Bahnstrecke Mannheim–Weinheim

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Mannheim–Weinheim
Strecke der Bahnstrecke Mannheim–Weinheim
Streckennummer (DB):9400
Kursbuchstrecke (DB):669 (bis 1970: 300g; bis 1992: 568)
Streckenlänge:16,6 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Stromsystem:750 Volt =
Minimaler Radius:23 m
Höchstgeschwindigkeit:80 km/h
Zweigleisigkeit:ja
0,0 Mannheim OEG („Weinheimer Bahnhof“)
ehem. Straßenbahn vom Alten Messplatz
Neckarvorland (Güterumschlag)
Feudenheimer Dampfbahn
Straßenbahn von der
Friedrich-Ebert-Brücke255A7
Straßenbahn über die Schafweide 44A15
Universitätsklinikum
Feudenheimer Dampfbahn
Feudenheim
Straßenbahn nach Feudenheim 27
0,823 Infrastrukturgrenze BOStrab / ESBO
1,0 Lange Rötterstraße
Straßenbahn nach Käfertaler Wald und
Waldfriedhof 44A
1,4 Bonifatiuskirche
1,5 Grenadierstraße
2,2 Exerzierplatz
Bahnstrecke Mannheim–Frankfurt am Main
Käfertal Güterbahnhof (Güterübergabe per Rollbock)
2,5 Boveristraße
2,9 Käfertal Süd
3,4 Mannheimer Straße
Wechsel Betriebsverfahren BOStrab / ESBO
ehem. Straßenbahnendstelle Käfertal
3,9 Mannheim-Käfertal OEG
nach Heddesheim
4,7 Bensheimer Straße
Straßenbahn nach Franklin (in Bau)
5,7 Platz der Freundschaft
Wasserwerk Käfertal
6,8 Tierheim (Üst, seit September 2014)
6,88 Grenze Baden-Württemberg/Hessen
A 6
7,9 Tivoli/Rhein-Neckar-Zentrum
Viernheim Haltepunkt
8,7 Kapellenberg
9,6 Viernheim OEG
10,2 Viernheim Ost
10,7 Walter-Gropius-Allee
Bahnstrecke Weinheim–Worms
A 659
12,41 Grenze Hessen/Baden-Württemberg
A 5
13,3 Freiburger Straße
Dampfziegelei[1]
13,8 Blumenstraße
14,7 Stahlbad
Kurbrunnen[1]
15,4 Händelstraße
Bahnstrecke Frankfurt am Main–Heidelberg
Bahnstrecke Weinheim–Worms
Pfälzer Hof
16,4 Weinheim Hauptbahnhof
zum Güterbahnhof Weinheim (Güterübergabe)
16,7 Weinheim Alter OEG-Bahnhof
nach Heidelberg (Bahnstrecke Weinheim–Heidelberg)

Die Bahnstrecke Mannheim–Weinheim ist eine früher von der Oberrheinischen Eisenbahn-Gesellschaft AG (OEG), später MVV OEG AG, heute von der MVV Verkehr GmbH (EIU) und RNV (Betriebsführung, zugleich EVU) nach der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung für Schmalspurbahnen (ESBO) betriebene, meterspurige Eisenbahnstrecke zwischen Mannheim-Neckarstadt-Ost/Wohlgelegen und Weinheim. Die Strecke befindet sich jedoch weiterhin im Eigentum der MVV Verkehr AG als Nachfolger der OEG. Sie ist eine Nebenbahn, als Betriebsverfahren wird elektronisch signalisierter Zugleitbetrieb angewendet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Betriebsjahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Konsortium Centralverwaltung für Secundairbahnen Herrmann Bachstein erhielt 1886 die Konzession für die Strecke von Mannheim über Käfertal und Viernheim nach Weinheim, die bereits 1887 eröffnet wurde.Nachdem die Strecke 1890 von Weinheim bis Heidelberg und 1891 von Heidelberg nach Mannheim erweitert worden war, wurde 1892 die noch bestehende Lücke zwischen den beiden Bahnhöfen in Mannheim (Weinheimer Bahnhof nördlich des Neckars und Heidelberger Bahnhof südlich des Neckars) geschlossen. Diese Verbindung über die Friedrichsbrücke (heute Kurpfalzbrücke) wurde allerdings nur innerbetrieblich genutzt.

