Audi Sport

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Audi Sport

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Rechtsform Motorsportabteilung der Audi AG
Gründung 1978
Sitz Neckarsulm (Audi Sport GmbH), Deutschland
Neuburg an der Donau (Audi Motorsport), Deutschland
Leitung Rolf Michl (Geschäftsführer, Leiter Audi Motorsport)
Chris Reinke (Leiter Audi Sport customer racing)
Branche Motorsport
Website Audi Sport
Luftaufnahme des Audi Driving Experience Centers in Neuburg an der Donau während der Bauarbeiten 2013. Seit der Fertigstellung 2014 befindet sich auf diesem Areal neben der Anlage für Test- und Erlebnisfahrten auch der Sitz der Motorsport-Abteilung von Audi.

Die Motorsportabteilung von Audi Sport nimmt mit ihren Teams werksseitig an der Rally Dakar teil. Aus der WEC zog sich Audi nach der Saison 2016 zurück. Im Laufe der Saison 2020 gab Audi bekannt sich nach dem Saisonende aus der DTM zurückzuziehen. Rolf Michl verantwortet als Geschäftsführer der Audi Sport GmbH auch die Motorsportabteilung Audi Sport.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ehemalige Audi-Motorsport-Chef Dieter Basche, hier 1975 als Rennfahrer in Zolder
Der ehemalige Audi-Motorsport-Chef Wolfgang Ullrich
Der ehemalige Audi-Motorsport-Chef Dieter Gass
Von 1980 bis 1998 war Dieter L. Scharnagl, hier im Gespräch mit Hans-Joachim Stuck, der Pressesprecher von Audi Sport

Audi ist eine der erfolgreichsten Automarken im Motorsport. Bereits in den 1930er-Jahren nahmen die Grand-Prix-Rennwagen der Auto Union erfolgreich an verschiedenen Motorsportveranstaltungen teil. 1981 setzte Audi als erster Hersteller mit Erfolg den Allradantrieb im Rallyesport ein. Außerdem hatte der Audi quattro einen Turbomotor, der ebenfalls eine Neuheit in diesem Sport darstellte. So dominierte Audi die Rallyeszene bis 1984. Ebenso waren von 1988 Fahrzeuge mit Allradantrieb im internationalen Tourenwagensport erfolgreich. Seit dem Allradverbot in Tourenwagenserien 1998 musste Audi allerdings auf Front- bzw. Heckantrieb wechseln. Inzwischen werden der A4 DTM und dessen Nachfolger A5 DTM mit Heckantrieb gefahren.

Seit 2000 ist Audi eine der dominierenden Kräfte bei den 24 Stunden von Le Mans. Hier gelang Audi 2006 als erstem Hersteller ein Sieg mit einem dieselgetriebenen Fahrzeug, dem Audi R10 TDI. In der American Le Mans Series war das Audi-Team von 2000 an bis zum Ausstieg nach der Saison 2008 ungeschlagen. 2009 ging mit dem R15 TDI die zweite Generation eines dieselbetriebenen Le-Mans-Fahrzeugs an den Start, das für die Motorsportsaison 2010 stark überarbeitet wurde und als Audi R15 TDI plus startete. Im Jahr 2011 gewann Audi die 24 Stunden von Le Mans mit dem Audi R18 mit nur 13 Sekunden Vorsprung vor dem stärksten Konkurrenten. 2012, bei der 80. Auflage der 24 Stunden von Le Mans, erzielte Audi mit dem R18 e-tron quattro den ersten Sieg eines Hybridfahrzeuges in der Geschichte dieses Rennens. Der Dieselhybrid hat einen Allradantrieb in Form des zuschaltbaren Elektromotors, der die vorderen Räder nach Aktivierung ab 120 km/h antreibt, sowie dem konventionellen Dieselmotor, der permanent die hinteren Räder antreibt.

Im August 2012 begann der Bau des „Audi driving experience centers“ in Neuburg an der Donau, das u. a. mit einer Teststrecke ausgestattet ist. Im Rahmen dessen zog auch die Motorsportabteilung des Konzerns von Ingolstadt nach Neuburg um.[1][2] Im Mai 2014 wurde das Zentrum eröffnet.

Ende Oktober 2016 gab man bekannt, ab der Saison 2017/18 als Werksteam an der Formel-E teilnehmen zu wollen. Aus der FIA WEC und damit auch vom 24-Stunden-Rennen von Le Mans hat man sich nach der Saison 2016 zurückgezogen.[3]

Seit 1. Januar 2017 ist Dieter Gass neuer Motorsportchef von Audi Sport. Er übernahm das Amt von Wolfgang Ullrich.[4]

Am 27. April 2020 gab Audi bekannt, sich zum Ende der Saison 2020 aus der DTM zurückzuziehen. Ende 2020 wurde Dieter Gass als Motorsportchef durch Julius Seebach abgelöst.

