Bambi-Verleihung 2007

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Die 59. Bambi-Verleihung fand am 29. November 2007 im CCD Congress Center in Düsseldorf statt. Sie wurde ab 20:15 Uhr von Harald Schmidt moderiert und live in der ARD übertragen.[1]

Veranstaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehbeteiligung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Übertragung wurde von durchschnittlich 5,8 Millionen Zuschauern verfolgt, was einem Marktanteil von 20,5 Prozent entspricht.[2]

Der Publikums-Bambi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Publikums-Bambi 2007 würde über fünf Filme abgestimmt: Afrika, mon amour, Die Flucht, Die Frau vom Checkpoint Charlie, Der geheimnisvolle Schatz von Troja und Tarragona – Ein Paradies in Flammen.[3] Mit 43 Prozent der Stimmen ging der Bambi an Die Flucht;[4] er wurde von Hauptdarstellerin Maria Furtwängler, der Frau von Veranstalter Hubert Burda, entgegengenommen.

Der Überraschungs-Bambi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Heesters hatte bereits 1997 seinen vierten Bambi erhalten, den für sein Lebenswerk. Wenige Tage vor seinem 100. Geburtstag hatte er 2003 einen Ehrenbambi erhalten. Für 2007 wurde ihm von der Bunte-Chefredakteurin Patricia Riekel ein weiterer Bambi überreicht, für den man den Namen Überraschungs-Bambi gefunden hatte. Riekel outete sich dabei als großer Fan von Johannes Heesters und sagte dem fast 104-jährigen, dass er nunmehr jedes Mal, wenn er zur Bambi-Verleihung kommen würde, einen erhalten werde.[5]

Ein Bambi für Tom Cruise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch Tom Cruise erhielt einen Bambi, und zwar für den Film Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat in der Kategorie Courage. In der Laudatio fand Frank Schirrmacher, damals Herausgeber der FAZ, begeisterte Worte dafür. „Durch seine Entscheidung, Graf Stauffenberg sein Gesicht zu leihen“, werde Tom Cruise „das Bild, das die Welt sich von uns Deutschen macht, verändern.“ „Durch Tom Cruises mutige Entscheidung, diese Rolle zu spielen“, werde „Stauffenbergs Anliegen“, das „Ansehen des Landes zu retten, gerade auch im Ausland“, doch noch verwirklicht. So könne verstanden werden, „dass man sich dem Unmenschlichen widersetzen kann, und dass Heldenmut und eine menschliche Haltung noch wichtiger sind als der Erfolg einer Tat.“ Die Entscheidung, Cruise diesen Bambi zu verleihen fand er ebenfalls mutig und fügte hinzu, sie sei „richtig, ja zwingend.“[6] Der so Geehrte bedankte sich ausführlich, fast eine Viertelstunde lang.[7][8] Tatsächlich dauerte die Rede „nur“ sieben Minuten und 53 Sekunden, sie war aber dennoch die längste Dankesrede der Bambigeschichte.[9]

Für die FAZ lief der Abend damit „auf seinen eigentlichen Höhepunkt zu, indem er sich zur internationalen Filmgeschichte hin öffnete.“ Zweifellos sei Tom Cruise „[d]er wichtigste Preisträger der diesjährigen Bambi Verleihung“ gewesen und habe „eine Auszeichnung in der wohl schönsten Kategorie“ erhalten: Courage.[4] Mit dieser Meinung stand die FAZ allerdings alleine da.

Die anderen Zeitungen zitierten dazu gerne eine Aussage Heiner Lauterbachs von der Verleihung: „Einen Film zu drehen, dafür 50 Millionen Dollar zu bekommen – ich finde, da gibt es Mutigeres.“[7][10][8] Der Stern wies darauf hin, dass noch niemand den Film, „der im nächsten Sommer ins Kino kommen soll“ gesehen habe (tatsächlich hatte der Film seine Weltpremiere am 15. Dezember 2008, in Europa war er ab dem 20. Januar 2009 zu sehen). Die Entscheidung, „dem Mimen für seine Rolle quasi vorab einen Bambi zuzusprechen,“ mute „höchst merkwürdig an - ganz zu schweigen von der dafür gewählten Kategorie ‚Courage‘“. Besonders erstaunt sei man aber über die Laudatio Schirrmachers gewesen.[7]

