Bahnhof Bad Kreuznach

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Bad Kreuznach
Daten
Bauform Keilbahnhof
Bahnsteiggleise 5
Abkürzung SBKN
IBNR 8000021
Preisklasse 3
Eröffnung 15. Juli 1858
bahnhof.de Bad Kreuznach
Lage
Stadt/Gemeinde Bad Kreuznach
Land Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 50′ 34″ N, 7° 51′ 58″ OKoordinaten: 49° 50′ 34″ N, 7° 51′ 58″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Bad Kreuznach

Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz
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Der Bahnhof Bad Kreuznach ist ein Bahnhof in der Stadt Bad Kreuznach. Er ist ein Keilbahnhof und gehört der Preisklasse 3 an. Hier trennen sich die Nahetalbahn und die Bahnstrecke nach Gau Algesheim. In Betrieb genommen wurde der Bahnhof am 18. Mai 1905. Er liegt südöstlich der Innenstadt und befindet sich im Tarifgebiet des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbundes (RNN).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliger Stadt- und späterer Güterbahnhof
Gabelung der Gleise
Ein Triebwagen des Typs Bombardier Talent auf der Regionalbahn-Linie 65 auf dem Weg nach Bingen (Rhein) Hauptbahnhof

Vorgänger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der erste Bahnhof, „Kreuznach Stadt“[3], in Bad Kreuznach wurde 1858 an der Nahetalbahn links der Nahe eröffnet, wo sich heute der ehemalige Güterbahnhof befindet.[4] Zwischenzeitlich bestand dort Anschluss zu den Kreuznacher Kleinbahnen. Am 1. Juni 1864 wurde ein zweiter Bahnhof in Bad Kreuznach mit der Bezeichnung Kreuznach „Bad“ im Süden der Stadt, rechts der Nahe, eröffnet, um den südlichen Teil der Stadt mit dem Kurgebiet besser zu erschließen. Der Stadtbahnhof befand sich allerdings in ungünstiger Lage, da es dort kaum Ausdehnungsmöglichkeiten für die Stadt gab, dies aber erforderlich schien, um den steigenden Kurgastzahlen gerecht zu werden.

Heutige Anlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der heutige Bahnhof entstand durch militärische Planungen. Mit dem Bau und der Eröffnung der Bahnstrecke nach Gau-Algesheim am 14. Mai 1902 wurde der heutige Bahnhof in Betrieb genommen. Durch dessen Lage sind beide Stadtteile gleichermaßen an das Bahnnetz angeschlossen. Der Bahnhof erhielt – insbesondere wegen der nun viergleisigen Strecke nach Bad Münster am Stein – 1904 ein neues Stellwerk.[5] Die beiden anderen Bahnhöfe wurden für den Personenverkehr geschlossen, da sie nur jeweils etwa 1 km vom neuen Bahnhof entfernt lagen, der Bahnhof Kreuznach „Bad“ noch 1905[6], der Bahnhof „Kreuznach Stadt“ zum 1. März 1910. Zugleich wurde er in „Kreuznach Güterbahnhof“ umbezeichnet.[7] Das neue Empfangsgebäude entstand zwischen 1905 und 1908 nach einem Entwurf von Fritz Klingholz.[8] Entwürfe für die Verglasung machte Ernst Plattner aus Mannheim. Der Bahnhof sollte ursprünglich die Bezeichnung „Kreuznach Gabelung“ tragen. Das stieß aber auf Kritik, da es negativ auf Kurgäste wirken könnte. Nach Bestreben des Kreuznacher Kurvereines wurde der neue Bahnhof schließlich Bad Kreuznach genannt. Mit der Eröffnung des neuen Bahnhofes verlagerte sich die Stadtentwicklung auf die rechte Naheseite in den Nordosten der Stadt.[9]

Zum 1. April 1926 wurde der Lokomotivbahnhof Kreuznach aufgehoben.[10] 1968 erhielt der Bahnhof ein Drucktastenstellwerk der Bauart SpDrS-60, das die drei bis dahin vorhandenen Stellwerke ersetzte.[11]

Von 1965 bis 1979 hielt im Bahnhof der Munzinger-Express von Zweibrücken nach Mainz. Bis 1990 verkehrten Fernzüge (Frankfurt–Paris oder Dortmund–Pirmasens) durch Bad Kreuznach.

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof ist ein Keilbahnhof mit fünf Gleisen an drei Bahnsteigen. Auf den Gleisen 1 und 2 verkehren Züge in Richtung Kaiserslautern und Bingen auf der Nahetalbahn. Auf den Gleisen 3 bis 5 fahren Züge nach Mainz/Frankfurt am Main bzw. Saarbrücken. Anders als bei den meisten anderen Keilbahnhöfen befindet sich das Bahnhofsgebäude nicht in der Keilspitze, sondern steht parallel zur älteren Nahetalbahn an der Westseite vom Hausgleis 1; nördlich des Empfangsgebäudes besteht jedoch keine direkte Verbindung zwischen den Gleisen mehr. Der mittlere Bahnsteig zwischen den Gleisen 2 und 3 ist aufgrund der auseinanderlaufenden Gleise wesentlich größer als die beiden äußeren Bahnsteige. Auf diesem Bahnsteig steht zusätzlich das Gebäude des Fahrdienstleiters. Der Bahnhof besitzt außerdem einen Zugang aus nördlicher Richtung von der Burgenlandstraße sowie in südlicher Richtung von der Bosenheimer Straße.