Während der Sommerpause der Formel-1-Weltmeisterschaft 2022 wurde bekannt, dass Audi als Partner von Sauber Motorsport ab 2026 in die Formel 1 einsteigen wird. Im Januar 2023 übernahm Audi erste Anteile an der Sauber-Gruppe.[5]

Werksmotorsport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hergestellt werden die Rennwagen im Audi-Sport-Werk Heilbronn (Böllinger Höfe).

Teams[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuelle Teams[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Teams[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rennfahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuelle Rennfahrzeuge

Ehemalige Rennfahrzeuge

Kundensport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang 2009 stieg Audi in den Kunden-Rennsport ein. Als Rennfahrzeug hält Audi den R8 LMS (GT3, GT4), den RS3 LMS (TCR) und für den TT-Cup den Audi TT als Rennauto bereit.

Teams[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuell unterstützt Audi folgende Teams:

DTM:

GT-Sport:

Rennfahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuelle Rennfahrzeuge

Ehemalige Rennfahrzeuge

Erfolge im Motorsport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige der größten Erfolge von Audi Sport im nationalen sowie internationalen Rennsport:

Jahr Erfolge Fahrzeug
1982 Weltmeister Markenwertung FIA-Rallye-Weltmeisterschaft (Gruppe B) Audi quattro Rallye
1983 Weltmeister Fahrerwertung FIA-Rallye-Weltmeisterschaft (Gruppe B) durch Hannu Mikkola Audi quattro A1
1984 Weltmeister Fahrer- und Markenwertung FIA-Rallye-Weltmeisterschaft (Gruppe B) durch Stig Blomqvist Audi quattro A2 / Sport quattro Rallye
1985 Sieger Pikes Peak: Race To The Clouds durch Michèle Mouton Audi Sport quattro Rallye
1986 Sieger Pikes Peak: Race To The Clouds in Rekordzeit durch Bobby Unser Audi Sport quattro S1
1987 Sieger Pikes Peak: Race To The Clouds in Rekordzeit durch Walter Röhrl Audi Sport quattro S1 Pikes Peak
1988 Meister Fahrer- und Markenwertung Trans-Am-Serie durch Hurley Haywood Audi 200 quattro Trans-Am
1990 Meister Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft durch Hans-Joachim Stuck Audi V8 quattro DTM
1991 Meister Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft durch Frank Biela Audi V8 quattro DTM
1993 Meister Französische Tourenwagen-Meisterschaft durch Frank Biela Audi 80 quattro Supertourismo
1994 Meister Italienische Tourenwagen-Meisterschaft Audi 80 quattro Competition
1995 Meister Italienische Tourenwagen-Meisterschaft sowie Sieger Tourenwagen-Weltcup Audi A4 Supertouring quattro
1996 Meister STW-Meisterschaft Australien, Belgien, Deutschland, Großbritannien, Schweden, Spanien und Südafrika Audi A4 Supertouring quattro
1997 Meister Tourenwagen-Meisterschaft Mitteleuropa Audi A4 Supertouring quattro
1999 Meister STW-Meisterschaft Deutschland durch Christian Abt sowie Meister Schwedische Tourenwagen-Meisterschaft durch Mattias Ekström Audi A4 Supertouring quattro
2000 Gesamtsieger 24 Stunden von Le Mans durch Emanuele Pirro, Frank Biela und Tom Kristensen Audi R8 Le Mans
2001 Gesamtsieger 24 Stunden von Le Mans durch Emanuele Pirro, Frank Biela und Tom Kristensen Audi R8 Le Mans
2001 Meister Schwedische Tourenwagen-Meisterschaft durch Roberto Colciago Audi A4 quattro
2001 Meister Speedvision GT-Serie Audi S4 Competition
2002 Gesamtsieger und Dreifachsieg 24 Stunden von Le Mans durch Emanuele Pirro, Frank Biela und Tom Kristensen Audi R8 Le Mans
2002 Meister Deutsche Tourenwagen-Masters durch Laurent Aïello Audi TT-R DTM
2002 Meister Speed GT-Serie Audi S4 Competition
2003 Meister Speed GT Serie Audi RS6 Competition
2003 Meister Schwedische Tourenwagen-Meisterschaft Audi A4
2004 Gesamtsieger 24 Stunden von Le Mans durch Rinaldo Capello, Tom Kristensen und Seiji Ara Audi R8 Le Mans
2004 Meister Deutsche Tourenwagen-Masters durch Mattias Ekström Audi A4 DTM
2005 Gesamtsieger 24 Stunden von Le Mans durch Tom Kristensen, Marco Werner und JJ Lehto Audi R8 Le Mans
2006 Gesamtsieger 24 Stunden von Le Mans durch Frank Biela, Marco Werner und Emanuele Pirro Audi R10 TDI Le Mans
