Bambi-Verleihung 2012

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Die 64. Bambi-Verleihung fand am 22. November 2012 nach 2007 zum zweiten Mal im CCD Congress Center in Düsseldorf statt. Sie wurde live in der ARD übertragen.

Veranstaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moderation und Sehbeteiligung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie schon in den Vorjahren gab es auch 2012 keine eindeutige Moderation. Die Begrüßung übernahm Céline Dion, die auch den einleitenden Show-Act gesungen hatte. Sie bekam selbst einen Bambi (für Entertainment), genauso wie Jan Josef Liefers (Publikums-Bambi), der am Ende nach seinen beiden Laudationes (für Joachim Fuchsberger und dessen Frau Gundel) die Verleihung beendete.

2,61 Millionen Zuschauer sahen die Bambi-Verleihung, was einem Marktanteil von 9,3 % entspricht. Im Vorjahr waren es noch 6 Millionen gewesen.[1]

Der Publikums-Bambi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Publikums-Bambi 2012 ging es um Filme. Nominiert waren Die Jagd nach dem Bernsteinzimmer, Das Kindermädchen, Die Rache der Wanderhure und Der Turm. Der Bambi ging an Jan Josef Liefers, Claudia Michelsen, Nadja Uhl, Sebastian Urzendowsky und Götz Schubert für Der Turm.

Nichtprominente Gewinner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bambi für Stille Helden ging 2012 an Ruth Pfau, eine Ärztin und Ordensschwester, die ab 1960 bis zu ihrem Tod 2017 in Pakistan gegen die Lepra kämpfte, sowohl auf medizinischer als auch auf politischer Ebene.[2]

Für Zivilcourage wurde Tina K. ausgezeichnet, deren Bruder Jonny im Oktober 2012 zu Tode geprügelt wurde, als er einem Freund helfen wollte. Seitdem setzt sie sich gegen Gewalt und Ausgrenzung ein.[3] Der Rabbiner Daniel Alter erhielt den Bambi für Integration. Nachdem er in Berlin auf offener Straße zusammengeschlagen worden war setzt er sich für das friedliche Zusammenleben und den Dialog zwischen den Religionen ein.[4]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friederike Zoe Grasshoff meinte in ihrer Kritik in der Süddeutschen Zeitung, die Bambi-Verleihung, die „der glanzvollste Abend des Jahres“ sein wollte, sei „eine lieblose Aneinanderreihung von Preisvergaben, die zum großen Teil vor allem eins sind: beliebig.“ Sie sprach auch von „langweiligen Einspielfilmchen und so manchem Star, den man erst einmal googeln muss, bevor sich einem dessen Prominenz erschließt.“ Insgesamt fand sie die Verleihung langweilig, mutlos, routiniert und einstudiert.[5]

Im Spiegel kam Arno Frank zu einem ähnlichen Ergebnis. „Es war ein Abend wie ein Nachmittag beim Friseur. Drei Stunden Wartezeit, lähmende Langeweile – und nur eine einzige bunte Illustrierte zur Hand.“ Mit diesen Worten beginnt eine Kritik, die ebenfalls die Langeweile der Veranstaltung in den Mittelpunkt stellt: „Fortwährend wurden pathetische Einspielfilmchen gezeigt und Reden geschwungen, in denen noch mal erzählt wurde, was in den Einspielfilmchen zu sehen war.“ Ansonsten machte er sich über die „große[n] Gefühle“ und den Narzissmus in der Verleihung lustig.[6]

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Comedy[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martina Hill
Laudatio: Max Giermann

Entertainment[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Céline Dion
Laudatio: Peter Maffay

Film International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Salma Hayek
Laudatio: Thomas Kretschmann

Film National[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pegah Ferydoni, Adnan Maral, Elyas M’Barek, Josefine Preuß und Anna Stieblich für Türkisch für Anfänger
Laudatio: Richy Müller

Rubbeldiekatz
Eine ganz heiße Nummer

Integration[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Daniel Alter
Laudatio: Hubert Burda

Lebenswerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Joachim Fuchsberger
Laudatio: Jan Josef Liefers

Millennium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Felix Baumgartner
Laudatio: Thomas Huber und Alexander Huber

Pop International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

One Direction
Laudatio: Palina Rojinski

Pop National[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cro
Laudatio: Joko Winterscheidt

Publikums-Bambi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jan Josef Liefers, Claudia Michelsen, Nadja Uhl, Sebastian Urzendowsky und Götz Schubert für Der Turm
Laudatio: Sylvie van der Vaart

Schauspieler National[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ulrich Tukur für Rommel
Laudatio: Jeanette Hain

Kostja Ullmann für Mein eigen Fleisch und Blut
Herbert Knaup für Milchgeld. Ein Kluftingerkrimi

Schauspielerin National[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alina Levshin für Kriegerin
Laudatio: Kai Pflaume

Barbara Auer für Das Ende einer Nacht
Martina Gedeck für Die Wand
Caroline Peters für Mord mit Aussicht

Shootingstar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andreas Gabalier
Laudatio: Mirjam Weichselbraun

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirsten Bruhn, Julius Brink und Jonas Reckermann
Laudatio: Matthias Opdenhövel

Stille Helden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruth Pfau
Laudatio: Johannes B. Kerner

Talent[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mercan Türkoğlu
Laudatio: Nina Eichinger

Überraschungs-Bambi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gundel Fuchsberger
Laudatio: Jan Josef Liefers

Unsere Erde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steven Amstrup, Eisbärenforscher
Laudatio: Andreas Kieling

Zivilcourage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tina K., Gründerin von I am Jonny
Laudatio: Tom Buhrow

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bambi Preisträger. In: Bambi.de. Archiviert vom Original am 22. März 2016;.
  • Top-Acts bei BAMBI 2012. In: Bambi.de. Archiviert vom Original am 28. März 2019;.
  • Bambi Awards. In: IMDb. (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bambi 2012: Glamour und ernste Momente. In: Focus. 23. November 2012 (Online [abgerufen am 13. Juni 2017]).
  2. Staatsbegräbnis für deutsche Lepra-Ärztin Ruth Pfau. In: Der Tagesspiegel. 19. August 2017 (Online [abgerufen am 23. November 2018]).
  3. Sidney Gennies: Tina K. erhält Bambi für Engagement gegen Gewalt. In: Der Tagesspiegel. 23. November 2012 (Online [abgerufen am 13. Juni 2017]).
  4. Sandra Dassler, Benjamin Lassiwe: Friedenau setzt ein Zeichen. In: Der Tagesspiegel. 3. September 2012 (Online [abgerufen am 13. Juni 2017]).
  5. Friederike Zoe Grasshoff: Sag mir, wo die Helden sind. In: Süddeutsche Zeitung. 6. August 2014 (Online [abgerufen am 13. Juni 2017]).
  6. Arno Frank: Der Emotionsautomat sagt Danke, Danke, Danke. In: Der Spiegel. 23. November 2012 (Online [abgerufen am 12. Juni 2017]).