Übernahme durch die SEG[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1895 gründete Bachstein die Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft AG (SEG), in deren Besitz auch die Mannheim-Weinheim-Heidelberg-Mannheimer Eisenbahn (MWHME) im Jahr 1897 überging.

Am 16. Juli 1903 wurde die Strecke zwischen Klinikum (damals Brauereien) und Käfertal aus der Käfertaler Straße und der Mannheimer Straße in die damalige Kronprinzenstraße (heutige Friedrich-Ebert-Straße) verlegt und seitdem bis Käfertal gemeinsam von der SEG und der städtischen Straßenbahn befahren. Ein Teil der alten Strecke durch die Mannheimer Straße blieb als Verbindungsgleis zur Staatsbahn (Bahnhof Käfertal an der östlichen Riedbahn) bis 1971 erhalten.

Beim Haltepunkt und früheren Bahnhof Käfertal Wald bestand viele Jahrzehnte lang ein Abzweiggleis, das durch den Käfertaler Wald entlang der Birkenallee zum 1888 eröffneten Wasserwerk führte. Dieses Anschlussgleis diente der Versorgung des Wasserwerks mit Kohle für die dampfbetriebenen Pumpen. 1911 fuhren auf dieser Zweigstrecke Ausflugszüge. Ungefähr 1936 wurde der 90°-Linksbogen zum Bau der Sullivan Barracks nach Osten verlegt und deren Heizwerk ebenfalls angeschlossen. Ende der 50er Jahre wurde der Anschluss abgebaut.

Da eine in der Anfangszeit angestrebte Verlängerung der Strecke Mannheim–Weinheim über Birkenau und Fürth bis Reichelsheim mit Anschluss an die SEG-Strecke der Reinheim-Reichelsheimer Eisenbahn nicht verwirklicht werden konnte (Weinheim–Fürth wurde mit der Weschnitztalbahn normalspurig ausgeführt), erfolgte in Weinheim 1912 zusammen mit dem Neubau der OEG-Brücke über die Bahnstrecke Frankfurt am Main–Heidelberg am 7. Mai eine Streckenänderung. Die alte Strecke führte vom Stahlbad geradeaus nach Osten – dem Verlauf der heutigen Breslauer Straße folgend – bis zum Güterbahnhof, der mit einer Brücke überquert wurde, dann entlang der Bergstraße nach Norden bis zum Gasthaus Pfälzer Hof (am Standort der heutigen Stadthalle). Für die neue OEG-Brücke wurde die Trasse in die heutige Stahlbadstraße und Mannheimer Straße verlegt sowie die über die Weschnitz führende Stichstrecke von der Bahnhofstraße zum Pfälzer Hof abgebrochen.

Elektrifizierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als erste Teilstrecke wurde bis zum 2. September 1915 die Strecke Käfertal–Viernheim–Weinheim elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut. Damals wurde eine an Querjochen aufgehängte, vollwindschiefe Oberleitung verbaut. Die Elektrifizierung dieser Strecke sorgte auch dafür, dass die OEG bis 1934 die Stadt Weinheim mit Strom versorgte.

Gleichzeitig mit der Elektrifizierung wurde die Linienführung in Mannheim vom nördlich des Neckar gelegenen OEG-Bahnhof („Weinheimer Bahnhof“) auf den Gleisen der Städtischen Straßenbahn über den Paradeplatz, Planken und Wasserturm bis zum Vorplatz des Mannheimer Hauptbahnhofs verlängert.

Nachdem sich durch den Ersten Weltkrieg der geplante elektrische Ausbau weiterer Strecken verzögerte, konnte am 1. September 1956 der durchgehende Rundverkehr mit elektrischen Triebwagen aufgenommen werden.

Modernisierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1970 und 1980 wurden die örtlichen Stellwerke durch automatischen Streckenblock ersetzt. Die Strecke wurde daraufhin vom 1978 in Betrieb genommenen[2] Stellwerk in Käfertal aus gesteuert.

1968 wurde im Rahmen des Ausbaus der Bundesstraße 38 die Trasse in Viernheim geringfügig nach Südosten verlegt. Bisher verlief die Bahnstrecke bis zur Kiesstraße neben der Mannheimer Straße, schwenkte dann nach rechts ab – ungefähr dem Verlauf der heutigen Straße „Auf der Beune“ folgend –, überquerte den Heddesheimer Weg und verlief anschließend direkt neben der Ringstraße (heute „Berliner Ring“) bis zum Viernheimer OEG-Bahnhof. Sie verlief hiermit größtenteils unmittelbar am damaligen Stadtrand. Die neu gebaute Trasse hingegen schwenkte bereits hinter der Jahnstraße von der Mannheimer Straße weg und führte am ehemaligen „Bierkeller“ vorbei und unter der neuen Brücke der Heddesheimer Straße hindurch auf einer veränderten Route bis zum OEG-Bahnhof. Hierdurch konnte auch ein Teil des Berliner Rings verbreitert werden – ein Vorhaben, dessentwegen die Gemeinde bereits 1911 über eine Gleisverlegung verhandelt hatte.

Der Viernheimer „Haltepunkt“ wurde im Zuge dieses Neubaus von seinem bisherigen Standort zwischen Sand- und Kiesstraße an die Jahnstraße verlegt. 1972 wurde er allerdings erneut nach Westen verlegt, diesmal zur Zufahrt des neu eröffneten Rhein-Neckar-Zentrums. Zwischenzeitlich erhielt er auch den Namen „Tivoli“ nach dem direkt angrenzenden Viernheimer Stadtquartier. Mit der später neu angelegten Station „Kapellenberg“ entlang der neuen Strecke befindet sich heute in Höhe des ursprünglichen Haltepunkts wieder eine Haltestelle der OEG.

Anfangs endeten die Strecken in Mannheim noch in separaten Bahnhöfen der OEG beiderseits des Neckars in Höhe der Kurpfalzbrücke. 1973 wurde die Linie von Weinheim in Mannheim über den Neckar (Friedrich-Ebert-Brücke) bis zum Hauptbahnhof verlängert und der Weinheimer Bahnhof stillgelegt. Auf dem Gelände dieses ehemaligen Bahnhofs liegen heute Teile der Bebauung der Neckarpromenade, 2006 wurde fast an gleicher Stelle eine neue Straßenbahnstrecke (entlang der Schafweide) in Betrieb genommen.

Abgestellte Altfahrzeuge in der mittlerweile anderweitig genutzten Viernheimer Wagenhalle
OEG-Bahnhof Viernheim mit Wagenhalle

Zum 1. Juli 1973 wurde die Wagenhalle Viernheim geschlossen. Sie wurde überflüssig, weil die Hauptwerkstätte in Käfertal wegen der Gründung der Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel aufgelöst wurde. Personal und Fahrzeuge wurden von Viernheim nach Käfertal versetzt. Auf dem Gelände unterhielt die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (DGEG) von 1976 bis 1986 ein Museum für Schmalspurfahrzeuge. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude war wegen seines schlechten Zustands lange Zeit nicht öffentlich zugänglich und beherbergte seit seiner Schließung historische Fahrzeuge der OEG. Im Jahr 2008 wurde der Gleisanschluss entfernt, die Halle wurde bis 2010 aufwändig saniert und zu einem Bürokomplex umgebaut.[3]

Bis 1977 wurden die Gleisanlagen im OEG-Bahnhof Käfertal vollständig umgestaltet, da diese noch dem Zustand vor dem Ersten Weltkrieg und damit nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprachen. Dabei wurde eine Wendeschleife angelegt.

