Baluster
Der Baluster (über franz. balustre von ital. balaustro von griech. βαλαύστιον / balaustion = „Granatapfelblüte“, wegen der glockenförmigen Blütenform des Granatapfelbaums)[1] ist die niedrige Einzelsäule einer Balustrade.
Form[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Meist haben Baluster einen runden Querschnitt, es gibt jedoch auch quadratische oder polygonale Ausführungen. Der Schaft der Baluster ist stark profiliert; ihr Mittelteil ist oft bauchig (dicker) gebaut. Insgesamt ähneln sie Amphoren oder Vasen, in seltenen Fällen auch kannelierten Säulen oder Obelisken.
Materialien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Baluster können aus vielen Materialien, wie z. B. Holz, Naturstein, Stuck, Edelstahl oder Acryl sowie Perlacryl bestehen. Ein hölzerner Baluster wird auch „Docke“ genannt.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Möbelkunst dienen gedrechselte Baluster seit der Antike als Tisch- und Stuhlbeine für Repräsentationsmöbel. In der Architektur fanden sie erst in der Renaissance als tragende Elemente eines Geländers oder als Eckzieraufsätze Verwendung.
Weiterführende Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Rudolf Wittkower: The Renaissance Baluster and Palladio. In: Palladio and English Palladianism. London 1974, S. 41–48. (Erstmals in: Bollettino X/1968, Centro Internazionale di Studi di Architettura Andrea Palladio).[A 1]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Hrsg.): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, S. 243, Eintrag Baluster.
Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Wittkower bietet einen historischen Abriss über die Entwicklung und Verbreitung sowie eine Klassifizierung verschiedener Balusterarten in der Architektur.