Bergheim (Flachgau)

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Bergheim
Wappen Österreichkarte
Wappen von Bergheim
Bergheim (Flachgau) (Österreich)
Bergheim (Flachgau) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Salzburg-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: SL
Fläche: 15,20 km²
Koordinaten: 47° 50′ N, 13° 1′ OKoordinaten: 47° 50′ 25″ N, 13° 1′ 20″ O
Höhe: 435 m ü. A.
Einwohner: 5.855 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 385 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5101
Vorwahl: 0662
Gemeindekennziffer: 5 03 03
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfstraße 39a
5101 Bergheim
Website: www.bergheim.at
Politik
Bürgermeister: Robert Bukovc (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2024)
(25 Mitglieder)
3
4
15
3
15 
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Bergheim im Bezirk Salzburg-Umgebung
Lage der Gemeinde Bergheim (Flachgau) im Bezirk Salzburg-Umgebung (anklickbare Karte)AnifAntheringBergheimBerndorf bei SalzburgBürmoosDorfbeuernEbenauElixhausenElsbethenEugendorfFaistenauFuschl am SeeGömingGroßgmainHallwangHenndorf am WallerseeHinterseeHof bei SalzburgKöstendorfLamprechtshausenMattseeNeumarkt am WallerseeNußdorf am HaunsbergOberndorf bei SalzburgObertrum am SeePlainfeldSankt Georgen bei SalzburgSankt GilgenSchleedorfSeehamSeekirchen am WallerseeStraßwalchenStroblThalgauWals-SiezenheimGrödigKopplSalzburgSalzburg
Lage der Gemeinde Bergheim (Flachgau) im Bezirk Salzburg-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Bergheim mit Dekanatskirche
Bergheim mit Dekanatskirche
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Bergheim ist eine österreichische Gemeinde im Bundesland Salzburg mit 5855 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023). Der südliche Teil des Gemeindegebiets grenzt an die Landeshauptstadt Salzburg. Der Plainberg mit dem Wallfahrtsort Maria Plain bildet die Grenze zwischen Gemeinde und Stadtgebiet sowie die Abgrenzung zwischen Stadt und Land Salzburg.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gitzen
Gewerbegebiet mit Maria Plain

Die Gemeinde Bergheim liegt im Bezirk Flachgau, unmittelbar am nördlichen Stadtrand Salzburgs im gleichnamigen Bundesland, und ist Teil des Gerichtsbezirks Oberndorf. Auf einer Fläche von etwa 15 km² leben etwa 5425 Menschen mit Hauptwohnsitz in den insgesamt elf Ortsteilen Bergheim, Fischach, Gaglham, Hagenau, Kemating, Lengfelden, Maria Plain, Muntigl, Radeck-Kasern, Siggerwiesen und Voggenberg.[1]

Bergheim liegt im nördlichen Alpenvorland, wird im Süden durch die Stadt Salzburg, im Westen durch den Fluss Salzach, im Norden durch die Gemeinde Anthering und im Osten durch die Gemeinden Elixhausen und Hallwang bzw. Salzburg begrenzt.

Geologisch gesehen besteht Bergheim aus vielen kleinen Erhebungen und Senken, die durch Ausläufer eiszeitlicher Gletscher und deren Flüsse entstanden sind. Der heutige Ortskern liegt leicht erhöht (435 m ü. A.) und steigt weiter zum Plainberg an (562 m ü. A.). Der Voggenberg bildet mit dem Hochgitzen (674 m ü. A.) die höchste Erhebung.

