]).
  5. phoneslimited: Samsung Galaxy Note 2 Used To Announce Winners at AMAs. Abgerufen am 21. April 2023 (amerikanisches Englisch).
  6. Todd Spangler: YouTube Music Signs American Music Awards Two-Year Title Sponsorship Deal. In: Variety. 22. August 2018, abgerufen am 21. April 2023 (amerikanisches Englisch).
  7. Shirley Halperin,Michael Schneider: American Music Awards May Take 2023 Off as Billboard Music Awards Move In on Date. In: Variety. 24. März 2023, abgerufen am 21. April 2023 (amerikanisches Englisch).
  8. Leila Cobo: First-Ever Latin American Music Awards Headed to Telemundo. In: Billboard. 24. August 2015, abgerufen am 22. April 2023 (amerikanisches Englisch).
  9. Winners Database. In: American Music Awards. Abgerufen am 22. April 2023 (englisch).
  10. Billboard Staff: Rihanna to Receive ‘AMA Icon Award’. In: Billboard. 15. November 2013, abgerufen am 22. April 2023 (amerikanisches Englisch).
  11. Taylor Swift Wins The AMAs' First Ever Dick Clark Award For Excellence. Abgerufen am 22. April 2023 (englisch).
  12. Sun Journal - Google News Archive Search. Abgerufen am 22. April 2023.
  13. Times Daily - Google News Archive Search. Abgerufen am 22. April 2023.
  14. Billboard Staff: Jackson To Accept AMA ‘Artist Of The Century’ Honor. In: Billboard. 4. Januar 2002, abgerufen am 22. April 2023 (amerikanisches Englisch).
  15. Most American Music Awards won by a male artist. In: Guinness World Records. Abgerufen am 22. April 2023 (britisches Englisch).
  16. Süddeutsche Zeitung: Taylor Swift bricht bei American Music Awards eigenen Rekord. Abgerufen am 22. April 2023.