Barweiler

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Wappen Deutschlandkarte
Barweiler
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Barweiler hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 21′ N, 6° 52′ OKoordinaten: 50° 21′ N, 6° 52′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Ahrweiler
Verbandsgemeinde: Adenau
Höhe: 470 m ü. NHN
Fläche: 8,52 km2
Einwohner: 389 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 46 Einwohner je km2
Postleitzahl: 53534
Vorwahl: 02691
Kfz-Kennzeichen: AW
Gemeindeschlüssel: 07 1 31 008
Adresse der Verbandsverwaltung: Kirchstraße 15
53518 Adenau
Website: www.barweiler.de
Ortsbürgermeister: Josef Thelen
Lage der Ortsgemeinde Barweiler im Landkreis Ahrweiler
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Karte
Barweiler, im Hintergrund die Nürburg
Wallfahrtskirche St. Gertrud

Barweiler ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Adenau an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Barweiler liegt fünf Kilometer südwestlich von Adenau an der Bundesstraße 258 auf einem von Osten nach Westen abfallenden Gelände. Die Wohnbebauung des Dorfes umfasst Höhenlagen zwischen 455 m ü. NHN und 495 m ü. NHN. Östlich grenzt der Staatsforst Adenau an. Das Gemeindegebiet reicht im Norden und Westen bis ins Tal des Wirftbachs, eines rechten Nebenflusses des Trierbachs, wo es mit 325 m ü. NHN seinen tiefsten Bodenpunkt erreicht. Zu Barweiler gehören die Wohnplätze Barweilermühle und Kottenbornermühle.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frühgeschichtliche Funde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Besiedelung Barweilers fand vermutlich in der Zeit um 500 v. Chr. statt, worauf zwanzig im Jahr 1930 gefundene Hügelgräber hinweisen. Beim Bau der heutigen B 258 wurden 1937 Fundamente eines gallo-römischen Umgangstempels gefunden, der etwa im 2. Jahrhundert n. Chr. gebaut worden ist. Die römischen Ursprünge wurden auch 1954 mit dem Fund eines römischen Brunnens und eines Gräberfeldes mit Steinkistengräbern aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. bestätigt.[3]

Herkunft des Namens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Barweiler stammt vermutlich von baro, was mit „Heiligtum“ und „Opferstätte“ übersetzt wird. Die Begründung für diesen Namen liegt vermutlich in der Funktion als vorchristliche Kultstätte. Vormals wurde die Herkunft auf das althochdeutsche Dorf baro zurückgeführt, was in etwa „kahl, bloß, öde“ bedeutet.

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals erwähnt wurde der Ort 855 in einer Schenkungsurkunde des Kaisers Lothar I. als Brunuilare.[4] Schon vor 940 hatte Barweiler eine Kapelle, die zusammen mit der Mutterkirche in „Okyshem“ (Üxheim) der Trierer Abtei St. Maximin gehörte.[5] In einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Ruotbert erschien der Ort 943 als Barwilra.[3] Papst Innozenz II. nahm am 6. Mai 1140 neben anderen Besitzungen der Abtei auch Barwilre nebst Kirche unter seinen Schutz. Im Liber valoris der Erzdiözese Köln aus dem 14. Jahrhundert wird Barweiler als dem Eifeldekanat zugehörig aufgeführt, bezeichnet den Ort aber nicht als Pfarrei.[5] Die heutige Pfarrkirche St. Gertrud wurde im 18. Jahrhundert errichtet, 1826/27 umgebaut und in den 1960er Jahren erweitert.

Landesherrlich gehörte Barweiler ursprünglich zur Grafschaft Nürburg und kam 1290 zu Kurköln.[3] Diese Zugehörigkeit währte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Als Teil des kurkölnischen Amtes Nürburg war Barweiler Sitz einer Vogtei. Zur Vogtei Barweiler gehörten die Dorfschaften Barweiler, Bauler, Hoffeld, Müsch, Pomster, Reifferscheid, Rodder, Wiesemscheid und Wirft.[6]

Nach 1794[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Infolge des Ersten Koalitionskrieges kam das Linke Rheinufer, damit auch Barweiler, 1794 unter französische Herrschaft. Unter der französischen Verwaltung wurde Barweiler 1798 Sitz einer Mairie, Barweiler gehörte zum Kanton Adenau und zum Arrondissement Bonn im Rhein-Mosel-Département. Zur Mairie Barweiler gehörten auch die Ortschaften Bauler, Pompster und Wissemscheid.[7]

Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress wurde das Rheinland 1815 dem Königreich Preußen zugeordnet. Die Gemeinde Barweiler wurde von 1816 an von der Bürgermeisterei Aremberg im damals neu geschaffenen Kreis Adenau im Regierungsbezirk Koblenz verwaltet, von 1822 an gehörte Barweiler zur Rheinprovinz. Zum 30. September 1932 wurde der Kreis Adenau aufgelöst, Barweiler kam zum Landkreis Ahrweiler.

Seit 1945 ist Barweiler Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz und gehört seit 1968 der Verbandsgemeinde Adenau an.

Heute wird der Ort durch den Tourismus geprägt, die Ortsgemeinde ist Standort mehrerer Gäste- und Ferienhäuser.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Barweiler, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[8][1]

Jahr Einwohner
1815 357
1835 400
1871 388
1905 337
1939 368
1950 403
1961 347
Jahr Einwohner
1970 405
1987 419
1997 490
2005 471
2017 382
2020 384
2022 389

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Barweiler besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[9]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Josef Thelen wurde bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 96,19 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt als Ortsbürgermeister von Barweiler bestätigt.[10]

Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Barweiler – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2019[Version 2022 liegt vor.]. S. 5 f. (PDF; 3 MB).
  3. a b c Geschichte Barweiler (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive) auf der Homepage der Ortsgemeinde
  4. Heinrich Beyer: Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien, Band 2, Coblenz: Hölscher, 1865, S. 24 (Online-Ausgabe)
  5. a b Philipp de Lorenzi: Beiträge zur Geschichte sämtlicher Pfarreien der Diöcese Trier, Band 2, Trier: Bischöfliches General-Vikariat, 1887, S. 125 (Online-Ausgabe)
  6. Woldemar Harleß: Theodor Joseph Lacomblet's Archiv für die Geschichte des Niederrheins, Band 6, Heberle, 1868, S. 239, (Online-Ausgabe)
  7. Handbuch für die Bewohner vom Rhein-Mosel-Departement, Coblenz: Prefektur-Buchdr., 1809, S. 150 (Online-Ausgabe)
  8. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Adenau, Verbandsgemeinde, vierte Ergebniszeile. Abgerufen am 6. August 2020.