An den Gleisen außerhalb des Bahnhofes, die in Richtung Mainz führen, befinden sich zusätzlich Abstellgleise, die sowohl von der DB als auch von vlexx genutzt werden.[12]

Das Empfangsgebäude ist mit einer Bäckerei, einem Zeitschriftenladen sowie einem Reisezentrum der Deutschen Bahn ausgestattet. Die Bahnsteige sind mit Sitzgelegenheiten und Verkaufsautomaten versehen. Von Sommer 2011 bis September 2014 wurde der Bahnhof nach einem vorausgegangenen Streit zwischen der Stadt und der Deutschen Bahn grundlegend saniert. Dabei wurden die Bahnsteige erhöht und alle Bahnsteige barrierefrei sowie eine neue Bahnsteigüberdachung gebaut.[13] Des Weiteren erhielt der Bahnhof einen zusätzlichen Zugang an der Südseite zur Bosenheimer Straße. Am 24. Januar 2014 eröffnete eine Filiale von McDonald’s in den Räumen der ehemaligen Gaststätte „Bacchus“ im Gebäude des Bahnhofes. Seit 2017 befindet sich außerdem eine Filiale der Firma Ditsch im Gebäude des Bahnhofs.

Der Bahnhofsvorplatz trägt den Namen Europaplatz. Hier befindet sich der Busbahnhof, von welchem die Bad Kreuznacher Stadtteile und umliegenden Orte von den Bad Kreuznacher Stadtwerken und dem ORN angefahren werden. Außerdem befinden sich hier ein Taxistand sowie öffentliche Toiletten. Unter dem Bahnhofsvorplatz liegt eine Tiefgarage. Im Dezember 2020 wurde eine neben dem Bahnhofsgebäude liegende Mobilitätsstation mit Fahrradparkplätzen eröffnet.[14]

Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof wird täglich von ca. 5000 Reisenden genutzt. Im Dezember 2014 erfolgte ein Wechsel bei den Zugbetreibern von DB Regio auf das Privatunternehmen Vlexx GmbH. Auf der Nahetalbahn verkehren Regionalbahnen in Richtung Bingen sowie in Richtung Kaiserslautern ab Bad Münster auf der Alsenztalbahn, welche stündlich fahren. Auf der Strecke Mainz–Türkismühle verkehrt stündlich eine Regionalbahn. Nach Mainz bzw. Saarbrücken fährt jede Stunde ein Regional-Express. Im Zweistundentakt besteht eine direkte Verbindung nach Frankfurt am Main.

Linie Strecke Taktfrequenz
RE 3 Nahe-Express
SaarbrückenNeunkirchen(Saar)Ottweiler (Saar)TürkismühleIdar-ObersteinBad KreuznachMainz (– Frankfurt(Main))
Stundentakt (bis Mainz), Zweistundentakt (bis Frankfurt)
RE 17 Koblenz – Boppard – BingenBad KreuznachKaiserslautern Zweistundentakt[15]
RE 15 Kaiserslautern – Rockenhausen – Bad Kreuznach – Mainz – Bodenheim morgens ein Zugpaar nach Mainz, abends ein Zugpaar nach Kaiserslautern,

montags – freitags

RB 33 Nahetalbahn
Idar-Oberstein – Kirn – Bad Kreuznach – Ingelheim am Rhein – Gau-Algesheim – Mainz Hbf
Stundentakt
RB 65 Alsenztalbahn
Kaiserslautern – Enkenbach-Alsenborn – Winnweiler – Rockenhausen – Bad Kreuznach – Langenlonsheim – Bingen(Rhein)
Stundentakt
Stand: 10. Dezember 2023

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnhof Bad Kreuznach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 24. Dezember 1909, Nr. 64. Bekanntmachung Nr. 925, S. 561.
  2. Bad Kreuznach Güterbahnhof (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive), abgerufen am 2. März 2012
  3. Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 23. April 1904, Nr. 21. Bekanntmachung Nr. 199f, S. 305.
  4. Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 6. Mai 1905, Nr. 25. Bekanntmachung Nr. 250, S. 200.
  5. Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion in Mainz vom 24. Dezember 1909, Nr. 64. Bekanntmachung Nr. 925, S. 561.
  6. Robert Malcher: Die Bahnhofsbauten von Fritz Klingholz. Diplomarbeit im Fach Architektur an der Technischen Universität Berlin. Berlin 2006, S. 9, 12, 99–106.
  7. Hundert Jahre Wilhelmsbrücke – Ein Beitrag zur Verkehrs- und Baugeschichte der Stadt Bad Kreuznach (Memento vom 21. Juli 2015 im Internet Archive), abgerufen am 18. Juli 2015
  8. Reichsbahndirektion in Mainz (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion in Mainz vom 27. März 1926, Nachrichten, S. 129.
  9. Bundesbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Bundesbahndirektion Mainz vom 12. Juli 1968, Nr. 28. Bekanntmachung Nr. 226, S. 153.
  10. Von Bad Kreuznach nach Kaiserslautern im Schnee - Führerstandsmitfahrt Nr.48 - BR VT 642. Abgerufen am 22. August 2021 (deutsch).
  11. Richtung Zukunft - Modernisierungsarbeiten am Bahnhof Bad Kreuznach. Abgerufen am 8. Mai 2014.
  12. VRM GmbH & Co KG: Kreuznacher Mobilitätsstation mit VIB-Bereich. 30. November 2020, abgerufen am 9. Juni 2021.
  13. Direkt nach Bad Kreuznach und Kaiserslautern. Archiviert vom Original am 5. November 2016; abgerufen am 5. November 2016.