1995 wurde das Konzept MVG 2000 umgesetzt, das auch für die OEG große Veränderungen brachte. Endeten bisher die Züge aus Richtung Weinheim am Vorplatz des Mannheimer Hauptbahnhofs und aus Richtung Heidelberg im Bahnhof Mannheim Kurpfalzbrücke, so wurde nun mit Führung der Züge durch die Mannheimer Innenstadt der Ring geschlossen. Um dies zu erreichen, wurde eine kurze Verbindungsstrecke gebaut, die vor dem Collini-Center unter Umgehung des Bahnhofes Kurpfalzbrücke abzweigt und in die Straßenbahnstrecke im Friedrichsring mündet. Damit wurde eine Verbindung wiederhergestellt, die es in ähnlicher Form bis 1928 bzw. 1974 bereits gegeben hatte. Die OEG wurde in das Mannheimer Straßenbahnliniennetz integriert und führte nun die Linienbezeichnung 5R (beziehungsweise nur 5 für Fahrten auf dem Abschnitt Käfertal–Mannheim Hbf–Edingen).

RNV-Zeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

OEG-Zug in Weinheim, in Nähe der Haltestelle Rosenbrunnen, noch vor dem zweigleisigen Ausbau der Strecke entlang der Bergstraße
Wagen 112 in RNV-Lackierung
Fahrscheinautomat in Viernheim

Seit der Vereinheitlichung der Linienbezeichnungen im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) am 10. Dezember 2006 trägt die OEG auf ihrer gesamten Fahrtstrecke die Bezeichnung 5.

Ab März 2012 wurde die Leit- und Sicherungstechnik der Strecke erneuert.[4] Sie wird seit 1.  April mittels eines elektronischen Stellwerks (ESTW) aus der Betriebszentrale im Betriebshof Möhlstraße in Mannheim gesteuert.[5] Zwischen Universitätsklinikum und Mannheimer Straße wird die Strecke nach den Regeln der Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung (BOStrab) betrieben, obwohl dieser Abschnitt zur Eisenbahn-Infrastruktur zählt.

Betriebsstellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Umbenennungen
vorher nachher wann
Viernheim Haltepunkt Kapellenberg 1984
Käfertal Haltepunkt Mannheimer Straße 1995
Gaswerk Händelstraße 1998 (?)
Tivoli Tivoli/Rhein-Neckar-Zentrum
Käfertal Wald Platz der Freundschaft 12. Juni 2016[6]
Luisenstraße Weinheim Hauptbahnhof 12. Juni 2016[6]
Weinheim OEG-Bahnhof Weinheim Alter OEG-Bahnhof 12. Juni 2016[6]
Viernheim-Eissporthalle Walter-Gropius-Allee 9. Dezember 2018

Mannheim OEG-Bahnhof (Weinheimer Bahnhof)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Käfertal DB-Übergabe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Bahnhof Mannheim-Käfertal der Deutschen Bundesbahn existierte eine Rollbockgrube und ein 250 Meter langes Umladegleis der OEG. Von dieser führte seit der Verlegung der OEG-Strecke in die Friedrich-Ebert-Straße ein Gleis durch die Mannheimer Straße, das im Bereich der damaligen Straßenbahn-Wendeschleife hinter ihrer Zufahrt die Strecke erreichte.

Viernheim OEG-Bahnhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bahnhof gab es eine sechsgleisige Wagenhalle, die 1914[7] kurz vor dem Ersten Weltkrieg[8] gebaut wurde. Sie hat ein Tonnendach und eine Backsteinfassade[9], ist 71 m lang, 22 m breit und 11 m hoch (Firsthöhe).[7] Die Halle wurde Mitte der 1970er Jahre wegen zu enger Hallentore außerbetriebgenommen, und von der DGEG und einem Viernheimer Verein als Museum weitergenutzt, das wegen zu hoher Kosten 1986 geschlossen wurde. Durch die dadurch fehlende Instandhaltung verkam die Halle danach in schlechten Zustand, wurde jedoch bis 2002 zum Abstellen von Museumsfahrzeugen genutzt, die während dieser Zeit durch Vandalismus geschädigt wurden.[10]

