Benutzer:Mautpreller

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Hiermit verleihe ich Benutzer
Mautpreller
die Auszeichnung

Held der Wikipedia
erster Klasse für
"tiefgründige Reflexionen und geduldige wie auch gut verständliche Argumentationen"
im Dienste der Verbesserung
unserer Enzyklopädie.
gez. Werner, Deutschland (Diskussion) 00:25, 25. Feb. 2024 (CET)

In memoriam Mbdortmund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brecht, cropped by Mbdortmund. Zur Erinnerung an einen Freund.

Über mich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ich bin seit 2005 Autor in der Wikipedia, von Dezember 2010 bis Juli 2013 war ich auch Mitglied der Administration. Außerdem bin ich Mitbetreiber des Diskussionsforums Grillenwaage.

Disclaimer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ich bin nicht identisch mit einem gleichnamigen Benutzer der Pluspedia.

Ein Zitat, das mir ab und zu hier einfällt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Sie wird also Zimmerarrest bekommen, die kleinen Hausstrafen, Arbeiten, es darf nicht mit den andern spazierengehn - so wird das hier gemacht." Kurt Tucholsky: Schloß Gripsholm, Kapitel 5. Theodor W. Adorno sind die letzten fünf Worte dieses Ausspruchs der bösen Kinderheimleiterin, Frau Adriani, in Erinnerung geblieben, er verwendet das Zitat in Jargon der Eigentlichkeit und Minima Moralia.

Ein Wort, das mir hier immer wieder mal bei Adminaktionen einfällt: ehrpusselig.--Mautpreller (Diskussion) 12:25, 27. Sep. 2014 (CEST)

Matthäus 7,1 (Lutherbibel): „Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet.“ In Zeiten überschießender Moral immer wieder mal passend.

Bleibendes über die Frage der Nationalitätenbezeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Wir leben im Jahrhundert der Kunstschwätzer. Einige derselben haben begonnen & beliebt mich vorzugsweise als deutschen Künstler hinzustellen. Ich protestire feierlichst gegen solche Lüge. Was ich geworden, habe ich zunächst den modernen Franzosen von 48, dem alten & jungen Italien & mir selbst zu verdanken. Den Deutschen bleibt das Verdienst, mich zeitlebens angefeindet & immer schlecht bezahlt zu haben. In Deutschland wäre ich als Künstler verkommen." (Anselm Feuerbach, [1])

Die Forderung nach Selbstkritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Wer Selbstkritik fordert, sieht im Verhalten der Anderen ein von seiner Linie abweichendes Verhalten, das er solange geändert sehen will, bis diese Anderen mit ihm übereinstimmen. Insofern steht die Aufforderung, Selbstkritik zu lernen und zu üben, in seinem Dienste: […] seine Aufforderung fordert die Anderen, an die sie sich richtet, zum Übertritt auf, eine Konversion. Was die ganze, längst ritualisierte Formel also am wenigsten meint, ist das, was sie sagt: jeder solle Selbstkritik üben. […] Die Anderen, von denen man Selbstkritik fordert, verstehen sehr wohl, was die Formel eigentlich meint, und […] sie geben sie mehr oder weniger offen zurück (‚Übt gefälligst Ihr Selbstkritik!‘).“ (Peter Brückner: Gewalt und Solidarität, Wagenbach, Berlin 1974, S. 65f.)

Auch nicht schlecht: „Was sagt der Jugendfreund Edgar Wibeau (!) zu seinem Verhalten zu Meister Flemming? Leute! Ich hätt mir doch lieber sonstwas abgebissen, als irgendwas zu sülzen von: Ich sehe ein … Ich werde in Zukunft …, verpflichte mich hiermit … und so weiter! Ich hatte was gegen Selbstkritik, ich meine: gegen öffentliche. Das ist irgendwie entwürdigend.“ Ulrich Plenzdorf: Die neuen Leiden des jungen W.

Eine Notiz über Sprachreinigung und Wortersetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Allein das muß ich Ihnen gegenwärtig anvertrauen, daß ich im Leben und im Umgang mehr als einmal die Erfahrung gemacht habe, daß es eigentlich geistlose Menschen sind, welche auf die Sprachreinigung mit zu großem Eifer dringen: denn da sie den Werth eines Ausdrucks nicht zu schätzen wissen, so finden sie gar leicht ein Surrogat, welches ihnen ebenso bedeutend erscheint …" (Goethe an Friedrich Wilhelm Riemer, 30. Juni 1813)

Eine These[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Unternehmen wie Wikipedia funktioniert nur, wenn man beschreibende Sätze oder Anteile von Sätzen möglichst so formuliert, dass sich auch die Mitautoren in dieser Beschreibung wiederfinden (vielleicht sogar besser, als sie es vorher dachten). Bei den Bewertungen kann das naturgemäß nur in Grenzen so sein. Diese These geht auf eine alte rhetorische Regel zurück:

Soll eine Kontroverse fruchtbar sein, so mache man den Gegenstandpunkt stark, nicht schwach.

Man helfe also der "Gegenpartei", ihren Standpunkt möglichst gut auszuformulieren, um ihn dann zu attackieren. Ein bisschen von diesem Geist würde ich mir hier in der Wikipedia wünschen. Leider ist er in vielen Kontroversen nicht zu spüren ...