Neben dem Fluss Salzach gibt es noch mehrere kleinere Bäche. Der größte von diesen ist die Fischach, ein Abfluss des Wallersees, der über Elixhausen in das Gemeindegebiet kommt, durch die Ortsteile Lengfelden und Fischach fließt und bei Muntigl in die Salzach mündet. Im Ortsteil Fischach zweigt ein Seitenarm der Fischach ab, der Mühlbach. Dieser mündet bei Muntigl wieder in die Fischach. Weitere Bäche heißen Plainbach, Bruckbach, Frauenbach und Ehrenbach.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Bergheim (3154) samt Fischach, Hagenau und Maria Plain
  • Lengfelden (1490) samt Auberg, Dexgitzen, Maria Sorg und Viehausen
  • Muntigl (484) samt Eichpoint, Siggerweisen, Siglmühle und Überfuhr
  • Plain (363) samt Gaglham, Plain-Kemating und Radeck
  • Voggenberg (364) samt Breit, Hintergitzen, Kerath, Korb, Reit, Reitbach, Schwabgitzen und Winding

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Bergheim I und Voggenberg.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anthering Elixhausen
Freilassing Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Salzburg (S) Hallwang

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet des heutigen Bergheim ist bereits seit dem ausgehenden Paläolithikum (10.000 v. Chr.) besiedelt, was durch einen Fund am Muntiglerhügel bezeugt ist. Weitere Funde aus dem Neolithikum (3. Jahrhundert v. Chr.), eine Höhensiedlung am Muntiglerberg und eine Bergsiedlung am Hochgitzen deuten auf eine ununterbrochene Besiedelung des Gebietes hin. Auch am Plainberg und in Lengfelden gab es Hinweise auf derartige Siedlungen.[3]

Im 1. Jahrhundert v. Chr. besiedelten die Kelten das Gebiet. Im Jahre 15 v. Chr. besetzten erstmals die Römer die Gegend und ein Jahr später wurde das keltische Königreich Noricum Teil des Römischen Reiches. Aus dieser Zeit stammen vermutlich auch jene beiden römischen Gutshöfe, die man in Kerath und Kemating ausgegraben hat. Im Jahr 488 n. Chr. zog die römische Besatzung auf Befehl König Odoakers ab.[3]

Um 650 begannen die Bajuwaren den Raum Salzburg zu besiedeln. Im Jahr 1896 fand man nahe der heutigen Pfarrkirche eines der größten Gräberfelder des Flachgaus, das auf diese Zeit zurückgeht. Der Name Fischach taucht bereits um 700 auf und 788 ist im Güterverzeichnis Bischof Arnos von einer Kirche „Ad Fischaha“ (zur Fischach) die Rede, deren Lage aber bis heute nicht geklärt ist. Der Name Bergheim stammt ziemlich sicher aus dieser Zeit, da es sich bei der Silbe -heim um typisch bajuwarische Namen für Ortsneugründungen aus dieser Zeit handelt. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 927 zurück, als Erzbischof Adalbert dem Diakon Reginold eine Kirche samt Gut übergab, deren Reste man unter der heutigen Pfarrkirche vermutet. Möglich, dass die zu dieser Zeit ansässigen Geschlechter (Itzlinger oder Fischacher) neben dem Gut auch eine Burg besaßen, worüber es jedoch keine Aufzeichnungen gibt.[3]

Im 12. und 13. Jahrhundert hatten die Herren von Bergheim bedeutende Positionen rund um die Erzbischöfe inne, was sich auch auf die Stellung von Bergheim auswirkte: man hatte ein eigenes Gericht, Fischrechte sowie Zehente und Güter im Gemeindegebiet. Als Ende des 14. Jahrhunderts die Geschlechter der Bergheimer und Radecker erloschen, wurde der Grundbesitz vom Erzbistum Salzburg verwaltet und das Gericht nach Radeck verlegt, wo die Freiherrn von Rehlingen 1670 die Burg neu aufgebaut hatten. Heute erinnert daran nur noch die ehemalige, dem Hl. Johannes dem Täufer geweihte Burgkapelle.[3]