Im Februar 2000 wurde eine Bürgerinitiative zum Erhalt der Halle gegründet, als die Abrissgenehmigung schon bestand.[8] Im Jahr 2004 stand die Halle für 1,8 Millionen Euro zum Verkauf, ein Investor plant seit 2006 ihre Weiternutzung.[8] Ende 2007 wurde der Bebauungsplan entsprechend geändert, Mitte 2009 begann der Umbau.[8] Die Halle soll danach auf 2 000 m2[11] für 80 Büroarbeitsplätze[8] Platz bieten. Der Umbau wurde 2010 beendet.[11] Der Hauptteil der Halle wurde daraufhin vom Investor, einer Steuerberatungssozietät, genutzt, und der kleinere, östliche Teil von einer Kanzlei.[7] An die frühere Nutzung erinnern außer den Hallentoren ein grüner Wagen zwischen den Büros der Halle[7] und meterspurige Pflasterlinien auf dem Vorplatz.

Nach Inbetriebnahme des ESTW wurden Ende 2014 zwei Gleisverbindungen eingebaut, um aus dem mittleren Gleis ins Gegengleis ausfahren zu können.

Weinheim Luisenstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Haltepunkt Weinheim Luisenstraße befindet sich nahe der Brücke über den DB-Bahnhof. Aufgrund dieser Nähe wurde er teilweise mit dem OEG-Bahnhof verwechselt und im Juni 2016 in Weinheim Hauptbahnhof umbenannt. Die von etwa 4600 Fahrgästen pro Tag genutzten Bahnsteige sind zwölf Zentimeter hoch und teilweise nur 1,6 Meter breit.[12] Durch vom und zum DB-Bahnhof oder ZOB umsteigende Fahrgäste muss die Bergstraße (Bundesstraße 3) gequert werden. Bis etwa in die 1970er Jahre befand sich der Haltepunkt auf der Brücke und hieß „Weinheim Brücke“.

Es ist geplant, den Haltepunkt ab März 2017[13] umzubauen. Hierbei wurde unter anderem eine Verlegung auf die Brücke untersucht, wodurch die Umsteigewege zum DB-Bahnhof hätten verkürzt werden sollen.[12] Man entschied sich jedoch dafür, den Haltepunkt auf die westliche Seite der Bergstraße zu verlegen.[12] Von dort aus soll über eine rollstuhltaugliche Rampe und eine Treppe die Straße unter der Brücke erreichbar sein, von der aus man zum zentralen Omnibusbahnhof und zum südlichen Teil des DB-Bahnsteigs 1 kommt.

Weinheim OEG-Bahnhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der OEG-Bahnhof Weinheim, seit Juni 2016 Weinheim Alter OEG-Bahnhof, befindet sich etwa 500 Meter südlich des DB-Bahnhofs. Ein Gleis führte direkt vor dem Bahnübergang der Moltkestraße über die Bergstraße zum Güterbahnhof, wo es ein Ladegleis an der Obstmarkthalle und zwei Gleise parallel zu einem DB-Gleis gab. In den 1970er Jahren wurde der Bahnsteigbereich von einer großen Asphaltfläche zu den für die OEG Ende des 20. Jahrhunderts typischen Bahnsteigen umgebaut und die Anlagen für den Güterverkehr entfernt. Inzwischen ist der Bahnhof nur noch dreigleisig.

Im Bahnhofsgebäude wurden im Jahr 2016 ein Restaurant und Büros eingerichtet.[14]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich war der Personenverkehr auf der Strecke eine von vier unabhängig voneinander betriebenen OEG-Linien und wurde als Linie A bezeichnet. Die Wagenhalle befand sich in Viernheim.

