Averil Cameron

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Averil Cameron, 2012

Dame Averil Millicent Cameron DBE FBA (* 8. Februar 1940 in Leek, Staffordshire) ist eine britische Althistorikerin und Byzantinistin.

Averil Cameron war Professorin für Geschichte der Antike (1978–1989) und Professorin für spätantike und byzantinische Studien (1989–1994) am King’s College London. Ihre Antrittsvorlesung „The sceptic and the shroud“ vom 29. April 1980 am dortigen Department of Classics and History widmete sie dem Turiner Grabtuch und wies darin die These von Ian Wilson zurück, das Turiner Grabtuch sei identisch mit dem Abgar-Bild. Sie ist seit 2006 Professorin für Spätantike und byzantinische Geschichte sowie Pro-Vice-Chancellor an der University of Oxford. Bis September 2010 war sie Warden (Leiterin) des Keble College in Oxford. In Oxford ist sie Vorsitzende des Beirats für Ehrengrade und Mitglied des Komitees für Interessenkonflikte, des Komitees zur Nominierung der Universitätsprediger und des Wainwright Funds. Sie ist Mitglied des Fakultätsrats der University of Oxford.

Ihre außeruniversitären Verpflichtungen umfassen die Vorsitze der Cathedrals Fabric Commission for England und des Institute of Classical Studies Advisory Council, den stellvertretenden Vorsitz der Society for the Promotion of Roman Studies. Cameron ist Präsidentin der Ecclesiastical History Society und des Council for British Archaeology in the Levant und der Fédération Internationale des Associations d’Études Classiques.

Zusammen mit etwa Peter Brown zählt sie zu den prominentesten unter jenen Historikern, die für eine eher positive Neubewertung der Spätantike (etwa 300 bis 600 n. Chr.) eintreten. Sie war auch eine der Herausgeber der Bände 12 bis 14 der neu bearbeiteten Cambridge Ancient History.

Für ihre Forschungen wurden Cameron zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen. Cameron erhielt Ehrendoktorate der Universitäten Warwick, St Andrews, Aberdeen und der Queen’s University of Belfast. Sie ist Fellow der Society of Antiquaries of London, der British Academy, der Ecclesiastical History Society und des King’s College London. 2000 wurde sie zum Mitglied der Academia Europaea gewählt. Cameron ist seit 2006 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Aufgrund ihrer Verdienste wurde sie 2005 von der Königin Elisabeth II. als Dame Commander des Order of the British Empire (DBE) in den persönlichen Adelsstand erhoben und führte fortan den Namenszusatz „Dame“. 2020 erhielt sie die Kenyon Medal for Classical Studies.

Sie war von 1962 bis 1980 mit dem Klassischen Philologen und Historiker Alan Cameron verheiratet.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Agathias. Clarendon Press, Oxford 1970, ISBN 0-19-814352-4 (Zugleich: Dissertation).
  • The sceptic and the shroud: An inaugural lecture in the Departments of Classics and History delivered at King's College London on 29th April 1980. London 1980
  • Procopius and the Sixth Century. Duckworth, London 1985, ISBN 0-7156-1510-7.
  • Christianity and the Rhetoric of Empire. The Development of Christian Discourse (= Sather Classical Lectures Bd. 55). University of California Press, Berkeley CA u. a. 1991, ISBN 0-520-07160-3.
  • The Later Roman Empire. AD 284–430. Fontana Press, London 1993, ISBN 0-00-686172-5.
  • The Mediterranean World in Late Antiquity, AD 395–700. Routledge, London u. a. 1993, ISBN 0-415-01420-4 (2. Auflage. ebenda 2012, ISBN 978-0-415-57961-2 (Rezension)).
  • als Herausgeber: Images of Women in Antiquity. Verbesserte Ausgabe. Routledge, London 1993, ISBN 0-415-09095-4.
  • The Cambridge Ancient History:
  • The Byzantines. Blackwell, Malden MD u. a. 2006, ISBN 0-631-20262-5.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dominic Janes: Cameron, Averil. In: Kelly Boyd (Hrsg.): Encyclopedia of Historians and Historical Writing. Taylor & Francis, Chicago, London 1999, Bd. 1, S. 170–171, (Auszug online).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]