Avilés

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Gemeinde Avilés
Wappen Karte von Spanien
Avilés (Spanien)
Avilés (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Asturien Asturien
Comarca: Avilés
Gerichtsbezirk: Avilés
Koordinaten: 43° 33′ N, 5° 56′ WKoordinaten: 43° 33′ N, 5° 56′ W
Höhe: msnm
Fläche: 26,81 km²
Einwohner: 75.877 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 2.830 Einw./km²
Postleitzahl(en): 33400 -33403
Gemeindenummer (INE): 33004 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Nächster Flughafen: Flughafen Asturias 15,4 km
Verwaltung
Bürgermeisterin: María Virtudes Monteserín Rodríguez
Adresse der Gemeindeverwaltung: Plaza de España 1, 33402 Avilés
Website: aviles.es
Lage des Ortes

Avilés [aβiˈles] ist die drittgrößte Stadt in Asturien.

An der Mündung des Alvares, des Ästuars von Avilés (Ría de Avilés), westlich des Cape-Felsens liegt ein wichtiger Seehafen und ein Industriegebiet. In der Stadt befinden sich einige bekannte Strände.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Avilés ist in sechs Parroquias unterteilt:

Nachbargemeinden von Avilés sind La Carriona, Llaranes, Miranda, San Cristóbal und Villalegre.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fund zweier Äxte ist der bisher einzige Hinweis darauf, dass es hier in prähistorischer Zeit bereits eine menschliche Bevölkerung gab.

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das älteste bekannteste Schriftstück ist eine Urkunde aus dem Jahre 905, in der der asturische König Alfonso III. bestätigt, dass er die Stadt Abilies (= Avilés) samt zweier Kirchen dem Dom zu Oviedo schenkt.[2]

Im Mittelalter befand sich hier einer der wichtigsten Häfen im Golf von Biscaya, der hauptsächlich dem Handel mit Frankreich diente. Während dieser Zeit gab es hier zwei Stadtteile: Ein Fischerviertel mit dem Namen Sabugo sowie ein aristokratisches Zentrum mit dem Namen La Villa. Die Stadtteile waren durch einen Fluss voneinander getrennt.

Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Teil der Flussmündung wurde im 19. Jahrhundert begradigt, um die Verbindung beider Stadtteile zu ermöglichen. Danach expandierte die Stadt auch außerhalb der Stadtmauer, die mittlerweile abgerissen worden war.

Im 20. Jahrhundert wuchs die Stadt bedingt durch die Ansiedlung der Schwerindustrie in der Region sehr schnell. 1950 ließ das Instituto Nacional de Industria (INI) ein großes Stahlwerk, die Empresa Nacional Siderúrgica S.A. (ENSIDESA), samt einer Kokerei bauen.[3] Für die Arbeiter und ihre Familien wurden Werkssiedlungen gebaut, unter anderem der Stadtteil Llanares.[4]

2019 wurden die Kokerei und die Betriebe zur Weiterverarbeitung ihrer Nebenprodukte stillgelegt.[5]

Heutzutage versucht man, in Avilés neue Industrien anzusiedeln, da Asturien als Bergbauregion keine Zukunft mehr hat und alternative Arbeitsplätze geschaffen werden müssen.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Markt von Avilés (Hermanos Orbón)
Quelle: Instituto Nacional de Estadística de España – grafische Aufarbeitung für Wikipedia

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Centro Niemeyer

Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die Kirchen Santo Tomás de Canterbury und San Nicolás de Bari (beide aus dem 13. Jahrhundert). Die Namen weisen auf den Einfluss des Handels im Mittelalter hin. Aus dem 14. Jahrhundert stammt die GrabKapelle der los Alas.

Bürgerliche Baudenkmäler sind der Barockpalast Camposagrado und das 2011 eröffnete Oscar-Niemeyer-Kulturzentrum.

S. Tomás de Cantorbery
Kirche San Nicolás de Bari
Galiana-Straße (Avilés)
Carlos-Lobo-Platz

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Interkeltisches Festival: Das interkeltische Festivalie ist die größte Kulturveranstaltung der Stadt. Es handelt sich um ein Konzert mit keltischer Musik, das nicht nur von Einheimischen, sondern auch von Briten und Iren besucht wird.
  • Antroxu: Karnevalveranstaltung
  • Bollu-Fest: Bollu ist ein traditionelles Gebäck aus der Region
  • St. Agustin Fest:

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 25 Sitze des Gemeinderates verteilten sich nach den Wahlen seit 1979 jeweils wie folgt:

Sitzverteilung im Gemeinderat von Avilés
Partei 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011[6] 2015[7]
PSOE 10 17 10 12 9 12 10 11 10 8
PP 6 5 7 11 8 10 8 6 6
IU 4 2 4 5 5 4 4 2 3 3
UCD/CDS 11 6 1
URAS / URAS-PAS 1
ASIA 1 4
FAC 6
Somos Aviles 5
C´s 2
Ganemos 1
Total 25 25 25 25 25 25 25 25 25 25

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beschäftigungszahlen der Gemeinde Avilés in einzelnen Wirtschaftszweigen
Beschäftigte Anteil
TOTAL 29.583 100 %
Ackerbau, Viehzucht und Fischerei 413 1,40 %
Industrie 5.787 19,56 %
Bauwirtschaft 3.479 11,76 %
Dienstleistungsbetriebe 19.904 67,28 %
Daten aus dem Statistischen Amt für Wirtschaftliche Entwicklung in Asturien, Stand 2009 (PDF; 115 kB), SADEI

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An die südlich verlaufende Autobahn Autovía A-8 ist Avilés über den Zubringer AI-81 angebunden.

Durch Avilés verlaufen die Eisenbahnen Ferrol–Gijón (Meterspur; in West-Ost-Richtung) und San Juan de Nieva–Villabona de Asturias (iberische Spur; in Nord-Süd-Richtung).

Der Flughafen Asturias befindet sich 9 km westlich.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Avilés herrscht atlantisches Klima. Im Sommer gibt es viel Sonne, aber auch viel Regen, während die Winter eher kalt sind. Im Winter kann es gelegentlich Schneefall an den Küsten geben. Im Vergleich zu den meisten anderen spanischen Regionen fallen in Asturien viele Niederschläge. Die Badesaison am kantabrischen Meer endet wetterbedingt meist Ende September / Anfang Oktober.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Avilés – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Juan Uría Ríu: Obras completas, Bd. 4: Estudios sobre la Baja Edad Media asturiana. Asturias de los siglos 13 al 16. Biblioteca Popular Asturiana, Oviedo 1979, S. 313.
  3. Javier Gancedo Verdasco, Óscar Fleites Gutiérrez: Catedrales de acero 1950–1975. Nieva, Avilés 2008, ISBN 978-84-612-7741-4, S. 48–49.
  4. Paula Bartolomé Ovejero: Los poblados industriales de ENSIDESA en Avilés: Llanares. Propuesta de itinerarios para su visita. In: Ábaco, Jg. 2012, Nr. 74, S. 63–69, hier S. 64–67.
  5. Rubén Domínguez Rodríguez: Magnum opus: urbanismo, arquitectura y revalorización patrimonial de la planta de baterías de cok y subproductos de ENSIDESA (Avilés). In: Liño. Revista Annual de Historia del Arte, herausgegeben von der Universidad de Oviedo, Jg. 2020, Nr. 26, S. 113–124, hier S. 123.
  6. 2011Spanisches Innenministerium
  7. Asturias - Avilés (Memento vom 8. Juni 2015 im Webarchiv archive.today)