Bahnstrecke Leipzig–Eilenburg

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Leipzig Hbf–Eilenburg
Strecke der Bahnstrecke Leipzig–Eilenburg
Streckennummer:6360; sä. LE
6371 (Abzw Le-Anger–Abzw Le-Heiterblick)
Kursbuchstrecke (DB):215, 228
Streckenlänge:24,66 (bis 1942 23,625) km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:15 kV, 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 11 
Minimaler Radius:350 m
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h
Zweigleisigkeit:Abzw Leipzig-Anger–Leipzig-Schönefeld
Abzw Leipzig-Heiterblick–Eilenburg
−1,034 Leipzig Hbf
nach Geithain, nach Dresden-Neustadt
nach Leipzig-Wahren und nach Großkorbetha
nach Eltersdorf und nach Trebnitz
von Leipzig Bayerischer Bahnhof (City-Tunnel)
1,520 Leipzig Nord (seit 2013)
1,686 Beginn Strecke 6360
Krbw Mockau, Leipzig Hbf–Trebnitz
und Leipzig Hbf–Eltersdorf
von Leipzig-Wahren (2016–2019)
3,083 Abzw Leipzig-Thekla Westkopf (2016–2019)
3,375 Leipzig Mockauer Straße (seit 2019)
von Leipzig-Wahren (Güterring)
4,687 Leipzig-Thekla
0,000 Leipzig Eilenburger Bf
Anst VEB Sachsenbräu
Anst Maschinenfabrik Karl Krause
1,660 Krbw Stötteritz, Leipzig-Connewitz–Leipzig Hbf
1,945 Zweinaundorfer Straße
von Leipzig-Connewitz (Güterring)
2,188 Abzw Leipzig-Anger (Stellwerk 1899–2009)
nach Leipzig-Engelsdorf (Güterring)
Geithain–Leipzig Hbf
Dresden-Neustadt–Leipzig Hbf
von Leipzig-Engelsdorf (Güterring)
4,537 Leipzig-Schönefeld
5,400 Krbw Thekla, Le-Wahren–Le-Engelsdorf (Güterring)
6,092
5,543
Rostocker Straße
6,611
6,619
6,730 Anst Hauptwerkstatt Heiterblick der LVB
7,000 Leipzig-Heiterblick (Hp Abzw)
9,133 Taucha (b Leipzig)
9,349 Portitzer Straße (planfrei seit 2019)
13,089 Pönitz (b Leipzig)
15,579 Jesewitz (b Leipzig)
19,146 Bk Wölpern (seit 1908)
19,693 Wölpern
19,911 Bk Wölpern (bis 1908)
von Halle (Saale) Hbf
23,084 Eilenburg
nach Wurzen
nach Cottbus Hbf und nach Pretzsch

Die Bahnstrecke Leipzig–Eilenburg ist eine überwiegend zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Sachsen, die ursprünglich von der Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn-Gesellschaft als Eilenburger Eisenbahn erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Leipzig nach Eilenburg und ist Teil der Fernverbindung von Leipzig nach Cottbus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leipzig Eilenburger Bahnhof (1905)
Bahnhof Eilenburg (2008)

Die Strecke zweigt in Eilenburg von der 1872 erbauten Bahnstrecke Halle–Cottbus ab. Die Strecke führt über Jesewitz und Taucha nach Leipzig und ist 23,6 Kilometer lang. Am 1. November 1874 wurde die Strecke als Verbindung zur Leipzig-Dresdner Eisenbahn eröffnet. In Leipzig diente der am damaligen östlichen Stadtrand gelegene Eilenburger Bahnhof als Endpunkt.

Im Jahre 1884 ging die Strecke als Teil der Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn in der Preußischen Staatsbahn und am 1. April 1920 in der Deutschen Reichsbahn auf. Ab 1942 wurde der Personenverkehr von und zum Eilenburger Bahnhof vollständig eingestellt. Alle Züge verkehrten fortan nach Leipzig Hauptbahnhof.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde auf dieser Strecke das zweite Streckengleis abgebaut. Seit 1977 ist die Strecke zwischen Eilenburg und Jesewitz wieder zweigleisig in Betrieb. Ein Jahr später folgte der zweigleisige Ausbau zwischen der Abzweigstelle Heiterblick und Taucha (b Leipzig), 1980 wurde auf der Teilstrecke zwischen Heiterblick und Jesewitz das zweite Gleis wieder aufgebaut. Wegen nicht ausreichend profilfreier Brückenöffnungen und der Dammbreite zwischen Mockau und Thekla ist der Abschnitt Leipzig Hbf–Heiterblick bis heute eingleisig. Die Elektrifizierung erfolgte 1988. Von 2016 bis Ende 2019 wurde der Abschnitt zwischen Leipzig Nord und Taucha mit der Parthequerung in diesem Bereich gemeinsam mit der Güterringstrecke Wahren–Engelsdorf saniert. Dabei wurde am 15. Dezember 2019 ein neuer Haltepunkt Leipzig Mockauer Straße in Betrieb genommen, welcher auch eine Bahnsteigkante am Güterring besitzt. Die Bahnhöfe Leipzig-Thekla und Taucha erhielten im Rahmen dieser Bauarbeiten bis Ende November 2019 zeitgemäße Reiseverkehrsanlagen.

