Bayerisches Hauptstaatsarchiv

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Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Staatliche Ebene Freistaat Bayern
Stellung Landesarchiv
Aufsichtsbehörde Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Referat B 1
Gründung 1921
Hauptsitz München
Behördenleitung Christoph Bachmann[1]
Netzauftritt www.gda.bayern.de/archive/hauptstaatsarchiv
Bayerisches Hauptstaatsarchiv in der Schönfeldstraße
Eingang zum Hauptstaatsarchiv
Mittelalterliche Handschrift im Staatsarchiv

Das Bayerische Hauptstaatsarchiv in München ist das größte bayerische Staatsarchiv und aufgrund der weit zurückreichenden Geschichte Bayerns eines der bedeutendsten Archive in Europa.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Zentralarchiv umfasst es Akten des ehemaligen Herzogtums, des Kurfürstentums und des Königreichs sowie des heutigen Freistaates Bayern. Es werden Unterlagen (z. B. Urkunden, Akten, Karten und Pläne) der Verwaltung der für das gesamte Staatsgebiet zuständigen Behörden und Einrichtungen Bayerns vom Aufkommen der Schriftlichkeit in der Verwaltung bis heute aufbewahrt. Vorgängerinstitution war das Königlich Bayerische Allgemeine Reichsarchiv, das 1921 in Bayerisches Hauptstaatsarchiv umbenannt wurde. Das Bayerische Hauptstaatsarchiv befand sich bis zu dessen Zerstörung 1944 zusammen mit der Bayerischen Staatsbibliothek in dem 1843 fertiggestellten Monumentalbau Ludwigstraße 16. Der Generaldirektor Wilhelm Winkler setzte durch, dass das Hauptstaatsarchiv nach dem Krieg im Gebäude Arcisstraße 12, einem der sogenannten Führerbauten, provisorisch untergebracht werden konnte.

Die heutigen Gebäude des Bayerischen Hauptstaatsarchivs (ehemaliges Bayerisches Kriegsministerium von Leo von Klenze) liegen (seit 1978) in der Schönfeldstraße 5–11, einer Seitenstraße der Ludwigstraße, in unmittelbarer Nachbarschaft des Staatsarchivs München, des Instituts für Bayerische Geschichte und der Bayerischen Staatsbibliothek.

Leiter des Hauptstaatsarchivs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1971 führten die Generaldirektoren der Staatlichen Archive Bayerns zugleich das Hauptstaatsarchiv. Erst seitdem gibt es einen eigenen Leiter für dieses Archiv.

Name Amtszeit
Karl Puchner 1971–1972
Josef Hemmerle 1972–1979
Hildebrand Troll 1980–1987
Erich Stahleder 1987–1995
Hermann Rumschöttel 1995–1998
Joachim Wild 1998–2007
Gerhard Hetzer 2007–2018
Bernhard Grau 2018–2022
Christoph Bachmann seit 2023

Bestände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bestände des Bayerischen Hauptstaatsarchivs umfassen zurzeit über 3,5 Millionen Archivalieneinheiten im Umfang von etwa 47.000 laufenden Metern (lfm). Sie umfassen im Einzelnen:

  • für die Zeit vor 1800 283.000 Urkunden (3.500 lfm), 600.000 Akten und Bände (12.700 lfm) und nach Metern nicht erfasste Selekten und Sammlungen von 25.000 Karten und Plänen sowie 220.000 Siegelreproduktionen und Wappenbilder
  • für die Zeit nach 1800 5.300 Urkunden (90 lfm), 1.460.000 Akten (27.800 lfm), 307.000 Karten und Plänen, modernes Sammlungsgut (Plakate, Flugblätter, Fotos, Bilder etc.) im Umfang von 441.000 Einheiten (1.350 lfm) und Archivalien in Filmform mit 150.000 Einheiten.

Das Bayerische Hauptstaatsarchiv gliedert sich in folgende Abteilungen

  • Abt. I Ältere Bestände bis 1800
  • Abt. II Neuere Bestände ab 1800
  • Abt. III Geheimes Hausarchiv (Ludwigstr. 14)[2]
  • Abt. IV Kriegsarchiv (Leonrodstr. 57)
  • Abt. V Nachlässe und Sammlungen

Für die ehemaligen Rentmeisterämter München und Burghausen und staatliche Mittel- und Unterbehörden sowie Gerichte im Regierungsbezirk Oberbayern ist das benachbarte Staatsarchiv München zuständig.

Weitere bayerische Staatsarchive sind: Staatsarchiv Amberg, Staatsarchiv Augsburg, Staatsarchiv Bamberg, Staatsarchiv Coburg, Staatsarchiv Landshut, Staatsarchiv Nürnberg und Staatsarchiv Würzburg.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bayerisches Hauptstaatsarchiv – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amtswechsel im Bayerischen Hauptstaatsarchiv. gda.bayern.de, abgerufen am 18. Mai 2023.
  2. Andreas C. Hofmann: Archivreport: Geheimes Hausarchiv München. 12. März 2012, abgerufen am 18. Januar 2014.

Koordinaten: 48° 8′ 46,3″ N, 11° 34′ 49″ O