Analytik Jena

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Analytik Jena GmbH+Co. KG

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Rechtsform GmbH+Co. KG
Gründung 1990
Sitz Jena, Deutschland Deutschland
Leitung Oliver Klaeffling (CEO)
Mitarbeiterzahl 581[1]
Umsatz 140,7 Mio. Euro[1]
Branche Analysemesstechnik und Biotechnologie
Website www.analytik-jena.de
Stand: 2021
Hauptsitz der Analytik Jena GmbH+Co. KG in Jena Göschwitz

Die Analytik Jena ist eine deutsche GmbH & Co KG mit Sitz in Jena. Das Unternehmen ist Spezialist für die Herstellung von analytischer und bioanalytischer Messtechnik. Gegründet wurde die Analytik Jena GmbH+Co. KG 1990. Der Umsatz der Analytik Jena Gruppe lag im Geschäftsjahr 2018 bei 116,2 Millionen Euro.

Analytik Jena ist ein global agierender Konzern, der in mehr als 120 Ländern vertreten ist und zwei Drittel der Umsätze im Ausland erwirtschaftet. Produkte des Unternehmens werden in über 70 Ländern verkauft. Analytik Jena beschäftigte 2018 weltweit etwa 1.000 Mitarbeiter.

Das Unternehmen gehört zur Schweizer Gruppe Endress+Hauser.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Analytik Jena wurde 1990 kurz nach der friedlichen Revolution von den ehemaligen Carl-Zeiss-Mitarbeitern Jens Adomat und dem späteren CEO Klaus Berka sowie dem 1990 wieder ausgeschiedenen Walter Maul gegründet. Berka und Adomat steuerten zunächst den Vertrieb von Analysemessgeräten einer Vielzahl von Herstellern vorrangig in den Regionen Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. In wenigen Jahren wuchs das Thüringer Unternehmen an nationalen und internationalen Märkten. 1994 kaufte Analytik Jena Anteile an der IDC Geräteentwicklungsgesellschaft mbH in Langewiesen (Südthüringen). Von nun an wurden erste eigene Geräte zur Umwelt- und Wasseranalyse in Zusammenarbeit mit IDC entwickelt. Ein Jahr später erwarb Analytik Jena den Geschäftsbereich Laboranalysentechnik der Carl Zeiss Jena GmbH. Damit verfügte der Konzern über einen kompletten Bereich Produktion, Forschung und Entwicklung, Konstruktion und Vertrieb für Atomabsorptionsspektroskopie und UV/Vis-Spektroskopie. Somit wurde der Weg des als „Vertriebsgesellschaft für Analysegeräte“ gegründeten Unternehmens in Richtung eigener Produkte eingeleitet.

Nachdem sich 1999 die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft vollzogen hatte, ging Analytik Jena am 3. Juli 2000 an die Börse. Damit wurde die Grundlage für den Ausbau des Produktportfolios und die Umsetzung der Internationalisierungsstrategie geschaffen. In den darauffolgenden Jahren hat der Konzern den Wachstumskurs durch strategische Zukäufe, den weltweiten Vertriebsausbau und die Gründung von Tochtergesellschaften im In- und Ausland weiter vorangetrieben. Bereits 2002 war Analytik Jena in über 30 Ländern vertreten. Nach Expansionen in Ost- und Westeuropa und in den USA, ist Analytik Jena in den letzten Jahren besonders stark in Asien gewachsen. Beispielsweise ist China einer der wichtigsten Märkte des Unternehmens.[2]

Der zunehmend wachsenden Nachfrage auf dem Biotechnologie-Markt folgte Analytik Jena mit der Gründung des Unternehmensbereichs „Life Science“. Durch die Übernahme der Biometra GmbH und der CyBio AG wurde das Produktportfolio dieser Business Unit weiter ausgebaut.[3]

Im Jahr 2013 wurde die Analytik Jena GmbH+Co. KG in einen neuen Mutterkonzern aufgenommen. Die Endress+Hauser (Deutschland) AG+Co. KG aus Weil am Rhein, die deutsche Tochter des Schweizer Unternehmens Endress+Hauser, hatte am 26. September 2013 die Kontrollerlangung über die Analytik Jena GmbH+Co. KG veröffentlicht und unterbreitete daraufhin ein Pflichtangebot zur Übernahme. Endress+Hauser hatte zuvor mehr als 47 % der Stimmrechte an der Analytik Jena AG erworben.[4]

Im September 2014 hielt der Hauptaktionär Endress+Hauser 82,22 % der Stimmrechte, woraufhin das Unternehmen einen Antrag auf Widerruf der Börsenzulassung stellte. Minderheitsaktionären wurde eine sechsmonatige Frist zum Verkauf der Anteile gewährt. Nach Ablauf der Frist endete die Börsenzulassung. Am 27. März 2015 verabschiedete sich die Analytik Jena GmbH+Co. KG von der Frankfurter Wertpapierbörse.