Während der Franzosenkriege (1792 bis 1815) wurden große Teile Bergheims zerstört, als die französische Armee bei Laufen die Salzach überquerte und danach gegen Salzburg vorrückte. In dieser Zeit wechselte Bergheim mehrmals die Besitzer. Als das Bundesland Salzburg im Jahr 1816 von Bayern zu Österreich überging, wurde Bergheim zum unmittelbaren Grenzort.[3]

In einer Planungsphase befindet sich derzeit das Projekt Ortsumfahrung mittels Tunnel, der die stark befahrene Ortsdurchfahrt zukünftig entlasten soll.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wallfahrtskirche Maria Plain
Pfarrkirche Bergheim
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Bergheim (Flachgau)
  • Katholische Pfarrkirche Bergheim hl. Georg
  • Gesamtanlage Maria Plain mit Kalvarienberganlage und Schmerzenskapelle
  • Schloss Radeck mit Schlosskapelle zum hl. Johannes Baptist
  • ehemalige Richtstätte auf dem Galgenbichl südlich des Schlosses Radeck an der Mattseer Landstraße
  • Fischachbrücke in Lengfelden (1964 neu errichtet, ehedem von Dombaumeister Santino Solari erbaut mit erhaltenem Wappenstein des Erzbischofes Paris Lodron mit Jahresangabe 1635[4])

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Traditionell ist die Gemeinde landwirtschaftlich geprägt. Heute spielt sie auch als Standort für etliche Gewerbebranchen eine wichtige Rolle. In den letzten etwa 20 Jahren erlebte Bergheim auf Grund seiner Lage am Rande von Salzburg einen wirtschaftlichen Aufschwung. Das Handelszentrum zwischen Bergheim und Lengfelden beherbergt nationale und internationale Firmen. Im Gebiet Lengfelden Siedlung – Kasern siedelten sich vor allem Betriebe im Modebereich an. Begleitend erlebt auch der Tourismus einen Aufschwung. Viele Gäste der Salzburger Festspiele nehmen in Bergheim Quartier.

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Bergheim sollte zu Beginn der 1960er Jahre ein Großsender für Mittelwelle mit zwei je 200 Meter hohen Sendemasten entstehen. Allerdings wurde dieses Projekt, nachdem man schon mit dem Bau des Sendergebäudes begonnen hat, aufgegeben, da man befürchtete, dass die Antennenmasten den Flugverkehr gefährden würden.[5] Heute existiert auf dem Hochgitzen eine Sendeanlage der Salzburger Radiofabrik 107,5, eines zu den Freien Radios zählenden Hörfunksenders.

Lokalbahnhaltestelle Siggerwiesen

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Salzburg ist von Bergheim mit der Salzburger Lokalbahn (im Verbund mit der S-Bahn Salzburg als S-Bahn-Linie S1 deklariert) in wenigen Minuten erreichbar. Des Weiteren verbindet die Salzburger Buslinie 21 den Bahnhof Bergheim (noch auf Salzburger Gemeindegebiet) mit dem Ortszentrum, dem Ortsteil Lengfelden und Lengfelden Siedlung und führt weiter in die Stadt Salzburg. Weitere Haltestellen dieser Bahnlinie im Bereich Bergheim sind Hagenau (ebenfalls auf Salzburger Stadtgebiet) sowie Schlachthof, Muntigl und Siggerwiesen.

Ein Ortsverkehr (Buslinie 110) verbindet den Bahnhof Bergheim mit dem Ortskern und den Ortsteilen Fischach und Voggenberg. Der Ortsteil Viehausen ist mit der Postbuslinie 120 (Richtung Mattsee) mit der Stadt Salzburg verbunden.

Bergheim liegt an der Lamprechtshausener Straße, in die auch die kurze, die Gemeindegrenze zu Salzburg bildende Bergheimer Landesstraße L 118 im Bereich des Ortskerns einmündet. Auf dieser ist eine Halbanschlussstelle mit der Westautobahn (A1) vorhanden.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bergheim hat zwei Kindergärten in Lengfelden und in Bergheim. In Bergheim gibt es eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.