Im Sommer 1922 fuhren Züge von Weinheim bis nach Bad Dürkheim.

Die Züge der Linie A fuhren im Stundentakt. Werktags morgens fuhr sie im Zwanzig-, teilweise sogar Zehn-Minuten-Takt, nachmittags bis abends im Halbstundentakt. Sonntags fuhren zusätzliche Fernzüge ohne Halt zwischen Mannheim OEG-Bahnhof und Weinheim OEG-Bahnhof, sowie stündliche Zusatzzüge von Mannheim bis Käfertal Wald.

Ab dem 6. September 1943 endeten nach Bombenangriffen im Krieg die Züge in Mannheim im OEG-Bahnhof und fuhren nicht mehr in die Innenstadt. Vom 26. März bis zum 18. Juni 1945 wurde der Betrieb kriegsbedingt eingestellt, erst ab 21. November konnten die Züge aus Weinheim von Handschuhsheim aus weiter über die provisorische Friedrichsbrücke zum Bismarckplatz fahren.

Ab 2. Juni 1957 fuhren die Züge im 24-Minuten-Takt.

Nach der vollständigen Elektrifizierung des OEG-Streckendreiecks Mannheim–Heidelberg–Weinheim–Mannheim 1956 wurden die Züge in Weinheim durchgebunden. Ab 30. Mai 1965 erfolgte die generelle Durchbindung auch in Heidelberg, so dass seit dieser Zeit bis auf Verdichtungszüge alle Züge Rundfahrten sind. Damit fuhren auch auf dieser Strecke Ganzzüge. Eine Rundfahrt dauerte 122 Minuten. Auf der Strecke Mannheim – Weinheim fuhren somit die Linie A von Mannheim Hbf über Weinheim und Heidelberg nach Mannheim Kurpfalzbrücke und die Linie C von Mannheim Hbf über Käfertal nach Heddesheim.

Zum 25. September 1966 wurde der Halbstundentakt eingeführt.

Vom 1. Juli 1971 bis 31. Juni 1973 galt ein Sparfahrplan mit verschlechtertem Takt. Danach fuhren die Züge wieder im Halbstundentakt, in den Hauptverkehrszeiten im 20-Minten-Takt.

Ab dem 30. September 1973 fuhren die Züge in Mannheim wieder zum Hauptbahnhof, diesmal jedoch über die Friedrich-Ebert-Brücke und den Kaiserring. Zum 26. Mai 1974 wurde die Zeitlage der Züge von und nach Heddesheim so angepasst, dass sich auf dem gemeinsam befahrenen Abschnitt ansatzweise ein Viertelstundentakt ergab.

Zum 23. Mai 1993 wurde erneut ein Halbstundentakt eingeführt, zwischen Weinheim und Mannheim gab es zusätzliche Züge. Die Höchstgeschwindigkeit wurde von 60 km/h auf 80 km/h erhöht.

1995 wurden die Weinheimer und die Heidelberger Züge auch in Mannheim durchgebunden. So fahren die OEG-Züge seitdem also ständig im Kreis, falls sie nicht in Edingen/Schriesheim oder Käfertal/Weinheim wenden. Die OEG-Wendegleise an der Schlossgartenstraße (am Hauptbahnhof) wurden damit nicht mehr planmäßig genutzt. Die nur auf dem Abschnitt Käfertal–Mannheim–Edingen fahrenden Züge wurden als Linie 5 bezeichnet, die Rundfahrten als Linie 5R, die Linie von Heddesheim über Mannheim nach Ludwigshafen-Oggersheim als Linie 4. Die Linie 5R fuhr von da an im 20-Minuten-Takt (an Wochenenden Halbstundentakt), zwischen Edingen und Käfertal wurde dies durch die Linie 5 auf einen 10-Minuten-Takt (an Sonntagen 20-Minuten-Takt) verdichtet.

