August Zirner

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August Zirner (2022)

August Zirner (* 7. Jänner 1956 in Urbana, Illinois) ist ein US-amerikanisch-österreichischer Schauspieler, der in über 120 Filmproduktionen mitgewirkt hat.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zirner kam 1956 in den Vereinigten Staaten als einziges Kind österreichischer Emigranten jüdischen Glaubens, der Kostümdesignerin Laura Beata Wärndorfer und des Opernregisseurs Ludwig Zirner, zur Welt und besitzt deswegen die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Drei seiner Großeltern kamen aus jüdischen Familien, der Großvater väterlicherseits war der österreichisch-ungarische Komponist Franz Schmidt.

Zirners Urgroßvater Ludwig Zwieback führte unter dem Namen Ludwig Zwieback & Bruder während der k.u.k.-Monarchie eines der bedeutendsten Wiener Bekleidungsgeschäfte. Zwiebacks Tochter Ella (1878–1970), Zirners Großmutter, erbte 1930 den wesentlichen Teil des Unternehmens. Die Familie wurde 1938 vom Nazi-Regime enteignet.[1][2]

Als August Zirner 14 Jahre alt war, starb sein Vater. August Zirner lebt seit 1973 in Europa, in Wien besuchte er von 1973 bis 1976 das Max-Reinhardt-Seminar.[3] Nach dem Debüt am Volkstheater Wien folgten Engagements in Hannover, Wiesbaden und bei den Münchner Kammerspielen.

Er wirkte in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen mit, zum Beispiel in Café Europa (1990) von Franz Xaver Bogner, Homo Faber (1990) von Volker Schlöndorff, Stadtgespräch (1995) von Rainer Kaufmann, Winterkind (1997) von Margarethe von Trotta, Die Apothekerin (1997) von Rainer Kaufmann sowie Die Fälscher von Stefan Ruzowitzky, der 2008 mit einem Oscar als bester fremdsprachiger Film prämiert wurde. Für den Film Wut erhielt er 2006 mit dem Ensemble den Grimme-Preis.

Zirner trat 2009 als Flötist mit dem Spardosen-Terzett im Bühnenprogramm Diagnose: Jazz auf. Ab Mai 2011 war Zirner in Blind Date nach dem Film von Theo van Gogh am Schauspielhaus Graz in einer Inszenierung von Bernadette Sonnenbichler zu sehen. Seit 2011 steht er auf der Bühne des Residenztheaters München, ab 2015 spielte er Nathan den Weisen im Münchener Volkstheater in einer Inszenierung von Christian Stückl. Gemeinsam mit Sven Faller führte er das Programm Transatlantische Geschichten auf.[4]

August Zirner ist mit der Schauspielerin Katalin Zsigmondy verheiratet und lebt in Prien am Chiemsee. Zwei der vier Kinder des Ehepaares sind ebenfalls Schauspieler, Johannes Zirner und Leo Zirner, Tochter Ana Zirner ist Regisseurin.[5]

Autor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinsam mit seiner Tochter Ana veröffentlichte er 2021 den autobiografischen Roman Ella und Laura. Von den Müttern unserer Väter.[6]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörbücher (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: August Zirner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Interview mit Schauspieler August Zirner (Memento des Originals vom 26. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.profil.at bei profil.at, abgerufen am 2. Dezember 2014.
  2. Wiener Nobelrestaurant "Drei Husaren" in Konkurs bei vienna.at, abgerufen am 2. Dezember 2014.
  3. August Zirner im Munzinger-Archiv, abgerufen am 17. März 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  4. August Zirner – Sven Faller: "Transatlantische Geschichten". ORF, 25. Januar 2019, abgerufen am 3. Juni 2022.
  5. Regisseurin Ana Zirner - "Was man weiß, in Frage stellen". Abgerufen am 10. Februar 2020 (deutsch).
  6. [1]