Anton-Völkel-Grotte

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Anton-Völkel-Grotte

Anton Völkel Grotte
Anton Völkel Grotte

Anton Völkel Grotte

Lage: Königstein, Fränkische Alb, Deutschland
Höhe: 507 m ü. NN
Geographische
Lage:
49° 36′ 26,4″ N, 11° 35′ 29,5″ OKoordinaten: 49° 36′ 26,4″ N, 11° 35′ 29,5″ O
Anton-Völkel-Grotte (Bayern)
Anton-Völkel-Grotte (Bayern)
Katasternummer: A 33
Geologie: Dolomit
Typ: Schachthöhle
Schauhöhle seit: Nein
Beleuchtung: Nein
Gesamtlänge: 40 Meter
Niveaudifferenz: 12 m

Die Anton-Völkel-Grotte ist eine natürliche Karsthöhle bei Königstein im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach in Bayern.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Höhle liegt rund 3000 Meter westlich der evangelischen Kirche St. Georg der Ortschaft Königstein am Nordnordosthang des 514,9 m ü. NN hohen Berges Schelmbachstein.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Eingang der Anton-Völkel-Grotte liegt versteckt an einem Felsen, ist sehr schmal und einen Meter hoch. Nach einem etwa zehn Meter langen und niedrigen Gang befindet sich ein 12 Meter tiefer Schacht. Dieser führt in den größten Raum der Höhle, der etwa 25 Meter lang, 16 Meter breit und bis zu acht Meter hoch ist.[1] Die Höhle weist einige Tropfsteine, Versinterungen und ein kleines Wasserbecken auf. Die Gesamtlänge der Höhle beträgt etwa 40 Meter. Im Höhlenkataster Fränkische Alb (HFA) ist sie mit der Katasternummer A 33 ausgewiesen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Höhle wurde nach dem am 10. Mai 1923 tödlich verunglückten Höhlenforscher Anton Völkel benannt. Vermessen wurde die Höhle 1932 von Richard Spöcker und 1967 von Fritz Huber, berühmt wurde sie 1933 durch die polizeiliche Aushebung einer kommunistischen Geheimdruckerei. Der Nürnberger Kommunist Ludwig Göhring[2] druckte dort 1933 nach der Machtergreifung Hitlers Flugblätter. Unterstützt wurde er dabei von Kunigunde Schwab und Frida Spöcker, der Gattin des Höhlenforschers Richard Spöcker. Im August 1933 wurde Ludwig Göhring verhaftet und verbrachte über elf Jahre in Gefängnissen und in den Konzentrationslagern Dachau, Flossenbürg und Neuengamme. 1999 verstarb er im Alter von 89 Jahren.[3]

Zugang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fels mit Höhleneingang

Die Höhle ist ganzjährig frei zugängig. Aufgrund des Höhlenschutzes und der dort überwinternden Fledermäuse ist sie von Oktober bis April nicht zu befahren. Wegen des tiefen Schachtes kann sie nur von erfahrenen Höhlengängern mit entsprechender Ausrüstung befahren werden.

Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Schelmbachstein liegen weitere Höhlen, die Durchgangshöhle Sonnenuhr und die Schachthöhle Breitensteiner Bäuerin.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Richard G. Spöcker: Karstphänomene im Schelmbachgebiet, in: Abhandlungen der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg, Band 22, Heft 2.
  • Fritz Huber: Die nördliche Frankenalb, Band 2: Die Höhlen des Karstgebietes A, Königstein.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Anton-Völkel-Grotte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Höhlenplan der Anton-Völkel-Grotte in Alfons Baier: Das Karstgebiet südöstlich Neuhaus/Pegnitz: Das Schelmbachsteingebiet. GeoZentrum Nordbayern, Universität Erlangen, abgerufen am 19. Dezember 2013.
  2. Ludwig Göhring. Widerstandskämpfer, Antifaschist, Deserteur aus Nürnberg. Infotafel der Ausstellung „Sie verweigerten sich“ vom 8. April bis 15. Mai 2010 in der Stadtbücherei Erlangen, abgerufen am 19. Dezember 2013 (PDF).
  3. Mutiger Widerstand gegen die Nazis. „Höhlendrucker“ Göhring: Flugblätter gegen Nationalsozialisten. Nürnberger Nachrichten, 20. August 2008, abgerufen am 19. Dezember 2013.