Armenischer Kalender

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Der armenische Kalender (altarmenische Ära) ist eine Unterart des ägyptischen Kalenders. Seine Einführung steht im Zusammenhang mit der Trennung der Armenischen Apostolischen Kirche von der Römischen Reichskirche. Er beginnt im Jahr 552 n. Chr. Erster Tag (Epoche) ist nach julianischem Kalender der 11. Juli 552. Bis zur Einführung des Christentums wurde vom 11. August 2492 v. Chr. ausgegangen (legendärer Sieg von König Hayk über den babylonischen König Bel).

Jahr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das armenische Kalenderjahr ist wie das ägyptische ein Wandeljahr mit 365 Tagen. Es besteht aus 12 Monaten mit je 30 Tagen und 5 Zusatztagen. Es gibt keine Schaltjahre. Dadurch ist das armenische Jahr um rund 1/4 Tag zu kurz gegenüber dem Sonnenjahr; gegenüber dem julianischen Kalender wandern die Tage alle 4 Jahre um einen Tag zurück. Nach 1460 Jahren durchläuft der Jahresanfang ein julianisches Jahr, 1461 Jahre des armenischen Kalenders entsprechen 1460 julianischen Kalenderjahren.

Die Jahreszählung beginnt mit dem 11. Juli 552 (Datum im julianischen Kalender), das heißt, der 1. Tag des Monats Nawasard im Jahr 1 ist der 11. Juli 552.[1] Die Jahreszahlen werden üblicherweise mit armenischen Zahlen geschrieben.

Beispiel: ՟ԹՎ ՇԻԹ = t‘vin 529 = 1080/81 n. Chr. (Շ = 500, Ի = 20, Թ = 9)

Monatsnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Monatsnamen lauten:

Նավասարդ Nawasard
Հոռի Hoṙi
Սահմ Sahm
Տրե Tre
Քաղոց K‘ałoc‘
Արաց Arac‘
Մեհեկ Mehek
Արեգ Areg
Ահեկան Ahekan
Մարերի Mareri
Մարգաց Margac‘
Հրոտից Hrotic‘

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • William Liest Readwin Cates: Chronology. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band 6: Châtelet – Constantine. London 1910, Abschnitt Era of the Armenians, S. 305–318 (englisch, Volltext [Wikisource] – ab S. 316).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nachum Dershowitz, Edward M. Reingold: Calendrical Calculations. 3. Auflage. Cambridge University Press, Cambridge, New York 2008, ISBN 978-0-521-70238-6, S. 25 (englisch).