Beregsău Mare

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Beregsău Mare
Großberegsau
Beregszo
Beregsău Mare führt kein Wappen
Beregsău Mare (Rumänien)
Beregsău Mare (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Gemeinde: Săcălaz
Koordinaten: 45° 46′ N, 21° 2′ OKoordinaten: 45° 45′ 33″ N, 21° 1′ 35″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Einwohner: 1.941 (1. Dezember 2021[1])
Postleitzahl: 307371
Telefonvorwahl: (+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen: TM
Struktur und Verwaltung
Gemeindeart: Dorf
Postanschrift: loc. Beregsău Mare, jud. Timiș, RO–307371
Lage der Gemeinde Săcălaz im Kreis Timiș

Beregsău Mare (deutsch Großberegsau oder Großberksoff, ungarisch Beregszo) ist ein Dorf im Kreis Timiș, Banat, Rumänien. Das Dorf Beregsău Mare gehört zur Gemeinde Săcălaz.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beregsău Mare liegt 18 Kilometer westlich von Timișoara, an der Nationalstraße DN59A TimișoaraJimbolia sowie an der Bahnstrecke Szeged–Timișoara.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iecea Mică Becicherecu Mic Dudeștii Noi
Cărpiniș Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Săcălaz
Beregsău Mic Sânmihaiu German Sânmihaiu Român

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft fand in den päpstlichen Zehntregistern aus den Jahren 1332–1337 statt, als das Gut im Besitz von Stephan de Berukzo war. 1448 verlieh Johann Hunyadi Peter von Beregsău den Adelstitel.

Auf der Josephinischen Landaufnahme von 1717 ist der Ort Beregh-Schoh eingetragen. Nach dem Frieden von Passarowitz (1718), als das Banat eine Habsburger Krondomäne wurde, war Beregsow Teil des Temescher Banats.

Beregsău wurde während der Habsburgerzeit zwar systematisiert aber nicht mit Deutschen besiedelt wie die umliegenden Dörfer und behielt so seinen rumänischen Charakter bei. Etwa 500 Meter südlich von Beregsău wurde von der Kaiserin Maria Theresia eine Siedlung namens Emlek mit Deutschen angesiedelt. Diese Siedlung wurde 1933 aufgelöst. Die Einwohner zogen in die umliegenden Dörfer, wie Sânmihaiu German und Săcălaz.

1802 war Beregsău im Besitz von Sava Vukovics. Vukovics veranlasste in den Jahren 1809–1912 den Bau der Kirche. Im Revolutionsjahr 1848 wurde die Familie Vukovics enteignet, da Sava Vukovics Sohn als Minister in der provisorischen Regierung Kossuths, direkt an der Revolution beteiligt war. Das Gut wechselte anschließend mehrmals den Besitzer, um schließlich in den Besitz der Rumänischen Nationalbank Timișoara zu gelangen, die das Land parzellierte und an die Dorfbewohner verkaufte.

Am 4. Juni 1920 wurde das Banat infolge des Vertrags von Trianon dreigeteilt. Der größte, östliche Teil, zu dem auch Beregsău gehört, fiel an das Königreich Rumänien.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr Beregsău Mare einen gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwung durch die Gründung des Schweinemast- und Fleischverarbeitungskombinats COMTIM.

Seit 1972 gehört Beregsău Mare zur Gemeinde Săcălaz.

COMTIM[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region war das 1967 gegründete agro-industrielle Schweinemast- und Fleischverarbeitungskombinat COMTIM. Dieses entwickelte sich unter der Leitung von Florentin Cârpanu zu einem der größten Betriebe seiner Art weltweit. Mit 15.000 Angestellten war COMTIM der größte Arbeitgeber der Region. 1,5 Millionen Schweine wurden jährlich hier gezüchtet.[2] Nach 1989 wurde der Betrieb privatisiert und 2004 von der amerikanischen Smithfield Foods aufgekauft.

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Volkszählung[3] Ethnie
Jahr Einwohner Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1880 1971 1844 33 81 13
1910 2314 1898 70 338 8
1930 1986 1749 34 182 21
1977 2144 2025 44 18 57
2002 1704 1662 18 14 10

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Beregsău Mare – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • cdep.ro, Geschichte von Beregsău Mare

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien bei citypopulation.de
  2. arhiva.lumeasatului.ro, Florentin Cârpanu
  3. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 960 kB; ungarisch).