Bickendorf

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Wappen Deutschlandkarte
Bickendorf
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Bickendorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 2′ N, 6° 30′ OKoordinaten: 50° 2′ N, 6° 30′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Bitburger Land
Höhe: 299 m ü. NHN
Fläche: 5,49 km2
Einwohner: 551 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 100 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54636
Vorwahl: 06569
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 014
Adresse der Verbandsverwaltung: Hubert-Prim-Straße 7
54634 Bitburg
Website: bitburgerland.de
Bürgermeister: Dietmar Tures
Lage der Ortsgemeinde Bickendorf im Eifelkreis Bitburg-Prüm
KarteBitburgAuw bei PrümRoth bei PrümOlzheimNeuendorfKleinlangenfeldSchwirzheimBüdesheimWallersheimFleringenWeinsheimGondenbrettSellerichBuchetOberlascheidBleialfMützenichWinterscheidWinterspeltGroßlangenfeldBrandscheidPrümRommersheimGiesdorfHersdorfSeiwerathSchöneckenOberlauchNiederlauchOrlenbachWinringenDingdorfWatzerathPittenbachPronsfeldHabscheidMasthornHeckhuscheidMatzerathHeisdorfNimsreulandLaselWawernFeuerscheidNimshuscheidLützkampenGroßkampenbergKesfeldÜttfeldEuscheidStrickscheidLünebachLierfeldEilscheidDackscheidMerlscheidPintesfeldKinzenburgWaxweilerManderscheidLichtenbornArzfeldIrrhausenReiffSengerichLeidenbornHerzfeldEschfeldRoscheidHarspeltSevenig (Our)DahnenReipeldingenDaleidenDasburgPreischeidOlmscheidJuckenKickeshausenLauperathKrautscheidOberpierscheidNiederpierscheidLascheidHargartenLambertsbergMauelPlütscheidBurbachBalesfeldNeuheilenbachNeidenbachUschZendscheidSteinbornSankt ThomasMalbergweichMalberg (Eifel)KyllburgweilerSeinsfeldOberkailGransdorfGindorfPickließemOrsfeldKyllburgEtteldorfWilseckerBademSefferweichSeffernSchleidHeilenbachEhlenzOberweilerBickendorfNattenheimFließemRittersdorf (Eifel)LießemNiederweilerBiersdorf am SeeWiersdorfWißmannsdorfHamm (Eifel)EchtershausenBrechtFeilsdorfHütterscheidBaustertBrimingenMülbachOberweisBettingen (Eifel)OlsdorfWettlingenStockemHalsdorfEnzenDudeldorfGondorfMetterichHüttingen an der KyllRöhlScharfbilligSülmDahlemTrimportIdenheimIdesheimMeckelEßlingenOberstedemNiederstedemWolsfeldDockendorfIngendorfMesserichBirtlingenAltscheidBerkothNusbaumBiesdorfKruchtenHommerdingenHüttingen bei LahrMettendorfNiehlBurgLahrGeichlingenKörperichRoth an der OurGentingenAmmeldingen an der OurBerscheidBaulerWaldhof-FalkensteinKeppeshausenRodershausenGemündSevenig bei NeuerburgAfflerDauwelshausenScheitenkorbNasingenMuxerathObergecklerNiedergecklerSinspeltNiederradenKoxhausenHerbstmühleKarlshausenZweifelscheidLeimbachEmmelbaumAmmeldingen bei NeuerburgHeilbachUppershausenPlascheidHüttenNeuerburgScheuernFischbach-OberradenUtscheidWeidingenÜbereisenbachWallendorfBollendorfEchternacherbrückErnzenFerschweilerMindenMenningenEisenachGilzemKaschenbachNiederweisIrrelPrümzurlayAlsdorfHolsthumPeffingenSchankweilerSpangdahlemHerforstBeilingenPhilippsheimSpeicher (Eifel)PreistOrenhofenAuw an der KyllHostenNordrhein-WestfalenBelgienLuxemburgTrierLandkreis Trier-SaarburgLandkreis VulkaneifelLandkreis Bernkastel-Wittlich
Karte
Bickendorf, Nimstalbrücke
Bickendorf, Jean Bertels 1597

Bickendorf ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört seit dem 1. Juli 2014 der Verbandsgemeinde Bitburger Land an und liegt in der Südeifel am Mittellauf der Nims.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsgemeinde Bickendorf liegt im Nimstal circa acht Kilometer nördlich der Kreisstadt Bitburg. Die Gemarkung umfasst 549 ha. Der nächstgrößere Ort ist Rittersdorf, die nächste Stadt ist Bitburg.

Zu Bickendorf gehört der Wohnplatz Finkenhof.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname geht auf die Zeit der fränkischen Landnahme ab dem 8. Jahrhundert zurück. Erstmalige Erwähnung fand „Bickendorf“ im Jahre 832 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Echternach. Seit dem 13. Jahrhundert, bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, stand der Ort in luxemburgischer Herrschaft.

