Angolanisch-osttimoresische Beziehungen

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Angolanisch-osttimoresische Beziehungen
Lage von Angola und Osttimor
Angola Osttimor
Angola Osttimor

Die angolanisch-osttimoresischen Beziehungen bestehen seit der portugiesischen Kolonialzeit beider Länder. Die Staaten Angola und Osttimor unterhalten freundschaftliche Beziehungen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fidelino Loy de Jesus Figueiredo, Angolas Botschafter in Osttimor ab 2011

Angola und Osttimor sind beides ehemalige Kolonien Portugals und Mitglieder der Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder (CPLP). In der portugiesischen Kolonialzeit wurden mehrmals angolanische Soldaten nach Timor gesendet, um Unruhen niederzuschlagen. Auch wurden Angolaner zum Exil in Portugiesisch-Timor verurteilt und dorthin verbannt.[1] Im Gegenzug kamen die Anführer der Viqueque-Rebellion von 1959 nach ihrer Deportation nach Angola.

Während Angola am 11. November 1975 in die Unabhängigkeit entlassen wurde, rief die FRETILIN in Osttimor am 28. November 1975 zunächst einseitig die Unabhängigkeit aus. Angola gehörte zu den nur zwölf Staaten, die Osttimor als Staat anerkannten. Wenige Tage später begann Indonesien mit der offenen Invasion Osttimors und hielt das Land 24 Jahre lang besetzt.[2] Neben Mosambik wurde auch Angola Ziel von Osttimoresen ins Exil. Der spätere Premierminister Marí Bin Amude Alkatiri und der Politiker João Viegas Carrascalão absolvierten bereits 1970 an der Angolanischen Schule für Geographie ein Studium als Landvermesser. Familiäre Beziehungen zu Angola hat der osttimoresische Politiker Manuel Azancot de Menezes.[3] Erst 2002 wurde Osttimor nach drei Jahren UN-Verwaltung wieder in die Unabhängigkeit entlassen.[2]

Angola und Osttimor arbeiten in erster Linie in den Bereichen Verteidigung, Sicherheit, Bildung, Gesundheit, Erdöl und Landwirtschaft, zumeist auf Ebene des Parlaments zusammen.[4]

Diplomatie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angolas Botschaft in Singapur betreut Osttimor mit. Mehrmals wurde angekündigt, dass Angola demnächst eine Botschaft in Dili eröffnen würde.[5]

Roque Rodrigues wurde offizieller Vertreter der FRETILIN in Maputo für Mosambik und Angola, ab Februar 1979 alleinig in Angola. 1984 wurde er von der Regierung Angolas als Botschafter Osttimors akkreditiert.[6] Die angolanische Regierung und besonders der spätere Außenminister Paulo Teixeira Jorge unterstützten die Arbeit der osttimoresischen Botschaft.[5] Das Amt hatte Rodrigues bis 1999 inne, als die Botschaft aus finanziellen Gründen geschlossen werden musste und Osttimor nach Abzug der Indonesier unter UN-Verwaltung kam.[7] In der Folgezeit wurde Angola von Marina Ribeiro Alkatiri von Maputo aus mitbetreut. Erst nach 2012 wurde die neue Botschaft in Luanda eröffnet.[7]

Einreisebestimmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Osttimoresen können ein eVisa für Angola erhalten.[8]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für 2018 gibt das Statistische Amt Osttimors keine Handelsbeziehungen zwischen Angola und Osttimor an.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Angolanisch-osttimoresische Beziehungen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geoffrey C. Gunn: History of Timor. (Memento des Originals vom 24. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pascal.iseg.utl.pt Technische Universität Lissabon (PDF-Datei; 805 kB)
  2. a b Frédéric Durand: Three centuries of violence and struggle in East Timor (1726–2008). (PDF; 243 kB) Online Encyclopedia of Mass Violence, (online), 7. Juni 2011, Zugriff am 28. Mai 2012, ISSN 1961-9898
  3. M. Azancot de Menezes: Sobre mim, abgerufen am 20. Februar 2017.
  4. ANGOP: Angola, Timor maintain good relations - Speaker, 17. Mai 2017, abgerufen am 26. Mai 2017.
  5. a b Arctel-CPLP: Angola will soon have an embassy in East Timor - Timorese diplomat, 7. März 2012@1@2Vorlage:Toter Link/www.arctel-cplp.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 26. Mai 2017.
  6. Nassrine De Rham-Azimi, Li Lin Chang: The United Nations Transitional Administration in East Timor (Untaet): Debriefing and Lessons : Report of the 2002 Tokyo Conference, Institute of Policy Studies, Singapur, 2003.
  7. a b Macau Hub: East Timor to open embassy in Angola, 27. Februar 2012, abgerufen am 25. Juli 2016.
  8. Timor-Leste Passport Holders: List of Countries That Offer Visa Free Entry, 24. Juni 2018 (Memento des Originals vom 15. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.travelertips.org, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  9. Direcção-Geral de Estatística: External Trade Statistics Annual Reports 2018 (Memento des Originals vom 22. September 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.tl, abgerufen am 17. April 2019.