Gleisende östlich der Riebeckstraße im Mai 1983, im Hintergrund die Brücke Martinstraße

Der Abschnitt zwischen Leipzig Eilenburger Bahnhof und der Abzw Anger wurde bis etwa 1973 von Übergabezügen für die örtlichen Anschließer bedient. Im Eilenburger Bahnhof bestand eine Überladerampe für »Culemeyer«-Straßenroller. Nach der endgültigen Schließung des Bahnhofes wurde das ehemalige Streckengleis bis zur Riebeckstraße verkürzt. Letzte Anschließer waren das Brückenlager der Brückenmeisterei Halle und die Buchbindereimaschinenwerke des Kombinates Polygraph, vormals Maschinenfabrik Karl Krause. Beim Umbau des Stellwerkes Abzw Anger um 1988 wurde das ehemalige Streckengleis noch berücksichtigt. Kurz nach der Jahrtausendwende wurde das Anschlussgleis an der Abzw Anger abgebunden. Die ungenutzten Überbauten der EÜ Zweinaundorfer Straße wurden vor 1998 ausgebaut. Das Planum entwickelte sich zur Grünschneise mit Fuß- und Radweg zwischen dem »Lene-Voigt-Park« auf dem Gelände des ehemaligen Eilenburger Bahnhofs und dem neuen Haltepunkt Anger-Crottendorf.

Bahnhof Taucha nach der Modernisierung

Zwischen Oktober 2017 und November 2019 wurde der Bahnhof Taucha umgebaut. Die bisherigen Zwischenbahnsteige wurden durch einen Inselbahnsteig ersetzt, der über eine Unterführung barrierefrei erreichbar ist. Ferner errichtete man neue Brücken über die Portitzer Straße und den Lösegraben.[1] Der am 30. Juli 2018 in Betrieb genommene neue Hausbahnsteig liegt nicht mehr vor dem ehemaligen Empfangsgebäude, sondern wurde in Richtung Busbahnhof verschoben.[2] Seit der Inbetriebnahme eines elektronischen Stellwerkes der Bauart Thales in Taucha im November 2019 ist zwischen Taucha und Heiterblick Gleiswechselbetrieb möglich. Der Bahnübergang nahe dem Gerichtsweg am ehemaligen Stellwerk Tw wurde aufgegeben. Der Wegübergang Portitzer Straße am bisherigen Stellwerk To wurde durch ein Brückenbauwerk ersetzt. Die beiden alten Stellwerke wurden abgebrochen.

Fahrplan und Fahrzeugeinsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuell verkehren auf dieser Strecke im Reiseverkehr Züge der Linien RE 10 Leipzig–Cottbus–Frankfurt (Oder), RE 11 Leipzig–Hoyerswerda und S4 Markkleeberg-Gaschwitz–Leipzig–Eilenburg–Torgau–Falkenberg (Elster). Zwischen Leipzig Hbf und Taucha verkehrt die S4 täglich im Halbstundentakt. Durch die Verknüpfung der im Zweistundentakt verkehrenden RE-Linie in den S-Bahn-Takt ergibt sich bis Torgau über Eilenburg ein täglicher Halbstundentakt; dabei werden jedoch nicht alle Zugangsstellen bedient. Auf den Linien RE 10/11 verkehren stets zwei Triebwagen des Typs Siemens Mireo, da die Züge bis Falkenberg vereinigt fahren und dort geflügelt werden. Auf der Linie S4 kommen drei- und vierteilige Triebwageneinheiten der Baureihe 442 überwiegend als Solozug zum Einsatz. Die S4 ersetzte die bis Dezember 2013 verkehrenden Züge der Linien RE 11 und RB 115.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnstrecke Leipzig–Eilenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bauprojekt Taucha Bahnhof. In: BauInfoPortal. Deutsche Bahn, archiviert vom Original am 8. November 2018; abgerufen am 8. November 2018.
  2. Deutsche Bahn modernisiert Bahnhof Taucha: Erste Bauphase erfolgreich abgeschlossen. Deutsche Bahn, 30. Juli 2018, abgerufen am 8. November 2018.