Alte Poststation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spätestens seit dem 16. Oktober 1596 bestand in Bickendorf eine Poststation am Niederländischen Postkurs von Brüssel über Arzfeld, Binsfeld und Lieser nach Rheinhausen, Augsburg, Innsbruck und Italien, belegt durch die vom Posthalter Joutz unterschriebene Postordnung.[3][4] Diese Poststation wurde jedoch bereits 1680/81 infolge der massiven Kursverlagerungen unter Einbeziehung der Städte Luxemburg und Trier aufgehoben.[5]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Bickendorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]

Jahr Einwohner
1815 208
1835 253
1871 303
1905 309
1939 391
1950 444
1961 398
Jahr Einwohner
1970 427
1987 426
1997 432
2005 486
2011 491
2017 521
2022 551[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Bickendorf besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[7]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dietmar Tures wurde am 24. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Bickendorf.[8] Bei der letzten Kommunalwahl am 26. Mai 2019 war er mit 66,55 Prozent der Stimmen direkt gewählt worden.[9]

Der Vorgänger von Tures, Arnold Berg, hatte das Amt von 2009 bis 2019 ausgeübt.[10]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der Ortsgemeinde Bickendorf
Wappen der Ortsgemeinde Bickendorf
Blasonierung: „Unter blauem, von vierfachem Zinnenschnitt geteilten Schildhaupt in Gold ein rotbewehrter und -gezungter, roter, abgerissener Löwenkopf[11]
Wappenbegründung: Der Zinnenschnitt im Wappen symbolisiert das von der Familie Du Sartz de Vigneul im 18. Jahrhundert erbaute Herrenhaus, die sog. Burg, ebenso beziehen sich die Farben Gold und Blau auf das Wappen der Familie während der rote Löwenkopf auf die Enscheringer Herren hinweist.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Burgstraße 4, Gutshaus (18. Jh.)
    Gutshaus mit sehenswertem Garten aus der Mitte des 18. Jahrhunderts
  • Pfarrkirche St. Martin mit barockem Altar
  • Nimsbrücke von 1920 aus rotem Sandstein
  • Heimatmuseum Von Freher
  • Wegekreuze, darunter zwei von 1623 und 1626, ergänzen die denkmalwerte Bausubstanz
  • Der Ortskern Burgstraße ist als Denkmalzone ausgewiesen.
  • Kriegerdenkmal auf dem Friedhofsgelände

Grünflächen und Naherholung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wanderrouten in und um Bickendorf[12]
  • St. Martin, Altarwand (1738)
    Durch Bickendorf verläuft auch der Nimstal-Radweg

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort verfügt über eine Kindertagesstätte, eine Grundschule mit einer Gemeinde- und Turnhalle und einem Bolzplatz, eine kath. Pfarrkirche (St. Martin), zwei Spielplätze, einen Dorfplatz, eine Grillhütte und eine Kapelle.

Bickendorf hat mehrmals am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ erfolgreich teilgenommen.

Eine Bushaltestelle wird mehrmals täglich von Bussen der RMV angefahren. Der nächste Bahnhof ist Bitburg-Erdorf an der Eifelstrecke Köln–Trier.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christoph von Veyder (1620/1640–1697), Herr zu Bickendorf, erwirbt 1680 die Burg Rittersdorf[15]
  • Alexander du Sartz de Vigneulles (1682–1758) heiratet 1707 Anna Maria von Veyder, Tochter von Christoph von Veyder, und wird Herr zu Bickendorf.[16]
  • Karl Ernst Schrod (1841–1914), Weihbischof von Trier, geboren in Bickendorf
  • Johannes Fuchs (1874–1956), Verwaltungsjurist und Politiker (Zentrum), Oberpräsident der preußischen Rheinprovinz, Reichsminister

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Wackenroder (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg (= Paul Clemen [Hrsg.]: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 12/I). Trier 1983, ISBN 3-88915-006-3, S. 37–38 (315 S., Mit 12 Tafeln und 227 Abb. im Text. Nachdruck der Ausgabe Schwann, Düsseldorf 1927).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bickendorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 101 (PDF; 3,3 MB).
  3. Hermann-Josef Becker: Der Postkurs Brüssel – Innsbruck im Eifel-, Mosel und Hunsrück-Raum. In: Postgeschichtliche Blätter der Oberpostdirektion Saarbrücken. Mitteilungen der Bezirksgruppe Saarbrücken der Gesellschaft für Deutsche Postgeschichte e. V. Saarbrücken 1962/1, ISSN 0343-0561, S. 14.
  4. Ernst-Otto Simon: Der Postkurs von Rheinhausen bis Brüssel im Laufe der Jahrhunderte. In: Archiv für deutsche Postgeschichte. 1/1990, S. 28.
  5. Leon Bodé: Die Verlegung des italienisch-niederländischen Postkurses im Hunsrück, Eifel- und Ardennenraum. In: Archiv für deutsche Postgeschichte (AfdPg). 1/1994, S. 8–19.
  6. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Bickendorf. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, abgerufen am 30. Dezember 2020.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  8. Bickendorfer Gemeinderat konstituiert sich. In: Bitburger Landbote, Ausgabe 28/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 9. Juni 2021.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Direktwahlen.
  10. Abschied vom Ortsbürgermeister. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 28. Juni 2019, abgerufen am 9. Juni 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  11. a b Wappen. In: bitburgerland.de. Abgerufen am 25. August 2016.
  12. Wanderroute Bickendorf. In: ich-geh-wandern.de. Abgerufen am 5. Februar 2018.
  13. Hüttenbrennen, Burgbrennen, Radschieben: Wenn die Eifel Feuer und Flamme ist. In: volksfreund.de. 10. Februar 2016, abgerufen am 1. Mai 2016.
  14. Funken, Rosen und verspäteter Karneval. Die fünf Fastensonntage und ihre Bedeutung. In: katholisch.de. 6. Januar 2015, abgerufen am 10. August 2017 (zum 1. Fastensonntag als Hüttensonntag in der Eifel).
  15. Schloss Malberg. In: Welt der Wappen Peter. Bernhard, abgerufen am 3. Juli 2019 (private Website).
  16. Guido Müller: Von Lothringen über die Saar bis in die Eifel. Geschichte der Familie Dussart/Dussartz de Vigneulles. In: Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e. V. (Hrsg.): Unsere Heimat. Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis für Kultur und Landschaft. Nr. 2, 1993, ISSN 1437-0905, S. 43–50.