Mit Sorge beobachte ich derzeit die Entwicklung eigentümlicher Spezialisierungen in Wikipedia. Es gibt eine ganze Reihe von Fällen, in denen Leute sich als zuständig für oder spezialisiert auf die Einhaltung zentraler Wikipedia-Regulative verstehen, insbesondere NPOV (neutraler Standpunkt) und OR (Theoriefindung). Sie begreifen diese Regulative als Regelwerk im Sinne einer Anweisung, die unbekümmert um den Inhalt des jeweiligen Artikels durchgesetzt werden müssten. Ich denke, dass sie dabei einem doppelten Irrtum unterliegen: Wikipedia-Regulative sind eben nicht (sinnvoll) als starre Regeln zu verstehen, und "Neutralisierung" oder "Standpunktzuweisung" ist ohne ein Interesse am Gegenstand und entsprechendes Wissen nicht möglich. Solche Arbeiten laufen nicht einfach wie ein Algorithmus ab, ohne Rücksicht auf den Inhalt der Artikel und die Urteilsfähigkeit der Beteiligten; sie benötigen eben gerade inhaltliches Engagement, Kommunikationsfähigkeit, konkrete Reflexion und begründete subjektive Einschätzung. Daher ist eine Spezialisierung auf solche Arbeiten nur um den Preis möglich, dass sie dysfunktional, ja schädlich werden. Es bildet sich eine Art Hausmeisterwesen heraus, das dem Prinzip der Erarbeitung und Präsentation von Wissen diametral entgegensteht.

Zum "neutralen Standpunkt": Wie auch schon andere festgestellt haben, handelt es sich dabei um ein Paradox. "Points of view" (der englische Ausdruck dafür, der besser als "Perspektive" übersetzt würde) können selbstverständlich nur von Subjekten eingenommen werden und sind deshalb prinzipiell subjektiv und interessiert. Eine denkbare Interpretation wäre, dass beim Bearbeiter möglichst wenig persönliches Interesse am Gegenstand des Artikels vorhanden sein sollte; dies führt jedoch zu absurden Konsequenzen und schlechten Artikeln. An der tatsächlichen Artikelarbeit lässt sich aber eine brauchbare (und innovative) Interpretation entwickeln: "Neutraler Standpunkt" kann einen point of view bezeichnen, der durch Objektivität geprägt ist - in dem Sinn, dass Interessierte verschiedener points of view von dem Artikel etwas haben. Die Zone der Objektivität (und damit allgemeinen Brauchbarkeit) soll so groß wie möglich sein. Dafür gibt es in Wikipedia einige sehr schöne Beispiele (etwa Rudi Dutschke). Diese zeigen, dass nicht ein Weniger an subjektivem Interesse einen guten, "neutralen" Artikel schafft, sondern ein Mehr an subjektivem Engagement: Durch dieses kann individuell und kollektiv ein Raum der Objektivität geschaffen werden, der vorher nicht existiert hat. Durch "Entfernung" von POV kann also Objektivität grundsätzlich nicht entstehen.


High End[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Exzellent: Horst-Wessel-Lied (mit Rainer Lewalter und Boris Fernbacher), Requiem (Mozart) (mit Beiträgen von Boris Fernbacher), Die ungewöhnlichen Abenteuer des Julio Jurenito, Ilja Grigorjewitsch Ehrenburg, Erinnerung an die Marie A. (Hauptautor Mbdortmund), Wolfgang Diewerge

Noch ein paar Sachen, die nicht wirklich fertig geworden sind, mit denen ich aber zumindest passagenweise ganz zufrieden bin: Kaufman-Plan, Die Ästhetik des Widerstands (mit Ausnahme des Inhalts- und des Formabschnitts, für die ich nichts kann), Walter Ullmann (Jo Lherman, Gaston Oulman) (in Kooperation mit tvwatch), Massaker vom Lago Maggiore, Franz Servatius Bruinier, O. John Rogge, Samuel Hahnemann (dem allerdings ein Werkabschnitt fehlt), Jabès gegen van Meeteren und Safarowsky und der leider nur halbfertige Stockholmer Appell.

Nicht untypisch für meine Arbeitsweise sind Artikel wie Otto Merkt. Ich stieß auf diesen Artikel, weil es Streit um eine merkwürdige Behauptung gab (NSDAP-Eintritt, um aus dem Gefängnis rauszukommen). Recherche zeigte mir, dass das Unsinn war und die Biografie Merkts im Grunde sehr interessante Seiten aufwies. Die gesamte Biografie selbst habe ich daraufhin geschrieben; bei den Werk-Teilen habe ich die Lust verloren ... sie taugen wenig, aber ich habe mich anderen Projekten zugewendet.

Noch ein paar "halbe" Ergebnisse: Léon Castro, Mutter Courage und ihre Kinder (Vertonung), Lied der Mutter Courage. Im Kontext der Marie A. und des Lieds der Mutter Courage ein paar neue Spezialartikel: Émile Wesly, Léon Durocher, Yvonneck, Charles Malo, Leopold Sprowacker, Jean Noté, Marcelly. Fehlt nur noch Léon Laroche und vielleicht auch Verlor’nes Glück.

Und im Meta-Bereich: Wikipedia:Kritik-Knigge

Publikationen außerhalb der Wikipedia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mautpreller, Joachim Lucchesi: „Die Standarte des Mitleids“: Ein Nachtrag. In: Dreigroschenheft, 19. Jg., 2012, Heft 3, S. 32.
  • Mautpreller: Brecht on Wiki. In: Dreigroschenheft, 19. Jg., 2012, Heft 3, S. 33–39.

Varia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mein Journal

Kontakt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jederzeit über Benutzer Diskussion:Mautpreller oder (für Angemeldete) hier per Mail.--Mautpreller 13:55, 16. Jan. 2012 (CET)