Benedict Neuenfels

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Benedict Neuenfels (2.v.l.) mit einem Teil des Filmteams von Styx (2019)

Benedict Neuenfels (* 11. März 1966 in Bern)[1] ist ein deutscher Director of Photography. Früh hat er sich mit dieser internationalen Berufsbezeichnung identifiziert und lehnt bis heute die traditionelle deutsche Bezeichnung Kameramann ab.

Bekannt ist Neuenfels unter anderem für seine Zusammenarbeit mit den Regisseuren Dominik Graf und Stefan Ruzowitzky.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benedict Neuenfels kam in Bern als Sohn der Schauspielerin Elisabeth Trissenaar († 2024) und des Regisseurs Hans Neuenfels († 2022) zur Welt.[1] Nach dem Abitur arbeitete er als Kameraassistent unter anderem bei Xaver Schwarzenberger in Ödipussi, Otto – Der Film, Momo und bei Robby Müller als zweiter Kameramann in Bis ans Ende der Welt. Von 1988 bis 1994 studierte er an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB)[1] zusammen mit Christian Petzold und anderen Vertretern der späteren Berliner Schule.

1988 gründete Neuenfels die Produktionsfirma Giselafilms und produzierte seitdem über ein Dutzend Theater- und Opernfilme, sowie Dokumentarfilme, Kurzfilme und Spielfilme. Seine erste Arbeit als eigenständiger Bildgestalter nach der Firmengründung war der 1988 erschienene Spielfilm Europa und der zweite Apfel unter der Regie seines Vaters Hans Neuenfels. 1992 erhielt er für den Film Die fliegenden Kinder, bei dem er auch als Produzent agierte, den Sonderpreis der Jury beim Filmfestival Max Ophüls Preis.

Seit 1996 lehrt er als Dozent für Bildgestaltung an zahlreichen Filmhochschulen, wie der Filmakademie Baden-Württemberg, der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, der HFF München, der Filmuniversität Babelsberg, sowie der Hamburg Media School.

Neuenfels wurde bereits mehrfach für den Deutschen Kamerapreis nominiert und erhielt die Auszeichnung für Deine besten Jahre (2000) und Lost Killers (2001), sowie für Homevideo (2011). Nachdem er schon 2007 mit Die Fälscher für den Deutschen Filmpreis nominiert war, gewann er im darauffolgenden Jahr mit Maria Schraders Bestsellerverfilmung Liebesleben nach dem Bayerischen Filmpreis auch den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste Kamera/Bildgestaltung. Neuenfels war auch verantwortlich für die Bildgestaltung von Stefan Ruzowitzkys Film Die Fälscher, der 2008 den Oscar als Bester ausländischer Film gewann.

2013 wurde er zum 6. Mal beim Deutschen Kamerapreis für seine Arbeit geehrt, dieses Mal für den Spielfilm Das Wochenende der Regisseurin Nina Grosse. 2017 bekam er für seine Bildgestaltung des Actionthrillers Die Hölle – Inferno eine Romy verliehen. 2018 erfuhr der Flüchtlings-Thriller Styx, den Regisseur Wolfgang Fischer, Produzent Marcos Kantis und Benedict Neuenfels nach mehrjähriger Vorbereitung im Herbst 2017 fast ausschließlich im maltesisch-libyschen Meer realisiert haben, weltweite Resonanz und erhielt vielfache Auszeichnungen, unter anderen den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis 2018 und den Deutschen Filmpreis in Silber 2019. Neuenfels erhielt darüber hinaus den Bayerischen Filmpreis und den Deutschen Filmpreis 2019 für seine Arbeit an STYX. 2019 wurde er zum 7. Mal beim Deutschen Kamerapreis ausgezeichnet, diesmal mit dem Ehrenpreis für sein gesamtes Schaffen.

Neuenfels ist Mitglied der Deutschen Filmakademie,[2] der Akademie des Österreichischen Films,[3] und der Europäischen Filmakademie[4] sowie im Berufsverband Kinematografie.[5]

Benedict Neuenfels hat seinen Wohnsitz, wenn er gerade nicht am Filmdrehort arbeitet, in Berlin.[6]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Benedict Neuenfels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Benedict Neuenfels. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 1. April 2019.
  2. Benedict Neuenfels. In: deutsche-filmakademie.de. Deutsche Filmakademie, abgerufen am 11. März 2019.
  3. Mitglieder. Akademie des Österreichischen Films, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. April 2017; abgerufen am 1. April 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oesterreichische-filmakademie.at
  4. Benedict Neuenfels. Europäische Filmakademie, abgerufen am 1. April 2019.
  5. Benedikt Neuenfeld im Cameraguide des Berufsverbandes Kinematografie (bvk), abgerufen am 10. Dezember 2022
  6. Berufl. Profil Benedict Neuenfels beim Bundesverband Kinematografie, abgerufen am 7. Mai 2023
  7. 2011 Awards and honorary David Cameras (Memento des Originals vom 12. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wjff.pl, abgerufen am 2. Dezember 2011
  8. 29. Internationales Filmfest Emden-Norderney – SUPA MODO gewinnt den SCORE Bernhard Wicki Preis beim 29. Internationalen Filmfest Emden-Norderney. Artikel vom 11. Juni 2018, abgerufen am 7. August 2018.
  9. Valletta Film Festival 2018 – List of Winners (Memento des Originals vom 1. August 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vallettafilmfestival.com. Abgerufen am 7. August 2018.
  10. Deutscher Kamerapreis 2019 ehrt Benedict Neuenfels. Artikel vom 2. April 2019, abgerufen am 5. April 2019.
  11. Preisträgerliste des Marburger Kamerapreis auf der Webpräsenz der Universität Marburg, abgerufen am 30. April. 2023