Für die komplette Rundfahrt wurden 1995 zunächst 62 und für die Kurzläufer zwischen Käfertal und Edingen 63 als Liniennummern verwendet, so wie es der VRN in seinem verbundweiten Konzept vorsah. Da die MVV innerhalb Mannheims jedoch die Bezeichnung 5 verwendete, um die OEG in ihr Stadtbahnnetz einzufügen, wurde nach einiger Zeit auf 5R (statt 62) für die gesamte Rundstrecke und 5 (statt 63) für die Kurzläufer zwischen Käfertal und Edingen umgestellt. Im Fahrplanbuch des VRN war der Fahrplan aber unter der Tabellennummer „R 65“ zu finden. Die Unterscheidung zwischen 5 und 5R wurde Ende 2006 endgültig aufgegeben und seither ausschließlich die Bezeichnung 5 verwendet, welche nun auch im Fahrplanbuch angewandt wird. Die Züge der Strecke nach Heddesheim werden seit Juni 2016 als Linien 5A und 15 geführt.

Die hier behandelte Bahnstrecke bindet länderübergreifend das hessische Viernheim ins übrige Eisenbahnnetz ein. An den FeiertagenHeilige Drei Könige“ (6. Januar) und „Allerheiligen“ (1. November), die nur in Baden-Württemberg begangen werden, findet daher auch zwischen Mannheim und Weinheim ein reduzierter Betrieb statt. Jedoch werden an diesen Tagen aufgrund des verstärkten Ansturms auf das Viernheimer Rhein-Neckar-Zentrum meist Verdichtungszüge eingesetzt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b uni-greifswald.de (Memento vom 11. Mai 2013 im Internet Archive)
  2. Moderne Bombardier Elektroniksysteme lösen alte RNV-Stellwerke ab (Memento vom 23. August 2016 im Internet Archive)
  3. Webseite der Ingenieurgemeinschaft Kronach und Müller (Memento vom 22. Oktober 2012 im Internet Archive)
  4. Erneuerung der Sicherungstechnik auf den Linien 4 und 5 (Memento vom 26. März 2016 im Internet Archive)
  5. rnv nimmt neues Stellwerk in Käfertal in Betrieb. Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, 22. März 2014, archiviert vom Original am 17. Februar 2015; abgerufen am 17. Februar 2015.
  6. a b c Sommerfahrplanwechsel: Deutliche Angebotsverbesserungen und neue Linien. 12. Juni 2016, archiviert vom Original am 19. August 2016; abgerufen am 19. August 2016 (Verkehrsmeldung).
  7. a b c d Modernes Bürogebäude in historischem Gewand. Mannheimer Morgen Großdruckerei und Verlag GmbH, 8. September 2011, abgerufen am 28. August 2016.
  8. a b c d e Bertram Bähr: Stadtentwicklung: Nach dem Bau der Seniorenwohnungen am OEG-Bahnhof entsteht jetzt ein modernes Bürogebäude in historischem Ambiente: Wagenhalle verlässt das Abstellgleis. Mannheimer Morgen Großdruckerei und Verlag GmbH, 10. September 2009, abgerufen am 28. August 2016.
  9. Sanierung OEG Halle – Viernheim (2011). Jarcke Architekten, archiviert vom Original am 27. August 2016; abgerufen am 28. August 2016.
  10. OEG 66 (Memento vom 27. August 2016 im Internet Archive)
  11. a b Webseite der Ingenieurgemeinschaft Kronach und Müller (Memento vom 22. Oktober 2012 im Internet Archive)
  12. a b c Doris Vogt: Verlegung der Haltestelle Luisenstraße Weinheim. (PDF; 4,0 MiB) Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, 21. September 2015, archiviert vom Original am 3. November 2015; abgerufen am 26. August 2016.
  13. Gleiserneuerung und barrierefreier Haltestellenausbau in Weinheim. Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, archiviert vom Original am 26. August 2016; abgerufen am 26. August 2016.
  14. Restaurant und Büros im alten Bahnhof. In: Echo Online. Echo Zeitungen GmbH, 17. Oktober 2015, archiviert vom Original am 11. September 2016;.