2006 Meister American Le Mans Series LMP1 Teamwertung und Fahrerwertung durch Rinaldo Capello und Allan McNish Audi R10 TDI Le Mans
2006 Meister Schwedische Tourenwagen-Meisterschaft durch Thed Björk Audi A4
2007 Gesamtsieger 24 Stunden von Le Mans durch Frank Biela, Marco Werner und Emanuele Pirro Audi R10 TDI Le Mans
2007 Meister American Le Mans Series LMP1 Teamwertung und Fahrerwertung durch Rinaldo Capello und Allan McNish Audi R10 TDI Le Mans
2007 Meister Deutsche Tourenwagen-Masters durch Mattias Ekström Audi A4 DTM
2008 Gesamtsieger 24 Stunden von Le Mans durch Rinaldo Capello, Allan McNish und Tom Kristensen Audi R10 TDI Le Mans
2008 Meister American Le Mans Series LMP1 Teamwertung und Fahrerwertung durch Lucas Luhr und Marco Werner Audi R10 TDI Le Mans
2008 Meister Le Mans Series LMP1 Teamwertung und Fahrerwertung durch Alexandre Prémat und Mike Rockenfeller Audi R10 TDI Le Mans
2008 Meister Deutsche Tourenwagen-Masters durch Timo Scheider Audi A4 DTM
2009 Meister Deutsche Tourenwagen-Masters durch Timo Scheider Audi A4 DTM
2010 Gesamtsieger 24 Stunden von Le Mans durch Timo Bernhard, Romain Dumas und Mike Rockenfeller Audi R15 TDI plus Le Mans
2011 Gesamtsieger 24 Stunden von Le Mans durch Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer Audi R18 TDI RP1
2011 Gesamtsieger 24 Stunden von Spa Francorchamps mit Timo Scheider, Mattias Ekström und Greg Franchi Audi R8 LMS
2011 Meister Deutsche Tourenwagen-Masters durch Martin Tomczyk Audi A4 DTM
2012 Gesamtsieger 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring durch Marc Basseng, Christopher Haase, Frank Stippler und Markus Winkelhock Audi R8 LMS Ultra
2012 Gesamtsieger 24 Stunden von Le Mans durch Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer Audi R18 E-Tron quattro RP2
2012 Gesamtsieger 24-Stunden-Rennen von Spa durch Frank Stippler, René Rast und Andrea Piccini Audi R8 LMS Ultra
2012 Gewinner der Fahrerweltmeisterschaft in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft durch Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer Audi R18 E-Tron quattro RP2
2012 Gewinner der Herstellerweltmeisterschaft in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft Audi R18 E-Tron quattro RP2
2013 Gesamtsieger 24 Stunden von Le Mans durch Loïc Duval, Tom Kristensen und Allan McNish Audi R18 E-Tron Quattro RP3
2013 Meister Deutsche Tourenwagen-Masters durch Mike Rockenfeller Audi 5 Serie DTM
2013 Gewinner der Fahrerweltmeisterschaft in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft durch Loïc Duval, Tom Kristensen und Allan McNish Audi R18 E-Tron quattro RP3
2013 Gewinner der Herstellerweltmeisterschaft in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft Audi R18 E-Tron quattro RP3
2014 Gesamtsieger 24 Stunden von Le Mans durch Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer Audi R18 E-Tron Quattro RP4
2015 Gesamtsieger 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring durch Christopher Mies, Nico Müller, Laurens Vanthoor und Edward Sandström Audi R8 LMS
2024 Sieger Rallye Dakar durch Carlos Sainz senior/Lucas Cruz[7] Audi RS Q e-tron E2

Weitere Rennfahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Audi Sport – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Blick hinter die Kulissen (Memento vom 30. Oktober 2015 im Internet Archive), audi-motorsport.com; Zugriff am 10. November 2015
  2. Volle Dröhnung, sz.de vom 29. August 2014; Zugriff am 10. November 2015
  3. Audi setzt auf die Formel E: Abschied von Le Mans und Langstrecke. Zeit.de, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Oktober 2017; abgerufen am 27. Oktober 2016.
  4. Dieter Gass: Das ist der Ullrich-Nachfolger bei Audi, motorsport-total.com vom 14. Februar 2017
  5. Andreas Haupt: Audi kauft erste Anteile an F1-Team: Minderheitsbeteiligung an Sauber. 30. Januar 2023, abgerufen am 3. Februar 2023.
  6. Maximilian Graf: Goodwood: Audi kündigt GT2-Programm an. In: SportsCar-Info.de. 5. Juli 2019, abgerufen am 5. Juli 2019 (deutsch).
  7. Stephan Vornbäumen: Dakar 2024: Carlos Sainz gewinnt 4. Dakar-Titel, Sebastien Loeb holt 5. Tagessieg. In: Motorsport-Magazin.com. 19. Januar 2024, abgerufen am 26. Januar 2024.