Bighorn River

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Bighorn River
Oberlauf: Wind River
Bighorn Canyon

Bighorn Canyon

Daten
Gewässerkennzahl US779903
Lage Montana, Wyoming (USA)
Flusssystem Mississippi River
Abfluss über Yellowstone → Missouri → Mississippi → Golf von Mexiko
Umbenennungspunkt Wedding of the Waters, oberhalb davon heißt der Fluss Wind River
43° 44′ 50″ N, 110° 4′ 27″ W
Quellhöhe 1330 m[1]
Mündung in den Yellowstone RiverKoordinaten: 46° 9′ 18″ N, 107° 28′ 28″ W
46° 9′ 18″ N, 107° 28′ 28″ W
Mündungshöhe 819 m[2]
Höhenunterschied 511 m
Sohlgefälle 1,2 ‰
Länge 444 km (einschl. Wind River: 742 km)[2]
Einzugsgebiet 59.272 km²
Abfluss am Pegel nahe St. Xavier[3]
AEo: 50.928 km²
MQ 1935/2016
Mq 1935/2016
96 m³/s
1,9 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Greybull River, Shoshone River
Rechte Nebenflüsse Little Bighorn River, Nowood River
Durchflossene Stauseen Bighorn Lake
Kleinstädte Thermopolis, Worland, Hardin
Verlauf des Bighorn River

Verlauf des Bighorn River

Travertin-Terrasse am Bighorn River, Hot Springs State Park in Thermopolis

Travertin-Terrasse am Bighorn River, Hot Springs State Park in Thermopolis

Bighorn River in Montana

Bighorn River in Montana

Der Bighorn River ist ein 444 km (einschließlich Wind River 742 km) langer Nebenfluss des Yellowstone River in den US-Bundesstaaten Wyoming und Montana. Etwa 7 km südlich von Thermopolis befindet sich ein Punkt, oberhalb welchem der Fluss die Bezeichnung Wind River trägt.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Europäer den Fluss in Montana erreichten, benannten sie ihn nach den dort vorkommenden Dickhornschafen (engl. Bighorn Sheep). Entdecker im heutigen Wyoming gaben dem Fluss dagegen den Namen Wind River. Erst später erkannte man, dass es sich um ein und dasselbe Gewässer handelte. Um die entstandene Verwirrung zu beenden, wurde entschieden, dass der Fluss ab einem willkürlich festgelegten Punkt den Namen ändern sollte. Dieser befindet sich am Ausgang des Wind River Canyons, rund sieben Kilometer südlich von Thermopolis und trägt den Namen Wedding of the Waters. Hier ist einer der seltenen Orte, wo ein Fluss ohne ersichtlichen Grund plötzlich einen anderen Namen trägt.[4]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bighorn River entspringt als Wind River in der Wind River Range, südlich der Owl Creek Mountains. Zuerst fließt er in südöstliche Richtung durch das Wind River Basin, ab Riverton wendet er sich Richtung Norden. Bevor der Wind River im Wind River Canyon eine Bergkette (westlich: Owl Creek Mountains, östlich: Bridger Mountains) durchschneidet, wird er zum Boysen Reservoir aufgestaut. Am Ausgang der Schlucht passiert der Fluss den Punkt Wedding of the Waters und heißt ab da Bighorn River. Danach fließt er durch die Stadt Thermopolis und am Hot Springs State Park vorbei. Der Fluss durchfließt im Anschluss das Bighorn Basin in nördlicher Richtung. Die Yellowtail-Talsperre im Bighorn Canyon staut den Fluss zum Bighorn Lake auf, der die Grenze zum Bundesstaat Montana schneidet und den Kern des Bighorn Canyon National Recreation Areas bildet. Danach fließt er durch das Crow-Indianerreservat, bevor er den Yellowstone River unterhalb von Custer erreicht.

Bighorn Basin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bighorn River entwässert das nach ihm benannte Bighorn Basin, ein Hochplateau auf durchschnittlich rund 1325 m über dem Meer. Es liegt zwischen den Big Horn Mountains im Osten und der Absaroka Range im Westen. Das Becken war ursprünglich von Östlichen Shoshone und Absarokee-Indianern (auch als Crow-Indianer bekannt) bewohnt. Der erste Weiße im Gebiet war John Colter, der 1807 Colter’s Hell entdeckte, ein Gebiet mit vulkanischer Aktivität am Shoshone River. 1864 erkundete Jim Bridger das Becken als Route für den Weg vom Oregon Trail nach Montana, als der östlich parallel verlaufende Bozeman Trail wegen Konflikten mit den Lakota-Indianern nicht passierbar war. Von Pionieren wurde der Fluss auch Great Horn River oder auf französisch Le Corne (für „Horn“) genannt.[5]

Um die Wende zum 20. Jahrhundert wurde das Becken langsam von Ranchern besiedelt. Führend war William Cody, der als Buffalo Bill berühmt geworden war und zur Vermarktung seiner Prominenz ab 1896 den Ort Cody entwickelte. Butch Cassidy gründete in der Region 1897 nach einem Gefängnisaufenthalt seine berüchtigte Bande, die Wild Bunch, und nutzte das Hole in the Wall in den Big Horn Mountains als Versteck.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bighorn River – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wind River. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch).
  2. a b Bighorn River. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch).
  3. USGS 06287000 Bighorn River near St. Xavier, MT
  4. Wedding of the Waters Historical Marker
  5. Bighorn River. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior; (englisch).