Auch Markus Ehrenberg vom Tagesspiegel wunderte sich über „[s]o viel Pathos“ und wies auf die Mitgliedschaft von Tom Cruise in „der nicht immer ganz so feinen Scientology-Sekte“ hin.[8]

Markus Brauck und Thomas Tuma verliehen Silvester 2007 im Spiegel ihre eigenen Auszeichnungen. Dabei gaben sie Burda den Preis für den dümmsten Preis für den Bambi an Tom Cruise, sahen aber ein, dass es schwierig sei, „wenn man zwar Preis und Promi hat, aber noch keinen Grund.“ Außerdem verliehen sie Frank Schirrmacher den Welken Lorbeer „für die albernste Laudatio“ und Tom Cruise die Auszeichnung für den durchgeknalltesten Preisträger.[11]

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufbauend auf die Bambidatenbank:[12]

Comeback[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Henry Maske
Laudatio: Heiner Lauterbach

Courage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tom Cruise für Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat
Laudatio: Frank Schirrmacher

Ehren-Bambi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Königin Rania von Jordanien
Laudatio: Hans-Dietrich Genscher

Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kinder brauchen uns
Laudatio: Sabine Christiansen

Film National Schauspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Matthias Schweighöfer für Das wilde Leben
Laudatio: Heike Makatsch und Sebastian Koch

August Diehl für Nichts als Gespenster
Ulrich Noethen für Ein fliehendes Pferd

Film National Schauspielerin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katja Riemann für Ein fliehendes Pferd
Laudatio: Heike Makatsch und Sebastian Koch

Nina Hoss für Yella
Jessica Schwarz für Nichts als Gespenster

Information[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maybrit Illner
Laudatio: Ulrich Wickert

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hape Kerkeling für sein Buch Ich bin dann mal weg
Laudatio: Harald Schmidt

Lebenswerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sophia Loren
Laudatio: Maria Furtwängler

Mode[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Christopher Bailey
Laudatio: Eva Herzigová

Musik International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bon Jovi

Schauspiel National[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Armin Mueller-Stahl
Laudatio: Veronica Ferres

Sonderpreis der Jury[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benjamin Sadler, Katharina Wackernagel und Denise Marko für Contergan

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen für die erfolgreiche Verteidigung des Weltmeistertitels
Laudatio: Günter Netzer und Johannes B. Kerner

TV-Ereignis des Jahres/Publikums-Bambi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maria Furtwängler für Die Flucht

TV-Serie international[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eva Longoria für Desperate Housewives
Laudatio: Hannes Jaenicke

Überraschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Heesters
Laudatio: Patricia Riekel

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Uwe Mantel: Harald Schmidt moderiert "Bambi"-Verleihung. In: DWDL.de. 18. Juli 2007, abgerufen am 1. Juli 2023.
  2. Glamour und Emotionen. In: HubertBurda.de. 30. November 2007, abgerufen am 5. Juni 2017.
  3. BAMBI 2006: Deutschland sucht das TV-Ereignis des Jahres. In: 20 Minuten. 29. November 2007, abgerufen am 5. Juni 2017.
  4. a b Oliver Jungen: Gold für den Mut. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 30. November 2005 (Online [abgerufen am 5. Juni 2017]).
  5. Hollywood zu Gast. In: Bambi.de. Archiviert vom Original am 28. März 2019; abgerufen am 5. Juni 2017.
  6. Frank Schirrmacher: Laudatio auf Tom Cruise Ein Mann der Courage. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 30. November 2005 (Online [abgerufen am 5. Juni 2017]).
  7. a b c Peter Luley: Würde unter Druck. In: Stern. 30. November 2007 (Online [abgerufen am 5. Juni 2017]).
  8. a b c Markus Ehrenberg: Gott zum Cruise! In: Der Tagesspiegel. 30. November 2007 (Online [abgerufen am 5. Juni 2017]).
  9. Goldene Re(h)korde. In: Bambi.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Mai 2017; abgerufen am 5. Juni 2017.
  10. Nina Trentmann: Die spezielle Bambi-Verleihung des Tom Cruise. In: Welt. 30. November 2007 (Online [abgerufen am 5. Juni 2017]).
  11. Markus Brauck, Thomas Tuma: Von Bambies und Bären. In: Der Spiegel. 31. Dezember 2007 (Online [abgerufen am 5. Juni 2017]).
  12. Bambi Preisträger. In: Bambi.de. Archiviert vom Original am 22. März 2016; abgerufen am 8. Oktober 2022.