Androtropie

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Der Begriff Androtropie (Synonym: Androtropismus) bezeichnet das gehäufte Vorkommen einer medizinischen Abweichung (etwa einer Chromosomenbesonderheit, Krankheit oder Fehlbildung) bei Männern und Jungen. Daraus ergibt sich ein deutlich unausgeglichenes Geschlechterverhältnis bezüglich der Häufigkeit des Auftretens der Abweichung.[1][2] Die Entsprechung beim weiblichen Geschlecht ist Gynäkotropie.

Eine Androtropie kann vielfältige Ursachen haben. In vielen Fällen können genetische oder hormonelle Unterschiede identifiziert werden. Weiterhin können Krankheiten bei Männern und Frauen unterschiedlich in Erscheinung treten, was dazu führen kann, dass sie bei einem Geschlecht häufiger diagnostiziert werden. Zudem neigen Frauen und Männer im Durchschnitt zu unterschiedlichem Gesundheits- und Risikoverhalten.[3]

Beispiele für medizinische Abweichungen mit einer Androtropie:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pschyrembel klinisches Wörterbuch, Verlag deGruyter, 267. Auflage 2017 (ISBN 978-3-11-049497-6). (Stichwort Androtopie, online)
  2. M. Michler, Jost Benedum: Einführung in die Medizinische Fachsprache: Medizinische Terminologie für Mediziner und Zahnmediziner auf der Grundlage des Lateinischen und Griechischen. Springer, Berlin 2013, ISBN 978-3-642-96112-0, S. 275.
  3. Franck Mauvais-Jarvis, Noel Bairey Merz, Peter J Barnes, Roberta D Brinton, Juan-Jesus Carrero, Dawn L DeMeo, Geert J De Vries, C Neill Epperson, Ramaswamy Govindan, Sabra L Klein, Amedeo Lonardo, Pauline M Maki, Louise D McCullough, Vera Regitz-Zagrosek, Judith G Regensteiner, Joshua B Rubin, Kathryn Sandberg, Ayako Suzuki: Sex and gender: modifiers of health, disease, and medicine. In: The Lancet. Band 396, Nr. 10250, 2020, S. 565–582, doi:10.1016/S0140-6736(20)31561-0, PMID 32828189, PMC 7440877 (freier Volltext).