Bündnis der Islamischen Gemeinden in Norddeutschland

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Centrum-Moschee in Hamburg

Das Bündnis der Islamischen Gemeinden in Norddeutschland (BIG) e.V. ist ein von Muslimen in Neumünster gegründeter Landesverband mit Sitz in Hamburg. Es ist Mitglied des Islamrats für die Bundesrepublik Deutschland. Das Bündnis organisiert lokale Moscheegemeinden mit Schwerpunkten in Hamburg (neun Moscheen, u. a. die Centrum-Moschee), Schleswig-Holstein (fünf Moscheen, u. a. die Centrum-Moschee in Rendsburg) und Niedersachsen (zwei Moscheen).[1]

Darüber hinaus unterhält das BIG drei Bildungseinrichtungen, in denen regelmäßig an Wochenenden und Ferientagen Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 17 Jahren Koranunterricht und Islamunterricht erteilt wird. Dabei übernachten die Kinder in den Jugendheimen, welche in Harburg, Seevetal und Wilhelmsburg gelegen sind.

Vorsitzender des Bündnisses ist Ramazan Ucar, der nach einer klassischen Ausbildung in der Türkei in einer „Imam Hatip“-Oberschule, später in Deutschland in der Centrum-Moschee unterrichtet wurde. Danach wurde er vom damaligen Imam nach Syrien geschickt, um Theologie und Islamwissenschaften zu studieren. Heute ist Ucar neben seiner Funktion als Vorsitzender auch einer der Imame der Centrum-Moschee.

Das Bündnis strebt gemeinnützige Projekte an und ist vom Finanzamt als solches anerkannt.

Das Bündnis führt regelmäßige Moscheeführungen durch, die kostenlos angeboten werden. Allein in der Trägermoschee (Centrum-Moschee Hamburg) des Vereins haben im Jahr 2005 mehr als 8000 Personen – überwiegend Schüler, Konfirmanden, Vikarinnen, Polizisten und Soldaten – von dieser Gelegenheit, den Islam kennenzulernen, Gebrauch gemacht.

Außerdem veranstaltet das Bündnis jedes Jahr einen großen Iftar-Empfang anlässlich des muslimischen Fastenmonats Ramadan. Beim letzten Empfang nahmen neben zahlreichen SPD-Politikern aus Hamburg auch die stellvertretende Bürgerschaftspräsidentin Nebahat Güclü (GAL) und von der Bundeswehr Generalmajor Johann-Georg Dora als Gastredner teil.[2]

Das Bündnis setzt sich nach eigener Aussage „für einen friedlichen und toleranten Islam“ ein.

Der frühere Hamburger Verfassungsschutz-Leiter Heino Vahldieck gab in den 2000er Jahren an, dass im Bündnis die Islamische Gemeinschaft Millî Görüş (IGMG) dominiert. Der Hamburger Verfassungsschutzbericht 2005 bezeichnet das „Bündnis Islamischer Gemeinden in Norddeutschland e.V.“ als Ableger (Landesverband) der IGMG. Die Vereinigung selbst sieht sich nur als „Kooperationspartner“ der IGMG. Trotzdem nimmt sie an Veranstaltungen und Treffen der Führungsriege der IGMG teil und wirkt aktiv in der Ausrichtung und der Arbeit der IGMG mit.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mitgliedsvereine
  2. Großes Iftar-Essen in Hamburg (Memento vom 14. September 2008 im Internet Archive), 11. September 2008. Abgerufen am 5. 2024.