Sport und Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Sport- und Freizeitangebot gibt es

  • Wanderwege
  • Freibad und Beachvolleyballplatz
  • Tennisplätze
  • für den Wintersport Eislaufplatz, Stockschützenbahn und Langlaufloipen
  • Veranstaltungsort Mode Event Center
  • Bis Sommer 2018 stand in Voggenberg eine Volkssternwarte. Diese übersiedelte auf den Haunsberg.

Der Fußballklub FC Bergheim ist 2019 in die Salzburger Liga aufgestiegen. Die Frauenmannschaft des FC Bergheim spielt derzeit (2019) in der Planer Pure Bundesliga.

Die seit 1997 existierenden Bergheimer Pfadfinder haben rund 65 Mitglieder.

Durch Bergheim führt entlang der Salzach als Radfernweg der Tauernradweg. Über den Plainberg vorbei an der Wallfahrtskirche Maria Plain führt der Salzburger Abschnitt des Jakobswegs.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindeamt in Bergheim

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 60,2 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
60,3 %
(−4,2 %p)
15,3 %
(+3,7 %p)
13,0 %
(−0,2 %p)
11,4 %
(+0,7 %p)
2019

2024


Die Gemeindevertretung hat insgesamt 25 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1945–1949 Johann Oberholzer (ÖVP)[10]
  • 1949–1954 Paul Gierlinger (ÖVP)
  • 1954–1989 Christian Pongruber (ÖVP)
  • 1989–2007 Josef Moßhammer (ÖVP)[11]
  • 2007–2018 Johann Hutzinger (ÖVP)[12]
  • seit 2018 Robert Bukovc (ÖVP)[13]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 1970 verliehene Wappen der Gemeinde ist: „In goldenem Schild ein grüner Dreiberg, auf dessen Mittelkuppe ruhend ein achtspeichiges rotes Wagenrad.“

Die Berge stellen die drei höchsten Erhebungen Bergheims dar (Hochgitzen, Plainberg und Voggenberg) Das Wagenrad weist auf die früheren Herren von Radeck hin.[3]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1993: Josef Schnöll (1926–2000), Pfarrer und Dechant in Bergheim (1975–1993)[14]
  • Christian Pongruber (1920–2019), Bürgermeister von Bergheim 1954–1989[15]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anselm Peter Schwab (1910–1983), Benediktinermönch, Priester und Förderer der Liturgischen Bewegung

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bergheim, Salzburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ortsteile nach Fakten, Gemeinde Bergheim, abgerufen 27. Oktober 2012; SAGIS des Landes Salzburg und das Ortsverzeichnis der Statistik Austria geben jeweils eine abweichende Zuordnung von Maria Plain zu den Ortschaften Bergheim (Statistik Austria) oder Plain (Salzburg)
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. a b c d e f Geschichte. Gemeinde Bergheim, abgerufen am 7. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).
  4. Dehio Salzburg 1986
  5. members.aon.at: Radiogeschichte Österreichs (Memento vom 24. Februar 2007 im Internet Archive)
  6. Wahlergebnisse 2009. Land Salzburg, abgerufen am 7. Dezember 2021.
  7. Wahlergebnisse 2014. Land Salzburg, abgerufen am 7. Dezember 2021.
  8. Wahlergebnisse 2019. Land Salzburg, abgerufen am 7. Dezember 2021.
  9. Gemeindevertretungswahlen am 10. März 2024. Land Salzburg, abgerufen am 11. März 2024.
  10. ÖVP Bergheim: ÖVP-Bürgermeister in Bergheim seit 1945. Abgerufen am 15. Mai 2019.
  11. Josef Moßhammer. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  12. Johann Hutzinger. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  13. Robert Bukovc. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  14. Msgr. Josef Schnöll Pfarrer und Dechant sterbebilder.schwemberger.at
  15. Salzburger Nachrichten (Aus Stadt und Land) (3. 5. 2019), S. 22.