Berlin-Chemie

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BERLIN-CHEMIE AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1890
Sitz Berlin, Deutschland Deutschland
Leitung Luca Lastrucci (Vorstandsvorsitzender)
Edward Szybowski
Christian Matschke
Attilio Sebastio
Christiane von der Eltz
Ivan Bergstein
Mitarbeiterzahl 5.000 (2021)[1]
Umsatz 1,500 Mrd. EUR (2021)[1]
Branche Pharmaindustrie
Website berlin-chemie.de
Entwicklung von Verfahren zur Triacetingewinnung bei VEB Berlin-Chemie, 1980
Verwaltungsgebäude und Hauptsitz von Berlin-Chemie

Die Berlin-Chemie AG ist ein Berliner Pharmaunternehmen und seit 1992 Teil des italienischen Pharmakonzerns Menarini. Nach eigenen Angaben nahm Berlin-Chemie mit 1,5 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2015 Platz 20 der deutschen Pharmaunternehmen ein.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Berlin-Chemie betrachtet die Gründung eines Werks für Laborpräparate der Chemischen Fabrik Kahlbaum in Berlin-Adlershof 1890 als ihren Ursprung. Die erste Fabrik siedelte sich im damaligen Verwaltungsbezirk Treptow, Ortsteil Berlin-Adlershof, Glienicker Weg, an.[2] Im Jahr 1927 begannen die Mitarbeiter nach einem Zusammenschluss mit der Schering AG mit der Entwicklung von Arzneimitteln.[3]

In der DDR war die Berlin-Chemie ein wirtschaftsstarkes Pharma-Unternehmen mit Kontakten zu Ländern des RGW und auch zu westlichen Staaten. Bekannteste Produkte aus dieser Zeit waren Acesal, Analgin, Berlocombin und viele weitere.

Als nach der politischen Wende die Volkseigenen Betriebe privatisiert oder aufgelöst wurden, übernahm der italienische Konzern Menarini im Jahr 1992 das Werk in Berlin samt den Warennamen und fand damit sofort einen größeren Absatzmarkt in Osteuropa.

Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen ist vor allem im Bereich chronischer Erkrankungen tätig. Der Schwerpunkt liegt auf folgenden Produktgruppen:

Berlin-Chemie übernahm im Februar 2013 die Marke Priligy, ein Medikament gegen vorzeitigen Samenerguss. Seit Mitte 2013 erfolgt zum Thema vorzeitiger Samenerguss im Internet sowie durch Plakate eine Medienkampagne, der viele Mediziner kritisch gegenüberstehen; laut Impressum der betreffenden Internetseite späterkommen.de handelt es sich um einen Medienbeitrag der Berlin-Chemie AG.[4]

Seit dem Jahr 2015 kann Berlin-Chemie durch eine Lizenzvereinbarung mit dem japanischen Arzneimittelproduzenten Chugai Antikrebsmittel herstellen und vertreiben.[5]

Die Produktion von Infusionslösungen wurde im Jahr 2019 eingestellt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Berlin-Chemie – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b vfa.de: Berlin Chemie AG
  2. Glienicker Weg. In: Berliner Adreßbuch, 1925, IV, S. 1796.
  3. Adlershof > Glienicker Weg 149–151 und 155–181 > Schering-Kahlbaum AG. In: Berliner Adreßbuch, 1935, IV, S. 1880.
  4. Nicola Kuhrt: Vorzeitiger Samenerguss: Pharmakonzern erfindet Massenleiden. Spiegel Online, 17. Juli 2013, abgerufen am 17. Juli 2013.
  5. Chugai und Berlin-Chemie schließen globale Lizenzvereinbarung für Antikrebsmittel auf www.berlin-chemie.de, abgerufen am 12. Dezember 2016.

Koordinaten: 52° 26′ 0,6″ N, 13° 33′ 25,2″ O