Bahrain Elite Endurance Triathlon Team

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Logo des „Bahrain Endurance 13 Team“

Das Bahrain Elite Endurance Triathlon Team ist ein Triathlon-Team mit internationaler Beteiligung mit Sitz in Bahrain.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team-Leiter Chris McCormack, 2008

Anfang des Jahres 2015 wurde von Scheich Nasser Bin Hamad Al Khalifa das Bahrain Elite Endurance Triathlon Team gegründet und im Mai erstmals offiziell vorgestellt.[1] Er will damit auch bei der Bevölkerung der Golfstaaten auf die Leistungen im Ausdauersport aufmerksam machen.

Das Ziel dieses Teams sind internationale Erfolge auf der Triathlon-Langdistanz und somit gilt im Oktober die Weltmeisterschaft im Rahmen des Ironman Hawaii als einer der Höhepunkte in der laufenden Saison. Das Team wurde geleitet vom Australier Chris McCormack (zweifacher Ironman-Weltmeister).[2]

Aktuelle Mitglieder des internationalen Athleten-Teams im „Bahrain Endurance 13 Team“ sind (Stand: 21. Mai 2023):

Weitere Athleten, die für das Team starteten, sind

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison 2019[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison 2018[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schweizerin Caroline Steffen war ebenso wie der Schwede Fredrik Croneborg seit 2015 im Team und für sie wurden 2018 die Australierin Ashleigh Gentle und der US-Amerikaner Ben Kanute ins 13-köpfige Team aufgenommen.[3]

Saison 2017[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neu im Team aufgenommen für die Saison 2017 wurden die Britin Holly Lawrence (amtierende Ironman-70.3-Weltmeisterin) und ihr Landsmann Alistair Brownlee (Doppel-Olympiasieger Kurzdistanz) sowie der Spanier Mikel Calahorra (als erster Age-Group-Athlet), der das Team aber nach seiner ersten Saison wieder verließ.[4] Der Deutsche Sebastian Kienle ist 2017 nicht mehr im Team.

Saison 2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mai 2016 gewann der Kanadier Brent McMahon den Ironman Brasil und stellte mit seiner Siegerzeit von 7:46:10 Stunden die zweitschnellste je bei einem Ironman-Rennen erzielte Zeit ein – nur zwölf Sekunden hinter dem Weltrekord des Belgiers Marino Vanhoenacker (2011, Ironman Austria).
Im Juli gewann die beiden amtierende Ironman-Weltmeister Daniela Ryf und Jan Frodeno den Challenge Roth. Frodeno erzielte mit seiner Siegerzeit von 7:35:39 Stunden eine neue Weltbestzeit auf der Langdistanz und Ryf stellte nach 8:22:04 Stunden die drittschnellste je von einer Frau erreichte Zeit ein.
Caroline Steffen wurde im September ITU-Vize-Weltmeisterin auf der Langdistanz.

2016 konnte er sich acht Athleten aus dem Team für einen Startplatz beim Ironman Hawaii qualifizieren: Die beiden Titelverteidiger Daniela Ryf und Jan Frodeno sowie Jodie Swallow, David Pleše, James Cunnama, Terenzo Bozzone, Ben Hoffman und Brent McMahon.[5]

Saison 2015[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juli 2015 konnte das Team beim Ironman Germany mit Daniela Ryf und Jan Frodeno bei den Männern jeweils den Europameister stellen und mit Sebastian Kienle sowie Caroline Steffen noch einen zweiten bzw. dritten Rang erzielen. Bei den Ironman 70.3-Weltmeisterschaften wurden Ryf und Frodeno auch jeweils Weltmeister auf der Mitteldistanz. Mit Kienle auf dem zweiten und Gómez auf dem dritten Rang konnte das Team bei den Männern das komplette Podest belegen. Im Oktober konnte das Team bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii mit Daniela Ryf und Jan Frodeno sowohl den Sieger bei den Frauen als auch den Männern stellen.

Paul Ambrose hat das Team nach dieser Saison verlassen.