Im September 2015 übermittelte Endress+Hauser das Squeeze-out-Verlangen an die Analytik Jena GmbH+Co. KG. Endress+Hauser hielt zu diesem Zeitpunkt einen Anteil von 96,18 % am Grundkapital der Analytik Jena GmbH+Co. KG.[5]

2016 wurde die seit 1997 bestehende Niederlassung in Eisfeld verkauft.

Mit Beginn des Jahres 2021 wurde die Analytik Jena Aktiengesellschaft in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (kurz GmbH) und im April 2023 in eine GmbH+Co. KG, umgewandelt.

Produktportfolio[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Analytik Jena GmbH+Co. KG stellt Analysesysteme für qualitative und quantitative Untersuchungen von Flüssigkeiten, Feststoffen und Gasen her, z. B. für Umwelt-, Lebensmittel-, Pharma-, Medizin- oder Agraranalytik.

  • Atomspektrometrie: AAS | AFS | Mikrowelle
  • Optische Emissionsspektrometrie: ICP-OES
  • Massenspektrometrie: ICP-MS
  • Molekülspektroskopie: UV/Vis | NIR
  • Summenparameter: TOC-/TNb-, AOX/TOX-Analyse
  • Elementaranalyse: C, N, S, Cl[6]

Im Bereich Life Science reicht das Produktspektrum von der Probenvorbereitung, über das Proben-Handling und die PCR-Technik bis zur finalen Detektion der Ergebnisse, reicht das Produktportfolio der Analytik Jena GmbH+Co. KG von Kits, Geräten hin zu angepasster Plastik und mehr. Das breite Produktportfolio wird dabei durch die Synergien zwischen der Analytik Jena und den Produktlinien Biometra und CyBio ermöglicht.[7]

  • Bioanalytische Instrumente, z. B. Biomolekulare Interaktionsanalyse, Homogenisator, Thermomixer, Automatische Probenaufbereitung, Mobile Diagnostik, Thermocycler, Fluoreszensreader, Spektrophotometer und Liquid Handling
  • Kits zur manuellen oder automatisierten Nukleinsäureaufreinigung, für Enzyme, für Additive und für die Proteinanalyse und molekulare Diagnostik
  • Reagenzien, z. B. PCR: Polymerasen und Master Mixe
  • Verbrauchsmaterialien, z. B. Mikrotiterplatten, Stripes, Tubes, Sealingfolien und Pipettenspitzen
  • Liquid Handling
  • Barcode Handling
  • Pipettenspitzen
  • Plattenlager und-transport
  • Automationslösungen[8]

Tochterunternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • AJ Instruments India Pvt. Ltd., (99,0 %)
  • Analytik Jena Far East (Thailand) Ltd., (49,0 %)
  • Analytik Jena France SARL, (100,0 %)
  • Analytik Jena Korea Ltd., (100,0 %)
  • Analytik Jena US, LLC., (100,0 %)
  • Analytik Jena Japan, Co., Ltd., (100,0 %)
  • Analytik Jena Romania srl., (70,0 %)
  • Analytik Jena Shanghai Instruments Ltd. Co., (100,0 %)
  • Analytik Jena (Hong Kong) Ltd., (89,95 %)
  • Biometra GmbH, Göttingen (100,0 %)
  • ETG Entwicklungs- und Technologie Gesellschaft mbH, Ilmenau (80,0 %)[9]

Niederlassungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Analytik Jena Niederlassung Überlingen (Bodensee)
  • Analytik Jena Niederlassung Langewiesen
  • Analytik Jena Zweigniederlassung Reinach, Schweiz
  • Analytik Jena Repräsentanz Moskau, Russland
  • Büro Peking, China

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021; veröffentlicht im elektronischen Bundesanzeiger; Abgerufen am 9. November 2022.
  2. Historie Analytik Jena Website Analytik Jena. Abgerufen am 1. Juli 2019.
  3. Historie Analytik Jena Website Analytik Jena. Abgerufen am 1. Juli 2019.
  4. Angebot Endress+Hauser für Analytik Jena Website CHEMIE.de. Abgerufen am 1. Juli 2019.
  5. Endress+Hauser übernimmt Analytik Jena vollständig Website CHEMIE.de. Abgerufen am 1. Juli 2019.
  6. Produktportfolio Analytik Jena Website Analytik Jena. Abgerufen am 1. Juli 2019.
  7. Life Science Produkte Analytik Jena Website Analytik Jena. Abgerufen am 1. Juli 2019.
  8. Life Science Produkte Analytik Jena Website Analytik Jena. Abgerufen am 1. Juli 2019.
  9. Bundesanzeiger, Bundesministerium für Justiz und für Verbraucherschutz Website Bundesanzeiger. Abgerufen am 1. Juli 2019.