Kritik am Team[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Menschenrechtsorganisationen[6] verweisen darauf, dass Sportler, die für dieses Team starten, sich als Aushängeschild und Sympathieträger für ein Land und dessen Regierung gebrauchen lassen, das sich durch massive Menschenrechtsverletzungen auszeichnet und Gewalt als legitimes Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele betrachtet.
Insbesondere der Gründer dieses Teams Scheich Nasser Bin Hamad Al Khalifa hat sich neben sportlichen Leistungen (Ironman-Hawaii-Finisher, 2018) durch problematische Aussagen zum Umgang mit politischen Gegnern und auswärtigen Feinden hervorgetan. Nasser Bin Hamad Al Khalifa ist Oberkommandant in der königlichen Garde. Er steht in der Thronfolge an vierter Stelle.

Der Name „Bahrain Endurance 13 Team“ des Teams ist auf 13 Menschenrechtsadvokaten, die „Bahrain 13“, zurückzuführen. Sie hatten sich nach den Protesten im Land im Jahr 2011 („Arabischer Frühling“) auf Menschenrechtsverletzungen, unter anderem Folter, aufmerksam gemacht.[7][8]

Der Deutsche Jan Frodeno startet seit 2015 für das Bahrain Elite Endurance Triathlon Team. Frodeno sieht seinen Sponsor nicht unkritisch, vermeidet es jedoch sich persönlich vom Gründer und Leiter des Teams zu distanzieren oder Kritik an dessen gewaltbereiter, auch vor Folter und Vergeltung nicht zurückschreckender militanter Haltung zu üben.

„Dass sicherlich der Gründer dieses Projektes zweifelhafte Entscheidungen trifft, will ich auf keinen Fall wegdiskutieren. Ich will nur betonen, dass dies (d. h. die Förderung des Sports) vielleicht eine positive Sache ist, die dieser Mensch ins Leben gerufen hat ... Wir sind wirklich vor Ort, verändern dort Sachen, verbringen Zeit dort, wir geben nicht nur einen Namen, sondern setzen uns mit Jugendlichen auseinander und bringen Menschen jeglicher Gesinnung durch den Triathlon zusammen.“

Jan Frodeno beim Interview im Rahmen der Sendung Triathlon made in Bahrain im Oktober 2019

Frodeno begründet seine Teamzugehörigkeit damit, dass er hofft, die sportlichen Erfolge des Teams würden in Bahrain zur Popularität des Ausdauersports Triathlon beitragen und auf diese Weise den inneren Frieden des Landes fördern und zur Verständigung ermutigen.

Sebastian Kienle hatte sich selbst nach der Saison 2016 aufgrund des zweifelhaften Rufs seines Sponsors vorzeitig aus dem Vertrag mit seinem Sponsor gelöst und er spricht von finanzieller Förderung in beträchtlicher Höhe.[9]

„Das war eine falsche Entscheidung und ich habe mich in dem Moment kaufen lassen. Ich mag meinen Sport so unheimlich, weil ich dadurch eine extreme Freiheit genieße, und dann Geld anzunehmen, um damit ein Regime zu repräsentieren, das anderen Menschen die Freiheit nimmt, ging nicht mehr ... Erstmals stand da 'ne ziemlich schöne Zahl für das, was uns da bezahlt worden ist dafür das zu repräsentieren.“

Sebastian Kienle beim Interview im Rahmen der Sendung Triathlon made in Bahrain im Oktober 2019

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gomez führt neues Triathlon Team an (6. Mai 2015)
  2. Bahrain Endurance Team: Finale Teamaufstellung mit Sebastian Kienle enthüllt (10. Mai 2015)
  3. NEUE ATHLETEN IM BAHRAIN ENDURANCE TEAM@1@2Vorlage:Toter Link/tri-mag.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (30. Januar 2018)
  4. Alistair Brownlee startet für das Bahrain Endurance 13 Team (14. Februar 2017)
  5. Brave eight chasing Kona dreams (5. Oktober 2016)
  6. Wenzel Michalski (Human Rights Watch), Andreas Schüller (European Center for Constitutional and Human Rights)
  7. Bahrain 13 – Read About Members of the Bahrain 13 (28. Februar 2013)
  8. Frank Wechsel; Simon Müller: Carbon & Laktat vom 11. Dezember 2019: Ironman 70.3 Bahrain und Team Bahrain Endurance 13 (Podcast). In: Podcast Carbon und Laktat. Triathlon Magazin, 11. Dezember 2019, abgerufen am 27. März 2020 (deutsch).
  9. Triathlon made in Bahrain. 10. Oktober 2019, abgerufen am 11. Oktober 2019.